Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Alles, was nicht in ein anderes Forum gehört: Hier rein
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Antworten
DerSpieler
Beiträge: 411
Registriert: 1. Jun 2016, 21:47

Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von DerSpieler »

Hi,

für diejenigen, die keine Lust haben auf knapp 180 Seiten Spiel, Spaß und Spannung, hier mal die relevanten Passagen zum Thema Computer- und Videospiele im neuen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD (ohne Gewähr oder Anspruch auf Vollständigkeit):

Zeile 365 bis 367 auf Seite 12 (im Kapitel "Eine neue Dynamik für Deutschland", meines Wissens nach ein eher zusammenfassendes Kapitel):
Wir fördern digitale Innovationen: Unterstützung junger, innovativer Unternehmen in der Wachstumsphase. Fonds für Games-Förderung. Bereitstellung von mehr Open Data.
Zeile 1956 bis 1959 auf Seite 44 (im Kapitel "Digitalisierung"):
Mit Blick auf vergleichbare europäische Länderförderungen und im Interesse eines level playing fields wollen wir eine Förderung von Games zur Entwicklung hochwertiger digitaler Spiele einführen, um den Entwicklerstandort Deutschland zu stärken und international wettbewerbsfähig zu machen.
Zeile 2172 bis 2176 auf Seite 48 (ebenfalls im Kapitel "Digitalisierung"):
Wir erkennen die wachsende Bedeutung der E-Sport-Landschaft in Deutschland an. Da E-Sport wichtige Fähigkeiten schult, die nicht nur in der digitalen Welt von Bedeutung sind, Training und Sportstrukturen erfordert, werden wir E-Sport künftig vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkennen und bei der Schaffung einer olympischen Perspektive unterstützen.
Zeile 8182 bis 8185 auf Seite 174 (im Kapitel "Kunst, Kultur und Medien"):
Wir wollen seitens des Bundes eine Förderung von Games zur Entwicklung hochwertiger digitaler Spiele einführen, um den Entwicklerstandort Deutschland zu stärken. Den Deutschen Computerspielpreis wollen wir unter Beteiligung der Games-Branche weiterentwickeln und stärken
Link zum Entwurf des Koalitionsvertrages: https://www.tagesschau.de/multimedia/ko ... ec88a4.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;

Auf Seite 67-68 steht der Games-Fördertopf allerdings nicht als prioritäre Ausgabe mit einem Betrag veranschlagt. Fairerweise muss man aber sagen, dass dort anscheinend nur größere Projekte verzeichnet sind (das kleinste liegt bei 600 Mio. von 2018-21).

Learnings für mich:
Das Bekenntnis zum E-Sport ist sehr klar. Für den Games-Fördertopf steht kein Zeitpunkt oder Betrag dabei, aber er wird mehrfach erwähnt. Es wird explizit mehrmals von "hochwertigen" Spielen gesprochen.

Viele Grüße
DerSpieler

P.S. Ich bin mir nicht sicher ob das hier das richtige Unterforum ist wenn ihr über Aspekte des Koalitionsvertrages diskutieren wollt, die abseits der Games legen, besser macht man da einen Extra-Thread im Offtopic-Forum für auf :)
Gesendet von meinem Taschenrechner ohne grafische Benutzeroberfläche
Don Mchawi
Beiträge: 414
Registriert: 8. Nov 2017, 08:44

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von Don Mchawi »

Hat jemand noch im Kopf oder einen Link, was beim letzten Koalitionsvertrag zum Thema stand? Würde mich mal als eine Art Realitätscheck interessieren, inwiefern das Thema drin stand und was davon wirklich angegangen wurde.
DerSpieler
Beiträge: 411
Registriert: 1. Jun 2016, 21:47

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von DerSpieler »

Da stand zu dem Thema nicht viel, das Thema Förderung wurde quasi gar nicht erwähnt (außer durch den DCP). Am interessantesten finde ich fast noch den Punkt der Archivierungsmöglichkeiten.

https://m.bundesregierung.de/Content/DE ... cationFile" onclick="window.open(this.href);return false;

