Raubkopieren ist so was von 2009

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Freitag
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Freitag »

Weapi hat geschrieben: 19. Apr 2018, 00:18 Wenn ich lese das Denuvo zum teil 20% Leistung kostet dann zeigt mir das nur das die Unternehmen immer noch nicht verstanden haben das der Kunde nicht der Feind ist dem man mit solchen Mitteln bestrafen muss und ihm mit F2P/P2W Mechanismen das Geld aus der Tasche ziehen kann.
Ich kann verstehen, wenn jemand aus Prinzip etwas gegen DRM hat und ein Spiel deswegen boykottiert. Im Falle Denuvo halte ich den ganz überwiegenden Großteil der Argumente für vorgeschoben und unehrlich - nicht speziell auf dich bezogen! Kommt aber meist von den Leuten, die nur angefressen sind, dass sie ein Spiel zum Release nicht mehr illegal beziehen können.
Die Gamestar hatte zu Denuvo mal einen Faktencheck gemacht. Grobes Ergebnis: überwiegend unbelegbare Vorurteile.
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Peter
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Peter »

Wudan hat geschrieben: 18. Apr 2018, 18:59 Die vielen großen Discounts bei Steam etc. haben sicherlich schon dazu geführt das für einige Leute der Sinn des raubkopierens verloren gegangen ist da es einfach stressfreier ist ein Spiel mit 60% Rabatt bei Steam zu kaufen als 98 .rar Dateien mit 50KB/s bei irgendeinem virenversuchten Filehoster runterzuladen (die immens steigenden Dateigrößen bei Spielen tun ihr Übriges dazu)
Das hat mit der Realität aber nichts zu tun. Ich lade mir zwar keine Spiele runter, aber TV-Serien und da wird die 50mbit-Leitung durch diverse Free-Hoster komplett ausgelastet. Und da es auf diesen Seiten auch Spiele gibt (wie aktuell eben FC5), ist der Download auch nichts anderes als ein Klick, um den JDownloader anzuwerfen, ein weiterer, um die Links reinzupasten und ein paar Minuten später hat man das Spiel.
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limericks
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von limericks »

Stuttgarter hat geschrieben: 19. Apr 2018, 00:38 Dazu hätte ich eine Frage: Ab wann ist ein Spiel es denn "wert", gekauft zu werden? Ich könnte das Argument evtl. noch halbwegs verstehen, wenn Du wirklich ausprobieren wölltest (auch, wenn auf dem PC da zumindest der Steam-Refund ein Gegenargument wäre) - aber wenn ich Dich richtig verstehe, spielst Du die Dinger ja durchaus durch und siehst nur nicht ein, dafür zu bezahlen. Entweder, weil zu wenig Umfang (ungeachtet der Tatsache, dass auch diese fünf-Stunden-Kampagne Arbeitszeit und somit Geld gekostet hat) oder weil "lieblose Iteration" (ungeachtet der Tatsache, dass auch dafür Arbeitszeit und somit Geld nötig war). Das mit dem Umfang seh ich zumindest kritisch (wenn ich weiß, dass etwas kurz ist, muss ich halt entscheiden, ob das Gebotene mir den Preis wert ist) - aber bei den "lieblosen Iterationen" versteh ich es schlichtweg nicht mehr: Wenn mir das Ding aufgrund von Lieblosigkeit eh nicht gefällt, warum dann überhaupt spielen?

Wenn ich mal eine Analogie aufmachen darf: Das, was Du schreibst, klingt nach "Ich zahle gern die gute Pizza beim Italiener ums Eck, aber die Wagner-Tiefkühlpizza ausm Supermarkt klau ich, denn die ist ja minderwertig".

Mein Tip wäre: Dann iss sie halt auch nicht.
Eine digitales Spiel ist nicht "weg", wenn ich es kopiere, insofern finde ich das Supermarkt-Argument bei Raubkopien immer etwas fehl am Platz, obwohl ich schon verstehe auf was du hinauswillst.

Nicht spielen ginge natürlich, aber da Raubkopien heutzutage nicht mehr Aufwand bedeuten, als sich auf Steam ein Spiel zu laden, ist die Verlockung halt groß, es doch zu laden und mal reinzuspielen. Vor allem da ich ohnehin schon ein Filehoster Abo habe (für Filme und Serien).
Ich spiel durchaus Spiele durch, die eigentlich mies sind, kann mich gut erinnern dass ich Mass Effect Andromeda anfangs gut fand, mich am Ende aber über die Vorbestellung geärgert habe, weils halt wirklich eine lieblose Iteration einer guten Marke war.

