En Detail: Bloodborne

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Pommesbudenpate

Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Pommesbudenpate »

Wie es Jochen auch angesprochen hat. Das Kampfsystem an sich ist von Bloodborne wirklich nicht komplex und eher simpel gehalten. Und genau darin liegt meiner Meinung nach auch die Genialität. Die Tiefe kommt mit dem Erlernen der Mechaniken. Sei es die Verwendung der Waffen samt ihrer zweiten Modi oder den Pay-Off-Faktor falls man durch eine riskanten Angriff doch seine verlorene Lebensenergie wiedererlangt.
Daher würde ich auch mal die These aufstellen. Bloodborne ist um einiges zugänglicher als Dark Souls, da es Mechaniken nimmt, die in Dark Souls das Gameplay stören und diese weglässt. Dadurch bekommt man eine ausgereiftere Spieleerfahrung geboten.
Vorneweg möchte ich betonen ich liebe Dark Souls bzw. alle Soulsborne Titel. Und mir ist bewusst, dass man Bloodborne und Dark Souls nur bis zu einem gewissen Grad vergleichen kann. Durch die unterschiedlichen Settings mussten andere Spieldesign-Entscheidungen getroffen werden.
Doch ist eine Beobachtung die mir in meinem Umfeld aufgefallen ist. Ist diese, dass viele die sich eher schwer in Dark Souls reinfinden konnten, mit Bloodborne um einiges schneller warm wurden. Zum Teil konnte man das bei Jochen auch heraushören.
Um wieder an oben anzuschließen. Was ich speziell mit Mechaniken meine die den Spielfluss in Dark Souls stören, würde ich an einem Gegenstand festmachen. Nämlich dem Schild.
Dadurch das das Schild in Bloodborne wegfällt ist man zu einer aggressiveren Spielweise gezwungen. Im ersten Moment mag man da auch denken, dass deswegen das Spiel ja schwerer würde. Darauf würde ich ein ganz klares Nein erwidern. Durch die gezwungene Spielweise aktiver am Kampf teilzunehmen, bringt man eher die Stärken als Schwächen im Kampfsystem hervor. Es gibt keine Ausflucht. Man muss sich mit den Waffen etc. genauer auseinandersetzen. Alle Mechaniken die du ausnutzen kannst um dein Überleben zu sichern, erlernt man so schneller. Wodurch sich doch eher der Spielspaß erhöht. Mit dem Schild ist man passiver. Ähnlich wie eine Schildkröte die sich in ihrem Gehäuse versteckt. Weswegen manche Lerneffekte erst später kommen und deswegen die Spielerfahrung beeinträchtigt wird.
Das wäre mein Grund zu sagen, dass Bloodborne besser die Gameplay-Stärken hervorbringt als Dark Souls und daher zugänglicher ist.

@ Andre und Jochen
Ihr habt euch ja relativ häufig (wegen Ermangelung eines besseren Wortes nehm ich dieses jetzt mal) “gerechtfertigt“ bzw. seit auf Nummer sicher gegangen.
Was ich damit meine ist, dass ihr den Eindruck erweckt habt bloss keinen Fan des Spiels vor dem Kopf zu stoßen. Zum Beispiel wo Jochen gesagt hat, bekomm den O-Ton jetzt nicht mehr genau hin, aber sinngemäß “Das Kampfsystem in Bloodborne ist simpel, reißt mir wegen der Aussage aber bitte nicht den Kopf ab“.
War das alles ernst gemeint? Wenn ja meint ihr echt, dass im Forum oder unter den Hörern solche Fanboys sind die dann nur flamen? Nur weil man mal ein Detail vergessen hat.
Hatte nur den Eindruck, dass das bei der Folge echt extrem war. Weil ich mir bei den Leuten hier die so schreiben und kommentieren nicht vorstellen kann, dass es zu solch einem gebashe kommen würde.










