Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

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Decius
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Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Decius »

Ich bin etwas überrascht, dass Jochen anscheinend den kompletten Handlungsstrang mit den Sklavenhaltern rund um Crookspur übersehen hat, weil sonst kann ich mir nicht erklären, dass er meint, dieser dunkle Teil des Kolonialismus wäre nicht in PoE 2 drinnen. Genauso wie praktisch jedes Quest für die Huana sich damit beschäftigt wie und welche Auswirkungen (einige gute und vor allem schlechte) der Kolonialismus auf ihre Gesellschaft (die ja selbst als Kastensystem extrem ungerecht ist) hat.

Die Ladezeiten muss ich sagen habe ich auch absolut nicht so negativ wahrgenommen, aber das mag daran liegen, dass die auf einem i7-8700 (SSD) eventuell weniger lang waren als bei Jochen.
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lolaldanee
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von lolaldanee »

Also bei mir gibt es auch keine Sklaven mehr (und übrigens auch keine Piraten), die habe ich nämlich eventuel, also nur vieleicht, so aus versehen halt :geek: alle abgeschlachtet sobald ich stark genug dazu war :O
Decius
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Decius »

Bei mir starben die auf Crookspur auch recht schnell. Ich wollte ja die Quests für die Piraten bzw. die Company dort machen, aber irgendwie ist mir beim Zusehen der ersten Sklavenauktion das Schwert ausgekommen - und 2h später waren dann waren alle Sklavenhalter tot und alle Sklaven auf der Insel befreit...

Daher kann ich nicht sagen, ob jetzt noch viele Quests danach gekommen wären, aber ich hatte alleine am Anfang 4 Quests für das Gebiet dort, die sich um Sklavenhandel drehten, und Sklavenhandel kam auch noch in anderen Quests öfters auf.
Jochen

Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Jochen »

Moment. Ich sage nicht, dass es das es das gar nicht gibt. Sondern dass es (bei mir) lediglich ein sehr kleiner und letztlich ziemlich nebensächlicher Teil des Koloniallismusmotivs war. Ich sage auch nicht, dass das Spiel dadurch notwendig schlechter würde. Ich fand die Darstellung insgesamt bloß relativ idyllisch, wenn man sie mit dem referenzierten Kolonialismus der Geschichte vergleicht. Nicht mehr, nicht weniger.
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bluttrinker13
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von bluttrinker13 »

Mal ein wenig offtopic: Aber ich finde es super das ihr im Zshg mit dem Spiel noch mal die Kontroverse um Avellone aufgreift, freu mich drauf da eure Analyse zu hören!

Mich hatte das als alten Black Isle / Obsidian Fan schon etwas geschockt, das da auf einmal nen Guter gegen "die Guten" schießt. Ein wenig hatte ich das nach seinem plötzlichen Abgang ohne große Erklärung schon vermutet..., aber naja, ich bin super gespannt auf das Interview!
:)
Numfuddle
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Numfuddle »

Jochen, im Double Feature redest du am Schluss über einen Chris Sawyer. Der Chris Sawyer heißt glaube ich Josh ;)
Jochen

Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Jochen »

Ach! Jetzt heißt er Chris! Und der richtige Chris Sawyer (der von Rollercoaster und Transport Tycoon) heißt ab jetzt Josh. So.
Numfuddle
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Numfuddle »

Nichts von dem was Avellone da präsentiert ist auch nur im Ansatz eine Überraschung. Obsidian ist in der Branche tatsächlich berüchtigt und unter vorgehaltener Hand hört man ähnliche Vorwürfe aus allen möglichen Richtungen immer mal wieder
Jochen

Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Jochen »

Überraschend fanden wir ja auch weniger die Vorwürfe - die passen ins Bild; unabhängig davon, dass sie das nicht automatisch wahr macht - sondern den Umstand, dass hier jemand seinen Ex-Arbeitgeber auf ziemlich einzigartige Weise öffentlich demontiert.
Numfuddle
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Numfuddle »

Das ging mehr Richtung Bluttrinker. Obsidian pflegt ja sehr gerne das Image des Underdogs und das sie die Guten (TM) sind. Ihr Branchenimage ist aber deutlich anders
akill0816
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von akill0816 »

Zu Pillars 2: Leider hat mich die Story in Teil 1 gar nicht angesprochen und die Kritik am Schwierigkeitsgrad ist in RPG-Foren recht massiv, sodass ich von Teil 2 Abstand halten werde. Zu einfache Rollenspiele sind für mich ein No-Go.