Nun hab ich trotzdem viel Zeit damit verbracht und natürlich ist es unfair, die Entwickler dafür nicht zu vergüten. Man sollte für alle Produkte, die man konsumiert, auch bezahlen. Ich will das wie gesagt nicht moralisch rechtfertigen, weil aus der Perspektive finde ich es auch falsch, es ist mehr eine Sache der Sparsamkeit, der bequemen Verfügbarkeit und der fehlenden Konsequenzen (in Österreich ist der reine Download über Filehoster eine ungeregelte Grauzone, dafür wurde noch nie jemand rechtlich belangt - anders als bei Uploads wie beispielsweise Torrents).
Stuttgarter
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Stuttgarter »

limericks hat geschrieben: 19. Apr 2018, 11:15
Eine digitales Spiel ist nicht "weg", wenn ich es kopiere, insofern finde ich das Supermarkt-Argument bei Raubkopien immer etwas fehl am Platz, obwohl ich schon verstehe auf was du hinauswillst.

Nicht spielen ginge natürlich, aber da Raubkopien heutzutage nicht mehr Aufwand bedeuten, als sich auf Steam ein Spiel zu laden, ist die Verlockung halt groß, es doch zu laden und mal reinzuspielen. Vor allem da ich ohnehin schon ein Filehoster Abo habe (für Filme und Serien).
Ich spiel durchaus Spiele durch, die eigentlich mies sind, kann mich gut erinnern dass ich Mass Effect Andromeda anfangs gut fand, mich am Ende aber über die Vorbestellung geärgert habe, weils halt wirklich eine lieblose Iteration einer guten Marke war.

Nun hab ich trotzdem viel Zeit damit verbracht und natürlich ist es unfair, die Entwickler dafür nicht zu vergüten. Man sollte für alle Produkte, die man konsumiert, auch bezahlen. Ich will das wie gesagt nicht moralisch rechtfertigen, weil aus der Perspektive finde ich es auch falsch, es ist mehr eine Sache der Sparsamkeit, der bequemen Verfügbarkeit und der fehlenden Konsequenzen (in Österreich ist der reine Download über Filehoster eine ungeregelte Grauzone, dafür wurde noch nie jemand rechtlich belangt - anders als bei Uploads wie beispielsweise Torrents).
Danke für die Antwort.

Es stimmt natürlich, dass keine Produktionsmittel "geklaut" werden. Der Wert der jahrelangen Arbeit aber schon.

Und okay, ich bin Idealist (und dazu noch in einem künstlerischen Beruf, vermutlich verstärkt das meinen Standpunkt noch) - aber für mich ist es nunmal unmissverständlich klar, dass ich das, was ich konsumiere, auch bezahle. Weil ich weiß, dass andre Menschen darauf ihr Leben aufbauen. Und da ändert auch nichts dran, dass das Erschleichen leicht gehen würde und ich damit höchstwahrscheinlich durchkomme. Sondern es ist schlicht eine - ja, moralische - Verantwortung. In der Studentenzeit hab ich ganz selten, wenn es gar nicht anders ging, ganze Zugfahrten auf der Toilette zugebracht. Und ich schäme mich heute, 13 Jahre später, noch dafür.

Aber okay, ich denke auch nicht, dass ich a) jedes Spiel gespielt haben muss und b) das auch noch direkt zu Release. Auf Civ6 warte ich bis heute - einfach, weils noch nicht so nennenswert reduziert wurde, dass ich es mir in dem Moment guten Gewissens leisten konnte. (Und scheiße - bin ich heiß auf das Spiel!)