Zuletzt geändert von Pommesbudenpate am 13. Apr 2018, 15:24, insgesamt 1-mal geändert.
qxtc
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von qxtc »

Fand die Folge auch großartig. Sollte Jochen dranbleiben und Bloodborne durchspielen würde ich mich sehr über eine Wertschätzung freuen!
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Soulaire
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Soulaire »

Meine Erwartungen an die Folge wurden weitaus übertroffen, ehrlich. Das war schon fast Matthewmatosis-like :D

Auch wenn ich Bloodborne insgesamt grandios finde, muss ich dennoch einige Sachen an dem Spiel kritisieren.
Dafür stellvertretend sind für mich hier der Anfang und das Ende vom Spiel, die sehr stark an Demons Souls erinnern. Ohne groß Demons Souls spoilern zu wollen, aber dort ist die Prämisse mit einem scheinbar übermächtigen Gegner am Anfang recht ähnlich. Man wird nämlich nach dem wahrscheinlichen Tod ebenfalls in den Hub geportet. Nur mit dem Unterschied, dass es etwas bringt, wenn man diesen Gegner in Demons Souls schon beim ersten Mal besiegt und der Spieler so belohnt wird. Beim Ende sieht es auch ähnlich aus, bzw. ist die Location/Weg dahin sehr ähnlich, nur in Demons Souls kreativer und epischer meiner Ansicht nach umgesetzt.
Es ist zwar immer noch gut gemacht, aber etwas schlechter als zuvor und diese fehlende Weiterentwicklung ärgert mich irgendwie bei From Softwares letzten Spielen.
Ein anderer Punkt ist das Level Design. Es ist gut, keine Frage aber es kommt eben nicht an Dark Souls (1) ran. Die Shortcuts innerhalb eines Gebietes sind nett und es gibt sogar Verbindungen in Gebiete, die schon dutzende Spielstunden zurückliegen. Das Problem ist nur, das diese Verbindungen rein gar nichts bringen, da man sich dauerhaft zu den Lampen teleportieren kann.
Gab auch noch andere Punkte (Bosse,NPCs, Online, Heilsystem, Variation, Wiederspielwert etc), die mir im Vergleich weniger zugesagt haben, auch wenn sicherlich viel "Geschmackssache" ist.

Um positiv abzuschließen: Das Setting und die zurecht von Andre und Jochen gelobte Einbindung von Lovecraft ist wirklich gut umgesetzt. Eine schöne Abwechslung von ihren Souls-Games, wie ich finde. Deswegen würde ich, anstatt einem Bloodborne 2 oder Dark Souls 4, viel lieber eine neue IP in einem neuen Setting von From Software sehen. Glaubhafte Welten erschaffen und Architektur generell können sie einfach und es gibt noch so viele interessante Settings *-*
Pommesbudenpate

Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Pommesbudenpate »

Auch wenn das etwas Off-Topic ist. Das neue Spiel was angeteasert wurde, ist doch wahrscheinlich in einem neuen Setting oder?
Zumindest ich habe das so verstanden, da ja auch Gerüchte über ein Absolver ähnlichen Kampfsport-Fokus aufkamen. Das Setting soll in diesem Fall Maya inspiriert sein. Bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher wo genau ich das her hab. Glaube aber das Vaatyvidia sowas erwähnt hatte.
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Andre Peschke
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Andre Peschke »

Pommesbudenpate hat geschrieben: 13. Apr 2018, 16:53 Auch wenn das etwas Off-Topic ist. Das neue Spiel was angeteasert wurde, ist doch wahrscheinlich in einem neuen Setting oder?
Ich hab bisher immer gehört es wird Bloodborne 2. Den Titel nochmal via PSPlus rauszuballern würde dazu auch passen. Nochmal maximal anfixen, dann Nachfolger ankündigen.