Seite 137:
Digitale Spiele prägen den Alltag vieler, insbesondere jüngerer Menschen in unserem Land. Wir erkennen die Vielfalt hochwertiger Angebote, insbesondere pädagogisch wertvoller Computerspiele, sowie die große kreative Leistung und hohe technische Kompetenz der Spieleentwickler an. Dies wollen wir weiter fördern, beispielsweise mit dem Deutschen Computerspielpreis. Diesen wollen wir zeitgemäß weiterentwickeln. Die gemeinsam durch den Deutschen Bundestag, die Bundesregierung und die Computerspielewirtschaft initiierte und mittlerweile gegründete Stiftung Digitale Spielekultur soll gemeinsam mit den Marktteilnehmern weiter ausgebaut werden, um in den Schwerpunkten Wirtschaft und Ausbildung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur sowie Forschung und Wissenschaft neue Impulse setzen zu können. Wir wollen zudem das digitale Spiel für nachfolgende Generationen erhalten. Es gilt, geeignete Archivierungsmöglichkeiten zu prüfen.
Klar, der DCP steht hier nur hinter einem "beispielsweise". Aber eine richtige Förderung (die ja dann auch nicht kam), kann man da nicht herauslesen.
Gesendet von meinem Taschenrechner ohne grafische Benutzeroberfläche
akaTwoFace2309
Beiträge: 396
Registriert: 2. Mär 2016, 15:55

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von akaTwoFace2309 »

Finde das liest sich doch recht Positiv für die Branche in Deutschland, auch wenn man jetzt nicht die Revolution erwarten sollte.
Generell hat sich gefühlt in den letzten Jahren doch einiges getan und man konnte sich aus dem Job- und Wirtschaftsimulator-/Aufbauspiel-/Point&Click-Korsett befreien und hat gerade in den letzten zwei Jahren mit The Surge und Shadow Tactics gezeigt was auf dem internationalen Markt drin ist.

Und auch wenn die Anerkennung des E-Sports mich persönlich weniger juckt, zeigt es dennoch dass man Spiele immer mehr ernst nimmt und es mehr ist als "Spielereien für Kinder und junge Erwachsene".
Don Mchawi
Beiträge: 414
Registriert: 8. Nov 2017, 08:44

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von Don Mchawi »

DerSpieler hat geschrieben:Da stand zu dem Thema nicht viel, das Thema Förderung wurde quasi gar nicht erwähnt (außer durch den DCP). Am interessantesten finde ich fast noch den Punkt der Archivierungsmöglichkeiten.
Interessant, Danke dafür.

In jedem Fall keine konkrete Aussage, die man jetzt widerlegen könnte dabei.
Insgesamt liest sich der neue Koalitionsvertrag etwas konkreter und sprachlich mehr den Gamern nahe.

Würde da auch eine vorsichtige Entwicklung herauslesen wollen.
HG_Christopher
Beiträge: 277
Registriert: 10. Jul 2017, 18:09
Wohnort: Gnodstadt
Kontaktdaten:

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von HG_Christopher »

Gedrucktes Papier ist geduldig und wir werden sehen, was wirklich umgesetzt wird. Ein kleiner Teilerfolg, aber so lange nicht bekannt ist, wer, wie und wieviel gefördert wird ist es halt wie mit dem Netzausbau, der auch schon seit x Jahren drin steht und nicht wirklich vorwärts geht. Also freuen wir uns einfach aber bleiben auch etwas realistisch. Geld alleine ist nicht das Problem der Branche, dass ist VIELSCHICHTIGER ;)
Benutzeravatar
Puschkin
Beiträge: 556
Registriert: 5. Jun 2016, 11:26

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von Puschkin »

Ernsthaft? Der E-Sport will beim sleazy Aushängeschild für dubiose Regierungen aka Olympische Spiele mitmachen? Wie unsympathisch.
Nicht das die auch ohne Olympia sleazy sein könnten, aber diese alteingessenen Sportverbände machen das ja in Perfektion.

Open Data ist ja auch leider schwammig, am Ende ist es so ne Schwurbellizenz mit der man keine Daten unkompliziert weiterverarbeiten und verbreiten darf.
Do not play devil’s advocate unless you have passed the bar
and are currently representing Satan in a court of law.
meisterlampe1989

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von meisterlampe1989 »

Ich weiß gar nicht warum das so positiv gesehen wird. Mir fehlt da die kulturelle und auch künstlerische Anerkennung. Ein paar mal "hochwertige Spiele" zu schreiben, reicht mir nicht aus.

Wie André nach der Rede von Merkel bei der Gamescom bereits anmerkte, geht es hier einzig und allein um den Wirtschaftsstandort Deutschland. Computerspiele an sich stehen nur ganz ganz am Rande der politischen Aufmerksamkeit. Im Mittelpunkt steht eher das technische Knowhow der Entwickler, welches im Zuge der Digitalisierung für die eigentlichen Schlüsselindustrien (Energie, Autos, Maschinenbau, Chemie etc.) wichtig ist.