Nein, tut mir leid. Spätestens seit der ganzen Sale-Kultur, die seit einigen Jahren herrscht, habe ich keinerlei Verständnis mehr dafür, sich Spiele zu erschleichen.
akill0816
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von akill0816 »

Ich halte den Diebstahlsvergleich und erst recht das Wort "Raubkopie" auch nicht für passend, weil die Tatsache, dass ich eine Kopie spiele letztlich nur insofern als Schaden beim Entwickler ankommt als das ich als Kunde wegfalle. Ich nehme niemandem etwas weg. Ich verursache keine Zusatzkosten. Ich kopiere etwas ohne dafür zu zahlen. Daher ist der Begriff Schwarzkopie für mich der passende. Der Unrechtsgehalt ist für mich vergleichbar mit dem Schwarzfahren in öffentlichen Verkehrsmitteln. Der einzelne Schwarfahren ist eher unproblematisch aber wenn sich die gesamte Gesellschaft so verhält, dann funktioniert das Finanzierungsmodell nicht.
Ich denke die Nutzung von Kopien ist meistens an ein Alter geknüpft in welchem man einerseits sehr viel wert darauf gelegt hat, alles bei Release zu haben und andererseits wenig Geld zu Verfügung hat. Die Sales werden die Anzahl der Kopien verrringert haben, helfen aber nur dem Spieler etwas der warten kann. Wer als Teenager bei allem mitreden will, wird weiterhin auf Kopien zurückgreifen müssen.

Ich selbst greife seit langer Zeit nichtmehr auf Kopien zurück, da ich über Steam eigentlich alles bekomme, was ich will und sich auch ein gewisses Unrechtsbewusstsei bezüglich der Schwarzkopie entwickelt hat. Trotzdem würde ich keinen Teenie verurteilen, der die Möglichkeiten nutzt. Die wenigsten Spielen haben immer nur Originale gespielt. Die Abmahnerei hat sicher auch ihren Einfluss. Gerade bei Musik würde ich sonst unter Umständen mal schwach werden. Da hat das reinhören zum ausprobieren einen anderen Charme. Manche Band hätte ich ohne Napster und co damals wohl nie entdeckt. Heute weiche ich auf Youtube aus.
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Leonard Zelig
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Leonard Zelig »

Stuttgarter hat geschrieben: 19. Apr 2018, 11:27 Und okay, ich bin Idealist (und dazu noch in einem künstlerischen Beruf, vermutlich verstärkt das meinen Standpunkt noch) - aber für mich ist es nunmal unmissverständlich klar, dass ich das, was ich konsumiere, auch bezahle. Weil ich weiß, dass andre Menschen darauf ihr Leben aufbauen. Und da ändert auch nichts dran, dass das Erschleichen leicht gehen würde und ich damit höchstwahrscheinlich durchkomme. Sondern es ist schlicht eine - ja, moralische - Verantwortung. In der Studentenzeit hab ich ganz selten, wenn es gar nicht anders ging, ganze Zugfahrten auf der Toilette zugebracht. Und ich schäme mich heute, 13 Jahre später, noch dafür.
Da gibt es meiner Meinung nach keinen Grund sich für zu schämen. Ich bin früher auch schwarz gefahren. Weil ich in den Niederlanden studiert habe, hatte ich anders als meine Kumpel kein Semesterticket NRW. Hab trotzdem über 150€ jeden Monat für die Bahn ausgegeben, weil auf einer Strecke immer kontrolliert wurde. Die Bahn gehört dem deutschen Staat, außerdem sind Mobilität und Bildung Grundrechte.

Sich Unterhaltungsprodukte von privaten Unternehmen zu erschleichen halte ich aber auch für falsch. Außer es sind jetzt 25 Jahre alte SNES-Roms, die es sonst nur noch bei Ebay oder auf dem Flohmarkt gibt.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Early
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Early »

Also ich glaube nicht, dass ich in diesem Jahrtausend auch nur eine einzige Raubkopie gespielt habe. Und dabei bin ich auf dem C6er groß geworden, auf dem ich zwar hunderte Spiele, aber nicht ein einziges Original besessen habe. Nach dem Wechsel zum PC bin ich (langsam) auf die legale Schiene gewechselt. Dieses Unrechtsbewusstsein hat sich wirklich erst langsam entwickelt, weil es eben auch in der Gesellschaft nicht wirklich vorhanden war. Meine Eltern waren eher stolz auf mich, weil ich so kostengünstige Lösungen gefunden und verfolgt habe.

