Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

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bluttrinker13
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von bluttrinker13 »

Urquhart scheint Manager zu sein, durch und durch. Fand ihn damals auch im Interview mit Jochen aalglatt und es gab nur wenig Interessantes von ihm zu hören.

Aber ist deshalb dann gleich der ganze Entwickler schräg oder fragwürdig? Hat nicht jeder Manager, gerade von so mittelständischen Unternehmen, den Job auf die Pauke zu hauen und hart nach Kohle zu greifen?
Keine Ahnung wie Josh Sawyer in dem Interview wegkommt, aber ihn bspw fand ich immer cool & interessant, in all den Backerinhalten, sowie auch Interviews.

So, ich ziehe den podcast jetzt mal vor, damit ich bald besser informiert bin. :P
Raptor 2101
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Raptor 2101 »

Was mich interessieren würde, hat PoE 2 Jochen mehr in den Bann gezogen als DOS 2 oder gab es zu DOS 2 keine wertschätzung weil es schon eine "Viertel Stunde" gab?

Interessant finde ich auch, dass sich beide Spiel um Götter und deren "Verhalten" drehen. So unabhängig voneinander und doch das gleiche Grundthema
Rince81
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Rince81 »

bluttrinker13 hat geschrieben: 9. Jun 2018, 15:15 Aber ist deshalb dann gleich der ganze Entwickler schräg oder fragwürdig? Hat nicht jeder Manager, gerade von so mittelständischen Unternehmen, den Job auf die Pauke zu hauen und hart nach Kohle zu greifen?
Jein. Mich wundert das immer wieder öffentliche Beteuern, dass man gerne für andere an deren IPs arbeiten würde - was alle paar Monate immer durch die Gaming News Seiten geistert. Was für mich immer ein merkwürdiger Versuch ist, einen Buzz zu generieren in der abwegigen Hoffnung, dass bei Bethesda, Ubisoft oder Sega jemand doch das Telefon nimmt und bei Fergus anruft...
Das er vieles richtig machen muss ergibt sich alleine daraus, dass es Obsidian überhaupt noch gibt. Diese Studiogröße mit Fokus auf AA(A-) Rollenspiele, während die großen Publisher dazu übergehen alles intern entwickeln zu lassen am leben zu halten ist eine Leistung - das geht nicht ohne "knallhart nach der Kohle zu greifen". Ich halte sie aber im Grunde nicht für einen guten Entwickler, sondern primär für gute Geschichtenerzähler.
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Numfuddle
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Numfuddle »

bluttrinker13 hat geschrieben: 9. Jun 2018, 13:19
Numfuddle hat geschrieben: 8. Jun 2018, 18:52 Das ging mehr Richtung Bluttrinker. Obsidian pflegt ja sehr gerne das Image des Underdogs und das sie die Guten (TM) sind. Ihr Branchenimage ist aber deutlich anders
Mag sein, aber ist das nicht genau dasselbe auch bei CD Projekt et al...? Wird nicht generell mal in der Industrie gegen den ex-Artbeitgeber geschossen oder Gerüchte verbreitet? Für mich hat das erst mal wenig Substanz, vor allem wenn es auch positive Eindrücke gab, vor allem während der PoE Backerphase in welcher Obsidian für mich bislang beispiellose Einblicke in ihr Arbeiten gegeben haben.
Es geht mir nicht um die öffentlichen Äußerungen von Mitarbeitern oder ehemaligen. Es geht mir um den Ruf den Obsidian bei seinen Kunden hat. Obsidian sind Entwicklungs–Dienstleister, sie machen in der Regel keine eigenen Spiele sondern leben von Aufträgen von Publishern. Bei seinen (ehemaligen) Kunden genießt Obsidian einen fast schon legendär schlechten Ruf.

Beispiel: man erinnert sich vielleicht noch an den PC Port von Batman: Arkham Knight und das Warner Brothers zum Schluss sogar den Verkauf eingestellt hat. Die Portierung hat damals das Studio Iron Galaxies koordiniert, auch ein Dienstleister. Obwohl es ein Debakel war und Warner vermutlich Millionen Dollar verloren hat gab es von keinem der beteiligten Aussagen zum Grund des Scheiterns, es gab kein mit dem Finger aufeinander zeigen und keine leaks.

