Runde #161: Auf der Suche nach der perfekten Nische (ft. Jörg Langer)

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Jon Zen
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Jon Zen »

Klagsam hat geschrieben: 11. Mai 2018, 19:05
Jon Zen hat geschrieben: 11. Mai 2018, 18:48
Zu Weihnachten spendet man für Bedürftige; ein Projekt sollte sich nicht per Abo und Crowdfunding finanzieren
Das sind 2 interessante Regeln, die du da formulierst. Wie begründest du die denn?
Insbesondere deine Begründung für deine 2. Regel würde mich brennend interessieren.
Jörg Langer hat es selbst im Podcast gesagt: Die Crowdfunding Unterstützer sind meistens schon die Abonennten. Eine Crowdfunding Aktion erzeugt Druck auf die Spender ("Wir brauchen noch 1000€, um das Ziel zu erreichen, sonst kann es nicht durchgeführt werden"). Wenn ich aber Abonnent bin, würde ich aber davon ausgehen, dass auch ohne mein weiteres zutun Inhalte entwickelt werden können.
Daher finde ich die Finanzierungsziele des Gamespodcasts besser (z.B. "Ab xxx im Monat können wir uns einen weiteren Mitarbeiter leisten").
Zum Weihnachtspenden: Keiner muss das tun, aber es gibt von vielen Organisationen eine Spendenaktion zu Weihnachten. Die von GG wirkt hierbei sehr ähnlich (http://www.gamersglobal.de/news/139477/ ... 017-update), nur gibt es sie um ein Unternehmen zu finanzieren. Finde ich das gut? Nein. Würde ich jemanden verurteilen, der dort spendet? Nein. Allerdings finde ich es zumindest diskutabel, dass ein Unternehmen die Spendenbereitschaft zu Weihnachten für seine eigenen Vorteile nutzt. Aber ich kann es aus GG Sicht nachvollziehen: Sie wollen überleben.

Klagsam hat geschrieben: 11. Mai 2018, 19:05
Jon Zen hat geschrieben: 11. Mai 2018, 18:48 - Langers hierarchisches Denken gegenüber Mitarbeiter/Angestellte und Community --> schreckt ab, halte ich für aus der Zeit gefallen; gleiches gilt für das MMO-System mit bestimmten Privilegien
Jörg sagt doch in dem Podcast mehr fach genau das Gegenteil. Nämlich, dass er sich mit der Community auf Augenhöhe sieht.
Ich habe es eher so verstanden: Mit der Community als Ganzes sieht er sich auf Augenhöhe, aber nicht mit dem einzelnen Menschen. Einzelne müssten sich durch jahrelange Leistungen hervorheben, um respektiert zu werden.
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Nachtfischer
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Nachtfischer »

Numfuddle hat geschrieben: 11. Mai 2018, 15:20diese Haltung, dass eben nur gestandene Spiele-Journalisten Spiele korrekt einordnen und besprechen können. Eine Haltung die sich insbesondere Jörg Langer immer noch auf die Fahne schreibt
Das kann schon beim Start von GamersGlobal kaum so gewesen sein. Schließlich ging es doch bei der Idee des User-Contents genau darum, dass die User das tiefe Wissen mitbringen und die Redaktion "nur" Breitenwissen und das journalistische Handwerk. Das zeugt doch vielmehr von einer Grundhaltung, die sich dessen sehr bewusst ist, dass "gestandene Spiele-Journalisten" eben nicht alles besser können.

