Re: Förderung von Games in Deutschland - GAME legt erstes Konzept vor
Verfasst: 28. Jun 2019, 08:02
Beim dem beschriebenen Clusterfuck, in einer der letzten Folgen mit Walk und Jochen, begruesse ich diese Entscheidung sogar.
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Wir wissen ja nicht, ob dieses Geld nun noch viel sinnloser verblasen wird, als dass sich tatsächliche Spieleentwickler daran bedienen dürfen, egal ob verdient oder unverdient.
Sowas wie, dass die CSU nur in Bayer Einfluss haben darf? Leider nein
...Nerv getroffen. Ich verstehe nicht wie so etwas überhaupt rechtlich durchgeht. Selbst nachdem mir es mehrmals erklärt wurde.Raptor 2101 hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 19:46Sowas wie, dass die CSU nur in Bayer Einfluss haben darf? Leider nein
Und ich wohne selbst in diesem Kuhkaff von Bundesland... das früher mit starker Landwirtschaft selbst vom Länderfinanzausgleich profitiert hat und jetzt Glück hat, dass die viele Technologie-Unternehmen da sind.Raptor 2101 hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 19:46Sowas wie, dass die CSU nur in Bayer Einfluss haben darf? Leider nein
ich auch nicht
Ich glaube nicht das die Politiker Spiele nicht verstehen. Selbst bei der CDU rücken mittlerweile Leute nach, die auf jeden Fall Kontakt mit dem Medium gehabt haben müssen. Die Frage die sich mir stellt, sollte man die Deutsche Games Branche ernst nehmen? Wollen wir AAA GamesSchmieden. Wenn ich sehe für was Steuergeld verballert wird, gut das kann auch in diese Industrie gehen. Auf der anderen Seite, seit dem ich Uwe Boll Filme gesehen hab (German Stupid Money), bin ich der Meinung, man sollte Kulturförderung nur noch aufs Bühnengeschäft beschränkensleepnt hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 20:11 Naja, aollte es mit dem Haushalt zusammenhängen, muss man sich fragen, wie man das Geld aus der Maut ernsthaft mit eingerechnet hat.
Ich habe unheimlichen Respekt vor Politik, Politikern, die nach Qualifikationsgrad eine unterbezahlte und meist von der Öffentlichkeit undankbare Aufgabe übernehmen. Aber die CSU schafft es regelmäßig sich davon auszuschließen...
Maurice Weber hat, im Fall von EA und dem Vergleich der Lootboxdn und Kinderüberraschungseiern, in einem Kommentar gesagt, dass die Branche aufpassen müsse, da Politiker Spiele nicht verstehen, wohl aber Entscheidungen treffen können, die sie beträfen. Wie passend auf diesen Fall! Das Medium wird nicht ernst genommen. Und das schlimme, so wie es Wolfgang selber sagt: Viele Entwickler tun es auch nicht - keiner vergleicht ein herausragendes Spiel mit einem herausragenden Film oder Buch - einfach was Kunstverständnis und Bedeutung angeht. Letztere Beide tun das unter sich aber sehr wohl. Und aus der Branche kommt so etwas oft nur als PR-Gelaber.
Uns fehlt ein (großer) Feuilleton, der Spiele gleichwertig oder zumindest zunehmender gleichstellt. Also Spiegel, FAZ oder TAZ - die machen das nur selten, insbesondere gedruckt, wo es ihre 'Stammkunden' auch lesen würden.
Sorry, der Post ist etwas ausgeartet. Aber das Problem ist schlicht so symptomatisch, dass ich nicht anders konnte.
Den Seehofer und Scheuer in ein von der CSU gebautes Konzentrationslager zu stecken, als Insasse, hach träume ... Wobei: diesem Artikel folgend, währe es sinnvoller Bayern oder Sachsen als "exterritorial" zu deklarieren und die CSU Kollegen samt ihrem Anhang einfach dahin abzuschieben.Sebastian Solidwork hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 21:22 Und ich wohne selbst in diesem Kuhkaff von Bundesland... das früher mit starker Landwirtschaft selbst vom Länderfinanzausgleich profitiert hat und jetzt Glück hat, dass die viele Technologie-Unternehmen da sind.
Ich wäre bereit die Politiker zurück zu nehmen. (Ob aus Berlin zurück kommende CSU-Politiker Migranten sind dann könnte ich sie günstig in Ankerzentren unter bringen)
Ob Merkel hier nochmal was wagt? "Wir schaffen das."