Zur Avalonne-Sache: An den Vorwürfen wird sicher was dran sein aber die Art und Weise der Präsentation ist schon sehr zweifelhaft. Und RPG-Codex ist auch eine eher berüchtigte Seite, die eigentlich alles was nach Wizadry 8 im Rollenspielbereich erschienen ist in Grund und Boden schreibt und deren Forum in den Tendenz eher rechts orientiert ist und selbst, der sich weder als Feminist noch als SJW bezeichnen würde, etwas zu sehr auf den ganzen SJW-Kram eingeschossen hat. Dass er ausgerechnet dort so vom Leder zieht, finde ich schon recht eindeutig und ich würde auch nicht ausschließen, dass die Veröffentlichung zum ungünstigsten Zeitpunkt mit der Seite abgesprochen war...
Das Forum dort ist eine einzigartige Kombination aus RPG-Fachwissen und Giftspritzen, die ich sonst so im Internet noch nirgentwo gesehen habe. Die Seite hat dazu noch eine ziemlich große Reichweite für Spieler, die nach klassischen Rollenspiele suchen. Kurz um: Der ideale Ort um Obsidian mit ihrem Spieleprofil zu schaden.

Das optimale Ergebnis dieser ganzen Sitaution wäre, dass sowohl Avelonne als auch Obsidian versuchen sich zukünftig qualitativ zu übertrumpfen. Leider ist es wahrscheinlicher, dass der geworfene Dreck beiden Seiten nicht weiterhilft, die Pillars 2 Verkäufe negativ beeinslusst und bei Avelonnes nächstem Projekt Pathfinder eine Retourkutsche herausfordert.
Numfuddle
Beiträge: 1451
Registriert: 21. Mär 2018, 22:51

Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Numfuddle »

Was Avalone da macht ist in den USA durchaus risikoreich, weil zivilrechtlich und strafrechtlich relevant (libel, slander)

Er hat aber schon angedeutet, das er sich dafür ein finanzielles Polster und Munition angespart hat.
Jochen

Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Jochen »

Numfuddle hat geschrieben: 8. Jun 2018, 19:47Was Avalone da macht ist in den USA durchaus risikoreich, weil zivilrechtlich und strafrechtlich relevant (libel, slander)
Eigentlich nicht. Die Gesetze bezüglich libel/slander sind in den USA sehr rudimentär - und nicht einmal im jedem Bundesstaat vorhanden. Selbst wenn es in seinem Bundesstaat eines gäbe, müsste Obsidian vor Gericht beweisen, dass Avellone lügt; nicht umgekehrt. Eine Verurteilung wegen slander/libel ist in den USA praktisch sehr schwierig und kommt prozentual gesehen auch quasi nicht vor. Das wissen aber oft nicht einmal Amerikaner. Warum auch immer.
Grumbledook
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Registriert: 30. Mär 2018, 12:41

Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Grumbledook »

Kurze Frage an Jochen und/oder alle, die PoE II gespielt haben:

Ich habe in einem Preview mal gelesen, dass Obsidian die Kampfdichte - insbesondere der trivialen Trash-Encounter - deutlich reduzieren wollte. Merkt man das?

Ich habe das erste Pillars damals nach kurzer Zeit nur noch im "Path of the damned"-Modus spielen können, weil es mir zu leicht war. Reine Geschmackssache. Aber auf den großen, offenen Karten hat dich das Spiel wirklich mit austauschbaren, langweiligen Trashmobs zugeschissen, so dass ich alle fünf Meter irgendeinen Wolf erst wie die Angst debuffen musste, um überhaupt eine realistische Trefferchance zu haben. Oder ich hätte auf "hard" spielen können, das hätte dann aber alle Kämpfe bis auf drei oder vier völlig trivialisiert.

Da PoE noch leichter sein soll, werde ich auch das nur auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad spielen können. Ich mag schwere Encounter, aber wenn aus jedem Gebüsch plötzlich zehn Piraten springen, wird das wahrscheinlich sehr schnell sehr zäh.

Zu Avellone: Schade, dass von Obsidian nichts kommt. Aber auch verständlich, da sie wohl nur verlieren können. David gegen "corporate evil"-Goliath.
Jochen

Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Jochen »

Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich weniger Trash gibt. Aber es fühlt sich nach weniger an, weil die ganzen sinnlosen und nur zur Spielzeit-Streckung vorhandenen Feld-Wald-und-Wiesen-Karten, in denen außer Trash nichts nennenswertes passierte, rausgeflogen sind - was dem Spiel übrigens gut tut.
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LegendaryAndre
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von LegendaryAndre »

Also ich mochte Pillars 1 und habe das ziemlich genau gespielt, weil mich Charaktere und Story fasziniert haben. Ein ähnlicher Sog wie damals bei Baldur's Gate 2. Zuletzt habe ich mir das ähnlich gelagerte Divinity: Original Sin 2 gegönnt, bei dem ich die spielerische Freiheit und das ausgeklügelte Kampfsystem schätze.
Jetzt habe ich mich natürlich wahnsinnig auf Pillars 2 gefreut (auch wegen des Piraten-Szenarios) und bin nun ziemlich enttäuscht, was die Sache mit den Ladezeiten anbelangt. Das ist ehrlich gesagt etwas, das ich nicht tolerieren kann, da ich keine SSD-Festplatte besitze und das Spiel bei mir wohl noch länger laden wird. Gut, dass ich mir die Wertschätzung angehört habe, denn beinahe hätte ich das Spiel blind gekauft. Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch nicht gewillt bin die offenbar schlampige Umsetzung von Obsidian zu unterstützen. Vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt.