Klagsam hat geschrieben: 11. Mai 2018, 19:05
Jon Zen hat geschrieben: 11. Mai 2018, 18:48 - Langers hierarchisches Denken gegenüber Mitarbeiter/Angestellte und Community --> schreckt ab, halte ich für aus der Zeit gefallen; gleiches gilt für das MMO-System mit bestimmten Privilegien
Jörg sagt doch in dem Podcast mehr fach genau das Gegenteil. Nämlich, dass er sich mit der Community auf Augenhöhe sieht.
Richtig. Das mag früher anders gewesen sein. Jörg ist jugendlich aufbrausend und mit vielen Ambitionen in die Branche gekommen und hat sich damit erstmal durchgeschlagen (und das ja nun wirklich nicht nur schlecht). Aber der Mann hat sich weiterentwickelt, gesteht sich frühere Fehler klar ein. Ich glaube viele Urteile hier sind mittlerweile viel eher "aus der Zeit gefallen" als Jörgs heutige Philosohpie.
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Lurtz
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Lurtz »

Wudan hat geschrieben: 11. Mai 2018, 17:10Ja aber so ist es doch. Was klickt bei Gamestar am besten? Die Kurznews. Was klickt bei Youtube mit weitem Abstand am besten? Kurzvideos die höchstens 5 Minuten lang sind. Was verbreitet sich auf Facebook am besten? Kurze, prägnante Aussagen die auf ein Meme passen. Twitter hat aus dieser Not eine Tugend gemacht. Auch hier gibt es Stimmen die gerne viel kürzere Podcasts hätten.

Das etwas so textlastig gut funktioniert wie beispielsweise hier im Forum, das lange Texte verfasst UND auch gelesen werden, ist eine Ausnahme. Die gibt es durchaus. Aber der Mainstream Trend geht ganz klar zu Fastfood Infos.
Aber Gamersglobal ist ja eigentlich schon außerhalb des Mainstream, da ist die Frage ob eine Anbiederung überhaupt Sinn macht, mit einer Gamestar wird man was Klick-Werbe-Journalismus angeht nicht mithalten können.

Hinter Paywalls findet man durchaus noch sehr ausführliche Angebote.
julius152 hat geschrieben: 11. Mai 2018, 18:06Interessant übrigens dass ein kleines Projekt woe GG es schafft eine ansprechende, moderne Website zu programmieren, während die der Gamestar wie aus den 2000ern aussieht und nach wie vor KEINE mobile Seite hat! Hat jemand von euch eine Idee woran das liegt?
Naja GG würde ich jetzt nicht als sonderlich ansprechend bezeichnen und Mitte 2018 eine Seite ohne Verschlüsselung anzubieten, ist auch nicht gerade modern.

Bei Gamestar ist hauptsächlich die Startseite noch veraltet, der Rest ist mittlerweile neu entwickelt. Webentwicklung ist aber generell ein trauriges Thema bei Gamestar. Keine Ahnung was da bei denen schief läuft, alles dauert ewig und kommt Jahre zu spät und dann meist noch fehlerhaft...
LegendaryAndre hat geschrieben: 11. Mai 2018, 19:07 Ich für meinen Teil habe zur Zeit der "goldenen Ära" der GameStar und PC Games gerne längere Artikel gelesen. Je umfangreicher das Magazin war, umso größer war meine Freude. Damals war ich aber auch ein Jugendlicher mit etwas mehr Freizeit und meine Vorlieben haben sich seither ebenfalls verändert. Zwar kaufe ich immer noch regelmäßig die GameStar und M! Games, lese einzelne Artikel aber nur noch beim Frühstück. Habe ich damals noch jedes Heft quasi verschlungen, lese ich die beiden Magazine heute über den Zeitraum eines ganzen Monats und dann auch wirklich nur die Artikel die mich interessieren.
Man muss aber auch sagen dass die Artikel damals generell kürzer waren, allein schon durch das Layout. Ich erschrecke immer wie kurz die Tests waren wenn ich mal in älteren Ausgaben stöbere.
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von lnhh »

Ne richtige Seite kostet halt einfach richtig viel Geld. Da fehlt bei Gamestar vermutlich einfach das Geld.
GG ist ok, aber bieder.