Andre
Pommesbudenpate

Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Pommesbudenpate »

Wenn dem so ist gerne :-). Nehm da alles, mit einem Bloodborne 2 kann ich mindestens genauso gut leben.
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Soulaire
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Soulaire »

Was ein Bloodborne 2 unwahrscheinlich macht ist der Teaser bei den Game Awards. Da stand nichts von Sony und ich weiss nicht ob jemals ein Sony-exclusives Spiel so angekündigt wurde....
Außerdem ist fraglich ob die asiatischen Schriftzeichen im Teaser überhaupt zu Bloodborne passen?! Ich finde eher nicht.
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Andre Peschke
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Andre Peschke »

Soulaire hat geschrieben: 13. Apr 2018, 17:24 Was ein Bloodborne 2 unwahrscheinlich macht ist der Teaser bei den Game Awards. Da stand nichts von Sony und ich weiss nicht ob jemals ein Sony-exclusives Spiel so angekündigt wurde....
Außerdem ist fraglich ob die asiatischen Schriftzeichen im Teaser überhaupt zu Bloodborne passen?! Ich finde eher nicht.
Kein schimmer, ich plapper hier nur nach was ich hier und da erzählt bekommen habe von anderen Redakteuren, die aber auch jetzt keine Insiderinfos hatten. Habe nichtmal den Teaser selbst gesehen.

Andre
Voigt
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Voigt »

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lolaldanee
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von lolaldanee »

Ich möchte mal die Gelegenheit nutzen und meine maximal mögliche Geringschätzung gegenüber Bloodborne zum Ausdruck bringen:
*pfui* *bäh* *igitt* *sonmist* *würg* *bloßwegdamit*

Auf alle Fälle ein heißer Kandidat für das hässlichste Spiel, das ich nie gespielt habe.
Ein Spiel das so absolut gräßlich ist, dass bereits ein einzelner Screenshot ausreichend ist, um zu zeigen, dass man das nicht mal für (viel) Geld anfassen sollte!

Das Spiel schafft das beinahe unmögliche Kunststück einen noch deutlich(!) hässlicheren Artstyle zu haben als die Souls Spiele! Es empört mich geradezu, dass ein Entwickler es wagt so etwas zu veröffentlichen. Bloodborne ist für mein ästhetisches Empfinden ungefähr das, was dem armen Häschen im Simpsons Trailer passiert: https://www.youtube.com/watch?v=AB7VF980cEA

Man reiche mir meine Schmolldecke!
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Andre Peschke
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Andre Peschke »

lolaldanee hat geschrieben: 13. Apr 2018, 17:58 Auf alle Fälle ein heißer Kandidat für das hässlichste Spiel, das ich nie gespielt habe.
Ein Spiel das so absolut gräßlich ist, dass bereits ein einzelner Screenshot ausreichend ist, um zu zeigen, dass man das nicht mal für (viel) Geld anfassen sollte!
Needs more Begründung, weil ich finde Bloodborne und Dark Souls haben gerade wegen ihrer visuellen Gestaltung echt super. Ich weiß, manche Leute stören sich hart an der chromatischen Aberration (schade, dass Seb nicht da war, den hätten wir dafür einspielen sollen :D). Aber sonst würde mich interessieren, warum du es so schrecklich findest. Über Geschmack lässt sich nicht streiten, mich interessiert nur deine Perspektive.
Voigt hat geschrieben: 13. Apr 2018, 17:39 https://www.youtube.com/watch?v=iWFgvbf_Zu8
Das war irgendwie...gar nichts. :D

Andre
Pommesbudenpate

Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Pommesbudenpate »

Der Teaser ist kryptischer als das er was aussagt, aber hab nach nochmaligen schauen so meine Zweifel auf ein Bloodborne 2.
Auch wenn sich From Software damit eine eigene Nische geschaffen hat und man wenn's nach mir ging jedes Jahr ein neues Soulsborne raus bringen könnte.
Kann ich irgendwie schon verstehen, wenn die Entwickler wieder mal was anderes machen wollen würden. Irgendwann wird sowas mal eintönig, kann ich mir zumindest gut vorstellen.
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Alienloeffel
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Alienloeffel »

