der unbestechliche hat geschrieben:Wolfgang Walk hat geschrieben:
Und was genau hindert einen Aussteller daran, die Damen menschenwürdig bekleidet zur Arbeit erscheinen zu lassen? Genau: Nichts! Das machen nämlich inzwischen 97% der Aussteller, und ich habe noch nichts davon gehört, dass ihre Messeauftritte dadurch im geringsten beschädigt wurden.
Dass die Damen nicht gezwungen werden, ist wahr, aber in dem Zusammenhang nur bedingt erheblich. Viel wichtiger ist, was es über einen Aussteller aussagt, wenn die Damen dennoch auf ihre Geschlechtlichkeit reduziert da rumrennen.
Du kannst ja mal eine repräsentative Stichprobe dieser Damen (Messebabes & Cosplayerinnen) in angeblich menschenunwürdigen Kostümen interviewen, ob die das auch so empfinden. Bis dahin bleibt das eine Unterstellung.
Bin das nur ich, oder besteht zwischen meinem Argument und deinem Einwand tatsächlich exakt keinerlei logische Verbindung?
der unbestechliche hat geschrieben:Über den Aussteller sagt es aus, dass er eine kostengünstige Chance, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen höher gewichtet als "political correctness".
Damit hätte ich 1860 in Virginia auch mein Sklavengehege begründen können.
der unbestechliche hat geschrieben:Mag heute mit Messebabes nicht mehr so ziehen wie vor 20 Jahren, aber der Effekt ist auf jeden Fall noch da. Wer anderes behauptet, lügt sich selbst in die Tasche.
Äh, nein. Möchte ich bestreiten. Nicht eine seriöse Untersuchung belegt eine positive Wirkung von halbnackten Messe-Babes (die im übrigen was ganz anderes sind als Cosplayerinen - bloß weil du das oben in einen Topf geschissen und umgerührt hast).
der unbestechliche hat geschrieben:Youtube, Twitch und Instagram beweisen zig-millionenfach: es funktioniert.
Was hat das Medium Computervideo mit einem Messestand zu tun?
der unbestechliche hat geschrieben:Und bis zum Burkazwang für alle wird es auch in Zukunft funktionieren, da der Mensch wie viele andere Lebewesen biologisch / genetisch auf optische Reize gepolt ist. Diesen Urinstinkt des Menschen ausgerechnet als menschenunwürdig zu bezeichnen hat schon eine gewisse Komik in sich.
Sorry, aber Du wirfst wirklich alles in einen Topf, wirfst am Ende noch ne Burka als Würze mit rein - und holst dann den großen Pürierstab. Entsprechend schmeckt am Ende das Gericht: ziemlich schal (ich entschuldige mich für das schlechte Wortspiel).
Denn natürlich hat die persönliche Erotik zwischen zwei Menschen, auch die, die ich als Mensch durch meine Kleidung freiwillig privat in die Öffentlichkeit trage, einen völlig anderen ethischen und moralischen Hintergrund, als die Objektivierung von Frauen zum Zwecke der Umsatzmaximierung via Hirnabschaltung potenzieller Kunden - was auf Messen sowieso völliger Unfug ist, weil nirgendwo auf einer Messe schon Verträge geschlossen werden, Tage und Wochen später die Vergleiche zwischen den verschiedenen Angeboten gezogen werden - um dann sachlich und ohne Fleischbeschau rationale Entscheidungen zu treffen. (Übrigens eine Aussage einiger Leute aus der Branche: Warum soll ich Verträge mit Leuten schließen, die Geld für nackte Frauen haben? Muss ja einen Grund geben, dass die dafür Geld übrig haben.)
Das eine - die persönliche, zwischenmenschliche Ebene gegen die kommerzielle Objektivierung auszuspielen, ist übrigens genau dieselbe dehumanisierende Logik, die erst zu Messebabes führt. Du bist da in einem ziemlich furchtbaren Zirkelschluss gefangen.
Und Du kannst sicher sein: 99% der Frauen stehen bei gleicher Bezahlung lieber angezogen auf dem Messestand als im Metallbikini.