Bei der Gamestar arbeiten sie vermutlich von klein nach gross. Also erst einzelne Module / Subseiten umstellen und als letztes die Startseite. Macht schon Sinn so. Viele Leute werden da nicht dran sitzen.
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Wudan
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Wudan »

Lurtz hat geschrieben: 11. Mai 2018, 20:36Webentwicklung ist aber generell ein trauriges Thema bei Gamestar. Keine Ahnung was da bei denen schief läuft, alles dauert ewig und kommt Jahre zu spät und dann meist noch fehlerhaft...
Das ist jetzt eine reine Vermutung aber ich glaube das hängt auch mit der Angehörigkeit zu einem größeren Konzern (Webedia und vorher IDG) zusammen. Ne kleine Klitsche wie GG kann jederzeit an ihrer Webseite rumwerkeln und Dinge probieren wie ihnen grad der Kopf gewachsen ist. In einer großen Firma kann das aber völlig anders sein. Ich hab das selbst schon erlebt. Da muss oftmals jeder Pups den man verändern will erstmal von höchster IT Stelle abgesegnet werden. Oft gibt es einen festen Katalog von Software den man im Büro verwenden darf, aus von der IT vorgegebenen Quellen, alles andere muss erstmal beantragt und gut begründet werden. Das hat auch durchaus gute Gründe. Wildwuchs am IT System eines Konzerns kann gerne mal zu ungeahnten und schwer kontrollierbaren Risiken führen. Es gibt sehr feste Normen und Software und Webmodule müssen nach irgendwelchen ISOs zertifiziert sein etc etc.. Und ich kann mir gut vorstellen dass wenn man wie im Falle Gamestar eine ganze Webseite erneuern und umstrukturieren will, das schnell zu einem unglaublichen langwierigen und komplizierten Akt werden kann.
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Wudan
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Wudan »

Lurtz hat geschrieben: 11. Mai 2018, 20:36 Aber Gamersglobal ist ja eigentlich schon außerhalb des Mainstream, da ist die Frage ob eine Anbiederung überhaupt Sinn macht, mit einer Gamestar wird man was Klick-Werbe-Journalismus angeht nicht mithalten können.
Die Frage wäre durchaus berechtigt, da stimme ich zu.
Da merkt Jörk Langer ja auch selber an das die jüngeren Zielgruppen eh nur alles über mobile Apps machen und viele gar keine Webseiten im klassichen Sinne mehr ansurfen.
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Klagsam
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Klagsam »

Jon Zen hat geschrieben: 11. Mai 2018, 20:06
Jon Zen hat geschrieben: 11. Mai 2018, 18:48 ein Projekt sollte sich nicht per Abo und Crowdfunding finanzieren
Jörg Langer hat es selbst im Podcast gesagt: Die Crowdfunding Unterstützer sind meistens schon die Abonennten. Eine Crowdfunding Aktion erzeugt Druck auf die Spender ("Wir brauchen noch 1000€, um das Ziel zu erreichen, sonst kann es nicht durchgeführt werden"). Wenn ich aber Abonnent bin, würde ich aber davon ausgehen, dass auch ohne mein weiteres zutun Inhalte entwickelt werden können.
Das spricht meiner Ansicht aber nicht dagegen, beide Finanzierungsquellen zu nutzen. In diesem Zusammenhang finde ich ich "Druck" auch ein sehr starkes Wort. Die Realität besteht nun einmal aus Handlungen und Konsequenzen und solange das alles tranparent abläuft finde ich das auch sehr fair und in Ordnung. Und Jörg sagt doch explizit, dass eben Werbeeinnahmen alleine und Abozahlen alleine nicht ausreichen. Und es laufen ja keine Crowdfunding-Aktionen für "Standardinhalte", sondern immer für Inhalte die über das normale Angebot hinausgehen.

Tatsächlich ist mir persönlich eine direkte Finanzierung durch die Nutzer, in welcher Form auch immer, die liebste Form der Finanzierung. Wenn das langfristig dazu führen würde, dass Gamersglobal komplett werbefrei wird würde ich mich von mir aus sogar noch an Versteigerungen von Jörgs benutzten Zahnbürsten beteiligen.
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Sebastian Solidwork
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Vielen Dank für diesen interessanten Einblick hinter die Kulissen von GamersGlobal und in Jörgs Gedankenwelt. Damit habe ich ihn wieder ein Stück besser kennen gelernt.

