http://www.4players.de/4players.php/dis ... _Cure.html" onclick="window.open(this.href);return false;
SPON hat heute einen Artikel darüber geschrieben, wie das junge Studio damit umgeht. Dort steht unter anderem:
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/pa ... 97405.html" onclick="window.open(this.href);return false;Die erste Wertung war eine 2 von 10. "Lousy", also "mies", lautete das Urteil des Kritikers. Auch andere Rezensenten waren wenig begeistert, wie unsere Fotostrecke dokumentiert. Damit hatte niemand bei Phantom 8 gerechnet. Bis zur Veröffentlichung seien die Reaktionen auf das Spiel eigentlich nur gut gewesen, sagt Simon Gerdesmann.
Gerdesmann betont immer wieder, dass es sich bei Phantom 8 um ein junges Studio handelt. Niemand hier habe auf Erfahrungen aus der Videospiel-Entwicklung zurückgreifen können. So sei es bei der Entstehung von "Past Cure" sicherlich zu Fehlern gekommen.
So vermutet Gerdesmann, dass nicht gut genug kommuniziert wurde, dass es sich bei Phantom 8 um ein Indie-Studio handelt. Und dass die Story des Spiels im Mittelpunkt steht, nicht das Gameplay. "Wenn also Leute die Story nicht verstehen, wie sollen sie dann das Spiel gut finden?"
Ohne den Titel gespielt zu haben, ist die Behauptung, dass die Leute die Story nicht verstanden haben "mutig". Dafür dass niemand in dem kleinen Team (~10 Leute) Erfahrungen hatte, sieht Past Cure in Videos gar nicht mal so mies aus.
In den Kommentaren unter dem SPON-Artikel meldete sich der Chefredakteur von 4Players zur Wort. Angeblich habe man dem Team letztes Jahr deutlich die Schwächen vor Augen geführt.
http://www.spiegel.de/forum/netzwelt/sc ... 559-4.html" onclick="window.open(this.href);return false;Hallo,
ich bin Jörg Luibl, Chefredakteur bei 4Players.de und kann diesen Artikel mit seiner Opferinszenierung kaum ertragen. Der "arme" Entwickler darf hier glatt lügen und der Autor verdrückt selbst lieber 99 Luftballons mit einer Träne als diesen dilettantischen Spieldesignmurks selbst zu testen oder mal kritisch nachzufragen. Auf einmal wird hier mit Indie-Understatement rumgejammert, aber vorher hat man noch mit Superlativen werben dürfen. Über dieses Missverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit verliert man natürlich kein Wort.
Also mal Tacheles zur glatten Lüge: Es gab sehr wohl Warnungen und Kritik im Vorfeld, und zwar direkt und ausführlich von Angesicht zu Angesicht in unserer Hamburger Redaktion. Die Entwickler waren Ende 2017 bei uns mit einer frühen spielbaren Version, die sich Micha und ich angeschaut haben - ganz einfach, weil wir beide Stealth-Action, Survival-Horror und all das, was da alles drin sein sollte, seit über einem Jahrzehnt spielen und vergleichen. Wir haben im Vorfeld der Anfrage eines Redaktionsbesuches wie immer darauf verwiesen, dass wir dann auch eine Vorschau machen werden. Sie meinten, das sei kein Problem, denn andere Kollegen fanden das Spiel ja schon toll.
Micha und ich konnten bei den Spielszenen meist nur den Kopf schütteln. Das war teilweise hanebüchen inszenierter Murks, der große Vorbilder einfach schlecht kopierte. Danach haben wir recht klar gesagt, was wir von diesem vollkommen überambitionierten Genremix halten - und zwar anhand von ganz konkreten Punkten hinsichtlich Regie, Spieldesign, KI und Rätsellogik. Sprich: Man konnte sogar eine To-do-Liste mitnehmen.
Weil es das erste Projekt des Teams war, haben wir sogar (entgegen unserer üblichen Vorgehensweise!) von einer Vorschau abgesehen, die allerhöchstens ein "ausreichend" bekommen hätte - selbst das haben wir schon gesagt, fairer geht es nicht. Uns wurde daher zugesagt, dass wir schon bald eine reifere Version spielen können, damit noch irgendwann eine Vorschau online gehen und wir nicht umsonst gearbeitet haben. Dazu ist es trotz mehrerer Anfragen unsererseits nicht gekommen - da ahnten wir schon, dass sie das tatsächlich so veröffentlichen wollen.
Jetzt ist das Spiel in den Wertungsbrunnen gefallen. Und es ist sogar wichtig, dass sie so früh die Quittung bekommen, denn vielleicht konzentrieren sie sich beim nächsten Projekt auf etwas, das sie wirklich können.
Selbst das Gejammer hier, vor allem der Verweis auf das Unverständnis der Story seitens der Presse, geht doch noch viel dramatischer. Am besten hakt der SPIEGEL beim nächsten Spielemurks nochmal so richtig nach, damit sie für die Opferrolle noch einen Grimmepreis bekommen.
In einer Facebook-Gruppe der deutschen Spielebranche beklagen sich viele über die Wortwahl des 4Players-Tests. Dieser ist in der Tat ziemlich abwertend geschrieben, allerdings lesen sich auch manche internationale Reviews kaum besser. Darüber hinaus steht das Spiel für 40€ im Laden und prahlt auf dem Cover stolz mit verschiedenen Preisen, die man erhalten hätte.* Vielleicht wären die Kritiken freundlicher in der Wortwahl ausgefallen, hätte man das Spiel rein digital für 9,99€ angeboten. Trotzdem bleibt die Frage bestehen, ob man etwas, in das Menschen viel Herzblut gesteckt hat, so niederschreiben muss. Vor allem wenn man weiß, dass die Entwickler es wahrscheinlich lesen werden.
*
https://images-na.ssl-images-amazon.com ... L1500_.jpg" onclick="window.open(this.href);return false;