Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

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Neobone
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Registriert: 2. Jan 2017, 09:54

Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von Neobone »

Andre Peschke hat geschrieben:
Neobone hat geschrieben:Bin ich eher sketisch.
So weit ich weiss gibt es noch kein Spiel was ein grosser Erfolg war mit einem schwarzen Hauptcharakter, selbst wenn man ihm weiße Charaktere zur Seite gestellt hat.
Öhm...GTA San Andreas?

Andre
Da würde ich mal schwer behaupten das das am Gameplay liegt und nicht am schwarzen Hauptcharakter.
Ansonsten würde ich mal die über 80 Mill. verkaufte Einheiten von GTA5 gegen die 22 Mill. von GTA San Andreas dagegen halten.
In GTA5 gab es neben dem schwarzen Charakter noch zwei Weiße Charaktere, welche laut einer Umfrage auch am Liebsten gespielt wurden.
Leider habe ich die Umfrage nicht zur Hand, aber vielleicht finde ich sie ja noch in den nächsten Tagen.
Alternativ habe ich mal ne kleine Umfage aus einem GTA Forum.

http://gtaforums.com/topic/600744-who-i ... -in-gta-v/" onclick="window.open(this.href);return false;
Don Mchawi
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von Don Mchawi »

Reden wir denn jetzt über schwarze Filmproduktionen, die so aktuell nur in den USA denkbar sind (finanziell, Manpower) - oder darüber, wie Afrikaner selbst Perspektiven in die Filmbranche einbringen?
Ich würde hier auch noch mal sehr sscharf zwischen 'schwarz' und 'afrikanisch' trennen wollen. Von Black Panther auf eine afrikanische Perspektive zu schließen, finde ich schon sehr abenteuerlich.
Dabei gibt es eine sehr ausgeprägte afrikanische Filmproduktion, 'Nollywood' ist da als einer der Top 3 Filmproduktionsstandorte weltweit nur die Spitze des Eisberges. Auch Südafrika und Tansania haben eine sehr ausgeprägte Filmindustrie.
Ein Schlüsselpunkt ist dabei sicher das Triple A. Das erreichen die afrikanischen Filmproduktionen derzeit nicht, weshalb ich anfangs meinte, dass diese Produktionen so nur in den USA möglich sind.
Es gibt dabei durchaus ein sehr starkes Gemeinschaftsbewusstsein unter schwarzen Menschen weltweit (womit ich natürlich nicht ausdrücklich jeden indivduell einschließe); Polizeimaßnahmen gegen Schwarze in den USA haben regelmäßig in Afrika ein sehr breites Echo. Ich glaube man darf auch als Weißer nicht aus der Sicht verlieren, dass für schwarze Menschen die Hautfarbe auf Grund einer global geteilten Diskriminierungserfahrung ein viel größerer Identifikationspunkt ist als für uns.
Insofern kann ich zB aus Ostafrika sagen, dass Black Panther als schwarzes Projekt hier sehr viel Aufmerksamkeit und Zuspruch erhält.
Trotzdem, um darauf zurückzukommen, hat Black Panther keine afrikanische, sondern eine afroamerikanische Perspektive.

Konkret in Afrika wäre ein Erfolg eines (afroamerikanisch-)schwarzen Spieles viel schwieriger. Nicht, dass hier niemand spielt; aber die Verfügbarkeit von Hardware und Stromkosten sind ein Problem. In den oberen Mittelklasseschichten der großen Städte finden sich auch mal eine Playstation und viele Studenten haben auch einen Laptop. Allerdings in der Summe nur ein sehr kleiner Teil und mit sehr unterschiedlicher Hardware; große Spieleproduktionen würden auf den meisten nicht laufen.
Auch wenn es weh tut, das zu sagen, aber allein von der Verfügbarkeit wäre der einzig denkbare Erfolg in der Breite ein Mobile Game. Smartphones sind sehr weit verbreitet und gespielt (Tetris, Candy Crush) wird darauf auch jede Menge.
Hängt aber eben auch davon ab, wen man eigentlich bei so einer Produktion mitnehmen möchte.