Das sich ehemalige Kunden quasi öffentlich äußern ist beispiellos und zeigt wie verbrannt das Verhältnis zwischen Obsidian und den Publishern ist. Das gab es nicht einmal beim Debakel Alien: Colonial Marines und zwischen Gearbox und Sega.

Nimmt man die persönliche Ebene raus sind die Anschuldigungen an Obsidian nichts neues. Es gibt dazu reihenweise ähnliche Statements von ehemaligen Obsidian MA und auch von ehemaligen Kunden von Obsidian.

Es gibt Gründe warum kein Publisher mehr als einmal mit Obsidian arbeitet.

Zusätzlich muss man sagen, dass Obsidian ohne den Erfolg von PoE bereits 2012 pleite gemacht hätte, auch dabei handelt es sich um verbriefte Aussagen. Außerdem bin ich skeptisch ob man im Rahmen eines Kickstarter Backer Videos „beispiellose Einblicke“ geben kann. Das ist genau so PR wie alles andere.

Obsidian waren auch nie besonders gute Entwickler. Was sie können wie kein zweiter sind Story und Quest Design. Was sie abliefern ist aber häufig schlecht ausbalanciert und extremst bugverseucht, teilweise so, dass Questreihen nicht spielbar sind oder das Spiel teilweise nicht startet oder nicht bis zum Ende spielbar ist. Was dann teilweise über Monate/Jahre durch patches nach und nach gefixt wird. Ein Grund dafür kann beispielsweise sein, dass sich auch spät in der Entwicklung noch Schlüsselelemente des Spiels „nach Lust und Laune“ ändern, wie es ja Avellone beschreibt.

Auch das zieht sich schon seit Jahrzehnten durch Obsidians Geschichte und beginnt schon vor der Gründung von Obsidian als sie noch für Interplay gearbeitet haben.

Fallout New Vegas beispielsweise hatte die ersten Monate nach Release einen Bug der dir nach einem Crash dein Savegame schrotten konnte. In Fallout 1 und 2 sind ganze questreihen nicht bis zum Ende spielbar die Jahre nach der Veröffentlichung durch Fans gepatcht wurden. Schon damals waren mit Urquart, Cain, Avellone, Saywer und Co, die gleichen Personen beteiligt wie heute.

Ich verstehe ja warum Spieler Obsidian so gerne mögen. Einerseits weil sich das Image des Underdogs immer gut verkauft, andererseits weil sie großartige Storyteller sind. Fallout NV ist wahrscheinlich eines der absoluten Lieblingsspiele von mir und The Stick of Truth ist in der Tat auch richtig großartig für South Park. Man sieht auch wie viel da Story ausmacht weil „The Fractured but Whole“ genauso wie im übrigen Fallout 4 deutlich schlechter ist insbesondere wegen der deutlich schlechteren Story.

Mein Traum: Obsidian anheuern wegen ihrer Storytelling Qualitäten und dem Questdesign da sind sie ungeschlagen. Dafür sorgen dass sie keiner an irgendwelche Engine oder Coding Projekte ranlässt. Urquart von Social Media und dem Telefon fern halten. Die Engine und Spieleprogrammierung an ein kompetenteres Studio abgeben.

Wie viel von Ihrem Story Renommee noch übrig bleibt ist übrigens fraglich, Avellone war einer ihrer besten Autoren
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Lurtz
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Lurtz »

Numfuddle hat geschrieben: 10. Jun 2018, 15:01Es gibt Gründe warum kein Publisher mehr als einmal mit Obsidian arbeitet.
Wenn das so eindeutig ist, wieso bekommen sie dann überhaupt noch neue Aufträge?
Children are dying.
That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
Numfuddle
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Numfuddle »

Tun sie ja nicht wirklich. Der Kickstarter zum ersten PoE war quasi kurz vor der Pleite und danach gab es nur noch Tyrranny. Seit 2015 hat Obsidian keine externen Aufträge mehr. Entweder weil sie nicht zustande kommen oder weil man sie während der Entwicklung absägt (Armored Warfare z.B.)
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bluttrinker13
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von bluttrinker13 »

