Runde #161: Auf der Suche nach der perfekten Nische (ft. Jörg Langer)

[Wudan]

Bei der GS war unsere Zielvorgabe 10-15 Min, nicht 5.

Andre

Mag ja sein. Die meisten GS Videos sind jedoch weit unter 10min lang. Aber es ging ja weniger um die genaue Anzahl der Minuten an sich, sondern mehr um die Aussagen (von vielen Seiten) das kürzere Clips halt in der Regel besser klicken als lange.

[Andre Peschke]

Mag ja sein. Die meisten GS Videos sind jedoch weit unter 10min lang. Aber es ging ja weniger um die genaue Anzahl der Minuten an sich, sondern mehr um die Aussagen (von vielen Seiten) das kürzere Clips halt in der Regel besser klicken als lange.

Ich glaube, viele haben auch auf deine extrem kurze Laufzeit von 5 Min reagiert. Die erscheint mir auch sehr kurz, auch wenn ich aus dem YT-Spiel jetzt schon bald zwei Jahre raus bin und das ist da eine Ewigkeit. YT-Content wird viel mobil konsumiert, insofern ist klar, dass Inhalte die innerhalb einer Busfahrt konsumierbar sind auch bessere Chancen haben. Aber das sind nur generelle best practices und man muss immer schauen, was im jeweiligen Kanal und für das geplante Format angemessen ist.

Andre

[meisterlampe1989]

Man kann aber nicht leugnen, dass die Gamestar da stark nachgelassen hat. "Nachgelassen" ist natürlich subjektiv, weil Menschen wie ich, die gerne lange Videos schauen, in denen ausführlich analysiert wird, mittlerweile im Medienkonsum die Ausnahme sind. Dass Themen auf dem Youtube-Kanal von Gamestar lange besprochen werden, ist aber die absolute Ausnahme geworden.
Es gibt keine Streitgespräche mehr; das Format, in dem die Chefredakteure den letzten Monat besprechen wurde nach einer Folge eingestampft; "Werbung oder Wahrheit" weg; "Frisch gestrichen" kommt seit Monaten nix; Traileranalysen weg; Besprechungen von aktuellen Ereignissen in der Branche (z.B. sowas wie zur überraschenden Freigabe von Mortal Kombat X) weg oder generell Dinge, die tiefer gehen, wie z.B. Andrés Anwaltsformat sind einfach verschwunden.

Ich schaue mir eigentlich nur noch die Monatsvorschau an.

[Andre Peschke]

Dass Themen auf dem Youtube-Kanal von Gamestar lange besprochen werden, ist aber die absolute Ausnahme geworden.

Vielleicht gibt's das auch einfach jetzt alles bei Plus? Da wurde ja auch das Team vergrößert. Ich habe den Eindruck (wegen dem Ausbau das Plus-Teams), die GS hat endlich erkannt, dass sie wieder mehr zurück müssen zu zahlenden Kunden statt zahlenden Publishern. Das bedingt, dass Inhalte in denen sie ihre Kompetenzen als Redaktion ausspielen hinter die Paywall wandern und eher entertainiges im Reichweitenbereich bleibt. Erschiene mir sinnvoll.

Dann wäre das kein "das funktioniert nicht auf YT", sondern ein "dafür sind Menschen bereit zu bezahlen" - was ein wichtiger Unterschied ist.

Andre

[meisterlampe1989]

Ich habe Gamestar Plus und da hat sich nicht sonderlich viel getan. Es gibt Gamestar TV, die Reports und den DevTalk. Das Neueste wäre noch der Plus-Podcast.

[Andre Peschke]

Ich habe Gamestar Plus und da hat sich nicht sonderlich viel getan. Es gibt Gamestar TV, die Reports und den DevTalk. Das Neueste wäre noch der Plus-Podcast.

Ok. Muss vielleicht noch warmlaufen.

Andre

[HerrReineke]

Ich habe Gamestar Plus und da hat sich nicht sonderlich viel getan. Es gibt Gamestar TV, die Reports und den DevTalk. Das Neueste wäre noch der Plus-Podcast.

Ok. Muss vielleicht noch warmlaufen.

Mutmaßlich, denn gerade bauen die ja das Studio neu - und für Video im Plus-Bereich waren ja sogar zwei der drei neuen Stellen vorgesehen.