Ich hatte mal gelesen, das diese Zeichen irgendwas tenchu bezogenes seien.
Bloodborne 2 wäre mir natürlich lieber. Eins der besten ps4 exclusives, ich musste nach der Folge direkt nochmal anfangen...
Die Folge hat mir ebenfalls sehr gefallen. Auch interessant wäre zu wissen was Jochen vom Rest des Spiels hält. Am indonesisch kann man ja immernoch feilen ;-)
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BummsGeordy
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von BummsGeordy »

wegen all der positiven Kritiken hatte ich mir Bloodborne vor ein paar Monaten gekauft.. und nach 2-3 Stunden einfach sein lassen.. nicht, dass mich der "Schwierigkeitsgrad" gestört hätte... aber die Optik, die Details der technischen Umsetzung, das unglaublich schwer lesbare Leveldesign, die mehr oder weniger nicht vorhandene/motivierende Story... nee - ist einfach nix für mich.

(zur Story: ich rede explizit von Story - nicht von Lore... ausschließlich über Andeutungen und Bruchstücke bestehende Minielemente tragen für mich ein Spiel nicht, dessen Optik und Spielmechanik mich nicht ansprechen... wäre irgendetwas anderes überragend gut, hätte ich mich vielleicht auf den Storytelling-Ansatz von Bloodborne einlassen können.. aber so im Gesamtpaket - nee)

ich kann zwar häufig gute Kritiken auch nachvollziehen (Portal, Metal Gear Solid V, Horizon Zero Dawn, Uncharted-Reihe, Doom, Nier Automata,...) aber manchmal kann ich die allgemeine positive Stimmung nicht im Ansatz nachvollziehen... und dazu gehört z.B. auch Bloodborne (aber auch Witcher 3,...)
selten so "angefixt" und anschließend so gelangweilt/enttäuscht gewesen ;)
julius152
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von julius152 »

Sehr schöne Folge, hat mir wirklich gut gefallen! Ansonsten kann ich euch auch nur den DLC ans Herz legen. Auch wenn ich den Endboss, Orphan of Kos, nie geschafft habe. Selbst an Ludwig habe ich sicherlich eine Woche gehangen, bis ich ihn dann mit Hilfe eines anderen geschafft habe. Aber die Level des DLC sind auch der absolute hammer. Ich weiß nicht mehr genau ob es ein Krankenhaus war oder so aber, es gibt da einen Ort, an dem Experimente an den Gehirnen der Menschen durchgeführt wurde. Daher laufen alle Gegner mit riesigen aufgeschwollenen und verbunden Köpfen rum und machen die ganze Zeit: "Splish-Splosh"-Geräusche. Wenn ich mich nur an das Level erinnere läuft es mir eiskalt den Rücken runter...

Nochmal zur Aussage von Jochen, dass sich das Spiel nicht wie ein Horror sondern ein Dark Fantasy Setting anfühlen würde: Da würde mich mal sehr interessieren, ob sich das bei dir im Laufe des Spieles noch ändert. Denn auch hier spielt die gesammelte Insight eine Rolle. Zumindest für mich hat sich der Horror von Yarnham es im Laufe des Spieles und vor allem gegen Ende erschlossen. Ich denke dass auch das ein gewollter Prozess der Entwickler ist.

Um hier nichts zu spoilern:
SpoilerShow
Ich fand es einfach abartig, wenn gegen Ende der Hunt die Sonne aufgeht und man diese Spinnenartigen Wesen sieht, die sich überall auf den Gebäuden befinden. Habe mich selten so gegruselt.
Zuletzt geändert von julius152 am 14. Apr 2018, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
Pommesbudenpate

Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Pommesbudenpate »

Im Vergleich zu Dark Souls finde ich die Klamotten bei Bloodborne auch einen Ticken besser. Die Soulsborne Spiele sind ja auch immer ein bisschen Fashion Souls :-).
Das daher eigentlich auch die Kleidung nur marginale Vorteile und sowieso fast bis gar keinen Schutz biete, finde ich passend.
Dadurch ist eigentlich nur der Fokus auf den Waffen und das Ausweichen.