Es gibt durchaus auch afrikanische Programmierer, so gibt es eine Reihe von Apps beispielsweise aus Kenia, Ruanda oder Südafrika.
Eine große Spieleentwicklung braucht allerdings sehr viel Geld und Knowhow.
Ein Triple-A-Spiel wird es daher so bald nicht aus Afrika geben - aber, auch hier, muss es denn Triple A sein? Denkbar wäre zB eine Kooperation:
Einige afrikanische Entwickler mit einer gemeinsamen Vision eines Spiels, die kreative Entwicklung bleibt komplett bei ihnen. Fachtechnische Unterstützung durch ein erfahrenes Entwicklerteam zB aus Europa. Finanzierung über Kickstarter, Fördergelder (evtll auch aus der Entwicklungszusammenarbeit).
So könnte ein 'richtiges' Spiel aus (und bei Wunsch der Entwickler über) Afrika entstehen. Komplett ohne finanzielle Gönner und fachliche Beratung dürfte es aber schwer werden.
Ich kenn ein paar ruandische ITler, ich fände so ein Projekt äußerst spannend und würde sofort als Vermittler mitwirken. Fachtechnisch hab ich allerdings keine Ahnung.

Die Alternative wäre eben wieder eine afroamerikanische Spieleproduktion, da weiß ich nicht, wie viele Schwarze in dem Bereich arbeiten.
Einzelne Spiele mit schwarzen Hauptcharakter gibt es ja bereits, neben dem von Andre genannten GTA San Andreas fällt mir spontan das auch sehr erfolgreiche Walking Dead (1. Staffel) von Telltale ein.
Don Mchawi
Beiträge: 414
Registriert: 8. Nov 2017, 08:44

Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von Don Mchawi »

Neobone hat geschrieben: Da würde ich mal schwer behaupten das das am Gameplay liegt und nicht am schwarzen Hauptcharakter.
Ansonsten würde ich mal die über 80 Mill. verkaufte Einheiten von GTA5 gegen die 22 Mill. von GTA San Andreas dagegen halten.
In GTA5 gab es neben dem schwarzen Charakter noch zwei Weiße Charaktere, welche laut einer Umfrage auch am Liebsten gespielt wurden.
Leider habe ich die Umfrage nicht zur Hand, aber vielleicht finde ich sie ja noch in den nächsten Tagen.
Alternativ habe ich mal ne kleine Umfage aus einem GTA Forum.

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Du sprachst von sehr erfolgreichen Spielen mit schwarzem Hauptcharakter, nicht von welchen, die wegen ihres schwarzen Hauptcharakters erfolgreich waren. Ich glaube auch nicht, dass die meisten anderen Spiele wegen ihrer weißen hauptcharaktere erfolgreich waren.

San Andreas erschien 2004, GTA deutlich später und in verschiedenen Auflagen. Inzwischen ist nicht nur die Technik ausgereifter, sondern auch einfach die Anzahl an Spielern massiv gewachsen. Vor allem aber schmälert ein größerer Erfolg von GTA 5 doch überhaupt nicht den Erfolg San Andreas zu seiner Zeit.
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Andre Peschke
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von Andre Peschke »

Neobone hat geschrieben:Da würde ich mal schwer behaupten das das am Gameplay liegt und nicht am schwarzen Hauptcharakter.
Das war nicht deine Frage. ;)

Andre
IceGrin

Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von IceGrin »

Neobone hat geschrieben:
Andre Peschke hat geschrieben:
Neobone hat geschrieben:Bin ich eher sketisch.
So weit ich weiss gibt es noch kein Spiel was ein grosser Erfolg war mit einem schwarzen Hauptcharakter, selbst wenn man ihm weiße Charaktere zur Seite gestellt hat.
Öhm...GTA San Andreas?

Andre
Da würde ich mal schwer behaupten das das am Gameplay liegt und nicht am schwarzen Hauptcharakter.
Ansonsten würde ich mal die über 80 Mill. verkaufte Einheiten von GTA5 gegen die 22 Mill. von GTA San Andreas dagegen halten.
In GTA5 gab es neben dem schwarzen Charakter noch zwei Weiße Charaktere, welche laut einer Umfrage auch am Liebsten gespielt wurden.
Leider habe ich die Umfrage nicht zur Hand, aber vielleicht finde ich sie ja noch in den nächsten Tagen.
Alternativ habe ich mal ne kleine Umfage aus einem GTA Forum.