Zur Folge allgemein: Hat mir sehr gut gefallen und ich fand auch die (wenigen) Überschneidungen mit der ersten Folge mit Jörg sowie seine Monologe nicht tragisch

[Numfuddle]

Für alle mit „Video ist nach wie vor doof, weil Gamestar“. Es gibt ein Internet jenseits der Gamestar, dort wo Leute wie Super Bunnyhop stundenlange tiefgehende Analysen veröffentlichen die trotzdem millionenfach geklickt werden und wo sich Patreons wie Clothmap oder Noclip fünfstellig finanzieren.

Das die Gamestar da nur 5 Minuten Clips veröffentlicht ist halt doof aber nur ein bedauerlicher Einzelfall.

[Peter]

Ich habe Gamestar Plus und da hat sich nicht sonderlich viel getan. Es gibt Gamestar TV, die Reports und den DevTalk.

Letzteres ist übrigens sehr, sehr toll und auch frei auf einem eigenen Youtube-Kanal zu sehen:
https://www.youtube.com/channel/UCBpLlu ... aD1BuViXcg

[Walter ODim]

und wo sich Patreons wie Clothmap oder Noclip fünfstellig finanzieren.

Das die Gamestar da nur 5 Minuten Clips veröffentlicht ist halt doof aber nur ein bedauerlicher Einzelfall.

Die Frage ist halt, wo man überall investieren will. Hier 5 Euro dafür, da 15 Euro Netflix, da für Prime 60, 10er für Deezer, dies und das... ... ...
Sind alles nur kleine Beträge, aber das läppert sich unglaublich. Vor allem da ich im Herbst dann auch noch 200 Euro auf den Tisch lege, für die NFL.
Und da spare ich mir schon die Playoffs, die extra kosten, aber bei RAN zu sehen sind.
Ich liebe die Möglichkeit, mir meine Unterhaltung und meinen Content selbst aussuchen zu können, maßgeschneidert sozusagen.
Langsam frage ich mich aber auch wo das hinführen wird, wenn überall Bezahlschranken errichtet werden.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass dieses Modell auf Dauer wird haltbar sein. Jedenfalls nicht für die breite Masse von Anbietern. Eher für special interest Anbieter und nischige Angebote.
Meine persönliche Grenze ist jedenfalls nicht mehr so weit entfernt und ich verdiene ziemlich gut, was auch nicht bei jedem gegeben ist.
Für Leute mit geringem, oder keinem Einkommen, ist dieses Modell das Denkbar schlechteste.

[Andre Peschke]

Langsam frage ich mich aber auch wo das hinführen wird, wenn überall Bezahlschranken errichtet werden.

Nunja, zurück in Richtung des früheren Status Quo, im Zweifel. Früher musste man auch jede Tageszeitung, jedes Magazin etc bezahlen und den öffentlichen Rundfunk zwangsfinanzieren. Entsprechend wird einfach eine Selektion einsetzen. Weil aber die Markteintrittshürden viel niedriger sind und so ein viel größeres Angebot besteht, werden in dem fragmentierten Markt vermutlich weniger große Player aktiv sein können.

Und wenn die Bezahlschranken überhand nehmen, wird es wieder Luft auf der anderen Seite geben. Einen ähnlichen Verlauf gab es historisch gesehen ja schonmal: Benjamin Day "erfindet" die Refinanzierung seiner Zeitung durch Werbung (damals ein unterschätzter Markt), und brachte "The Sun" als Loss-Leader unter Produktionspreis heraus. Um die Massen anzusprechen (Reichweite war durch Werbefinanzierung ja nun seine entscheidende Metrik) "erfand" er folgerichtig gleich noch den Sensationalismus und damit quasi den Boulevardjournalismus. Das Modell wurde selbstverständlich kopiert und über die Zeit fand eine Rückbesinnung statt, als den Zeitungsmachern klar wurde, dass ein erheblicher Teil der Leserschaft durch Falschinformationen und hemmungslose Werbung für schädliche Produkte vergrätzt wurde (bzw der Staat begann zum Schutz seiner Bürger einzugreifen).

Heute sehen wir auch, dass der Staat beginnt gegen werbliche Übergriffe einzuschreiten (Datenschutz) und dass die Geduld des Publikums gegenüber zu viel künstlerischer Freiheit im Journalismus errodiert (->Clickbait).

Ich kann dazu das Buch "The Attention Merchants" von Tim Wu empfehlen, dass die Geschichte der Werbung und Werbemacher nachzeichnet, die aber natürlich untrennbar mit den jeweiligen Massenmedien (Zeitung, Radio, Fernsehen...) verknüpft ist.

Andre

[Lurtz]

Langsam frage ich mich aber auch wo das hinführen wird, wenn überall Bezahlschranken errichtet werden.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass dieses Modell auf Dauer wird haltbar sein. Jedenfalls nicht für die breite Masse von Anbietern. Eher für special interest Anbieter und nischige Angebote.