@ julius152 Vergesse das auch öfters, um was als Spoiler zu makieren musst du am Ende noch ein Slash vor dem Spoiler einfügen [/spoiler]
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917er
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von 917er »

Sehr schöne Folge!
Als Souls-Borne fan kann ich dem voll umfänglich zustimmen.
Nur schade das ihr nicht weiter gespielt habt, ich finde die Diversität der verschiedenen Gebiete und die Gegnervielfalt ist eine der großen Stärken der Reihe.
Mich hätte auch interessiert wie Jochen auf die nächsten zwei Endgegner reagiert, ich hatte nämlich immer so den Eindruck, dass derjenige der die ersten drei Bosse besiegt auch das Spiel beendet.
Die Frage ist nur, ist die Befriedigung die Bosse besiegt zu haben für Jochen den Frust wert.

@Jochen: Ich bin ein Min-Maxer und denke Souls-Born Reihe ist hervorragend dafür. Habe DS1 3 mal begonnen bis ich es durch hatte, weil ich Mechaniken im laufe des Spiels erst verstanden habe und auch erst später die Waffen gefunden habe die mir liegen. Musste also mehrfach spielen um die perfekte Taktik zu entwickeln und das wiederum hat mich ganz stark an deine Vorgehensweise bei CIV erinnert.
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Soulaire
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Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Soulaire »

Pommesbudenpate hat geschrieben: 13. Apr 2018, 15:24 Wie es Jochen auch angesprochen hat. Das Kampfsystem an sich ist von Bloodborne wirklich nicht komplex und eher simpel gehalten. Und genau darin liegt meiner Meinung nach auch die Genialität. Die Tiefe kommt mit dem Erlernen der Mechaniken. Sei es die Verwendung der Waffen samt ihrer zweiten Modi oder den Pay-Off-Faktor falls man durch eine riskanten Angriff doch seine verlorene Lebensenergie wiedererlangt.
Daher würde ich auch mal die These aufstellen. Bloodborne ist um einiges zugänglicher als Dark Souls, da es Mechaniken nimmt, die in Dark Souls das Gameplay stören und diese weglässt. Dadurch bekommt man eine ausgereiftere Spieleerfahrung geboten.
Vorneweg möchte ich betonen ich liebe Dark Souls bzw. alle Soulsborne Titel. Und mir ist bewusst, dass man Bloodborne und Dark Souls nur bis zu einem gewissen Grad vergleichen kann. Durch die unterschiedlichen Settings mussten andere Spieldesign-Entscheidungen getroffen werden.
Doch ist eine Beobachtung die mir in meinem Umfeld aufgefallen ist. Ist diese, dass viele die sich eher schwer in Dark Souls reinfinden konnten, mit Bloodborne um einiges schneller warm wurden. Zum Teil konnte man das bei Jochen auch heraushören.
Um wieder an oben anzuschließen. Was ich speziell mit Mechaniken meine die den Spielfluss in Dark Souls stören, würde ich an einem Gegenstand festmachen. Nämlich dem Schild.
Dadurch das das Schild in Bloodborne wegfällt ist man zu einer aggressiveren Spielweise gezwungen. Im ersten Moment mag man da auch denken, dass deswegen das Spiel ja schwerer würde. Darauf würde ich ein ganz klares Nein erwidern. Durch die gezwungene Spielweise aktiver am Kampf teilzunehmen, bringt man eher die Stärken als Schwächen im Kampfsystem hervor. Es gibt keine Ausflucht. Man muss sich mit den Waffen etc. genauer auseinandersetzen. Alle Mechaniken die du ausnutzen kannst um dein Überleben zu sichern, erlernt man so schneller. Wodurch sich doch eher der Spielspaß erhöht. Mit dem Schild ist man passiver. Ähnlich wie eine Schildkröte die sich in ihrem Gehäuse versteckt. Weswegen manche Lerneffekte erst später kommen und deswegen die Spielerfahrung beeinträchtigt wird.
Das wäre mein Grund zu sagen, dass Bloodborne besser die Gameplay-Stärken hervorbringt als Dark Souls und daher zugänglicher ist.

