Zunächst einmal vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage zur Bewertung von Konsolen-Exklusivtiteln. Aber ich möchte doch etwas widersprechen (Altersstarrsinn). Ich bleibe dabei, dass Exklusivtitel bei der Bewertung einer Konsole im Verhältnis zu anderen Kriterien journalistisch überbewertet werden. Und ja, Andre hat recht, ich besitze in der Tat - was die aktuelle Generation betrifft - eine Xbox One. Und ebenfalls ja, auch ich habe mir schon eine Konsole wegen eines bestimmten Titels gekauft, allerdings gebraucht und Jahre später (PS3 wegen Demon‘s Souls).
Als es bei mir um die Frage ging, One oder PS4, lag letztere längere Zeit vorne, den Ausschlag gab aber für mich, dass ich über Games with Gold schon eine nicht unerhebliche Menge an kostenlosen Spielen auf der hohen Kante hatte und ich außerdem die Microsoft Controller als wesentlich komfortabler empfinde als die der Playstation.
Es steht außer Frage, dass für andere der Punkt „Ich will jetzt (mit meinen Kumpels) Spiel X spielen, deswegen muss ich mir Konsole Y kaufen“ wichtiger sein kann. Aber es wurde auch in der Podcast Folge speziell von Andre so dargestellt oder wenigstens impliziert, dass diese Gruppe den größten Anteil derjenigen darstellt, an die sich eine journalistische (!) Bewertung einer Konsole zu richten hat, und dass deswegen die Zahl der Exklusivtitel nicht ein Kriterium neben weiteren ist, sondern das mit Abstand zentralste und gewichtigste. Ist das denn wirklich so? Ich weiß es natürlich nicht, da steckt Ihr als Journalisten tiefer drin. Aber wenn gesagt wird, zu (um eine Zahl zu nennen) 90 % sind die Exklusivtitel in der Bewertung ausschlaggebend, dann müsste das im Umkehrschluss ja heißen, dass dies auch für 90 % der entscheidende Kauf- bzw. Nutzungsgrund ist. Und eben das stelle ich bei einer sich immer weiter diversifizierenden Gamergemeinschaft in Frage. Als ich vor einiger Zeit von einem älteren (60+) Paar gefragt wurde, welches System ich ihnen denn zum Einstieg empfehlen würde, bin ich bestimmt nicht nach Halo, Uncharted oder Zelda gegangen, sondern habe in der Tat gesagt: „Schaut euch die verschiedenen Eingabegeräte an und entscheidet, welche für euch am bequemsten sind und womit ihr am leichtesten zurechtkommt. Probiert mal bei andern Leuten oder euren Kindern und Enkeln aus, welche Spiele und welche Art von Spielen euch persönlich gefallen. Überlegt euch, wieviel Geld ihr ausgeben wollt und legt euch ggf. etwas aus der vorigen Konsolengeneration zu.“ Bei der Frage „was eignet sich für die Enkelin“ waren es dann wieder andere Kriterien.
Genau solche Kriterien würde ich in der Bewertung und der Berichterstattung gerne stärker herausgearbeitet sehen. Nicht nur bei Euch in irgendwelchen Messerückblicken sondern generell in der Spielepresse.
Noch kurz ein Punkt zu einem anderen in der Folge und davor angesprochenen Thema: Bei den Fantasy Archetypen von Spezies anstatt von Rassen zu sprechen, bietet sich meiner Meinung nach in der Regel hier nun grade nicht an, da es ja häufig z.B. Halbelfen oder ähnliche Mischungen gibt, was zwischen verschiedenen Spezies nicht funktionieren würde. Außerdem haben die Rassen ja nicht nur Nachteile, für die sie rassistisch herabgewürdigt werden könnten, sondern auch Vorteile. Der Zwerg kommt vielleicht nicht ganz oben am Regal an, dafür kann er mir besser gegen das Schienbein treten. Normalerweise wird ja auch immer im Spieldesign darauf geachtet, dass eine ausgewogene Party aus verschiedenen Rassen mit ihren verschiedenen Eigenschaften die beste Variante ist.
In diesem Sinne!
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Re: Feedback zu Mailbag 11
Von Pong bis One, C64 bis iPad - seit über 40 Jahren Mitspieler
- Leonard Zelig
- Beiträge: 3472
- Registriert: 5. Jan 2016, 19:56
Re: Feedback zu Mailbag 11
Gilt Dummheit als Grund?Maulwuerfel hat geschrieben:Ist es ein veraltetes Stereotyp, dass Übergewichtige deshalb dick sind, weil sie sich gehen lassen und zu viel Essen?
Ernst gemeinte Frage: Welchen anderen Grund soll es denn dafür geben übergewichtig zu sein? (Vielleicht sind es bei <1% irgendwelche Stoffwechselkrankheiten oder Nebenwirkung von Medikamenten)
Bin immer wieder erschrocken, was für Menschen in Fußgängerzonen rumlaufen:
https://www.youtube.com/watch?v=ueQOLfN_xeE" onclick="window.open(this.href);return false;
Wobei natürlich nicht jeder, der sich ungesund ernährt, dick wird. Das ist auch eine Frage der genetischen Veranlagung. Und oft vererben übergewichtige Eltern ihre falschen Essgewohnheiten an ihre Kinder weiter, welche diese dann an ihre Kinder weitervererben. Vielleicht würde es helfen Kindern ab der 5. Klasse kochen beizubringen und welche Lebensmittel gesund bzw. ungesund sind.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."