Ich glaube das Medium ist einfach nicht besonders zugänglich. Für einen Kinofilm muss ich ~15€ ausgeben, für ein Buch ~20€. Ein neues Videospiel kostet mal eben 70€. Und dann braucht man ja auch noch die passende Konsole oder einen leistungsfähigen PC.
Eine starke Gamesbranche würde viele gut bezahlte Arbeitsplätze hervorbringen und das allgemeine IT-Know-how in Deutschland erhöhen. In der Zukunft dürften viele Arbeitsplätze in den traditionellen Industrien wegfallen (vor allem in der Autoindustie) und Programmierer und Designer immer wichtiger werden. Also warum nicht neben der klassischen, eher trockenen Informatik auch noch Studiengänge anbieten, die andere Schwerpunkte haben? Wenn Computer immer schneller werden, ist Usability möglicherweise wichtiger als Effizienz. Die privaten Hochschulen reichen einfach nicht als Alternative. Die sind ziemlich teuer und haben den Ruf es den eigenen Studenten zu einfach zu machen. Wenn ich bei Linkedin sehe, dass ein Ex-Mitschüler, der sein BWL-FH-Studium nach vier Jahren abgebrochen hat, nach nur einem Jahr bei der Games Academy schon einen Abschluss als Game Designer hat, klingeln bei mir die Alarmglocken.Raptor 2101 hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 22:04 Ernsthaft: was haben wir davon wenn es eine starke Gamesbranche in Deutschland gibt. Die Branche und ihre Vertrehter überhöhen (imho) doch stark ihre Bedeutung. Ja Games können Kunst sein, das macht sie aber nicht per se "förderungswürdig".
Das würde ich so unterschreibend und auch als Hauptproblem sehen - Spiele benötigen relativ viel Zeit (und zwar Zeit am Stück, nicht in Halbstundenintervallen), stellen höhere Anforderungen (bereits konzeptionell, da aktiv statt passiv) und bieten darüber hinaus noch nicht mal viel Gesprächsstoff für den Smalltalk im Freundes- und Kollegenkreis (weil eben eingeschränkte Zielgruppe).Leonard Zelig hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 22:15 Am Meisten im Feuilleton gelobt wurde vergangenes Jahr Red Dead Redemption 2. Selbst Leute, die schon seit 20 Jahren spielen, fanden die Steuerung umständlich und kompliziert. Wer seit Jugendtagen kein Gamepad mehr in der Hand hatte und nicht blind weiß wo welcher Button liegt, dürfte noch viel mehr Probleme haben. Und dann dauern die Spiele auch noch so lange. Bis man bei RDR 2 das Ende gesehen hat, sind 50 Stunden vergangen. Viel Zeit für jemanden, der einen Vollzeitjob, Kinder und Netflix-Abo hat.
würde, sondern dass solche Kolumnen schlichtweg nicht genug gelesen werden, um die investierte Arbeitszeit zu rechtfertigen. Denn auch der Journalist muss ja zumindest mal reinspielen (idealerweise sogar mehr als das) und in der gleichen Zeit kann er auch 10 andere Artikel schreiben, die mehr Leser bringen, die sich dann - entweder per Abo oder per Werbeklicks - monetarisieren lassen.Leonard Zelig hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 22:15 Die SPIEGEL-, FAZ- oder taz-Leser [...] mit eine regelmäßigen Rubrik wohl eher verschrecken.