Schade, aber so habe ich wenigstens einen Grund um stattdessen mal Dragon Age Origins in der Ultimate-Fassung zu spielen (hatte damals nur das Grundspiel).
Grumbledook
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Grumbledook »

Jochen hat geschrieben: 8. Jun 2018, 20:50 Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich weniger Trash gibt. Aber es fühlt sich nach weniger an, weil die ganzen sinnlosen und nur zur Spielzeit-Streckung vorhandenen Feld-Wald-und-Wiesen-Karten, in denen außer Trash nichts nennenswertes passierte, rausgeflogen sind - was dem Spiel übrigens gut tut.
Ja, das glaube ich gerne. Hatte da den Eindruck, dass sie an das erste Baldur's Gate anknüpfen wollten. Das hatte auch so viele "Wildnis"-Karten, auf denen ausser einem NPC und zig Zufallskämpfen nichts passierte.
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lolaldanee
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von lolaldanee »

Josh Sawyer hat explizit gesagt, dass sie sich bei der Wildnis stark an BG1 orientiert haben, und viele Spieler in den Obisdian Foren haben sich sogar noch beschwert es seien viel zu wenige davon im Spiel befinden - Ich finde eigentlich, dass es davon in PoE2 nicht viel weniger gibt als im ersten Teil, sie sind nur besser verteilt
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bluttrinker13
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von bluttrinker13 »

Numfuddle hat geschrieben: 8. Jun 2018, 18:52 Das ging mehr Richtung Bluttrinker. Obsidian pflegt ja sehr gerne das Image des Underdogs und das sie die Guten (TM) sind. Ihr Branchenimage ist aber deutlich anders
Mag sein, aber ist das nicht genau dasselbe auch bei CD Projekt et al...? Wird nicht generell mal in der Industrie gegen den ex-Artbeitgeber geschossen oder Gerüchte verbreitet? Für mich hat das erst mal wenig Substanz, vor allem wenn es auch positive Eindrücke gab, vor allem während der PoE Backerphase in welcher Obsidian für mich bislang beispiellose Einblicke in ihr Arbeiten gegeben haben.

Obgleich ich damit auch nicht meine, das Avellone lügt, oder das Obsidian ein zweites Microsoft in punkto Mitarbeiterzufriedenheit ist. Klar wird dreckige Wäsche nicht öffentlich gewaschen. Ich vermute die Wahrheit (angesichts der Vorwürfe Avellones die ich bisher nur gelesen habe) eher in der Mitte. Auf Obsidian draufzuhauen finde ich unfair, denn draufhauen kann man dann wie gesagt auf alle anderen auch. Und naürlich sind sie (noch) eine Art Underdog. Sagt aber auch keiner das es beim Underdog nur Ringelpiez mit Anfassen ist. ;)

So, ich muss auch erst mal das Interview hören, bevor ich mich hier weiter beteilige. Sollte sich meine Meinung da noch mal ändern, gebe ich gerne Update.
Rince81
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Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Rince81 »

Ich bin fast enttäuscht, wie wenig das Popcornpotenzial gezündet hat - gerade weil Obsidian unter Spielern als Good Guy gilt...

Ich finde Obsidian ist ein schräger Entwickler. Von den Fans abgöttisch geliebt, die Spiele sind aber abseits von einer überdurchschnittlichen Erzählweise meist irgendwie meh - zumindest für mich. Für dieses Meh gelang es aber bislang immer erfolgreich den Publisher verantwortlich zu machen der zuwenig Geld/Zeit/beides zur Verfügung stellte. Dazu dann die regelmäßigen Presseankündigungen von Urquhart, dass sie gerne wieder mit IP xy was machen würden und tollle Ideen haben - was für mich immer ein Zeichen war, dass vom Rechteinhaber selbst keiner mit ihnen redet oder plant - sonst würde man die Klappe halten. Es brauchte nicht Avallone um zu sehen, dass das mit Ubisoft nicht geklappt hat. Im Februar 2015 hat Urquhart in Interviews über potenzielle DLC zum ersten Teil gesprochen und darüber, dass man mal mit Ubisoft über die Möglichkeit darüber reden wolle, im Juni kündigte Ubisoft den Nachfolger auf der E3 an - wie zum Beweis, dass weder Parker oder Stone, noch Ubisoft je mal mit Obsidian geredet hätten...
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