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- screamingblood
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Re: Feedback zu Mailbag 11
... und dann ernährt man sich halbwegs gesund, macht Sport auf Leistungsniveau - und muss dank schwerer Verletzung von jetzt auf gleich aufhören, wie ein Weltmeister Cortison fressen und kann, weil es eine Knieverletzung ist, ewig lange kaum laufen, hat aber natürlich den gesunden Appetit eines Leistungssportlers antrainiert...
... oder ist depressiv, muss Antidepressiva nehmen und schwemmt deswegen auf...
... oder isst aus völliger Verzweiflung, weil man schon vorher gemobbt wurde, wird dadurch dick, wird dann weiter gemobbt, isst wieder mehr...
Es gibt echt viele Gründe fürs dick werden, und es sind sicherlich mehr als <1%, die nicht etwa dick werden, weil "sie sich gehen lassen" oder "dumm sind". Ich empfinde diese Aussagen offen gestanden als ziemlich verletzend und verurteilend - genau das, was die Jungs im Podcast eben meinten. So lange wir übergewichtige Menschen mit der Art von Darstellung und Werturteilen versehen, helfen wir garantiert niemandem dabei, die Probleme in den Griff zu kriegen. Es geht ja eben ausdrücklich nicht darum, Übergewicht als toll darzustellen - aber die Damen und Herren wissen selbst, dass es ihnen nicht gut geht, da helfen derartige Klischees sicher nicht weiter.
... oder ist depressiv, muss Antidepressiva nehmen und schwemmt deswegen auf...
... oder isst aus völliger Verzweiflung, weil man schon vorher gemobbt wurde, wird dadurch dick, wird dann weiter gemobbt, isst wieder mehr...
Es gibt echt viele Gründe fürs dick werden, und es sind sicherlich mehr als <1%, die nicht etwa dick werden, weil "sie sich gehen lassen" oder "dumm sind". Ich empfinde diese Aussagen offen gestanden als ziemlich verletzend und verurteilend - genau das, was die Jungs im Podcast eben meinten. So lange wir übergewichtige Menschen mit der Art von Darstellung und Werturteilen versehen, helfen wir garantiert niemandem dabei, die Probleme in den Griff zu kriegen. Es geht ja eben ausdrücklich nicht darum, Übergewicht als toll darzustellen - aber die Damen und Herren wissen selbst, dass es ihnen nicht gut geht, da helfen derartige Klischees sicher nicht weiter.
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- Registriert: 12. Mär 2017, 10:24
Re: Feedback zu Mailbag 11
Übergewicht kommt von zu hoher Kalorienaufnahme. Ändert aber nichts daran, dass Übergewicht nur ein Symptom ist und die Ursache dafür verschieden sein kann.
An den Pranger sollte man Übergewichtige daher nicht stellen. Viel mehr sollte man ihnen helfen, den Grund für die zu hohe Essensaufnahme zu finden.
An den Pranger sollte man Übergewichtige daher nicht stellen. Viel mehr sollte man ihnen helfen, den Grund für die zu hohe Essensaufnahme zu finden.
- bluttrinker13
- Beiträge: 4880
- Registriert: 4. Jun 2016, 22:44
Re: Feedback zu Mailbag 11
Alles richtig was du vorher geschrieben hast, aber bei dieser letzteren Aussage - schön, wenn es bei der Mehrheit auch so wäre.screamingblood hat geschrieben: Es geht ja eben ausdrücklich nicht darum, Übergewicht als toll darzustellen - aber die Damen und Herren wissen selbst, dass es ihnen nicht gut geht, da helfen derartige Klischees sicher nicht weiter.
Von meinen klinisch mit Adipositas-Patienten arbeitenden Kollegen höre ich jedoch einhellig das gerade die mangelnde Krankheitseinsicht einer der Hauptgründe ist, warum Adipositas als schwierig zu therapieren gilt.
Noch dazu kommen gewisse cultural movements wie "fat acceptance", vor allem hier in den USA, die fett sein als positiv und richtig framen wollen (e.g., https://www.virgietovar.com/about.html" onclick="window.open(this.href);return false;). Dass das teilweise als Reaktion gegenüber gewissen anderen Zwängen und sozialen Einflüssen (wie abnormen Schönheitsidealen) verstanden werden kann, ist mir klar. Dennoch ist es weder hilfreich noch gesund, sondern wiederum eine langfristig schädliche Überkompensation im Dienste des Selbstwerts.
Dennoch davon unbenommen hast du natürlich recht, Klischees helfen da nicht, eher im Gegenteil verursachen sie Reaktanz und Trotz (e.g., http://sjwiki.org/images/5/59/Fat_acceptance.png" onclick="window.open(this.href);return false;).
Dennoch ist die Einsicht das Übergewicht ein Problem darstellt, rein gesundheitlich, und das es veränderlich ist, zumindest bei der Mehrheit, mE nicht verbreitet genug.