Seit den Zeiten von Steam-Sales sehe ich auch nicht wirklich einen Grund, auf Raubkopien zurückgreifen zu müssen. Für ein paar Euro bekommen ich ausgezeichnete Spiele inklusive dem Bedienkomfort der offiziellen Plattformen. Mittlerweile kauf ich auf allen vier Plattformen (PC, PS, XBOX, Switch) alles nur mehr digital. Es ist platzsparend (von 3.000 Spielen habe ich noch circa die Hälfte als Retail), wahrscheinlich sogar zukunftssicherer als die Scheiben und einfach komfortabler - Disc wechseln nervt einfach.

Zudem hab ich auch kein großes Bedürfnis, mein Geld für aktuelle Titel auszugeben. Ich kann locker zwei, drei Jahre warten und die Spiele um wenige Euro abstauben. Multiplayer-Titel interessieren mich nicht und mit meinem vorhandenen Pile of Shame würde ich locker zehn Jahre auskommen (vielleicht arbeite ich mich dann mal in Europa Universalis oder Crusader Kings ein ;) ).

Wie gesagt: Würde heutzutage nie auf die Idee kommen, auf eine Raubkopie zurückzugreifen. Sehe darin überhaupt keinen Vorteil. Hätte es dann ja nicht mal in der Sammlung. ;)
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Weapi
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Weapi »

Darkcloud hat geschrieben: 19. Apr 2018, 01:08 Jetzt ist es aber so das ich noch nicht gesehen habe das Denuvo irgendwie die Leistung beeinträchtigt. Das einzige das schon aus der Beschreibung des Herstellers über die Funktionsweise logisch ist und auch gemessen wurde sind erhöhte Ladezeiten und auch da keine monumentale Steigerungen. Jetzt würde ich sagen, das reicht schon als Grund gegen den Kopierschutz ja, aber die großen Performanceprobleme die Denuvo angeblich verursacht basieren rein auf Behauptungen.
Das ist es halt was man in den Schlagzeilen so liest, das währe auch nicht erste Kopierschutz der für Ärger sorgt. Besonders wenn er nicht richtig in das Spiel integiert wird.

Mir fällt im Moment nur ein ganz altes Beispiel ein. Im Jahre 1999 habe ich mir Need for Speed 4 gekauft und mich gewundert warum es die CD nicht akzeptiert hat. Nach etwas suche bin auf einer NFS Fansite auf eine nfs.exe gestoßen die zwar die CD Prüft aber nicht den fehlerhaften integierten SafeDisc V1 Kopierschutz. Bzw erwurde nicht richtig auf die CD aufgebracht. Bei einem Test Jahre später lies sich das Game auch nicht vom Image starten.

Aus meiner unrümlichen Erfahrung herraus ist es so das viele Spiele mit Crack/Image bessser bzw überhaupt laufen als im Orignal zustand. Deswegen würde es mich bei Denuvo nicht wundern wenn es da auch so ist.

Was sich aber gebessert hat ist das die meisten Studios Denuvo entfernen soblad ein Crack erscheint. Sowas hätte ich mir früher gewünscht.

@ Freitag

Ich habe nichts gegen DRM, solange es mir als ehrlichen Käufer keine Problme macht und es keine Perfomence kostet. Der Overkill in der Hinsicht ist und war GTA4 SecuRom 7 DVD Check + Online Aktiverung, GfWL und Rockstar Social Club. Das war damals auch Fall von die Raubkopierer konnten spielen und der ehrliche Käufer durfte Basteln auf einen Patch warten. Wenn ich erstmal eine Stunde brauche um mein System für die DRM Maßnahmen Fit zu machen dann läuft etwas richtig schief.

Ich bin schon lage dazu übergeangen Spiele nicht mehr bei Release zu kaufen sondern nur noch als Goty. Für das fertige Produkt gibt es dann auch Geld von mir.
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Stuttgarter »

Ich bin sofort dafür, Entwickler und Publisher für alles abzustrafen, was ihnen so an Gängelei, Abzocke und sonstigen unfreundlichen Mätzchen einfällt. Nur heißt diese Abstrafung halt "Verzicht" - nicht "Erschleichung". :)

Edit: Dass das funktioniert, hat Anno 1404 damals bewiesen. Der Kopierschutz hat ja wohl sogar funktioniert - das Ding lag aber wie Blei in den Regalen. Bis der Kopierschutz wesentlich gelockert wurde.
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v3to
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von v3to »