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Vice city hat 17,5 millionen verkauft und gta 3 14,5. Gta 4 danach hat 25 millionen. Hat das wirklich was mit rassismus zu tun oder der marktentwicklung?

Außerdem frag ich mich wer sich black panther wirklich nur anschaut weil fast nur schwarze mitspielen oder einfach nur weil es ein marvel film ist.
Stuttgarter
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von Stuttgarter »

IceGrin hat geschrieben:
Außerdem frag ich mich wer sich black panther wirklich nur anschaut weil fast nur schwarze mitspielen oder einfach nur weil es ein marvel film ist.
Das dürfte in der Tat der springende Punkt sein - und auch die positive Wirkung, die so ein Marvelblockbuster haben kann: Das Publikum dran zu "gewöhnen". Wenn der kleine Indiefilm, die HBO-Serie oder das 2D-Retrospiel irgendwelche unterrepräsentierten Gruppen zum Dreh- und Angelpunkt ihrer Geschichten macht, ist das sehr löblich, aber in der Wirkung letztlich recht wirkungslos. Ein prominentes Beispiel wäre "The Wire" - fantastische HBO-Serie mit einem großartigen Cast und vermutlich um die 20 schwarzen Hauptdarstellern. Wirklich bekannt wurde davon nur Idris Elba, von Lance Reddick hat man immerhin nochmal was gehört - beim Rest Fehlanzeige. Von einer darüber hinausgehenden Wirkung, dass schwarze Darsteller seitdem genauso häufig für "normale" Rollen gecastet werden wie weiße, ist erst recht nichts zu spüren. Obwohl "The Wire" eindrucksvoll bewiesen hat, dass es fantastische schwarze Schauspieler gibt, die auch sehr wohl auf Rollen besetzt werden können, die genausogut weiße hätten spielen können. (Bunk ist so ein Charakter, bei dem die Hautfarbe in der gesamten Serie keine Rolle spielt, Freamon ebenfalls.)

So eine Veränderung in Besetzungs- und Sehgewohnheiten können nur Blockbusterproduktionen erreichen.


Anderes, hießiges Beispiel: Vor gar nicht allzu langer Zeit hat sich eine türkischstämmige deutsche Theaterschauspielerin in einem Interview darüber ausgelassen, dass sie bei Castings - überspitzt - nur dann eine Chance hat, wenn zufällig eine türkische Putzfrau gespielt werden muss. Da Regisseure/Dramaturgen felsenfest davon überzeugt sind, dass es automatisch eine künstlerisch-interpretatorische Aussage ist, wenn die Lady Macbeth nicht von Gisela Schmid sondern Aysel Farrukan gespielt wird. Prominenteres Beispiel: Elyas M'Barek ist ein österreichischer (sehr guter) Schauspieler - und hauptsächlich auf die Rolle des Türken festgelegt.

Es ist also beileibe nicht so, dass nur schwarze Schauspieler Probleme haben, "normale" Rollen zu bekommen - das Klischee des Aussehens spielt verdammt oft eine Rolle. Dass heutzutage sehr viele Menschen, die offensichtlich einen Migrationshintergrund haben, schon in der zweiten oder dritten Generation an dem Ort leben, der für sie Heimat ist samt den kulturellen und ideellen Werten - das ignoriert die Kunst verbissen.
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Heretic
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von Heretic »

Ich finde, die Besetzung (bzw. die Charaktere eines Computerspiels) sollte sich einzig und allein an der erzählten Geschichte orientieren. Spielt die beispielsweise auf einer abgeschiedenen koreanischen Insel, dann habe ich keinerlei Probleme damit, dass die Besetzung 100% koreanisch ist. Es sei denn, die Handlung sieht einen niederbayerischen Touristen vor - der dürfte dann gerne von Django Asül gespielt werden. :mrgreen:

In Geschichten, wo die Hautfarbe eine untergeordnete bis überhaupt keine Rolle spielt (Star Wars, James Bond, diverses Superheldengedöns usw.), sollte dasselbe auch für den Cast gelten.
NDA
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Registriert: 22. Nov 2017, 00:37

Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von NDA »

