Vielleicht wird die "Spiele sind Kunst"-Debatte zu sehr gestrickt um die Dichotomie Kunst - keine Kunst.
Das ist vielleicht oft zu hoch gehängt. Dazwischen würde ich ein Feld sehen von "Spiele die eine Aussage machen die über das Spiel hinausweisen".
Und danach ist zu gucken. Politische Aussagen können auch subtil sein und auch "keine Aussage treffen wollen" KANN eine Aussage sein.
Wenn der Spiele(kritik)-Journalismus sich von der Beurteilung von Politischen Aussagen in Spielen fernhalten wollen würde, was gerade bei 4Players so anklang, und sie nun mit einem Spiel von einem Entwickler konfrontiert sind der explizit politische Aussagen treffen will , steht für mich die Frage im Raum, ob sie dann nicht "ihre Waffen der Kritik strecken."
Andererseits wäre noch die Möglichkeit zu erwägen das sie zu solch einer Kritik von politischen Aussagen nicht fähig sind, obintrinsisch oder extrinsisch begründet, und ob es dann nicht besser ist, dass sie sich einer Kritik dieser politischen Aussagen enthalten.(Aber wer möchte schon als unkritischer Journalist gelten?
http://www.taz.de/!5075375/" onclick="window.open(this.href);return false; )
Zu den Statements von Vavra und Klima, die Kommunismus und Faschismus als autoritäre Systeme ablehnen und dies aus der tschechischen Geschichte herleiten wollen, das Tschechen die grausame Wirkung beider Seiten kennen würden und sie deshalb ablehnen müssten, möchte ich ergänzen, dass es ja noch eine Dritte Seite geben kann. Oder als Frage warum soll es keine Autoritäre Weltsicht geben jenseits von Kommunismus und Faschismus.
Ich finde die Gedanken des slovenischen Philosophen Zizek zur Entwicklung von Ideologie in den Postkommunistischen Staaten (Süd)Ost-Europas ganz interessant:
http://www.nytimes.com/2009/11/09/opinion/09zizek.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Und vielleicht zum Thema Geschichtsbilder in Tschechien noch zwei Artikel aus der Prager Zeitung. Die Verlinke ich nochmal als erster Zugang zum Thema in deutscher Sprache:
Jan Hus wurde auch von der kommunistischen Partei vereinnahmt um eine Nationale Geschichte zu erzählen. Wobei ich es absurd finde das Gerade die Kommunisten den Fokus auf die wirtschaftlichen Interessen des Adels aus dem Blick verlieren, der bei einer Enteignung von Kirchenländereien und Eigentum immer gegeben gewesen sein dürften :
http://www.pragerzeitung.cz/index.php/g ... nzelsplatz" onclick="window.open(this.href);return false;
Und hier nochmal zum Stand des Nationalismus heute. Als erster Ansatz einer Einordnung.
http://www.pragerzeitung.cz/index.php/p ... ionalismus" onclick="window.open(this.href);return false;
Spekulation über die Story
Ich möchte nochmal über die Story von KC:D spekulieren. Was wir wissen ist, es wird ein Protagonist aus der Kategorie 'Jedermann'.
Der Sohn eines Schmieds. Vielleicht ist mit dieser Herkunft seiner grundlegenden Fähigkeiten und damit manches im Spiel einfacher zu erklären als wenn er leibeigener Bauerssohn wäre. Anyway.
Wenn es eine Geschichte wird die den 'Jedermann' als Spielball zwischen all den Adligen zeichnet, ist das immer noch Aussage die mit einem rechten Weltbild korrelieren kann. Nicht-Tschechische Adlige sind eh schlecht, aber auch der Tschechischen Obrigkeit ist nicht zu trauen. Nur der kleine Mann des Volkes kann alleine kann auf seine Arbeit vertrauen: Das erst ist unsere Erlösung, unser Reich Gottes.