So lange sportlicher Ehrgeiz mit eine Triebfeder beim Aushebeln von Kopierschutzmaßnahmen ist, so lange werden Spiele auch gecrackt. Genauso wird es vermutlich auch immer Menschen geben, welche aus Prinzip kein Geld für Spiele ausgeben, selbst wenn ein aktuelles AAA-Spiel im Steam-Sale für 50ct verschleudert würde. Und selbst, wenn man als Hersteller Spiele verschenken würde, wäre das in einigen Regionen der Welt nur ein Weg, um den Weiterverkauf auf Flohmärkten zu erleichtern. Alles Makulatur und bis auf die paar tausend Schüler, welche aus Geldmangel und nicht vorhandenen Willen zum Verzicht sich Kopien beschaffen, sehe ich ehrlich gesagt nicht, was diesen Umstand ändern sollte oder sich wirtschaftlich tatsächlich auswirken würde. Da steht sich die Branche mit ihren inflationären Vertriebswegen mit Dauer-Rabattschlachten weitaus stärker selbst im Weg.

Aber vielleicht denke ich da auch zu naiv. Ich hatte selbst zu meiner Schulzeit in den 80ern mir gerne Spiele gekauft und genauso gerne kopiert. Bei dem Thema bin ich seit jeher emotionslos und war das auch Anfang der 90er, als ich selbst meinen Lebensunterhalt als Spieleentwickler verdient habe. Damals war das für manche Firmen existenzbedrohend, wenn einzelne Titel vor dem Handel in Umlauf kamen, die Auflagen waren halt gerade bei Spielen für Heimcomputer nicht besonders hoch. Anti-Piraterie-Kampagnen und Razzien waren bekanntlich kaum effektiv.

Was mich selbst angeht, musste ich auch lange überlegen, wann ich das letzte Mal Kopien zu Hause hatte. So 1993 war etwa der Zeitpunkt, wo in meinem Freundeskreis nicht mehr groß getauscht wurde - bzw etwa bis vor 10 Jahren waren No-CD-Patches immer noch ziemlich angesagt, selbst mit dem Original im Schrank. Darüberhinaus würde mir noch nicht mal ein Grund einfallen, warum ich heute noch kopieren sollte. Die Beschaffung durch Steam oder andere digitale Stores ist deutlich komfortabler, die Preise fallen extrem schnell und Spiele werden einem an manchen Stellen quasi hinterhergeworfen, der Umstand mit Patches läuft automatisch - abgesehen davon, dass Raubkopien auch nicht kostenlos sind, sofern man den Bestand schön auf externen Medien sichert, um den Rechner weitgehend sauber zu halten.
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Lurtz
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Lurtz »

limericks hat geschrieben: 18. Apr 2018, 20:07Ja, ich lade Cracks von Spielen die mich zwar interessieren, bei denen ich mir aber nicht sicher bin ob sie den Preis für mich wert sind. Beispielsweise spiele ich gerne die Singleplayerkampagnen bekannter Shooter durch, ohne Interesse am Multiplayer zu haben. Nach 5 Stunden hirnloser Unterhaltung bin ich durch und das Spiel wird wieder deinstalliert. Ähnlich verhält es sich mit den meist lieblosen Iterationen bekannter Open World Marken, da geht zwar etwas mehr Zeit drauf aber sobald ich das Gefühl habe, alles gesehen zu haben, wird das Spiel wieder von der Platte geworfen.
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Early
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Early »

Lurtz hat geschrieben: 19. Apr 2018, 14:00
limericks hat geschrieben: 18. Apr 2018, 20:07Ja, ich lade Cracks von Spielen die mich zwar interessieren, bei denen ich mir aber nicht sicher bin ob sie den Preis für mich wert sind. Beispielsweise spiele ich gerne die Singleplayerkampagnen bekannter Shooter durch, ohne Interesse am Multiplayer zu haben. Nach 5 Stunden hirnloser Unterhaltung bin ich durch und das Spiel wird wieder deinstalliert. Ähnlich verhält es sich mit den meist lieblosen Iterationen bekannter Open World Marken, da geht zwar etwas mehr Zeit drauf aber sobald ich das Gefühl habe, alles gesehen zu haben, wird das Spiel wieder von der Platte geworfen.
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Denk ich mir auch. Vor allem, weil die Ressource Zeit im Vergleich zur Ressource Geld erheblich seltener und wertvoller ist.
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Lord MacLeod
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Lord MacLeod »

Richtig angefangen zu Spielen habe ich Ende der 80er mit dem/der Amiga. Dort waren ca. 2/3 -3/4 meiner Spiele "Raub"kopien. In den frühen 90ern fing es dann mit dem PC an, raubkopiert wurde immer noch, aber bereits bedeutend weniger, das Verhältnis lag dann eher bei 2:1 Original vs. Kopie.