Um meinen Senf mal dazuzugeben;
Bloodborne ist von der Mechanik wirklich etwas zugänglicher, das liegt hauptsächlich daran, dass man sich Lebensenergie zurückholen kann. Im Großen und Ganzen führt das einfach dazu, dass man weniger stirbt, auch wenn Jochen richtig angemerkt hat, dass man deswegen manchmal zu gierig wird.
Dass du das Schild-Gameplay in Dark Souls so negativ siehst verwundert mich etwas. Es ist nicht so simpel und debil wie du es darstellst, da man auf seine Stamina achten muss, einige Angriffe überhaupt nicht blockbar sind, du Parieren kannst, Taktik vor allem bei mehreren Gegnern gefragt ist. Wenn du nur die ganze Zeit das Schild hochhälst kommst du nicht weit. Und das Gute ist, dass man nicht mit Schild spielen muss. Man hat sehr viel Varianz und es wird keine Spielweise wie in Bloodborne aufgezwungen, die genauso simpel ist.

Die Mechaniken in From Software Games waren übrigens nie besonders tiefschichtig und die Genialität und auch der Schwierigkeitsgrad kommen eher aus den Situationen und Umgebungen, in die man geworfen wird. Und da enttäuscht mich Bloodborne etwas. Die Herausforderung in einem Dark Souls 1 besteht nicht nur daraus die Angriffsmuster der Gegner auswendig zu lernen oder besonders reaktionsschnell zu sein.
Viel mehr schafft es From Software einen immer wieder zu überraschen. Es gibt Gebiete in denen man ohne Lichtquelle nur eine Armlänge weit sehen kann, sumpfige Umgebung in denen man nur langsam vorankommt und vergiftet wird, eine Festung mit zig Fallen, ein weitläufiger Wald indem man sich schnell verlaufen kann, Gebiete in dem man Gegner nur mit in einem bestimmten Item besiegen kann, Eisflächen die nur beim genaueren Hinschauen erkennbar sind, Lava auf dem Boden (die einem Schaden zufügt) , "Balancier"-Passagen mit Gegnern und vieles mehr. Hinzu kommt dass man sich in DS1 sogar in zu starke Gebiete verlaufen kann und auch taktieren muss ob man sich an ein Bonfire setzt oder einen Heimatknochen verwendet, da man sich nicht teleportieren kann. Bei den Bossen ist es ganz ähnlich. Es gab mit Rom und Micolash vermutlich nur 2 Bosse neben den ersten beiden Bossen, die mich überraschen konnten bzw. etwas Neues von mir abverlangten. In DS1/DeS ist fast jeder Boss anders und das liegt auch nicht daran, dass ich Bloodborne erst danach gespielt habe.
Zuletzt geändert von Soulaire am 14. Apr 2018, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
Pommesbudenpate

Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von Pommesbudenpate »