Am meisten ragt für mich das Thema objektiviertem Subjektivismus heraus. Nachtfischer, ich höre dich trappsen. :-) (Eher eine positive Kassandra als Kausalität)
ThePod und GamersGlobal können sich vermutlich da gegenseitig befruchten. Mir hat die die strukturierte Erklärung von Jörg sehr gefallen.
Wie wäre es mal mit einer WH-Folge in der ihr eure aktuellen Erfahrungen mit den Wertschätzungen beschreibt? Und was ihr euch an Weiterentwicklung hier vorstellen könnt und vorgenommen habt.
Mich würde das META interessieren. :D
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LegendaryAndre
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von LegendaryAndre »

Lurtz hat geschrieben: 11. Mai 2018, 20:36 Man muss aber auch sagen dass die Artikel damals generell kürzer waren, allein schon durch das Layout. Ich erschrecke immer wie kurz die Tests waren wenn ich mal in älteren Ausgaben stöbere.
Dabei ist es erstaunlich wie viele PC-Spiele in den 90ern innerhalb eines Monats getestet wurden. Es gab teilweise Ausgaben die bis zu 300 Seiten stark waren und der Platz im Heft wurde gut genutzt. Später wurden die Magazine durch erhöhte Papierpreise dünner, aber es war auch gar nicht mehr so viel Platz nötig, weil eine Zeit lang monatlich weniger Spiele erschienen sind (wahrscheinlich weil die Produktion von Spielen allgemein teurer geworden ist). Da sind dann wohl auch die (über-)langen Artikel entstanden, über ich die ich mich zugegebenermaßen sehr gefreut habe (vor allem jene von Christan Schmidt, bevor er die GameStar verlassen hat). Erst mit dem Aufkommen der Indie-Spiele vor einigen Jahren, hat sich die Lage wieder geändert. Heute könnte man ein umfangreiches Magazin wie damals wieder sinnvoll mit Inhalt befüllen. Das Gegenteil ist aber der Fall, wenn man sich eine heutige GameStar ansieht, in der es seitenlange Artikel gibt die auch das Drumherum der Spielebranche beleuchten. Vielleicht besteht auch nicht mehr der Anspruch auf Vollständigkeit oder es nicht möglich alle Produkte zu testen. Gelegentlich gibt es Titel aus dem Indie-Bereich, die keine der bekannten Spieleseiten getestet hat, worüber ich mich dann schon wundere.

Ich muss zugeben, dass ich als Leser zum Teil auch den Überblick verloren habe. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum es bislang kein Magazin gibt, bei dem der Schwerpunkt auf Indie-Spielen liegt - wenn mich da jemand aufklären könnte, wäre ich sehr dankbar. Wenn das mal die Stärke von GamersGlobal war, wie ein Forenmitglied geschrieben hat, weil User sich dem angenommen haben, ist es fast schade dass sich das geändert hat. Aber auch da sieht man, dass GamersGlobal seine Stärken offenbar nicht richtig vermarktet und nach außen hin propagiert. Mir ist das zum Beispiel nie aufgefallen. Fast schade, dass sie es dort nicht schaffen die Kernkompetenzen des Portals hervorzuheben und sich allein darauf zu besinnen. Ich hoffe sehr dass Jörg Langer dahingehend etwas ändert.
JayTheKay
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von JayTheKay »

Die interessanteste Folge seit langem, Jörg Langer ist immer wieder sehr unterhaltsam und gut zu hören.
Ich hoffe mal zukünftig auf wieder mehr Folgen mit Gästen, die sind oft die besten.
der unbestechliche
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von der unbestechliche »

JayTheKay hat geschrieben: 12. Mai 2018, 12:08 Die interessanteste Folge seit langem, Jörg Langer ist immer wieder sehr unterhaltsam und gut zu hören.
Ich hoffe mal zukünftig auf wieder mehr Folgen mit Gästen, die sind oft die besten.
Stimme in jedem Punkt voll zu.