Stuttgarter hat geschrieben:
IceGrin hat geschrieben:
Außerdem frag ich mich wer sich black panther wirklich nur anschaut weil fast nur schwarze mitspielen oder einfach nur weil es ein marvel film ist.
Das dürfte in der Tat der springende Punkt sein - und auch die positive Wirkung, die so ein Marvelblockbuster haben kann: Das Publikum dran zu "gewöhnen".
Was heißt denn "gewöhnen"? Die Zuschauer wollen eine gute Story und die Story im Marvelfilm "Black Panther" macht es nun mal notwendig, dass dort hauptsächlich schwarze Charaktere sind. Wenn die "Gewöhnung" aber bedeuten soll, dass wir aus politischen Gründen schwarze Personen überrepräsentieren, dann kann ich ihm nicht viel abgewinnen.
Bái Zuô!
IceGrin

Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von IceGrin »

NDA hat geschrieben:
Stuttgarter hat geschrieben:
IceGrin hat geschrieben:
Außerdem frag ich mich wer sich black panther wirklich nur anschaut weil fast nur schwarze mitspielen oder einfach nur weil es ein marvel film ist.
Das dürfte in der Tat der springende Punkt sein - und auch die positive Wirkung, die so ein Marvelblockbuster haben kann: Das Publikum dran zu "gewöhnen".
Was heißt denn "gewöhnen"? Die Zuschauer wollen eine gute Story und die Story im Marvelfilm "Black Panther" macht es nun mal notwendig, dass dort hauptsächlich schwarze Charaktere sind. Wenn die "Gewöhnung" aber bedeuten soll, dass wir aus politischen Gründen schwarze Personen überrepräsentieren, dann kann ich ihm nicht viel abgewinnen.
Is das nicht komplett egal? Was wäre da es problem dran wenn iron man ne schwarze frau wäre oder der hulk ein asiate? Es geht im Endeffekt darum wie gut die figur geschrieben ist, nicht wie sie aussieht.
monieu
Beiträge: 296
Registriert: 20. Feb 2018, 00:46

Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von monieu »

IceGrin hat geschrieben:Als weiser mann in zentral europa kann ich mich recht schwer in das problem reindenken, aber wäre es nicht besser wenn man ein durchgemischten cast hätte bei dem es egal ist woher die leute kommen? So wie in der saints row reihe. Da interessiert es keine figur woher irgendwer kommt. Pierce ist dort ein idiot, nicht weil er schwarz ist, sondern weil er ein idiot ist. Olav ist ein muskelberg und neben bei noch ein genie. Ohne ein alkoholiker zu sein. Und so weiter.
Wie gesagt nichts gegen multiethnische Umgebungen, aber ich würde sie nicht als die einzige Lösung sehen. Übrigens selbst dieser Ansatz lässt viele Fragen offen. Ganz vordergründig: Welche Gruppen und in welcher Zusammensetzung. Sind sie gleichverteilt oder gibt es eine dominierende Gruppe und müssen einige immer dabei sein?

Ansonste habe ich an verschiedenen Stellen weiter oben erläutert, worin ich den Wert von anderer Homogenität sehe.

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Don Mchawi hat geschrieben:Reden wir denn jetzt über schwarze Filmproduktionen, die so aktuell nur in den USA denkbar sind (finanziell, Manpower) - oder darüber, wie Afrikaner selbst Perspektiven in die Filmbranche einbringen?

Ich würde hier auch noch mal sehr sscharf zwischen 'schwarz' und 'afrikanisch' trennen wollen. Von Black Panther auf eine afrikanische Perspektive zu schließen, finde ich schon sehr abenteuerlich.
Also wenn dich das beruhigt, mein Gedankengang war nicht: Black Panther ist ein Big Budget-Film mit Schwarzen - wo kommen die nochmal her? - richtig Afrika - also machen wir jetzt ein Big Budget-Spiel in Afrika. :D

Hier habe ich erklärt, wie ich "Schwarze" lese: viewtopic.php?f=2&t=3127&start=20#p62049" onclick="window.open(this.href);return false;