Das meine ich mit "überhöhen". Das ist doch schon alles so. (außer das in der Spielebranche gut bezahlt wird). Ich arbeite in der Industrie, weil mir damals der Typ vom Gamesstudio dummerweise Ehrliche gesagt hat was mich erwartet: 60% Gehalt bei 200% Arbeitszeit. Die Gehälter in der IT sind gerade auf Rekordhoch. 70K Jahresgehalt bei ~37WHs (mit ausbezahlten Überstunden). Die Autoindustrie kauft gerade ein wie Doof. Dort kannst du auch gerne mal 90K aufrufen. Programmierer werden nicht Wichtig, die sind es schon seit Jahren. Software ist das KnowHow was ganze Firmen trägt. Vielleicht nicht so Fancy und laut wie in der Games Branche aber nunja schon seit Jahren. Ich mach seit meinem Einstieg 2005 nichts anderes als Software für die "große Industrie".Leonard Zelig hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 22:15 Eine starke Gamesbranche würde viele gut bezahlte Arbeitsplätze hervorbringen und das allgemeine IT-Know-how in Deutschland erhöhen. In der Zukunft dürften viele Arbeitsplätze in den traditionellen Industrien wegfallen (vor allem in der Autoindustie) und Programmierer und Designer immer wichtiger werden. Also warum nicht neben der klassischen, eher trockenen Informatik auch noch Studiengänge anbieten, die andere Schwerpunkte haben? Wenn Computer immer schneller werden, ist Usability möglicherweise wichtiger als Effizienz. Die privaten Hochschulen reichen einfach nicht als Alternative. Die sind ziemlich teuer und haben den Ruf es den eigenen Studenten zu einfach zu machen. Wenn ich bei Linkedin sehe, dass ein Ex-Kommilitone, der sein BWL-Studium nach vier Jahren abgebrochen hat, nach nur einem Jahr bei der Games Academy schon einen Abschluss als Game Designer hat, klingeln bei mir die Alarmglocken.
da machst du es dir aber sehr einfach mit. Einen einigermaßen leistungsstarken Pc oder Laptop hat heutzutage fast jeder und selbst neue Spiele kann man mit den neuen Abo-Modellen sehr preiswert spielen. Teilwiese ist das Ganze sogar noch preiswerter als ein Kinogang.Leonard Zelig hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 22:15Ich glaube das Medium ist einfach nicht besonders zugänglich. Für einen Kinofilm muss ich ~15€ ausgeben, für ein Buch ~20€. Ein neues Videospiel kostet mal eben 70€. Und dann braucht man ja auch noch die passende Konsole oder einen leistungsfähigen PC.
Also ich hab ja explizit Red Dead Redemption 2 angesprochen, was im Feuilleton die meiste Aufmerksamkeit bekommen hat letztes Jahr. Da würde es mich nicht wundern wenn 90% der FAZ/SZ/Spiegel-Leser nicht die passende Hardware haben.Soulaire hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 23:04da machst du es dir aber sehr einfach mit. Einen einigermaßen leistungsstarken Pc oder Laptop hat heutzutage fast jeder und selbst neue Spiele kann man mit den neuen Abo-Modellen sehr preiswert spielen. Teilwiese ist das Ganze sogar noch preiswerter als ein Kinogang.Leonard Zelig hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 22:15Ich glaube das Medium ist einfach nicht besonders zugänglich. Für einen Kinofilm muss ich ~15€ ausgeben, für ein Buch ~20€. Ein neues Videospiel kostet mal eben 70€. Und dann braucht man ja auch noch die passende Konsole oder einen leistungsfähigen PC.
Und die beste Grafik brauch doch eh kein Mensch um Spiele bewerten zu können. Der Fokus eines ernst zunehmenden Feuilleton sollte sowieso woanders liegen.
Wenn Steuergelder für die Förderung verbraten werden, muss es auch einen Gegenwert für den Steuerzahler geben. Ansonsten wird sich beschwert, dass das nur ein Selbstbedienungsladen wäre und die Förderung ist ganz schnell wieder weg. Die beste deutsche Serie der letzten 20 Jahre stammt von Netflix, nicht von den milliardenschweren ÖR. Die deutsche Filmbranche hat sich ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert in den vergangenen Jahren, da ist sehr viel Murks bei. Aber sie stellen sich cleverer an als die Gamesbranche.Soulaire hat geschrieben: ↑28. Jun 2019, 23:14 Finde es sowieso absurd dass bei einer Förderung das Hauptaugenmerk auf den Arbeitsplätzen liegen soll und nicht auf den Spielen. Wenn man danach gehen würde, müsste man vor allem Mobile Entwickler fördern oder generell Spiele mit Mikrotransaktionen. Da diese am meisten Geld abwerfen und so die meisten Arbeitsplätze dabei herausspringen. Ist nur die Frage ob man Videospiele als "eierlegende Wollmilchsau" betrachtet oder als eigenständiges Medium ernst nimmt. Bei anderen Förderungen, wie beim Film geht es schließlich auch nicht primär um Arbeitsplätze und das ist auch gut so.
Neue Arbeitsplätze können nur ein positiver Nebeneffekt sein.
