Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

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Neobone
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Neobone »

Andre Peschke hat geschrieben: 30. Apr 2018, 10:28
Neobone hat geschrieben: 30. Apr 2018, 00:16 Die Technologieförderung kann man dort komplett inflationär anwenden, wenn man sieht wofür CD Projekt Red das Geld bekommen hat, da wird nichts wirklich eingeschränkt wenn man es vernünftig verpackt.
Du musst dir dann aber jedesmal eine neue Technologie ausdenken, die hier entwickelt werden soll und andere EU-Mitgliedsstaaten können auf EU-Ebene eine Überprüfung deiner Förderbedingungen beantragen, inklusive Strafen, wenn sich rausstellt, dass du zu großzügig warst.
Warum muss ich mir da eine neue Technologie ausdenken?
Seit wann sind realistische Animationen oder eine Kino-Gefühl irgendwelche neuen Technologien?
Das kann sich jeder kleine Indie darauf berufen, ich wüsste nicht das dort eine Bedienung gibt das dort auch eine einzigartige Technologie dabei rauskommen muss.
Faktisch gibt es Langzeitforschungen in anderen Bereichen welche über Jahrzente gehen ohne vernünftige Ergebnisse zwischendurch zu liefern.
Bei solchen Beschreibungen kann sich jeder Indie als "Forscher" betätigen.
7 Mill. Euro ist faktisch auch völlig übertrieben, das ist für reine Technologieforschung erst recht bei polnischen Gehältern nicht nachvollziehbar, von daher wird das schon zu großzügig entlohnt.
Bei CIG arbeiten an der reinen "realistischen Animationen" Technologieforschung 4 Leute, bei der prozeduralen Städte Entwicklung auf reiner Technologieebene auch nicht mehr als 7 und am "Kino-Gefühl" auch max 5.
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Leonard Zelig
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Leonard Zelig »

Neobone hat geschrieben: 28. Apr 2018, 14:52 Fangen die schon wieder mit dem Kulturquatsch an. :roll:
Leben die noch hinter dem Mond?
Mir wäre kein Land in der Welt bekannt das die Gelder nach kulturellen Kriterien des eigenen Landes vergibt, nur die Deutschen kommen mit so einem realitätsfernen Konzept daher.
Sollen sie halt massive steuerliche Subventionierung für die Branche zur Förderung nutzen, das wäre wohl wesentlich sinnvoller als der Quark.
Warum soll man denn freiwillig auf Steuergelder verzichten? Ist ja nicht so, dass große Unternehmen noch nicht genug Steuern vermeiden würden.

Außerdem schadet es der Branche sicher nicht, wenn es mehr kulturell anspruchsvolle Spiele gibt. Gerade die jüngere deutsche Geschichte bietet zahlreiche spannende Themen.

Vielleicht würde es auch nicht schaden, wenn sich die EU dem Thema annimmt und mit der Gamesförderung bestimmte Regionen fördert. Beispielsweise dass es für die Ansiedlung von Studios im Ruhrgebiet mehr Steuervorteile gibt als wenn man in München sein Studio gründet.
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HG_Christopher
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von HG_Christopher »

Muss jetzt mein Senf auch dazu geben.

1. Indies können genauso Förderung bekommen, warum sollten die es nicht bekommen? 30.000 Euro für ein Spiel ist nichts! Rechnet mal was ein Spiel kostet auch ein Indiespiel kostet deutlich mehr, wenn man fair rechnet

2. Warum der "Kulturkram" - ganz einfach es gibt Regeln. Diese zu verändern würden "unendlich" dauern. Somit nimmt man die Regeln in Kauf und mal ehrlich, wer beim Kulturtest durchfällt, ist definitiv falsch in der Branche!

3. Wir haben es für HandyGames (nein wir entwickeln nicht nur Spiele fürs Mobiltelefon) durchgerechnet. Würde die Förderung so kommen, wie aktuell vom GAME vorgeschlagen, reden wir über eine fast Verdoppelung der Produktionsteams bei HandyGames. Hiervon würde langfristig die gesamte Deutsche Branche profitieren. Denn wir könnten mehr Kollegen einen Job geben und auch in Innovation und neue Plattformen investieren, was aktuell nicht möglich ist, da wir das gesamte Risiko tragen müssen.

