Eigene Regeln in Spielen

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Pawuun
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Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Pawuun »

Es kommen ja immer wieder Spieler zu twitch- oder youtube-fame, die ganz besondere Leistungen in Spielen zeigen.

Mich interessiert daher folgendes:

Habt ihr euch schon einmal zusätzliche Regeln beim Zocken eines Spiels auferlegt, um ein Spiel mehr an eure Bedürfnisse anzupassen?
Und habt ihr diese Regeln dann bis bis zum Ende des Spiels durchgehalten?

Es soll hier um Regeln bzw. Einschränkungen gehen, die ihr selbst bestimmt und auch für deren Einhaltung ihr auch selbst zuständig seid. Einstellungen in den Optionen zählen nicht.

Beispiele:
-Dark Souls mit einem Level 1 Charakter beenden.
-Ein Open-World-Spiel ohne Fasttravel spielen (falls im Angebot).
-In einem RPG wie Skyrim oder einem MMORPG wie WOW einem "geregelten Job" nachgehen und das Abenteurerleben außen vor lassen.
-In einem Schleichspiel niemanden umbringen.
-Einen möglichst kohärenten Charakter in einem Rollenspiel spielen (z.B. als "Guter", nichts stehlen, möglichst wenige Gegner umbringen) und so bestimmte Quests vielleicht sogar zu ignorieren (bspw. in Skyrim Diebesgilde, Kanibalenquestreihe, Schwarze Bruderschaft etc.).
-Bei Fifa/PES nur mit schwachen Mannschaften spielen.
-In Street Fighter den Arcade-Modus ohne die Verwendung von Specials beenden.
-Pokemon im selbstauferlegten Nutzlocke-Modus spielen (verliert ein Pokemon, dann stirbt es implizit auch und man darf es nicht mehr verwenden -> kann zum selbstauferlegtem Failstate führen).
-In Civ keine anderen Nationen vernichten.
-In einem ARPG nur einen bestimmten Waffentyp (Axt, Speer,...) verwenden, selbst wenn man deutlich stärkere Waffen anderer Typen findet, die auch mit der eigenen Skillung kompatibel sind.
-Nach dem Game Over-Bildschirm das Spiel von vorne anfangen, weil man es ohne Tode beenden will.
cassikov
Beiträge: 46
Registriert: 24. Nov 2016, 14:57

Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von cassikov »

Meine erste Erfahrung damit war damals bei Super Mario Land auf dem Gameboy. Als kleiner Stepke war es ein riesen Erfolg den NewGame+ Modus zu bezwingen. Danach hab ich versucht das Spiel zu beenden ohne auch nur eine Münze einzusammeln oder ein PowerUp zu nutzen. Das mit dem PowerUp ging noch ganz gut. Die Münzen waren aber arg großzügig im Level verteilt, vor allem im Uboot und Flieger Level. Hat Spaß gemacht. Wir hatten damals ja nichts :-)
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Desotho
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Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Desotho »

Siedler 1 Multiplayer.
Mein Freund wollte einen nicht Angriffspakt für eine Weile um sein Wegenetz zu überarbeiten und ich habe zugestimmt.
Irgendwann habe ich einen Wachturm gebaut bevor seiner fertig wurde wodurch seine Baustelle abgefackelt ist.
Er sah das als Angriff, ich nicht. Haben uns dann am Rechner gekloppt.

Eigene Regeln sind doof :)
El Psy Kongroo
Voigt
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Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Voigt »

Ich mach das regelmäßig, aber nicht für fame sondern einfach weil oft Spiele für mich einfach besser werden.
Assassins Creed 2 mit dem Credo der Assassinen im Hinterkopf spielen (versuche nur das Ziel umzubringen, den Rest mit Fäusten ausknocken oder umgehen) und mit dauerhaften 100% Suchestatus (paar Blätter abreißen hilft ja nicht real) wurde ein deutlich besseres Spiel.
Ich habe letztens Fifa 18 angefangen, und natürlich spiele ich den Drittligisten FC Jena, und doch nicht Bayern-München oder so im Karriemodus.
Pazifisten Runs können je nach Spiel ganz witzig sein, manchmal wird es ja auch encouraged, wie in Mark of the Ninja.

Und so halt in RPG nehme ich auch öfters die gute Entscheidung, obwohl diese klar Nachteile bringt, ohne auszugleichene Vorteile im späteren Verlauf. Macht es bloß schwieriger.