Und auch im Koalitionsvertrag geht es nur um Förderung des Wirtschaftsstandortes und E-Sport. Warum E-Sport? Ja weil es eben "Sport" im Namen hat. Da denkt der gemeine Bundesbürger an körperliche Ertüchtigung, Disziplin und Wettbewerb. Also auch ein Feld, in dem kein Politiker ins Fettnäpfchen treten kann, auch bei konservativen Wählern.

Und nun noch einmal zum Thema "hochwertig". Warum wurde das wohl eingefügt? Weil man sicherstellen will, dass mit dem Geld nur pädagogisch wertvolles und kulturell ansprechendes gefördert wird. Da wird schon die Notbremse eingebaut, damit man ja keine normale Unterhaltung raus bringt, wie (um Gottes willen!) einen Ego-Shooter.
(Natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass Til Schweiger Komödien natürlich Filmförderung bekommen :roll: )

Das Ganze ist für mich bis jetzt eher ein fauler Kompromiss. Man möchte zwar Computerspiele in der Politik thematisieren um die jungen Wähler anzusprechen; man baut aber so viele Sicherungen ein, damit man ältere und konservative Wähler nicht verschreckt.

Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes.
Benutzeravatar
Jon Zen
Beiträge: 2872
Registriert: 10. Jul 2017, 02:51
Wohnort: Hessen

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von Jon Zen »

Ich habe das Wort "hochwertig" in einem quantitativen Zusammenhang verstanden. Also im Sinne von "in Deutschland sollen AAA-Produktionen entwickelt werden", bzw. im qualitativen Sinne von "wir fördern Spiele, wenn sie einen Metacritic von XX% erreichen". Ich habe mir das Wort "hochwertig" also eher aus einem handwerklichen/industriellen Zusammenhang hergeleitet.
Aber gut, dass es schon hier völlig andere Interpretationen gibt. :lol:

Dass beim Thema E-Sport noch viel Aufklärung und Akzeptanz nötig sein wird, konnte man gestern erst wieder am Symbolbild des tagesschau.de Berichts sehen: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/boe ... e-103.html
Was zum Teufel hat die Playstation VR mit E-Sport zu tun? (Ja, vielleicht in 15 Jahren...)
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Don Mchawi
Beiträge: 414
Registriert: 8. Nov 2017, 08:44

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von Don Mchawi »

Jon Zen hat geschrieben:
Dass beim Thema E-Sport noch viel Aufklärung und Akzeptanz nötig sein wird, konnte man gestern erst wieder am Symbolbild des tagesschau.de Berichts sehen: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/boe ... e-103.html
Was zum Teufel hat die Playstation VR mit E-Sport zu tun? (Ja, vielleicht in 15 Jahren...)
Wobei ich da eher sagen würde, dass die Überschrift des Artikels und nicht das Bild falsch ist. Der Artikel beschreibt ja eher einen allgemeinen Zustand der Gaming Branche.
MonkeyDLuffy
Beiträge: 33
Registriert: 1. Mär 2017, 20:55

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von MonkeyDLuffy »

Ich bin leider eher skeptisch was unsere Politik betrifft.
Gut das es endlich mal ernster genommen wird und auch scheinbar Dinge geplant sind, aber vor den Wahlen das eine sagen ist was anderes als es dann auch endlich mal umzusetzen.
Sieht man ja gut bei dem Thema Internet und Breitband Ausbau.
Aber gut vielleicht hält man auch mal sein Wort und Überzeugt mich eines besseren.
Zumindest ist die Entwicklung Positiv.
DerSpieler
Beiträge: 411
Registriert: 1. Jun 2016, 21:47

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von DerSpieler »

Don Mchawi hat geschrieben:
Jon Zen hat geschrieben:
Dass beim Thema E-Sport noch viel Aufklärung und Akzeptanz nötig sein wird, konnte man gestern erst wieder am Symbolbild des tagesschau.de Berichts sehen: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/boe ... e-103.html
Was zum Teufel hat die Playstation VR mit E-Sport zu tun? (Ja, vielleicht in 15 Jahren...)
Wobei ich da eher sagen würde, dass die Überschrift des Artikels und nicht das Bild falsch ist. Der Artikel beschreibt ja eher einen allgemeinen Zustand der Gaming Branche.
Dem würde ich zustimmen, in dem Artikel geht es um Gaming generell und insbesondere um wirtschaftliche Entwicklungen, Aktienkurse etc.