Bitte nur auch mal das in Autobahnkilometer umrechnen: 1 Kilometer Autobahn kostet zwischen 6-20 Mio normal und kann aktuell sogar bis 100 Mio kosten.

Eine Förderung in Deutschland würde etwas für "Fairness" im Gamesbereich sorgen. Denn die Entwicklung wird in anderen Ländern deutlich mehr gefördert....
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Soulaire
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Soulaire »

HG_Christopher hat geschrieben: 8. Mai 2018, 19:31 Muss jetzt mein Senf auch dazu geben.

1. Indies können genauso Förderung bekommen, warum sollten die es nicht bekommen? 30.000 Euro für ein Spiel ist nichts! Rechnet mal was ein Spiel kostet auch ein Indiespiel kostet deutlich mehr, wenn man fair rechnet

Alleine der Prototyp soll aber schon 30.000 Euro kosten und da fallen schon eine Menge Spiele raus.
Ein Dustforce an dem 4 Personen mitgearbeitet haben, hat insgesamt 100.000 $ gekostet und das ist ein wirklich gutes und populäres Spiel mit einem großen Umfang. http://hitboxteam.com/dustforce-sales-figures
Gerade diese kleinen Spiele, die etwas neues wagen müssten doch gefördert werden. Es gibt auch bereichendere Spiele, die noch viel weniger gekostet haben ( viele 1-Mann Projekte )
Gerade im Indie-Bereich würde so eine Förderung wirklich etwas bringen. Bei der Förderung im A-Bereich habe ich da so meine Zweifel.
Singh
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Singh »

Soulaire hat geschrieben: 9. Mai 2018, 10:04 Ein Dustforce an dem 4 Personen mitgearbeitet haben, hat insgesamt 100.000 $ gekostet und das ist ein wirklich gutes und populäres Spiel mit einem großen Umfang. http://hitboxteam.com/dustforce-sales-figures
Gerade diese kleinen Spiele, die etwas neues wagen müssten doch gefördert werden. Es gibt auch bereichendere Spiele, die noch viel weniger gekostet haben ( viele 1-Mann Projekte )
Gerade im Indie-Bereich würde so eine Förderung wirklich etwas bringen. Bei der Förderung im A-Bereich habe ich da so meine Zweifel.
Habe ich noch nie von gehört. :think:
Ich spiele selber viele kleine Indie-Titel, aber wenn die Förderung dazu führt, dass wir mehr Titel wie "The Surge" oder "Shadow Tactics" sehen, die es auch in den internationalen Mainstream schaffen, dann kann ich es nur befürworten. :clap:
Jochen

Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Jochen »

Dass dem Lobby-Verband und natürlich auch einem Entwickler wie Christopher eine quasi bedingungsloser Geldtopf, aus dem man sich bedienen kann, sehr gelegen kommt, wundert mich nicht. Alleine, es wäre mir kein Förderkonzept auf der ganzen Welt bekannt, das so strukturiert ist und funktioniert. Im Gegenteil: Die hiesige Filmförderung macht sein Jahrzehnten eindrucksvoll vor, wie man auf diese Weise Millionen verbrennt, ohne im Konzert der Weltmarkführer auch nur die fünfte Geige zu spielen. Hier wird uralter Wein in neue Schläuche gefüllt und den Leuten, die es bezahlen sollen, als Champagner verkauft.

Ich habe nichts gegen a) eine echte Kulturförderung, die diesen Namen verdient (anstatt ihn zu vergewaltigen) oder b) eine solide Technologieförderung nach kanadischem oder britischem Modell. Oder auch eine Mischung aus beidem. Aber genau das Modell zu nehmen, das nachweislich nicht funktioniert - das ist entweder bemerkenswerte Idiotie oder ein bemerkenswerter Mangel an Demut vor jenen Menschen, die einem diesen Quatsch bezahlen sollen.