Und spätestens um die Jahrtausendwende gab's dann gar keine Raubkopien mehr; irgendwann hatte es dann auch einmal "Klick" gemacht und ich habe realisiert, dass hinter den schönen Spielen Leute stecken, die auch gern für ihre Arbeit bezahlt worden wären. Ist vermutlich ein natürlicher Reifeprozess. :D
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Wudan
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Wudan »

Weapi hat geschrieben: 19. Apr 2018, 12:54Der Overkill in der Hinsicht ist und war GTA4 SecuRom 7 DVD Check + Online Aktiverung, GfWL und Rockstar Social Club. Das war damals auch Fall von die Raubkopierer konnten spielen und der ehrliche Käufer durfte Basteln auf einen Patch warten. Wenn ich erstmal eine Stunde brauche um mein System für die DRM Maßnahmen Fit zu machen dann läuft etwas richtig schief
Das ist tatsächlich ein gutes Beispiel. Das ist auch der einzige Fall bei mir wo ich mir das Spiel runtergeladen hab OBWOHL ich das Original besitze. Das Original zum laufen zu bringen ist einfach ein unglaublicher Shizzle, meines Wissens nach läuft auch die aktuelle Steam-Version nicht so ohne Weiteres! Weil das Game immernoch die Windows Live Anbindung drin hat aber GfWL so wie damals gar nicht mehr da ist. Also muss man sich erst irgendwo irgendwelche .dll Dateien runterladen und die in den Spielfoldern ersetzen etc etc. (das kann sich bei Steam mitlerweile geändert haben, die Info ist schon bisschen älter). Dazu die Rockstar Social Club Anbindung (die mitlerweile zwar rausgepatcht ist aber nicht sauber) und Onlineregistrierung und und und... nachdem ich jedes Mal ewig fummeln musste bis das Ding endlich lief hab ich mir ein Repack runtergeladen wo der ganze Scheiß nicht drin ist und das Spiel einfach läuft, und hab da auch wenig schlechtes Gewissen dabei.
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von meisterlampe1989 »

v3to hat geschrieben: 19. Apr 2018, 13:04 So lange sportlicher Ehrgeiz mit eine Triebfeder beim Aushebeln von Kopierschutzmaßnahmen ist, so lange werden Spiele auch gecrackt. Genauso wird es vermutlich auch immer Menschen geben, welche aus Prinzip kein Geld für Spiele ausgeben, selbst wenn ein aktuelles AAA-Spiel im Steam-Sale für 50ct verschleudert würde.
Genau. Und da ist dann eben gar nicht so sehr die Antriebsfeder das Spiel zu besitzen, als es den anderen "dummen Schäfchen" zu drücken, dass sie ja Geld ausgegeben haben.

Man erzählt ja auch gern anderen Leuten, wie gut man die Steuer beschissen hat.
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Stuttgarter »

Wudan hat geschrieben: 19. Apr 2018, 17:13 nachdem ich jedes Mal ewig fummeln musste bis das Ding endlich lief hab ich mir ein Repack runtergeladen wo der ganze Scheiß nicht drin ist und das Spiel einfach läuft, und hab da auch wenig schlechtes Gewissen dabei.
Das ist aber auch das einzige Beispiel, wo ich das für legitim halte - zumal Du ja Deinen Teil des Deals ( = dafür bezahlen) ja eingehalten hast. Streng genommen hättest Du natürlich das Spiel zurückgeben müssen und das Geld zurückverlangen - was die ganzen ATI-Karten-Besitzer auch hoffentlich scharenweise getan haben - aber wie gesagt, für legitim halte ich das. Und würde es auch bei jedem anderen Spiel für legitim halten, für das man bezahlt hat, das aber in der Ladenversion nur Probleme bereitet. Das ist ja aber was anderes als gar kein Geld dafür ausgeben zu wollen.