Wie es vor dem Internet war? Da musste ich ja auch entscheiden welche Zeitungen und welche Magazine ich lesen wollte.

Heute sehen wir auch, dass der Staat beginnt gegen werbliche Übergriffe einzuschreiten (Datenschutz) und dass die Geduld des Publikums gegenüber zu viel künstlerischer Freiheit im Journalismus errodiert (->Clickbait).

Der Staat geht hauptsächlich nur gegen eine Form der Datenschutzverletzungen vor, gegen das Verkaufen bzw. Leaken von Daten an Dritte. Gegen Tracking bspw. gibt es nach wie vor keine politischen Konzepte.

Was wahrscheinlich dazu führen wird, dass der Internetwerbemarkt sich noch stärker auf Google und Facebook verteilen wird, da diese das Einverständnis der User sowieso bereits haben und zumindest Google auch das Mantra verfolgt, keine Daten zu teilen:
https://stratechery.com/2018/open-closed-and-privacy/

[Andre Peschke]

Der Staat geht hauptsächlich nur gegen eine Form der Datenschutzverletzungen vor, gegen das Verkaufen bzw. Leaken von Daten an Dritte. Gegen Tracking bspw. gibt es nach wie vor keine politischen Konzepte.

Naja, zumindest was die Information des Users angeht, existieren in der DSGVO ja ebenfalls Vorschriften. Auch beim Vorgehen gegen die frühere Werbeindustrie (Schlangenöl bis Zigaretten) war der Staat recht langsam. Heißt nicht, dass das nicht doch irgendwann passieren wird. Aber es war hoffentlich erkennbar, dass das kein 1:1 Vergleich sein sollte, sondern es um historische Parallelen ging.

Andre

[OCD]

Hab die Folge jetzt auch nachgehohlt und ein paar Gedanken von mir:

GamersGlobal kenne ich zwar, aber ansonsten ist die Seite für mich absolut irrelevant. Da stolpere ich eher über kleine deutsche Blogs, als dass mal ein Artikel von GG in meiner Timeline auftaucht. "Ihr müsst unbedingt den neuen Artikel von GG lesen!" habe ich noch nie gesehen und wenn ich mir deren YT-Kanal anschaue, scheinen sie eine recht kleine Community zu haben (wobei ich nicht weiß, wie gut Videos auf ihrer Website ankommen). Wie er selber sagt, sind sie das Angebot für "Erwachsene".

Ich würde mal spekulieren, dass er als Veteran des deutschen Videospieljournalismus eine treue fan base hat, die ihm nach seinem Weggang von Gamestar folgte. Junge Leute können mit ihm gar nichts anfangen und schauen lieber YouTuber/ Streamer XY. Ist dann auch wenig verwunderlich, dass die Zielgruppe nicht größer wird und man irgendwann in finanzielle Probleme gerät.
Wenn ihr sagt, dass ThePod und GG ein recht ähnliches Einkommen haben, muss ich sagen, dass ihr im Vergleich deutlich besser wegkommt, besonder im Bezug auf Präsenz, Au­ßen­wir­kung.

Ansonsten ist das ganze Communitydrama bei GG als Außenstehender ganz lustig, aber dort arbeiten oder im Forum aktiv sein, will ich ganz und gar nicht. Klingt für mich viel zu stressig.
Mit der gamification des user contents werde ich wohl auch nie warm werden...

Mich hat GG bisher kalt gelassen, ist in meiner Wahrnehmung extrem irrelevant und so wird es in Zukunft wohl auch bleiben. Aber dennoch ein schöner Einblick hinter die Kulissen.

[Walter ODim]

[
Wie es vor dem Internet war? Da musste ich ja auch entscheiden welche Zeitungen und welche Magazine ich lesen wollte.

Ich habe das früher nie so extrem empfunden. Aber das liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass man heute viel leichter an Dinge herankommt, die einen besonders interessieren und auf die man früher nicht einfach Zugriff hatte.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich als Jugendlicher, als es mit der DDR aus war, mich angefangen habe, für die NFL zu interessieren.
Aber irgendwo in einem Dorf, im tiefsten Osten, hatte man nun mal keinerlei Chance, an irgendwas zu kommen.
War man dann mal in einer Stadt, hat man sich ein sündhaft teures US Heft gekauft. Manchmal waren das nicht mal Football Hefte, sondern es gab nur 1 oder 2 Artikel.
Vieles lief dann auch illegal ab. Streams oder noch vorher irgendwelche kopierten Videokassetten, wer weiß woher.