Gegen diese Förderung kann man nicht nur sein, gegen die muss man in meinen Augen sein. Und zwar vehement. Bevor ich dafür meine Steuergelder in den Kanal kippe, bauen wir bitte eine neue Schule oder stellen ein paar Lehrer sein. Oder Krankenschwestern. Oder bezahlen Pfleger besser.
monieu
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von monieu »

Jochen hat geschrieben: 9. Mai 2018, 16:40Bevor ich dafür meine Steuergelder in den Kanal kippe,
Wo kann man denn seine Steuergelder wieder abholen, um sie selbst zu verbrennen? Oder bekommt ihr Geld aus der Podcastförderung?
Jochen

Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Jochen »

monieu hat geschrieben: 9. Mai 2018, 18:46Oder bekommt ihr Geld aus der Podcastförderung?
Millionen! :D
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Ricer
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Ricer »

Jochen hat geschrieben: 9. Mai 2018, 16:40 Bevor ich dafür meine Steuergelder in den Kanal kippe, bauen wir bitte eine neue Schule oder stellen ein paar Lehrer sein. Oder Krankenschwestern. Oder bezahlen Pfleger besser.
monieu hat geschrieben: 9. Mai 2018, 18:46 Wo kann man denn seine Steuergelder wieder abholen, um sie selbst zu verbrennen? Oder bekommt ihr Geld aus der Podcastförderung?
Die Games-Förderung wird doch auf Bundesebene angesiedelt. Meiner Meinung nach werden bei der Filmförderung auf Bundesebene keine Steuergelder "verbrannt", "vernichtet", was auch immer, sondern der FFA-Fonds finanziert sich über Abgaben der Film/TV-Industrie. Solch ein Modell wäre doch sicherlich auch für die Spieleindustrie denkbar. Ich bin auf deine kritische Begleitung der Aushandlung gespannt.

Ich fands im Walking-Dev erstaunlich, das Wolfgang, der sonst eher von Schützengräben und Schlachtfeldern erzählt, den Schützengraben verlässt und Jochen nun voller Freude reinspringt :)
HG_Christopher
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von HG_Christopher »

Soulaire hat geschrieben: 9. Mai 2018, 10:04
HG_Christopher hat geschrieben: 8. Mai 2018, 19:31 Muss jetzt mein Senf auch dazu geben.

1. Indies können genauso Förderung bekommen, warum sollten die es nicht bekommen? 30.000 Euro für ein Spiel ist nichts! Rechnet mal was ein Spiel kostet auch ein Indiespiel kostet deutlich mehr, wenn man fair rechnet

Alleine der Prototyp soll aber schon 30.000 Euro kosten und da fallen schon eine Menge Spiele raus.
Ein Dustforce an dem 4 Personen mitgearbeitet haben, hat insgesamt 100.000 $ gekostet und das ist ein wirklich gutes und populäres Spiel mit einem großen Umfang. http://hitboxteam.com/dustforce-sales-figures
Gerade diese kleinen Spiele, die etwas neues wagen müssten doch gefördert werden. Es gibt auch bereichendere Spiele, die noch viel weniger gekostet haben ( viele 1-Mann Projekte )
Gerade im Indie-Bereich würde so eine Förderung wirklich etwas bringen. Bei der Förderung im A-Bereich habe ich da so meine Zweifel.
Warum fallen da eine Menge Spiele raus? Die könnten sich endlich "normales" Geld bezahlen. Die schreiben genau darüber bei Hitbox Team! Les dir mal den Artikel durch. Ein Spiel mit einem 4 Mann Team kostet ganz schnell gutes Geld. Auch ein 1-Mann Projekt über 3 Jahre kann locker 100k kosten. Rechne doch mal durch... Sry aber ich seh das ganze wirtschaftlich. Es nimmt Risiko raus! Innovation wird gefördert, da man eben mal was anderes ausprobieren kann. Oder das 1-Mann/Frau Projekt wird eben zum 3-Personen Team. Wenn man dann noch Lizenzen, Gebühren, Marketing mit reinrechnet ohoh... Aber leider sehen halt viele Indieteams wie Hitbox eben dies nicht und opfern sich auf. Hätte auch schief gehen können. Und leider tut das eben auch öfters.
HG_Christopher
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von HG_Christopher »