Soulaire hat geschrieben: Dass du das Schild-Gameplay in Dark Souls so negativ siehst verwundert mich etwas. Es ist nicht so simpel und debil wie du es darstellst, da man auf seine Stamina achten muss, einige Angriffe überhaupt nicht blockbar sind, du Parieren kannst, Taktik vor allem bei mehreren Gegnern gefragt ist. Wenn du nur die ganze Zeit das Schild hochhälst kommst du nicht weit. Und das Gute ist, dass man nicht mit Schild spielen muss. Man hat sehr viel Varianz und es wird keine Spielweise wie in Bloodborne aufgezwungen, die genauso simpel ist.
Zugegebenermaßen ich mag das Schild aus den von mir genannten Gründen nicht, aber wo beschreibe ich die Mechanik als debil?
Man ist lediglich passiver, was wie ich finde halt mehr Flaws im System der Kampfmechanik zeigt. Dass das Schild eine wichtigen Teil in Dark Souls ausmacht streite ich nicht ab. Sei es das man damit pariert oder sich schützt. Ich stelle nur zur These das sich damit Dark Souls selber manchmal beschneiden kann. Es bleibt ja jedem selbst überlassen wie er spielt, wie du es ja bereits geschrieben hast.
Ich denke mit DS1 ist es das Hähne-Ei-Prinzip. Dort wurden so viele Mechaniken und Leveldesignelemente etabliert, dass danach bessere Designentscheidungen zu entwickeln extrem schwer geworden sind. DS1 ist in Sachen Leveldesign meiner Meinung nach ein Meisterwerk was bis jetzt noch seines gleichen sucht. Bloodborne kommt da nah ran, ist aber eindeutig nicht so gut.
Ich liebe beide Spiele und bin froh das man da zwei Meisterwerke mit unterschiedlichen Stärken hat. Das Tempo macht den Unterschied ja bei beiden deutlich, weswegen DS wie Bloodborne zu spielen, es um einiges schwerer macht. Um mal einen Vergleich anzustellen wenn Dark Souls sagen wir mal Rock'n'Roll ist, wäre Bloodborne Heavy Metal.
Persönlich würde ich da Bloodborne etwas bevorzugen.
In DS1/DeS ist fast jeder Boss anders und das liegt auch nicht daran, dass ich Bloodbore erst danach gespielt habe.
Bloodbore? Ist das mit Absicht oder ein genialer Vertipper :-) ?
Nicht falsch verstehen will dich nicht aufziehen, musste da echt nur lachen.

Ansonsten abschließend möchte ich dann nur noch sagen.

Praise the Sun!




Zuletzt geändert von Pommesbudenpate am 14. Apr 2018, 14:46, insgesamt 2-mal geändert.
dadadave
Beiträge: 200
Registriert: 14. Apr 2018, 13:50

Re: En Detail: Bloodborne

Beitrag von dadadave »

Heyho,

Hab gedacht, ich nehme diese Folge zum Anlass, als Neu-Backer zum gelungenen Podcast zu gratulieren (sowohl diese Folge als auch insgesamt) und hier mal im Forum Hallo zu sagen. :)

...und natürlich zu Schlaumeiern! Nein, im Ernst, es gab bloss ein paar Details, die mir beim Hören aufgefallen sind, die ich gerne ergänzen oder kommentieren würde:

-Zuallererst find ich es cool, dass ihr auf den Sound eingegangen seid. Für mich trägt dieser Aspekt viel zur Atmosphäre der Soulsborne-Spiele bei, ohne, dass dem häufig Beachtung geschenkt wird. Weshalb ich vor langer Zeit mal einen Blog-Post über die "Sounds of Dark Souls" auf Gamasutra geschrieben habe, inklusive gewagter Interpretation, wie das zum Lore passt (wozu ja diese Spiele regelrecht einladen).

-Horror mit Jumpscares gleichzusetzen, also da hab ich mir ungläubig die Ohren geputzt. :D Das ist doch einfach eine ganz spezifische Kategorie von Horror, die damit operiert. Haben Lovecrafts Geschichten Jumpscares? Horror ist echt nicht mein Fachgebiet, aber es gibt doch z.B. auch das Genre des "Psychological Horror". Werwölfe und Vampire, wonach Bloodborne zuerst aussieht, sind die typischen Antagonisten in den Wurzeln des Genres. In Urban Fantasy tauchten sie erst auf, als sie in unsere Zeit teleportiert und als Love Interest freigeschaltet wurden oder, etwas vorher, als man sie als Protagonisten entdeckt hat wie in den Anne Rice Romanen und anschliessend dem World of Darkness Pen n Paper Universum.