Die Illegalität ist vielleicht auch eine gute Erklärung. Früher habe ich sehr viel Zeug illegal geladen. Spiele nie, die habe ich schon immer gekauft, aber massenhaft Filme und Musik.
Ich hatte einen ziemlich voluminösen Tarif bei einem Usenet Anbieter und habe alles gezogen was mir in die Finger kam. Nicht mal weil ich das Geld nicht hatte, sondern einfach aus Bequemlichkeit.
Mit Netflix, Prime und Co sind diese Sachen aber völlig obsolet geworden und der Aufwand, nebst der Gefahr, lohnen sich auch nicht mehr.
Heute ist es bequemer, schnell ein Abo abzuschließen, anstatt im Netz nach einen brauchbaren und halbwegs seriösen Download zu suchen. Zumindest wüsste ich heute nicht mehr, wo ich da nachschauen sollte.

[Walter ODim]

Ich würde mal spekulieren, dass er als Veteran des deutschen Videospieljournalismus eine treue fan base hat, die ihm nach seinem Weggang von Gamestar folgte. Junge Leute können mit ihm gar nichts anfangen und schauen lieber YouTuber/ Streamer XY. I

Und genau da liegt die Gefahr, was er wohl auch längst erkannt hat, weswegen jetzt alles auf modern und stylish getrimmt werden soll.
Die Frage ist halt immer, wie lange die treue Fanbase bestehen bleibt. Man wird ja älter und Games nehmen heute lange nicht mehr den Stellenwert ein, den sie früher hatten, neben anderen Hobbys, Freunden und vor allem der Arbeit.
Wenn die Generation mal weg ist, dann hat GG ein Problem. Denn wenn ich mir die Videos so anschaue, wird es ihm nicht gelingen, die jungen Leite zu erreichen.
Wenn ich so sehe, wem meine Tochter jetzt so langsam anzuschauen beginnt, dann hat Jörg da wenig Chancen.

Habe mir mal, weil ich es zufällig mitbekommen habe, sein Let's Play zu Dark Souls 3 angesehen. Irgendwie habe ich da schon nicht richtig verstanden, wie es gemeint war.
Für ein ernstes LP ist Jörg nicht mal annähernd gut genug, was seine Skills angeht. Und lustig fand es ich es auch nicht.
Ich weiß nur das ich ihm gefühlte 4 Folgen zugesehen habe, wie er versucht hat einen kurzen Abschnitt zu meistern und immer wieder scheiterte.
Irgendwann ging mir dann, wenn ich ehrlich bin, sein Unvermögen auf die Nerven. Auch weil ich nicht so richtig zu sagen vermochte, ob er sich absichtlich so anstellt, oder es wirklich nicht kann. Ich habe es dann eine Weile aus den Augen verloren und als ich wieder rein schaute, war er immer noch in demselben Gebiet.
Und wenn ich mir dann, im Lichte diese Videos, die Dark Souks Tests von GG so anschaue... ... ...

Und das ist nur ein extremes Beispiel. Da gibt es noch das berühmte Alien Isolation, von dessen GG Test ich sogar Wind bekommen habe und desssen Verlauf, inklusive Stunde der Kritiker (wo er an der Umgehung eines Teewagens sehr lange scheiterte), Kolumne und Kommentarschlachten, ein seltsames Bild abgaben.

[Heretic]

Da gibt es noch das berühmte Alien Isolation, von dessen GG Test ich sogar Wind bekommen habe und desssen Verlauf, inklusive Stunde der Kritiker (wo er an der Umgehung eines Teewagens sehr lange scheiterte), Kolumne und Kommentarschlachten, ein seltsames Bild abgaben.

Die Sache mit dem Teewagen war legendär. Ich hätte aufgrund Jörgs Blindheit mehrfach in die Tischplatte beißen und den Monitor anschreien können - nur um später feststellen zu müssen, dass es mir beim Selberspielen an anderer Stelle genauso erging und ich einen Hotspot immer wieder übersehen habe. Wegen solcher Momente guckt man die Stunde der Kritiker. Sie dient der Unterhaltung und ist nicht zu Informationszwecken da. Allenfalls über die Einsteigerfreundlichkeit des Spiels kann man womöglich was erfahren.