Jochen hat geschrieben: 9. Mai 2018, 16:40 Dass dem Lobby-Verband und natürlich auch einem Entwickler wie Christopher eine quasi bedingungsloser Geldtopf, aus dem man sich bedienen kann, sehr gelegen kommt, wundert mich nicht. Alleine, es wäre mir kein Förderkonzept auf der ganzen Welt bekannt, das so strukturiert ist und funktioniert. Im Gegenteil: Die hiesige Filmförderung macht sein Jahrzehnten eindrucksvoll vor, wie man auf diese Weise Millionen verbrennt, ohne im Konzert der Weltmarkführer auch nur die fünfte Geige zu spielen. Hier wird uralter Wein in neue Schläuche gefüllt und den Leuten, die es bezahlen sollen, als Champagner verkauft.

Ich habe nichts gegen a) eine echte Kulturförderung, die diesen Namen verdient (anstatt ihn zu vergewaltigen) oder b) eine solide Technologieförderung nach kanadischem oder britischem Modell. Oder auch eine Mischung aus beidem. Aber genau das Modell zu nehmen, das nachweislich nicht funktioniert - das ist entweder bemerkenswerte Idiotie oder ein bemerkenswerter Mangel an Demut vor jenen Menschen, die einem diesen Quatsch bezahlen sollen.

Gegen diese Förderung kann man nicht nur sein, gegen die muss man in meinen Augen sein. Und zwar vehement. Bevor ich dafür meine Steuergelder in den Kanal kippe, bauen wir bitte eine neue Schule oder stellen ein paar Lehrer sein. Oder Krankenschwestern. Oder bezahlen Pfleger besser.
Also 1. es ist kein bedingungsloser Geldtopf. Ist es auch nicht in Bayern und auch nicht in Europa. Wer das glaubt, sollte mal das genau durchlesen oder selbst mal Förderung beantragen und sehen, was das für Arbeit ist. Ich erklär dir das aber auch gerne persönlich Jochen oder wir können das auf dem GDD weiter öffentlich diskutieren. Klar gefällt mir eine Förderung, die mir eine Chancengleichheit mit anderen Ländern gibt. Deutschland ist aktuell eher Entwicklerfeindlich. Hab aktuell erst wieder die Steckerprüfung im Betrieb - schwupps ein paar Tausend Euro weg. Und ich will jetzt nicht von den ganzen anderen Bürokratiewahnsinn und Sonderkosten reden, die ein Deutscher Entwickler bezahlen muss. (wer es mal hören will, wir haben eine Folge bei Talk in der Alm (itunes und YouTube) dazu gemacht, was so alles auf einen Gründer zukommt, bei "play by the rules" mit dem Medienanwalt Kai Bodensiek, kann man ja mal reinhören glaub ab Teil 4, 5, 6 gehen wir darauf ein https://www.youtube.com/watch?v=dGYySDz ... 89&index=4 (sry Werbung - aber darüber haben wir schon berichten und ich hab kein Bock alles zu wiederholen). Man kann als Firma nicht einfach Millionen verbrennen, da ein Höchstbetrag von 50% bezuschusst wird. Die anderen 50% bei größeren Summen sogar mehr, muss jeder Firma selbst aufbringen und vor allem auch nachweisen. Das Kanadische oder auch das britische Modell ist auch interessant und fair, leider wird es das nicht geben, da die Poltik dies auch nicht wollte bzw Angst hat dies in der EU durchzubekommen. Ja wieder typisch Deutsch, da die Briten, Franzosen, etc es einfach gemacht haben und nachträglich es abgesegnet bekommen haben. Aber dazu kannst du sicherlich andere Experten einladen, die mit der Regierung auch schon lange kämpfen. Eine Technologieförderung gibt es in vielen Ländern, jedoch sind teilweise diese für Spieleentwickler nicht möglich oder man müsste wie eben Ubisoft an etwas neuem forschen, was aber dann wieder nicht mit einem Spiel direkt zu tun hat oder Technologie wie Server, etc kaufen... Da meine Frau Kinderkrankenschwester ist, hätte ich nichts gegen ein faires Gehalt in der Pflege. Aber leider stellt der Staat keine Pfleger ein, sondern die Krankenhäuser und die müssten das Pflegepersonal erstmal finden ;) und Schulenbauen ist Landessache und nicht Bund! Und ich hab die Demut für mein Geld, denn ich zahl Steuern in Deutschland, nicht so wie viele andere Großkonzerne in Deutschland. Ich glaube es wird ein lustiger Abend mit dir ;)
Nordhesse80
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Nordhesse80 »