Die Gelder aus der RundfunkAbgabe sind (rein rechtlich) keine Förderung. Und Netflix macht die Serien in Deutschland auch nicht aus "good will" sondern weil sie auch dafür Gelder von der Deutschen Filmförderung bekommen ... (gab es nicht sogar mal bestrebungen von Frankreich Netflix zu lokalen serien zu zwingen?)Leonard Zelig hat geschrieben: ↑29. Jun 2019, 07:09 Wenn Steuergelder für die Förderung verbraten werden, muss es auch einen Gegenwert für den Steuerzahler geben. Ansonsten wird sich beschwert, dass das nur ein Selbstbedienungsladen wäre und die Förderung ist ganz schnell wieder weg. Die beste deutsche Serie der letzten 20 Jahre stammt von Netflix, nicht von den milliardenschweren ÖR. Die deutsche Filmbranche hat sich ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert in den vergangenen Jahren, da ist sehr viel Murks bei. Aber sie stellen sich cleverer an als die Gamesbranche.
Keine Bestrebung sondern Tatsachen hat die EU geschaffen, siehe z.B. diesen Beitrag bei heise zum Inkrafttreten und allgemein zu den Regeln bei der FAZ. Dabei sollte man nicht unerwähnt lassen, dass es diese Regeln für TV-Inhalte schon seit mindestens den 80ern gibt - hier wird das ganze also "nur" auf Streaming-Dienste erweitert. Und zumindest Netflix hat diese Quote wohl schon vorher (nahezu) erfüllt.Raptor 2101 hat geschrieben: ↑29. Jun 2019, 11:58 (gab es nicht sogar mal bestrebungen von Frankreich Netflix zu lokalen serien zu zwingen?)
Vielleicht hat jemand den frei zugänglichen Podcast ein paar Politikern geschickt und die haben erst dann realisiert was falsch an der Förderung ist. Mir waren die Konstruktionsfehler auch nicht bekannt und ich kann mich jetzt auch an keinen Artikel erinnern, der ähnlich hart mit dieser Förderung ins Gericht gegangen ist wie Jochen. Aufgrund des begrenzten Platzes bei den DevDays waren da wohl nicht so viele Journalisten anwesend und da man sich unter sich wähnte waren die Aussagen über die Politik wohl nicht so diplomatisch wie auf einer öffentlichen Preisverleihung. Die Autoindustrie wird auf internen Veranstaltungen sicher auch nicht immer voller Respekt über das Verkehrsministerium sprechen. So ganz erklären kann ich mir den plötzlichen Sinneswandel nicht, vorletzten Monat beim DCP waren doch alle stolz auf die vereinbarte Games-Förderung.Zoiglbier hat geschrieben: ↑29. Jun 2019, 15:28 Schon ganz interessant: Im Talk von Wolfgang und Jochen in einem der letzten Sonntagscasts wurde gesagt, dass im Endeffekt von der Spieleindustrie einfach mal das Unwissen der Politik ausgenutzt wird und so jetzt nach Belieben einfach mal Geld verteilt wird. Und bei so einer Umsetzung der Förderung und so einer Einstellung gegenüber den Politikern wundert man sich, dass der Geldhahn wieder zugedreht wird?
Wobei ich eh kein Fan von Subventionen bin. Viel besser fände ich es, wenn wie schon angesprochen hier zu Lande endlich mal die Lehre professionalisiert wird.
Ich meine gelesen zu haben, dass Serien wie "Dark" gerade keine Förderung bekommen, da es zu 100% Auftragsarbeiten sind. Für die kann scheinbar keine Förderung vergeben werden, da mit dem Werk direkt kein Geld verdient wird (durch den Produzenten) und damit dann auch das Förderdarlehn nicht zurückgezahlt werden kann (bzw. das System, nachdem das Funktioniert hier einfach nicht greift). Da müssten die Macher ihre Produktion selbst finanzieren und erst im Anschluss die Serie an Netflix verkaufen, wenn man Förderung haben will.Leonard Zelig hat geschrieben: ↑29. Jun 2019, 07:09Und Netflix macht die Serien in Deutschland auch nicht aus "good will" sondern weil sie auch dafür Gelder von der Deutschen Filmförderung bekommen ... (gab es nicht sogar mal bestrebungen von Frankreich Netflix zu lokalen serien zu zwingen?)