Dennoch finde ich es verwunderlich wenn in einem Artikel über Gaming und Wirtschaft die halbe Zeit über e-Sport geschrieben wird, der als Wirtschaftsfaktor im Vergleich zum Rest ja eher ein kleiner Fisch ist. IMO hängt sich vor allem tagesschau/sportschau/boerse.ard.de wenn es um Gaming geht zu sehr am Thema e-Sport auf, das ist mir schon mehrmals aufgefallen. Möglicherweise haben die da irgendwo einen Enthusiasten sitzen.
Gesendet von meinem Taschenrechner ohne grafische Benutzeroberfläche
DerSpieler
Beiträge: 411
Registriert: 1. Jun 2016, 21:47

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von DerSpieler »

Hab übrigens noch zwei Erwähnungen von Spielen verschludert:

Zeile 671 bis 674 auf Seite 18 (noch im Zusammenfassungskapitel):
Wir stärken den Kreativ-, Film- und Medienstandort: Verstetigung Filmförderung mit umfassender Förderung audiovisueller Inhalte. Neues „Zukunftsprogramm Kino“. Einführung von Games-Förderung auf international wettbewerbsfähigem Niveau. Verbesserung der sozialen Absicherung von Kreativen.
Gut, das war jetzt nichts wirklich anderes als vorher. Etwas interessanter ist vielleicht der folgende Part:

Zeile 1745 bis 1752 auf Seite 40:
Im Bereich der beruflichen Bildung kommt neben dem praxisnahen Einsatz digitaler Elemente im Unterricht der Ausstattung zeitgemäßer Lehrwerkstätten eine besondere Bedeutung zu. Wir wollen eine zukunftsfähige Ausbildung für die Entwicklung der vernetzten Produktion unterstützen und den Einsatz adaptiver Lernsysteme und „Serious Games“ in der Berufsbildung schaffen. Die Ausbildungsordnungen und die Befähigungen der betrieblichen Ausbilderinnen und Ausbilder müssen die fortschreitende digitale Entwicklung kontinuierlich nachvollziehen. Auch dazu werden wir das Berufsbildungsgesetz weiterentwickeln.
Gesendet von meinem Taschenrechner ohne grafische Benutzeroberfläche
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3480
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von Leonard Zelig »

Da bin ich doch mal gespannt. Aktuell hinkt Deutschland in puncto Spielen auf "international wettbewerbsfähigem Niveau" Ländern wie Schweden, Frankreich, Kanada, England, den USA und Japan hinterher. Aktuell gibt es auch kein angekündigtes Spiel aus Deutschland, dem ich einen internationalen Erfolg zutraue. The Surge 2 wird seine Fans finden, aber es ist kein AAA-Spiel. Vielleicht bekommt Crytek ja nochmal die Kurve und kündigt einen geistigen Nachfolger zu Far Cry/Crysis an. Ego-Shooter sind immer noch ein sehr populäres Genre.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
HG_Christopher
Beiträge: 277
Registriert: 10. Jul 2017, 18:09
Wohnort: Gnodstadt
Kontaktdaten:

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von HG_Christopher »

AAA ist in Deutschland tot aus verschiedenen Gründen.
Benutzeravatar
VikingBK1981
Beiträge: 1060
Registriert: 31. Okt 2016, 12:04
Wohnort: NRW

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von VikingBK1981 »

Frage mich wirklich ernsthaft, was Videospiele überhaupt in einem Koalitionsvertrag zu suchen haben.
Ich spiele Videospiele nun seit 1986, aber es gibt nunmal deutlich wichtigere Dinge.

Als Wirtschaftsfaktor spielen sie hier nunmal kaum eine Rolle und werden dies auch nie. Da kann man fördern was man will. Außerdem halte ich persönlich auch nichts von einer erzwungenen Förderung, war schon bei Kohle nicht so sinnvoll.
Klar kann man Filme und Videospiele gleich fördern aber das war es dann auch. Spiele und auch Filme aus Deutschland sind nicht gerade die internationalen Hits.
Don Mchawi
Beiträge: 414
Registriert: 8. Nov 2017, 08:44

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von Don Mchawi »

VikingBK1981 hat geschrieben:Frage mich wirklich ernsthaft, was Videospiele überhaupt in einem Koalitionsvertrag zu suchen haben.
Ich spiele Videospiele nun seit 1986, aber es gibt nunmal deutlich wichtigere Dinge.