Der aktuelle Stand ist ja nur eine Absichtserklärung. In der Form wie sie geäußert wurde, kann man aber fest davon ausgehen, dass in den entsprechenden Ausschüssen Gespräche für eine Förderung in der Höhe beginnen werden. Die Aussagen einzelner über Ausnahmen bezüglich einzelner Genre sollte man da nicht überbewerten. Das dient nur zu Beruhigung von alt Konservativen Wählerschichten. 😉

Das Interessante wird das eigentliche Ziel der Förderung sein. Die Regierung erhofft sich ja mit der Förderung einen Gegenwert zu generieren. Das kann jetzt das schaffen von neuen Steuereinnahmen durch die Firmen und ihre Beschäftigten, oder den Erhalt und Schaffung von Know-how, wovon ja auch andere Schlüsselindustrien in Deutschland enorm profitieren können.
Technologien aus der Gaming Branche sind ja nicht nur dort gefragt.

Andererseits sind auch umfangreiche Kulturangebote ein Standortvorteil, was ja auch ein Grund von Kulturförderprogrammen ist.

Die Ausrichtung wird man an der Art wie der Staat fördert erkennen können. Wie die Branche es dann nutzt und in welchem Umfang Geld sinnlos verbrannt wird, muss man dann allerdings genau im Auge behalten. Wenn es nicht funktioniert verschwindet die Förderung dann auch wieder, oder wird bis zur Bedeutungslosigkeit gekürzt.

Jetzt ist aber auch genau der richtige Zeitpunkt die Förderung kritisch zu hinterfragen. Hier ist gerade der Journalismus gefragt allen Beteiligten genau auf die Finger zu sehen.

Wie ihr jetzt darüber berichtet ist ja schon ein guter Anfang. Macht weiter so.

Hab mich jetzt mal versucht kurz zu fassen. Ein hoch komplexes Thema und ich bin gespannt wie es weiter geht.

Gruß
Nordhesse80
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Leonard Zelig
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Leonard Zelig »

Tja, da haben sich wohl einige in der Branche zu früh gefreut.
Am heutigen Mittwoch hat das Bundeskabinett nun den Entwurf des Bundeshaushalts 2020 gebilligt. Die ernüchternde Erkenntnis: Im Etat des zuständigen Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer (CSU) sind keine Mittel für eine Fortsetzung der Förderung eingeplant.

...
Thomas Hacker scheint eine düstere Vorahnung beschlichen haben, als er im Mai eine Anfrage an das Bundesverkehrsministerium (BMVI) betreffs der Games-Förderung stellte. Hacker ist medienpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag und sieht sich durch die heutige Meldung bestätigt. Sein Urteil: „Andreas Scheuer ist nicht nur Mautversager, sondern auch Kapitän Rückgratlos.“ Nachdem sich die Bundesregierung ein Jahr lang für ihre bereitgestellten 50 Millionen Euro zur Förderung der Gamesbranche habe feiern lassen, sei die Party nun zu Ende
https://www.gameswirtschaft.de/politik/ ... oerderung/
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schneeland
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von schneeland »

War wohl doch nicht wirklich ein Herzensprojekt der Politik (zynisch könnte man sagen: Überraschung!). Jetzt wo plötzlich Geld fehlt bzw. es für Dinge gebraucht wird, von denen man sich mehr Wähler verspricht, sind diese komischen Videospiele dann halt doch nicht mehr so wichtig für Deutschland.
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
"..." (E3 2020, entfallen)
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Leonard Zelig
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Leonard Zelig »

schneeland hat geschrieben: 26. Jun 2019, 23:49 War wohl doch nicht wirklich ein Herzensprojekt der Politik (zynisch könnte man sagen: Überraschung!). Jetzt wo plötzlich Geld fehlt bzw. es für Dinge gebraucht wird, von denen man sich mehr Wähler verspricht, sind diese komischen Videospiele dann halt doch nicht mehr so wichtig für Deutschland.
Ich schätze eher, dass die geplatzte Maut die Haushaltsplanung des Ministeriums zerschossen hat. Wobei das ja erst seit letzter Woche bekannt ist. So oder so eine ziemliche Schlappe für den game-Verband und auch für die deutsche Gamesbranche, die sich ja schon auf der DCP-Preisverleihung nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat.
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schneeland
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von schneeland »