Positiv fiel mir auf, dass die Folge diesmal strukturierter war und nicht wie damals in viel zu knapper Zeit durch möglichst viele Themenkomplexe gesprungen wurde. Ihr scheint euch auch gut vorbereitet zu haben, insbesondere Jochen.
Regelmäßige Folgen mit (Star-)Gästen auf diesem Niveau wären super.
(Dafür die Pseudo-political-correctness-Fraktion eindampfen und ich wär wieder als Backer dabei).
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Walter ODim
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Walter ODim »

Ich mag Jörg Langer nach wie vor nicht, auf persönlicher Ebene. Dennoch habe ich großen Respekt vor dem was er da macht und mit welcher Verbissenheit er sein Projekt dort am Leben erhält. Zumal ich ihn für einen interessanten und widersprüchlichen Menschen halte, soweit ich das beurteilen kann.
Mit Gamersglobal kann ich aber selbst nichts anfangen. Als Außenstehender habe ich den Eindruck, dass GG eine Art exclusiver Klub ist, aus Sicht der Member, in dem nur stimmberechtigt ist, wer ein Abo zahlt.
Dann, aber auch nur dann wird vorsichtige Kritik geduldet. Ansonsten wird diese als Angriff empfunden, sowohl von den Mitarbeitern, als auch vor allem von den Forenusern, die sehr dünnhäutig agieren.

Ich selbst habe das dort, vor einigen Jahren auch erlebt, als ich Kritik an einem Artikel äußerte. Weder laut, noch unbotenmäßig aggressiv, was meinen Duktus angeht. Das war überhaupt nicht böse, oder verletzend gemeint, wurde anscheinend aber sofort so verstanden.
Zuerst habe ich mich noch gefreut, als mir der Schreiber des Artikels antwortete, sah mich dann aber schnell einer Meute von Foristen gegenüber, die scheinbar der Ansicht waren, zur Verteidigung eilen zu müssen.
Letztlich bekam ich dann irgendeine kindische Plakette an meinen Namen geheftet, die mich als sogenannten Troll brandmarkte und etwas später eine persönliche Nachricht von Herrn Langer selbst.
Ich will darauf gar nicht weiter eingehen, nur hat mich das damals sehr verwundert und es war mir in dieser Form auch noch nie passiert.
Vorher kannte ich weder die Seite, noch den Ruf der Herrn Langer vorauszueilen scheint. Wollte mich damals lediglich zu einem Spiel informieren und habe dann aus diesem Vorfall geschlossen, dort wohl falsch zu sein.
Das hatte eine extrem abschreckende Wirkung auf mich und seitdem habe ich mich um GG nie wieder gekümmert.

Heute surfe ich die Seite mal alle Jubeljahre an, wenn ich mal dran denke und sehe meistens Sammelaktionen für Content den man überall anders auch bekommt, meistens umsonst, ohne jetzt über die Qualität urteilen zu wollen.
Überall sind Bezahlschranken, Einschnitte für die Laufkundschaft und dergleichen. Der Ton im Forum ist okay, wobei man aber eher den Eindruck gewinnt, als Außenstehender in eine verschworene Gemeinschaft zu kommen, die lieber unter sich bleibt.
In meinen Augen geht man dort von einer falschen Prämisse aus.
Ich unterstütze auch zahlreiche Projekte und beteilige mich gern, wenn etwas gut gemacht ist und mich anspricht.
Aber dies tue ich deswegen, weil ich überzeugt von der Qualität bin und nicht weil mir jemand die ganze Zeit gesagt hat, diese sei so hoch. Schließ doch erstmal ein Abo ab, dann wirst Du schon sehen.

Nach dem Pod habe ich mich auf GG umgesehen und empfinde die ganze Seite zu sehr darauf getrimmt, was modern ist und möglichst viele anspricht.
Es hat irgendwie nicht viel eigenes, sondern wirkt eher wie Melange aus allem was die Zielgruppenanalyse hergibt. Dabei hat GG doch scheinbar einige starke Dinge zu bieten, wie die Kolumne von Herrn Langer selbst, von denen ich jetzt mal einige nachgeholt habe. Diese haben mir teilweise wirklich gut gefallen, inklusive einiger interessanter Gedankengänge und Einblicke.
Auch ihre SDK scheint, zumindest bei den GG Usern gut anzukommen.
Der Rest wirkt etwas aufgesetzt, auf mich.