Und die Wahl fiel meinerseits auf ein Schwarzafrika-basiertes Setting, weil es ein Raum ist, der durch schwarze Menschen dominiert ist. Natürlich könnte man auch eine schwarze Nachbarschaft in einer US-Großstadt nehmen, aber das ist eben eher ein randständiger Raum. Ein Spiel das 1900 in Deutsch-Ostafrika spielt, wäre dementsprechend ebenfalls weniger geeignet.
Don Mchawi hat geschrieben:Konkret in Afrika wäre ein Erfolg eines (afroamerikanisch-)schwarzen Spieles viel schwieriger. Nicht, dass hier niemand spielt; aber die Verfügbarkeit von Hardware und Stromkosten sind ein Problem. In den oberen Mittelklasseschichten der großen Städte finden sich auch mal eine Playstation und viele Studenten haben auch einen Laptop. Allerdings in der Summe nur ein sehr kleiner Teil und mit sehr unterschiedlicher Hardware; große Spieleproduktionen würden auf den meisten nicht laufen.
Stimmt, ich erwähne zwar Erfolg durch Überkompensation (im Konsum) aber das ist bei einem Film viel leichter vorstellbar. Natürlich bleibt Überkompensation an Interesse, was einen werbenden Effekt auch auf die nicht-schwarze Spielerschaft haben kann. Aber das spielt sich leider alles nicht in Afrika ab.
Don Mchawi hat geschrieben:Ein Triple-A-Spiel wird es daher so bald nicht aus Afrika geben - aber, auch hier, muss es denn Triple A sein? Denkbar wäre zB eine Kooperation:
Einige afrikanische Entwickler mit einer gemeinsamen Vision eines Spiels, die kreative Entwicklung bleibt komplett bei ihnen. Fachtechnische Unterstützung durch ein erfahrenes Entwicklerteam zB aus Europa. Finanzierung über Kickstarter, Fördergelder (evtll auch aus der Entwicklungszusammenarbeit).
So könnte ein 'richtiges' Spiel aus (und bei Wunsch der Entwickler über) Afrika entstehen. Komplett ohne finanzielle Gönner und fachliche Beratung dürfte es aber schwer werden.
Ich kenn ein paar ruandische ITler, ich fände so ein Projekt äußerst spannend und würde sofort als Vermittler mitwirken. Fachtechnisch hab ich allerdings keine Ahnung.
Ein Black Panther aus Afrika hätte es aber auch nicht gegeben. Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der Computerspiele ist auch eine interessante Idee, aber diese wird vermutlich nie so eine Breitenwirkung erzielen, wie ein Triple-A-Spiel.

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Heretic hat geschrieben:Ich finde, die Besetzung (bzw. die Charaktere eines Computerspiels) sollte sich einzig und allein an der erzählten Geschichte orientieren. Spielt die beispielsweise auf einer abgeschiedenen koreanischen Insel, dann habe ich keinerlei Probleme damit, dass die Besetzung 100% koreanisch ist. Es sei denn, die Handlung sieht einen niederbayerischen Touristen vor - der dürfte dann gerne von Django Asül gespielt werden. :mrgreen:

In Geschichten, wo die Hautfarbe eine untergeordnete bis überhaupt keine Rolle spielt (Star Wars, James Bond, diverses Superheldengedöns usw.), sollte dasselbe auch für den Cast gelten.
Ich würde diese Positionierung ein bisschen in Frage stellen: Wenn ich ein Spiel mache, dass auf einer abgeschiedenen koreanischen Insel spielt, und mein Protagonist ist ein US-amerikanischer Journalist, liegt das dann daran, dass ich gerne genau diese Geschichte erzählen möchte oder vielleicht eher daran, dass es Konvention ist, dass der Protagonist eine westliche Identifikationsfigur sein sollte. Und jetzt kann man sagen, aber alle anderen Charaktere sind ja trotzdem Koreaner. Stimmt, dennoch ist es eine ganze andere Geschichte, wenn der Charakter, den der Spieler verkörpert, in dieser Kultur fremd ist. Und wenn es nur darum geht einen Außenseiter zu haben, damit Spielfigur und Spieler in ihren Kenntnissen über die Insel beim gleichen Stand anfangen, hätte man ja auch einen koreanischen Journalisten nehmen können, der die Insel das erste Mal betritt.

Es gibt ja durchaus "fremde" Settings, aber häufig erleben wir dort Abenteuer durch die Augen einer Spielfigur, die auf der Durchreise ist. Selbst Freund und Feind bringen wir sehr häufig aus unserem Kulturkreis mit. Und wenn das so ist, bleiben uns auch die dort lebenden Menschen fremd, selbst wenn sie die Mehrzahl der Figuren im Spiel darstellen.