Leonard Zelig hat geschrieben: 26. Jun 2019, 23:59
schneeland hat geschrieben: 26. Jun 2019, 23:49 War wohl doch nicht wirklich ein Herzensprojekt der Politik (zynisch könnte man sagen: Überraschung!). Jetzt wo plötzlich Geld fehlt bzw. es für Dinge gebraucht wird, von denen man sich mehr Wähler verspricht, sind diese komischen Videospiele dann halt doch nicht mehr so wichtig für Deutschland.
Ich schätze eher, dass die geplatzte Maut die Haushaltsplanung des Ministeriums zerschossen hat. Wobei das ja erst seit letzter Woche bekannt ist. So oder so eine ziemliche Schlappe für den game-Verband und auch für die deutsche Gamesbranche, die sich ja schon auf der DCP-Preisverleihung nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat.
Ja, das war etwas schwammig formuliert: es gibt den Fehlbetrag wegen der Maut und es gibt Scholz' Respekt-Rente, für die es noch keine richtige Finanzierung gibt. Die Bundeswehr hat's ja wohl auch erwischt.
Leonard Zelig hat geschrieben: 26. Jun 2019, 23:59 Wobei das ja erst seit letzter Woche bekannt ist. So oder so eine ziemliche Schlappe für den game-Verband und auch für die deutsche Gamesbranche, die sich ja schon auf der DCP-Preisverleihung nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat.
Das sehe ich ganz ähnlich.
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"..." (E3 2020, entfallen)
Maniac11
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Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Maniac11 »

Wirklich schade, denn prinzipiell halte ich es schon für fördernswert junge Entwicklerstudios unter die Arme zu greifen, oder die staatliche Ausbildung an unseren Hochschulen bzgl. Games, Apps usw zu verbessern. Da herrscht in Deutschland und Europa Nachholbedarf.

Ob es dann diese Lösung gewesen wäre, wo auch die Großen sich hätten bedienen können, eine gute Lösung gewesen wäre binb ich mir nach einigen Folgen von Walkthrough usw auch nicht mehr sicher. Aber immerhin wäre es ein erster Schritt gewesen... Schade!
Raptor 2101
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Registriert: 22. Mai 2016, 19:50

Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Raptor 2101 »

Ich kann mir eine gewisse Positive interpretation der Sachlage nicht wegreden. Sowohl die Art wie die Förderung "vorgesehen" wurde, als auch die Anspruchshaltung der Gamesbranche führten dazu, dass ich der Förderung immer Skeptisch gegenüber gestanden habe. Insofern bin ich mit der Erkenntnis dass die Förderung ne Luftnummer ist, ganz zufrieden. Wenn sie jetzt noch den DCP einstampfen ... ich wage gar nicht zu träumen...
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lolaldanee
Beiträge: 2101
Registriert: 2. Jun 2016, 14:05

Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von lolaldanee »

Selbst als Spieleentwickler finde ich das gut, aus den von Jochen genannten Gründen war diese Förderung fürn Arsch. Das einzige bedenkliche ist, in was für noch viel größeren Blödsinn jetzt das Geld stattdessen wandern wird. Wahrscheinilch wohl wirklich in schon aubgeschlossene Maut-Verträge. Da wäre es selbst als verkackte Fördererung ja noch besser angelegt gewesen :/
Rince81
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Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor

Beitrag von Rince81 »

Das ist das ultimative trollen der deutschen Spielebranche durch die Bundesregierung. Eine Standortförderung in Höhe vom 50 Millionen ankündigen und das ab Jahr zwei wieder auf 0 runterzufahren. Eigentlich können sie sich die 50 Mille jetzt auch sparen. Ein einmaliger Zuschuss ist keine Standortförderung - damit kann doch niemand was anfangen...
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