Großes Lob noch für die journalistische Arbeit, von Andre und Jörg. Gut strukturiert, gute Fragen, auf den Punkt gestellt und jederzeit fair.
Ich habe diesen Podcast mit Gewinn gehört! Großes Lob auch an Jörg Langer, den ich durchaus für einen sehr interessanten Gesprächspartner und Menschen halte, auch wenn ich mit seinem Produkt weniger anfangen kann.
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Walter ODim
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Walter ODim »

Bevor es in meinem großen Textwust untergeht: Ein Panel mit Jörg Luibl würde ich auch extrem begrüßen!
Für den habe ich einiges über und wenn der ein Spiel empfiehlt, kann ich es meistens ungesehen kaufen. Ich halte ihn auch für eine sehr interessante Persönlichkeit, wie den Herrn Langer!
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Decius »

Wudan hat geschrieben: 11. Mai 2018, 17:10
Ja aber so ist es doch. Was klickt bei Gamestar am besten? Die Kurznews. Was klickt bei Youtube mit weitem Abstand am besten? Kurzvideos die höchstens 5 Minuten lang sind. Was verbreitet sich auf Facebook am besten? Kurze, prägnante Aussagen die auf ein Meme passen. Twitter hat aus dieser Not eine Tugend gemacht. Auch hier gibt es Stimmen die gerne viel kürzere Podcasts hätten.

Das etwas so textlastig gut funktioniert wie beispielsweise hier im Forum, das lange Texte verfasst UND auch gelesen werden, ist eine Ausnahme. Die gibt es durchaus. Aber der Mainstream Trend geht ganz klar zu Fastfood Infos.
Hast du dafür Belege, dass das so ist, oder ist das dein Bauchgefühl? Das ist nämlich meines Eindrucks nach eher eine Ansicht, die vor ein paar Jahren gültig war, und inzwischen veraltet ist. Daher gehen die meisten Videos eher 10+ Minuten, statt wirklich kurz zu sein, und YT belohnt längere Videos mittels Werbepausen und Fokus auf Watched Hours immens gegenüber Kürzestvideos, die auch wegen Clickbaitverdachts mehr und mehr ignoriert werden.
Auch ein Blick in die YT-Trends zeigt mir, wenn man Musikvideos und Filmtrailer ignoriert, vor allem Videos von 10 Minuten bis 2h Länge. Unter Gaiming ist bei mir nichts unter 10 Minuten in der Liste, aber da weiß ich natürlich nicht, wie sehr Google da auf mich zuschneidet, da ich Sachen von 30 Minuten bis 4h schaue...
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Walter ODim
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Walter ODim »

Numfuddle hat geschrieben: 11. Mai 2018, 15:20
Zweitens - und das ist viel wichtiger - ist ein geschriebener Test eigentlich ein völlig ungeeignetes Medium um Spiele hinreichend zu beschreiben. „show, don’t tell“ gilt auch gerade für den Videospielebereich. Nur ging dass halt für einen großen Teil der Geschichte nicht, weil es schwierig bis unmöglich war Spiele-Rezensionen im Videoformat zu erstellen und zu verteilen.

Das Internet und insbesondere Plattformen wie YouTube und Twitch und Systeme wie OBS und Co. machen es jetzt aber ausgesprochen einfach Video-Rezensionen, Quick-Looks, Let’s Plays und auch Kommentare und Meta-Analysen zu erstellen und zu verteilen.

Video, wo ich SEHEN kann wie das Spiel funktioniert, wie die Grafik aussieht und wie das Spiel fließt und wo ich HÖREN kann wie gut das Sounddesign und die Hintergrundmusik funktionieren. Geschriebene Spieletests sind eigentlich das Äquivalent des Sehenden der versucht einem Blinden etwas über Farbe zu erklären.