Schließlich stellt sich die Frage nach dem Default gerade in Welten, die nicht auf unserer basieren. Welche Gruppen packe ich denn in meine phantastische Welt? Spricht etwas dagegen, wenn mein Sternenreich nur von Koreanern besiedelt ist, anstatt von Europäern?
Zuletzt geändert von monieu am 21. Feb 2018, 16:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Maulwuerfel
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von Maulwuerfel »

Naja in der Vorlage, dem Comic, ist Iron Man bzw Tony Stark nun mal ein weißer Mann. Ihn von einer schwarzen Frau spielen zu lassen wäre also pöses black female washing.

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Stuttgarter
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von Stuttgarter »

NDA hat geschrieben: Was heißt denn "gewöhnen"? Die Zuschauer wollen eine gute Story und die Story im Marvelfilm "Black Panther" macht es nun mal notwendig, dass dort hauptsächlich schwarze Charaktere sind. Wenn die "Gewöhnung" aber bedeuten soll, dass wir aus politischen Gründen schwarze Personen überrepräsentieren, dann kann ich ihm nicht viel abgewinnen.
Lass uns darüber doch dann diskutieren, wenn wir an dem Punkt angekommen sind, dass schwarze Personen in amerikanischen Filmen gemessen an ihrem realen Bevölkerungsanteil überrepräsentiert sind. Mein Tip wäre allerdings, dass zumindest ich - 38 Jahre alt - das nicht mehr erleben werde.
IceGrin

Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von IceGrin »

Maulwuerfel hat geschrieben:Naja in der Vorlage, dem Comic, ist Iron Man bzw Tony Stark nun mal ein weißer Mann. Ihn von einer schwarzen Frau spielen zu lassen wäre also pöses black female washing.

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HAHA. Joke's on you! Der aktuelle Ironman ist eine schwarze frau!!

http://nerdist.com/wp-content/uploads/2 ... ariant.jpg" onclick="window.open(this.href);return false;
NDA
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von NDA »

Stuttgarter hat geschrieben:
NDA hat geschrieben: Was heißt denn "gewöhnen"? Die Zuschauer wollen eine gute Story und die Story im Marvelfilm "Black Panther" macht es nun mal notwendig, dass dort hauptsächlich schwarze Charaktere sind. Wenn die "Gewöhnung" aber bedeuten soll, dass wir aus politischen Gründen schwarze Personen überrepräsentieren, dann kann ich ihm nicht viel abgewinnen.
Lass uns darüber doch dann diskutieren, wenn wir an dem Punkt angekommen sind, dass schwarze Personen in amerikanischen Filmen gemessen an ihrem realen Bevölkerungsanteil überrepräsentiert sind. Mein Tip wäre allerdings, dass zumindest ich - 38 Jahre alt - das nicht mehr erleben werde.
Wenn wir von Hollywood reden: Wirst du auch nicht, tatsächlich bildet Hollywood den realen Bevölkerungsanteil sehr gut ab. :whistle:
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von NDA »

IceGrin hat geschrieben:
NDA hat geschrieben:
Stuttgarter hat geschrieben:
Das dürfte in der Tat der springende Punkt sein - und auch die positive Wirkung, die so ein Marvelblockbuster haben kann: Das Publikum dran zu "gewöhnen".
Was heißt denn "gewöhnen"? Die Zuschauer wollen eine gute Story und die Story im Marvelfilm "Black Panther" macht es nun mal notwendig, dass dort hauptsächlich schwarze Charaktere sind. Wenn die "Gewöhnung" aber bedeuten soll, dass wir aus politischen Gründen schwarze Personen überrepräsentieren, dann kann ich ihm nicht viel abgewinnen.
Is das nicht komplett egal? Was wäre da es problem dran wenn iron man ne schwarze frau wäre oder der hulk ein asiate? Es geht im Endeffekt darum wie gut die figur geschrieben ist, nicht wie sie aussieht.
Nein, wäre nicht egal. Wären sie zusätzlich und eigene Charaktere, ok, aber als Ersatz von Ikonen und womit die Fans aufgewachsen sind, nein. Lasst sie in Konkurrenz treten, die Fans werden da schon entscheiden, was gut ist oder nicht.
Bái Zuô!
IceGrin

Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von IceGrin »

NDA hat geschrieben:
IceGrin hat geschrieben:
NDA hat geschrieben:
Was heißt denn "gewöhnen"? Die Zuschauer wollen eine gute Story und die Story im Marvelfilm "Black Panther" macht es nun mal notwendig, dass dort hauptsächlich schwarze Charaktere sind. Wenn die "Gewöhnung" aber bedeuten soll, dass wir aus politischen Gründen schwarze Personen überrepräsentieren, dann kann ich ihm nicht viel abgewinnen.
Is das nicht komplett egal? Was wäre da es problem dran wenn iron man ne schwarze frau wäre oder der hulk ein asiate? Es geht im Endeffekt darum wie gut die figur geschrieben ist, nicht wie sie aussieht.
Nein, wäre nicht egal. Wären sie zusätzlich und eigene Charaktere, ok, aber als Ersatz von Ikonen und womit die Fans aufgewachsen sind, nein. Lasst sie in Konkurrenz treten, die Fans werden da schon entscheiden, was gut ist oder nicht.
Das war ne fang frage. Das ist genau das was marvel gerade macht. Der aktuelle iron man heist Riri williams und hulk heist amadeus Cho.
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von Sakesleg »

IceGrin hat geschrieben: Das war ne fang frage. Das ist genau das was marvel gerade macht. Der aktuelle iron man heist Riri williams und hulk heist amadeus Cho.
Hm toll wie einfallslos... der selbe Quatsch wie bei Ghost Busters... anstatt neue Figuren zu erschaffen.
IceGrin

Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von IceGrin »

Sakesleg hat geschrieben:
IceGrin hat geschrieben: Das war ne fang frage. Das ist genau das was marvel gerade macht. Der aktuelle iron man heist Riri williams und hulk heist amadeus Cho.
Hm toll wie einfallslos... der selbe Quatsch wie bei Ghost Busters... anstatt neue Figuren zu erschaffen.
Würdest du iron heart comics lesen?
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von NDA »

IceGrin hat geschrieben:Das war ne fang frage. Das ist genau das was marvel gerade macht. Der aktuelle iron man heist Riri williams und hulk heist amadeus Cho.
Ganz genau, und ihre Comicverkäufe sind massiv eingebrochen, immer mehr Comicstores müssen schließen, ihnen wird SWJtum nachgewiesen und es haben sich ganze Communities gegen sie gewandt. Inzwischen gibt es einen massiven Backlash. Tatsächlich ändert sich gerade, ganz aktuell erst wieder was. #movetheneedle
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Heretic
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Re: Black Panther-Erfolg - Zeit für eine All Black-Triple A-Spieleproduktion?

Beitrag von Heretic »

monieu hat geschrieben:Ich würde diese Positionierung ein bisschen in Frage stellen: Wenn ich ein Spiel mache, dass auf einer abgeschiedenen koreanischen Insel spielt, und mein Protagonist ist ein US-amerikanischer Journalist, liegt das dann daran, dass ich gerne genau diese Geschichte erzählen möchte oder vielleicht eher daran, dass es Konvention ist, dass der Protagonist eine westliche Identifikationsfigur sein sollte.
Der erwähnte Niederbayer war nicht als Protagonist gedacht, sondern als Nebenfigur - die außerdem nur in Erscheinung treten soll, wenn die Geschichte es verlangen würde. Ich hätte keinerlei Probleme mit einem koreanischen Hauptcharakter. Eine westliche Identifikationsfigur würde bei Teilen des Publikums zwar sicherlich gut ankommen, aber in erster Linie würde die doch nur eingebaut, um einen in unseren Breitengraden bekannten Schauspieler unterzubringen und damit das Einspielergebnis zu erhöhen. Hollywood treibt es diesbezüglich ja noch wilder und dreht gleich ein Remake... :roll:

Btw: Die koreanische Insel ist mir nur als Beispiel eingefallen, weil ich gestern einen Film mit diesem Schauplatz (und komplett südkoreanischem Cast) gesehen habe. Da war die Protagonistin übrigens eine Bankerin aus Seoul, die sich auf der Insel ähnlich fremd gefühlt hat, wie es mein türkischstämmiger Niederbayer höchstwahrscheinlich auch tun würde. ;)
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