Als Wirtschaftsfaktor spielen sie hier nunmal kaum eine Rolle und werden dies auch nie. Da kann man fördern was man will. Außerdem halte ich persönlich auch nichts von einer erzwungenen Förderung, war schon bei Kohle nicht so sinnvoll.
Klar kann man Filme und Videospiele gleich fördern aber das war es dann auch. Spiele und auch Filme aus Deutschland sind nicht gerade die internationalen Hits.
Ein Koalitionsvertrag ist ja sehr breit aufgestellt, da geht es nicht nur um die wichtigen Themen, sondern um alles, was politisch absehbar ist. Kultur- und Wirtschaftspolitik sind da selbstverständlich Teil von. Ist ja nicht so, dass dafür ein anderes Thema rausgekickt wurde ;)
Und da Videospiele inzwischen ein sehr breites Kulturphänomen in Deutschland(nicht zwingend nur in der Entwicklung, allein von der Anzahl der Spieler), gleichzeitig aber noch immer ein junges Medium und Erfahrungswerte über die Dauer gering (ich verstehe auch heute nicht, wie man Merkels 'Neuland' zum Netz lächerlich finden kann, stimmt doch einfach) sind, finde ich es nur logisch und richtig, dass irgendwo im Vertrag auch dieses Thema vorkommt.
Und die Branche ist riesig, als Wirtschaftsstandort mit wenigen natürlichen Ressourcen, der sich selbst immer wieder auch gerne in führender Rolle der IT sehen möchte, wäre es ebenso komisch, tauchten Spiele nicht in den Zukunftsperspektiven der Koalition auf.

Man darf sich das ja auch nicht so vorstellen, dass da Merkel und Schulz über Games quatschten. Das werden andere Nebenverhandler für die Details gemacht haben. :D
Benutzeravatar
VikingBK1981
Beiträge: 1060
Registriert: 31. Okt 2016, 12:04
Wohnort: NRW

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von VikingBK1981 »

Deutschland ist da aber nunmal kein wichtiger Wirtschaftsstandort. Und wir werden es auch nie sein. Entwicklung ist hier zu teuer und "deutsche" Spiele sind auf dem Weltmarkt nicht gefragt. Wenn schon hätte man eher sinnvolle Themen mit Videospiel-Bezug ansprechen sollen.
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3480
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von Leonard Zelig »

VikingBK1981 hat geschrieben:Deutschland ist da aber nunmal kein wichtiger Wirtschaftsstandort. Und wir werden es auch nie sein. Entwicklung ist hier zu teuer und "deutsche" Spiele sind auf dem Weltmarkt nicht gefragt. Wenn schon hätte man eher sinnvolle Themen mit Videospiel-Bezug ansprechen sollen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Löhne in Deutschland höher sind als in Frankreich, Schweden, England, Kanada, Japan und den USA.

Und ich bin davon überzeugt, dass auch hierzulande Spiele entstehen können, die auf dem Weltmarkt gefragt sind.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
Don Mchawi
Beiträge: 414
Registriert: 8. Nov 2017, 08:44

Re: Computer- und Videospiele im Koalitionsvertrag

Beitrag von Don Mchawi »

VikingBK1981 hat geschrieben:Deutschland ist da aber nunmal kein wichtiger Wirtschaftsstandort. Und wir werden es auch nie sein. Entwicklung ist hier zu teuer und "deutsche" Spiele sind auf dem Weltmarkt nicht gefragt. Wenn schon hätte man eher sinnvolle Themen mit Videospiel-Bezug ansprechen sollen.
Also mal abseits der Spielebranche ist Deutschland trotz im globalen Vergleich höher Löhne einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte der Welt.
Wenn die Qualität stimmt, sind Löhne auch nur ein Faktor, der insbesondere durch staatliche Förderung ausgeglichen werden kann. Die EU dürfte im Agrarsektor die mit höchsten Löhne der Welt haben und dennoch überschwemmen europäische Produkte zu Dumpingpreisen den Weltmärkte. Dazu kommt, dass Videospiele eben im Bereich der neuen Industrien sind, die außer Energie keine Ressourcen benötigen und genau das sind, wo Deutschland wirtschaftlich wachsen möchte.
In Deutschland entwickelte und produzierte Spiele sind im Binnenmarkt auch absolut konkurrenzfähig - auch preislich.
Das sie nicht den internationalen Geschmack treffen ist sicher richtig. Aber das muss ja nicht zwangsläufig so bleiben und auch eine Wertschöpfung allein auf dem Binnenmarkt ist nicht minder erstrebenswert.
Antworten