Und genau das sehe ich komplett anders. Als erfahrener Gamer reichen mir 2-3 Minuten rein schauen, in ein Let's Play, dann weiß ich ob das Spiel mir etwas taugt.
Ich schaue meistens so in Folge 3 oder 4 ganz kurz rein, wenn das Spiel schon in Gang ist und habe dann genügend Infos, über das Gameplay und die Aufmachung.
Ein Videotest zeigt mir also was? Bisschen Gameplay, welches ich auch überall anders bekomme. Im schlechtesten Fall spoilert er Dinge, die ich lieber selbst raus finde.
Mir geht es nämlich um ganz andere Sachen.

Lies Dir z.B. auf 4 Players den Luibl Test zu Dark Souls durch. So etwas will ich!
Für mich ist es viel wertvoller zu erfahren, wie der Tester sich beim Spielen gefühlt hat. Idealerweise jemand wie Luibl, auf den ich, wie schon gesagt, große Stücke halte.
Aus so einer Reise durch das Innenleben eines Autors, kann ich mir 1000x mehr ziehen, als aus ein bisschen Gameplay, welches ich nach 2 Minuten abgeurteilt habe.
Ich schaue diese Videos nie zu Ende, wenn ich sie überhaupt anschalte. Kommt aber vielleicht auch daher, dass ich ein großer Fan von Emotionen bin und des geschriebenen Wortes.

Um das Suchen zu ersparen:

http://www.4players.de/4players.php/dis ... Souls.html
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Lurtz »

Walter ODim hat geschrieben: 13. Mai 2018, 09:39 Und genau das sehe ich komplett anders. Als erfahrener Gamer reichen mir 2-3 Minuten rein schauen, in ein Let's Play, dann weiß ich ob das Spiel mir etwas taugt.
Ich schaue meistens so in Folge 3 oder 4 ganz kurz rein, wenn das Spiel schon in Gang ist und habe dann genügend Infos, über das Gameplay und die Aufmachung.
Ein Videotest zeigt mir also was? Bisschen Gameplay, welches ich auch überall anders bekomme. Im schlechtesten Fall spoilert er Dinge, die ich lieber selbst raus finde.
Mir geht es nämlich um ganz andere Sachen.

Lies Dir z.B. auf 4 Players den Luibl Test zu Dark Souls durch. So etwas will ich!
Für mich ist es viel wertvoller zu erfahren, wie der Tester sich beim Spielen gefühlt hat. Idealerweise jemand wie Luibl, auf den ich, wie schon gesagt, große Stücke halte.
Aus so einer Reise durch das Innenleben eines Autors, kann ich mir 1000x mehr ziehen, als aus ein bisschen Gameplay, welches ich nach 2 Minuten abgeurteilt habe.
Ich schaue diese Videos nie zu Ende, wenn ich sie überhaupt anschalte. Kommt aber vielleicht auch daher, dass ich ein großer Fan von Emotionen bin und des geschriebenen Wortes.

Um das Suchen zu ersparen:

http://www.4players.de/4players.php/dis ... Souls.html
+++
Oder sein Shadow of the Colossus-Test! Großartig. Habe mir noch 2008 eine PS2 primär nur aufgrund dessen gekauft :lol:
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Rince81 »