-Beim Cleric Beast Encounter hab ich mich gefragt, ob man davor keine Fog Gate durchschreitet (kann mich nicht erinnern), wie das bei Soulsborne Games fast immer vor einem Bosskampf geschieht. Deren Bedeutung wäre dem Neuling zu diesem Genre natürlich trotzdem nicht klar, aber Spielern mit Erfahrung in früheren Titel dieses Entwicklers immerhin schon.

-Ich glaube die ewigen Diskussionen um die Frage, ob die Soulsbornespiele schwierig sind, verlaufen regelmässig undifferenziert. Schwierigkeit hat viele Aspekte: Welche Leistungen werden dem Spieler abverlangt? Inwiefern können Spieler ihre Schwächen in einem Gebiet mit Stärken in einem anderen Aspekt kompensieren? Inwiefern kann die Spielerin auf Konventionen aufbauen? Was sind die Konsequenzen von Misserfolg? Welche Hilfestellungen bietet das Spiel (z.B. alternative Lösungswege vs. "hier musst Du jetzt halt einfach durch")? Wie gut bringt das Spiel dem Spieler die nötigen Fähigkeiten und Grundprinzipien bei? Bei den Soulsborne-Spielen würd ich das so beschreiben:
  • Interface und wichtige Spielmechaniken (Stats, Progressionssysteme, Frenzy, Curse, Gift....) sind sehr intransparent und werden nicht super erklärt
  • Den Spielern wird vor allem konstant hohe Konzentration, Geduld und Frusttoleranz abverlangt, aber auch eine ordentliche Portion Geschick am Gamepad
  • Das Spiel nimmt einem nicht mal so Sachen ab wie z.B. die Orientierung (Karte)
  • Selbst der banalste Popelgegner ist gefährlich und kann den Spieler auch später im Spiel mit wenigen Schlägen töten
  • Checkpoints sind relativ spärlich gesetzt und wenn's dumm läuft kann man viele XP verlieren. Teilweise hat man noch weitere Nachteile, wenn man stirbt (z.B. weniger HP)
  • Leute, die mit den Spielen vertraut sind, können viele Sachen exploiten, wissen, dass Items oft wichtiger sind als XP, dass man an Gegnern auch einfach vorbeirennen kann, dass man gut grinden kann etc. Wenn man das aber nicht in einer Wiki oder auf Youtube nachschaut, kriegt man als Neuling erstmal wenige Hinweise darauf.
All diese Aspekte führen meines Erachtens dazu, dass erfahrene Spieler das Gefühl haben "ist doch ganz leicht" und sich wohl auch routinierte Hardcore Gamer einigermassen zurechtfinden können (wenn sie keine Hemmungen haben, Wikis zu verwenden, sowieso), aber gleichzeitig ist das Spiel alles andere als einsteigerfreundlich. Dazu kommt, dass die ganze Inszenierung darauf ausgelegt ist, das Gefühl einer unwirtlichen, gefährlichen Welt zu vermitteln, was auch eine gewisse psychologische Wirkung entfaltet, wie auch das "Prepare to Die"-Dieses-Spiel-Ist-So-Krass-Marketing.

Insgesamt fand ich bei Bloodborne das Kampfsystem richtig gut, die Trick Weapons cool, das Setting originell und die Level spielerisch gut. Rein visuell hätte ich mir zumindest farblich aber mehr Abwechslung gewünscht beim Level-Design, in Erinnerung bleibt mir nur gaaanz viel Schwarz und gaaanz viel Grau. Auch gefällt mir die zusammenhängende Welt von Dark Souls etwas besser als die getrennten Levels in Bloodborne, (nicht nur) in der Hinsicht war Dark Souls einfach ein Meisterwerk.
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