Hingegen offzielle "Challenges" wie Nuzlock oder Dark Souls SL1 durchspielen, oder gar Hardcore Modi sind nicht meins.
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Soulaire
Beiträge: 1480
Registriert: 28. Mär 2016, 06:44

Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Soulaire »

Regel: Der erste Bossfight in Dark Souls 1 darf nicht der erste Bossfight in einem vorherigen Spieldurchlauf gewesen sein.
Ich hatte sehr viel Spaß damit, alternative Routen im ersten Dark Souls zu suchen und auszuprobieren. Man kann 7-8 Bosse quasi als "ersten" Bosskampf bestreiten (ohne Glitches). Dabei spielt dann auch eine Rolle, wo es welche Ausrüstung zu finden gibt (Waffen, Ringe, Rüstungen).
Zuletzt geändert von Soulaire am 8. Feb 2018, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Morty
Beiträge: 146
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Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Morty »

Soulaire hat geschrieben:Regel: Der erste Bossfight in Dark Souls 1 darf nicht der erste Bossfight in einem vorherigen Spieldurchlauf gewesen sein.
Ich hatte sehr viel Spaß damit, alternative Routen im ersten Dark Souls zu suchen und auszuprobieren. Man kann 7-8 Bosse quasi als "ersten" Bosskampf bestreiten (ohne Glitches). Dabei spielt dann auch eine Rolle, wo es welche Ausrüstung zu finden gibt (Waffen, Ringe, Ausrüstung).
Stimmt, das sind echt viele an Anfang.

Queelag, Gargoyls, Taurus, Capra, Sif, Butterfly, Pinwheel und Stray Demon

War mir gar nicht klar, dass das so viele sind.
Don Mchawi
Beiträge: 414
Registriert: 8. Nov 2017, 08:44

Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Don Mchawi »

Bei großen Strategiespielen wie Civ, EU, HoI und mit Abstrichen auch Total War stellen meine eigenen Regeln für mich oft erst den Reiz des Spiels heraus. Ein Civ zB spiele ich eigenlich nie auf Sieg. Meistens bleibe ich bewusst friedlich, weil ich für mich in der Immersion einen friedlichen Staat spielen möchte - obwohl an bestimmten Stellen eine Eroberung allein am Sieg oreintiert sinnvoller wäre.
Oder ich halte häufig auch in für mich unvorteilhaften Situationen an meinen Bündnissen fest.
Bei Witcher zB habe ich auch nicht geklaut. Tatsächlich spiele ich die meisten Spiele mit zusätzlichen Regeln, die für mich den Spielspaß erhöhen.
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mrz
Beiträge: 1745
Registriert: 2. Sep 2016, 11:43

Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von mrz »

Ich musste mir bei z.B. Splinter Cell Blacklist selber auferlegen so zu spielen wie es mir mehr Spaß macht und koherent mit der Story ist und nicht am meisten Punkte gibt.
Es macht in der Story nämlich keinen Sinn alle non-lethal auszuschalten. Genauso wenig würde ich halt, wenn ich irgendwas infiltrieren muss unschuldige Wachmänner töten.

Das Spiel unterscheidet da aber nich, sondern gibt halt einfach für "non-lethal" am meisten "Ghost-Punkte".
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DieTomate
Beiträge: 641
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Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von DieTomate »

Pawuun hat geschrieben:-Nach dem Game Over-Bildschirm das Spiel von vorne anfangen, weil man es ohne Tode beenden will.
Gerne. Oder auch ähnlich: Keine manuellen Quicksaves. Ich glaube, dass man sich durch Savescumming nur selber der Spaß verdirbt. Ich laufe sonst solange blind gegen die Wand, bis die Würfel endlich richtig fallen. Das ist ja auch nicht der Sinn der Sache. Außerdem ist man dann auch eher dazu bereit, all die nützlichen, scheinbar knappen Items zu benutzen, die man sich sonst immer für die wirklich Schweren Stellen™ aufspart, welche natürlich nie kommen. :shhh:
Pommesbudenpate

Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Pommesbudenpate »

In Dark Souls ohne Magie oder Schild spielen, insbesondere ohne Schild.
Der Thrill ohne Schild zu spielen und genau das Moveset der Gegner zu studieren, ist meine essentielle Befriedigung.
Ach und natürlich Bosskämpfe nur Solo zu bestreiten, bei Spielen wie Dark Souls suche ich nach der absoluten Herausforderung die mir das Spiel bieten kann.
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Scyence
Beiträge: 43
Registriert: 28. Aug 2017, 03:18

Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Scyence »

Ich hab bei GTA immer 2 Regeln, zwischen denen ich hin- und herwechsle:

- streng nach Verkehrsvorschriften fahren, d.h. Vorfahrt beachten, Geschwindigkeit einhalten, richtig einparken etc.

oder

- Mit Höchstgeschwindigkeit von A nach B heizen ohne auch nur einen Kratzer am Auto zu bekommen
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derblaueClaus
Beiträge: 55
Registriert: 4. Jul 2017, 18:37

Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von derblaueClaus »