Numfuddle hat geschrieben: 11. Mai 2018, 15:20 Ein Teil ist der - gerade in Deutschland - noch sehr stark vorherrschende „Standesdünkel“, diese Haltung, dass eben nur gestandene Spiele-Journalisten Spiele korrekt einordnen und besprechen können. Eine Haltung die sich insbesondere Jörg Langer immer noch auf die Fahne schreibt. Eine Haltung die durch das Internet eigentlich nachhaltig hätte erledigt sein müssen. Es gibt da kaum ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal das Amateure und semi-professionelle Blogger und Schreiber nicht auch abdecken, teilweise auch näher am Spieler und am „Puls der Zeit“ als die das Flair der ADAC Motorwelt ausstrahlenden ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) Tests der klassischen Spieletestzeitschriften.
Mit dem Dünkel haben sie aber recht. Das betrifft jetzt zwar nicht Spiele, sondern Reviews im Netz - ein Großteil davon ist Schrott - nicht nur von Laien, sondern auch von vielen der halbprofessionellen Reviewseiten. Denen fehlt jede Ausbildung und eben jemand, der einem mal erklärt, wie sowas eigentlich geht. Ich habe in den letzten Wochen ein neues Smartphone für meine Mutter gesucht in der 250€ Liga und mich durch Reviews und Youtube Videos gewühlt. Bei der Hälfte fragt man sich, ob die das Gerät überhaupt in der Hand hatten und die andere Hälfte scheute klare Aussagen wie der Teufel das Weihwasser. "klingt nicht schlecht für ein Mittelklasse Gerät", "kann natürlich nicht mit dem Galaxy S9 mithalten, kann man aber in der Preisklasse nicht verlangen" usw. Wenn ein Tester einer Autozeitschrift beim Test eines Mittelklasse Golf laufend parallelen zu einem Mercedes Oberklasse zieht, würde man ihn sicher fragen was das soll. Bei den ganzen Reviewseiten im Netz ist das völlig normal. Wäre es nicht schön, wenn Reviews, egal ob zu Spielen, Handys, Hardware oder was auch immer von Leuten wären die sowas irgendwo gelernt haben?
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Wudan
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Wudan »

Decius hat geschrieben: 13. Mai 2018, 08:36 Hast du dafür Belege, dass das so ist, oder ist das dein Bauchgefühl? Das ist nämlich meines Eindrucks nach eher eine Ansicht, die vor ein paar Jahren gültig war, und inzwischen veraltet ist. Daher gehen die meisten Videos eher 10+ Minuten, statt wirklich kurz zu sein, und YT belohnt längere Videos mittels Werbepausen und Fokus auf Watched Hours immens gegenüber Kürzestvideos, die auch wegen Clickbaitverdachts mehr und mehr ignoriert werden.
Auch ein Blick in die YT-Trends zeigt mir, wenn man Musikvideos und Filmtrailer ignoriert, vor allem Videos von 10 Minuten bis 2h Länge. Unter Gaiming ist bei mir nichts unter 10 Minuten in der Liste, aber da weiß ich natürlich nicht, wie sehr Google da auf mich zuschneidet, da ich Sachen von 30 Minuten bis 4h schaue...
Ich hab spontan keine Belege dafür aber ich stütze mich da auf diverse Aussagen von Youtubern und Content-Erstellern die des öfteren mal gefallen sind, nicht zuletzt auch auf Aussagen von Andre Peschke als er noch bei GS war. Das sind zugegeben nicht die brandneusten Infos, aber ich glaube eigentlich weniger das sich an dem Trend grundsätzlich was geändert hat. Da kann ich mich natürlich auch täuschen.
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Voigt »

Zuerst waren kurze aber viele Videos gut, da nur auf Viewzahlen insgesamt beim Algorhytmus geschaut wurden, dann kam der Focus auf Watchtime, und die Möglichkeit eines Midrollbanner Werbung in einem 10min+ Video zu zeigen. Wenn jemand aber keine Werbung auf seine Videos schaltet ist dies eh egal.

Das wurde insgesamt etwas korrigiert, und ist nichtmehr ganz so dramatisch, aber insgesamt empfiehlt Youtube eher noch längere Videos.

Das ist aber bei weitem nicht alles, da viele Videos ja auch über Facebook geteilt werden, und da funktionieren kurze Videos besser, damit nicht direkt weitergescrollt wird.
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Re: Runde #161: (feat Jörg Langer) Auf der Suche nach der perfekten Nische

Beitrag von Andre Peschke »

Wudan hat geschrieben: 13. Mai 2018, 17:22 ich stütze mich da auf diverse Aussagen von Youtubern und Content-Erstellern die des öfteren mal gefallen sind, nicht zuletzt auch auf Aussagen von Andre Peschke als er noch bei GS war.
Bei der GS war unsere Zielvorgabe 10-15 Min, nicht 5.

Andre
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