Zumindest das letzte Mal, als ich GTA 4 per Steam gestartet habe, lief es übrigens problemlos. (Für seine Verhältnisse. Die Hardware, die GTA4 richtig darstellen kann, muss auch wohl heute noch erfunden werden. :twisted: )
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Wudan
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Wudan »

Stuttgarter hat geschrieben: 19. Apr 2018, 18:39 Zumindest das letzte Mal, als ich GTA 4 per Steam gestartet habe, lief es übrigens problemlos. (Für seine Verhältnisse. Die Hardware, die GTA4 richtig darstellen kann, muss auch wohl heute noch erfunden werden. :twisted: )
Das kann ich nicht sagen weil ich keine Steam Version habe, allerdings sagen die halbwegs aktuellen User Reviews was anderes wenn ich mal schnell so drüberfliege. Bei vielen startet das Spiel einfach nicht, was wohl auch für die "ausgeglichen" Bewertung sorgt.
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Stuttgarter »

Wudan hat geschrieben: 19. Apr 2018, 19:24
Das kann ich nicht sagen weil ich keine Steam Version habe, allerdings sagen die halbwegs aktuellen User Reviews was anderes wenn ich mal schnell so drüberfliege. Bei vielen startet das Spiel einfach nicht, was wohl auch für die "ausgeglichen" Bewertung sorgt.
Okay.. Das heißt, auch zehn Jahre nach Erscheinen ist das Ding immer noch ein absolutes Lotteriespiel...
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Weapi
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von Weapi »

Stuttgarter hat geschrieben: 19. Apr 2018, 18:39 Zumindest das letzte Mal, als ich GTA 4 per Steam gestartet habe, lief es übrigens problemlos. (Für seine Verhältnisse. Die Hardware, die GTA4 richtig darstellen kann, muss auch wohl heute noch erfunden werden. :twisted: )
Ich habe auch die Steam Version. Weil ich es nicht auf der Festplatte hatte habe es neu runter geladen, ebenso die für Windows 10 empfolene GfWL Version. Ich bekamm beim Start nur fehlermeldungen. Das SecoRom Modul konnte nicht installert werden, GfWL hat er nicht gefunden obwohl installiert und dazu kammen noch ein haufen krytischer .net Fehlermeldungen obwohl extra .net 3.5 installiert habe weil GTA4 diese Version zwingend vorraussetzt. Danach ist das Spiel sofort wieder von der Platte geflogen. Erst kürzlich habe ich gelesen das Take2 Milliarden Umstäze mit GTA5 macht. Da ist es nicht zuviel verlangt ein paar tausend Dollar in die Hand zu nehmen um das alte Spiel zu einem reinen Steamtitel zu machen.
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Re: Raubkopieren ist so was von 2009

Beitrag von mart.n »

Also die Abmahnwelle halte ich für überhaupt nicht relevant, was die Abnahme an Raubkopien betrifft. Denn wer hat bitte damals noch Torrent benutzt? Jeder wenigstens konstant runterladende PCler ist doch auf One Click Hoster und Co ausgewichen. Und wo kein Upload, da keine Abmahnung (von VPN fang ich jetzt nicht an).

Ich hab seit Ewigkeiten (10+ Jahre) kein Spiel mehr runtergeladen. Naja doch eins und zwar South Park. Das hab ich allerdings auch bei Steam (zum Vollpreis!) gekauft, hatte nur keinen Bock auf die zensierte Variante. Da hält sich mein schlechtes Gewissen dann auch in Grenzen. ;) Aber in Zeiten von Multiplayer, ständigen Patches, Games as a service, Keysellern und Co. mach ich mir doch nicht die Mühe, ständig neue Versionen runterzuladen und bei jedem Patch zu verzweifeln. Außerdem ist das Studium ja auch irgendwann mal vorbei und mit selbst verdienten Geld finde ich es einfach auch nur fair, gute Spiele zu kaufen.

Bei Musik und Filmen verhält es sich ähnlich. Wozu in Zeiten von Netflix, Amazon, Spotify etc noch Sachen runterladen? Wäre mir viel zu anstrengend.

Das war schon immer mein Hauptargument: gebt mir die Möglichkeit, genau so komfortabel legal Sachen zu kaufen, wie ich illegal runterladen kann. Dann mach ich das auch.
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