Jörgs Let's Plays sind da ähnlich gelagert. Die schaut man hauptsächlich wegen ihm, nicht wegen des Spiels. Ich gucke so gut wie nie Let's Plays, komplett schonmal gar nicht (Einzige Ausnahme: "Deadly Premonition" mit den Herren Obermeier und Feith). Mir geht die oft unnatürlich wirkende Begeisterung vieler Youtuber und das Vorlesen jedes Textschnipsels (womöglich noch mit verstellter Stimme) elendiglich auf den Geist. Bei Jörg gibt's keine geheuchelte Begeisterung. Oftmals eher das genaue Gegenteil: aufrichtige Verärgerung bis Verzweiflung. Das kann sehr unterhaltsam, gleichzeitig aber auch sehr stressig sein. Wenn man mit Herrn Langers Art nicht klarkommt, überwiegt natürlich letzteres. Ich gucke meist nur ein paar wenige Folgen seiner Let's Plays, aber die dann meist mit Genuss.

[Walter ODim]

Ich muss dazu sagen, dass auch ich kein großer Fan von Let's Plays bin und auch nur wenige Youtuber ertragen kann.
Das einzige Let's Play, welches ich wirklich durchgehend geschaut habe, war Dark Souls.
Das habe ich begleitend zu meiner ersten Erfahrung geschaut. In der Regel wenn ich einen Abschnitt geschafft hatte, noch mal als Recap, weil mich interessiert hat, wie ein Könner das meistert und was ich übersehen habe.
Hier konnte ich nur einen ertragen und das war Bruugar.
Der ist recht ruhig, spielt gut und kommentiert nicht zu Tode.
Ich mag dieses "amazing, amazing" Getue nämlich auch nicht.

[Rince81]

Wirklich interessante und hörenswerte Folge!
Und das, obwohl ich wichtigen Punkten, die Jörg Langer vertritt, die gegenteilige Meinung habe:
- (Weihnachts-)Crowdfunding --> Zu Weihnachten spendet man für Bedürftige; ein Projekt sollte sich nicht per Abo und Crowdfunding finanzieren

Wo ist denn der Unterschied? Ist ein Aboangebot nicht ein Crowdfunding? Ist The Pod jetzt Journalismus mit Crowdfunding via Steady und Patreon oder Journalismus mit einem Aboangebot für 5€ im Monat? Mich irritieren die GG "Spendenaktionen" eher dadurch, dass es da in mir schreit, dass es da wirtschaftlich nicht stimmt. Wobei Jörg Langer schon sein Jahren die erste Unternehmerpflicht perfekt verinnerlicht hat - jammern, jammern, jammern - egal auf welchem Niveau. Denn ich halte ihn für clever genug bei Gamersglobal auch das Licht auszuschalten wenn es sich wirtschaftlich tatsächlich nicht mehr rechnen sollte. Daher lohnt sich aktuell der Betrieb der Seite wirtschaftlich.

[Rince81]

Und genau da liegt die Gefahr, was er wohl auch längst erkannt hat, weswegen jetzt alles auf modern und stylish getrimmt werden soll.
Die Frage ist halt immer, wie lange die treue Fanbase bestehen bleibt. Man wird ja älter und Games nehmen heute lange nicht mehr den Stellenwert ein, den sie früher hatten, neben anderen Hobbys, Freunden und vor allem der Arbeit.

Mich irritiert die Richtung in die das geht. Ich war mehrfach irgendwo davor doch mal Premium zu abonnieren, nur interessiert mich der Premiumcontent eigentlich nicht - und wenn ich mir die Seite aktuell anschaue sehe ich für mich keinen Grund da Geld zu lassen.

Für mich ganz persönlich geht das gerade in eine ganz verkehrte Richtung wenn man sich den tatsächlichen redaktionellen Content anschaut. Gefühlt ist da die Arbeitsaufteilung gerade so, dass Benjamin Braun als "externer" die größeren Tests macht, Jörg Langer Let's Plays, Stunden der Kritiker, etc. macht und Christoph Vent mit dem Schneiden und produzieren von Jörgs Videos beschäftigt ist. Es gibt offensichtlich die harte Fanbase, die für seine Let's Plays tausende "spendet". Ich finde aber Let's Plays generell nicht spannend und die von Jörg - gerade wenn er for the lulz zum spielen "gezwungen" wird - auch nicht spannender. Das Ergebnis ist einer der erfahrensten Spielejournalisten Deutschlands, der direkt oder indirekt einen nicht unerheblichen Teil der Branche ausgebildet oder geprägt hat ein Let's Play Video nach dem anderern raushaut. Für mich ist das eine Ressourcenverschwendung und ein Galopp in eine so enge Nische, dass ich befürchte das der Ofen schneller aus ist wenn die Leute keine Lust mehr haben zuzugucken, wie er sich über Dark Souls 4 ärgert...