Don Mchawi hat geschrieben:Bei großen Strategiespielen wie Civ, EU, HoI und mit Abstrichen auch Total War stellen meine eigenen Regeln für mich oft erst den Reiz des Spiels heraus. Ein Civ zB spiele ich eigenlich nie auf Sieg. Meistens bleibe ich bewusst friedlich, weil ich für mich in der Immersion einen friedlichen Staat spielen möchte - obwohl an bestimmten Stellen eine Eroberung allein am Sieg oreintiert sinnvoller wäre.
Oder ich halte häufig auch in für mich unvorteilhaften Situationen an meinen Bündnissen fest.
Bei Witcher zB habe ich auch nicht geklaut. Tatsächlich spiele ich die meisten Spiele mit zusätzlichen Regeln, die für mich den Spielspaß erhöhen.
Geht mir genauso. Um an einem Spiel Spaß zu haben muss es für mich in der Regel immersiv sein. Ich kann wenig mit Spielen anfangen, die nur über die Mechanik funktionieren bzw. die mir nur ein besonders optimales Spielen abverlangen. Aber vielleicht ist das auch ein Problem des Gamedesigns, wenn ich sozusagen eigene Regeln dazu erfinden muss um mir das Spiel möglichst Spaßig zu gestalten.
Don Mchawi
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Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Don Mchawi »

derblaueClaus hat geschrieben:Aber vielleicht ist das auch ein Problem des Gamedesigns, wenn ich sozusagen eigene Regeln dazu erfinden muss um mir das Spiel möglichst Spaßig zu gestalten.
Manchmal finde ich kann es sogar eine Stärke des Gamedesigns sein: Das Spiel bietet die Option für eigene Regeln, die je nach Präferenz unterschiedlich ausgelegt werden können. Bei Civ zB schätze ich u.a. genau das, dass ich die Durchgänge höchst unterschiedlich spielen kann, indem ich mir selbst unterschiedliche Regeln gebe. Dadurch wird das Spiel sehr abwechslungsreich. Rollenspiele leben ja auch häufig davon, dass ich meine Interpretation der Spielwelt leben kann - mit entsprechenden Regeln.
Ist vielleicht so ein wenig wie Lego, das Spiel bietet mir ein Setting, was ich daraus mache, bleibt meiner Fantasie überlassen.

Aber gibt sicher auch Spiele, die einfach zu reizlos komplett ohne eigene Regeln sind, da wäre es dann wirklich schlechtes Gamedesign.
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derblaueClaus
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Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von derblaueClaus »

Klar, es kommt natürlich immer auf den Kontext an. Ich werde in einem Open-World-Spiel natürlich völlig andere Freiheiten haben als in einem "Schlauch-Shooter". Ich hatte eher folgendes Beispiel im Kopf: Wenn mein Diebstahl als Paladin in einem RPG bezogen auf die Spielwelt vollkommen folgenlos bleibt, dann ist das für mich schlechtes Spieldesign.
Don Mchawi
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Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Don Mchawi »

Ist auf jeden Fall ein Bruch in der Immersion, stimm ich dir zu.
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Pawuun
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Wohnort: Der echte Norden

Re: Eigene Regeln in Spielen

Beitrag von Pawuun »

Eigene Regeln in Spielen sorgen bei mir in erster Linie auch immer irgendwie für Unzufriedenheit. Gerade in RPGs finde ich eine gewisse Handlungsfreiheit zwar für wünschenswert, aber häufig müsste ich mir sehr viel vorenthalten, wenn ich konsequent eine Rolle spielen will. Da konkurrieren immer der Optimierer in mir und derjenige, der eine immersive Spieleerfahrung will.

Besonders in Fallout 4 hat das für unzählige Neustarts gesorgt. Wenn ich die Mutter-Figur gespielt habe, dann habe ich mich nach kurzer Zeit immer gefragt, wie ich an der Stelle rechtfertigen soll, dass ich den Siedlern in Concord helfe. Ich habe ein Anwaltsdiplom und keine Militärausbildung.
Das würde sie nicht machen. Sie könnte diese Bombe an dem Safe in Sanctuary gar nicht auseinander bauen. Das hat sie nie gelernt.
Sie würde eher schleichend oder sich von Gefahren entfernend nach Diamond City bewegen. Aber mache ich das, als Spieler? Nein!

Warum habe ich hier eigentlich schon wieder eine Siedlung gebaut? Das passt gar nicht zu meiner Figur. Aber es macht mir als Spieler halt Spaß.

Eigene Regeln sind meiner Meinung nach für die Immersion in solchen Spielen notwendig, gerade wenn man sich Skyrim anschaut, wo man ja in jeder wichtigen Gruppe der Obermacker werden kann und es niemandem auffällt. Aber sie sind halt auch total nervig, weil die Spiele einem so viele Karotten vorhalten und das Erreichen der Karotte in einem immersions-orientierten Rahmen bedeuten würde, dass man noch einmal von vorne anfängt. Das würde aber zu viel Zeit kosten, deswegen mache ich die Questreihe dann doch und bin unzufrieden, weil meine Figur und mein Erlebnis nicht Fisch und nicht Fleisch ist...

Und vor dem Hintergrund frage ich mich dann auch immer, warum mache ich das eigentlich? Wem will ich hier was beweisen? Und warum kann ich mich nicht einfach von dem trennen, was logischer scheint (Immersion aufrecht erhalten), und dem, was mir mehr Spaß machen sollte?
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