Numfuddle hat geschrieben: 10. Jun 2018, 15:01
Es geht mir nicht um die öffentlichen Äußerungen von Mitarbeitern oder ehemaligen. Es geht mir um den Ruf den Obsidian bei seinen Kunden hat. Obsidian sind Entwicklungs–Dienstleister, sie machen in der Regel keine eigenen Spiele sondern leben von Aufträgen von Publishern. Bei seinen (ehemaligen) Kunden genießt Obsidian einen fast schon legendär schlechten Ruf.
...
Wie viel von Ihrem Story Renommee noch übrig bleibt ist übrigens fraglich, Avellone war einer ihrer besten Autoren
Verstehe deinen Punkt nun viel besser, und finde es interessant was du da schreibst. Hast du eventuell auch ein-zwei Quellen was diesen explizit schlechten Branchenruf angeht? Ich frage da ehrlich interessiert, da mir sowas bisher nicht untergekommen ist.

Avellone noch mit drin und alles IO wäre auch für mich die Idealvorstellung. Aber ist PoE 2 jetzt nicht gerade von der Presse einhellig als das bessere PoE bezeichnet worden, auch wegen der Quests? Und das haben sie ja ohne Avellone gemacht.

Auf mich hatte Avellones rant, bei dem ich persönlich nach wie vor nur soviel weiß wie der GS Artikel berichtete, eher schal gewirkt, angesichts des großen (Presse)Erfolges von PoE 2 direkt danach. Kann man nicht einfach, parallel zur berechtigten Hypothese des unsauber und shady arbeitenden Unternehmens, nicht auch die Hypothese des gekränkten Künstlers mit großem Ego hinzutun?

Edit: Danke, ich wäre gespannt! @Numfuddle
Zuletzt geändert von bluttrinker13 am 10. Jun 2018, 23:54, insgesamt 1-mal geändert.
Numfuddle
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Numfuddle »

Was Avellone da abgezogen hat war unter aller Kanone und das will ich auch gar nicht verteidigen. Das wird ihm auch bei Neuaufträgen als Freelancer nicht unbedingt weiterhelfen.

Jeder mag den Verrat, keiner mag den Verräter.

Quellenlage ist schwierig, es gibt da naturgemäß wenig was 100% verbrieft ist, ich sehe mal was ich finde.
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bluttrinker13
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von bluttrinker13 »

Numfuddle hat geschrieben: 10. Jun 2018, 23:34
Quellenlage ist schwierig, es gibt da naturgemäß wenig was 100% verbrieft ist, ich sehe mal was ich finde.
Hab den podcast jetzt gehört und brauchst nicht mehr extra suchen. Jochen und Andre geben ja genug Anhaltspunkte. Außer natürlich du hast noch nen nicen, konkreten Beitrag irgendwo aufgetan mittlerweile. :D

Schon schade, aber für mich als Kunden bleiben sie dennoch ein Lieblingsstudio, mich betrifft das ja nicht, für mich stimmt die Qualität und die Patchpolitik (bspw bei PoE 1) ist auch hervorragend.

Allerdings denkt man nun natürlicherweise darüber nach, was das Studio noch so alles reißen könnte, würde sich im Management (auch wenn ich Avellone maximal 50% dessen was er so sagt glaube) etwas zum Besseren wandeln ...

Ich hatte mich damals bei South Park auch schon sehr gewundert, warum Teil 2 jetzt von jemand anderem kommen sollte, war Teil 1 doch schon, im Rahmen des Möglichen, ein fast perfektes South Park Spiel. Wiederum, schade... Aber wenn man sich PoE 2 so anschaut scheinen sie immerhin eher auf einem aufwärts denn abwärts führenden Weg.

Edit @ Jochen: Stimmt, dasTake Two Ding. Ich drücke ihnen dabei auf jeden Fall die Daumen! :D
Zuletzt geändert von bluttrinker13 am 13. Jun 2018, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
Jochen

Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Jochen »

Sie haben ja auch noch das Projekt, das sie unter dem Indie-Label von Take Two veröffentlichen wollen. Es dürfte interessant werden, ob das (und die Zusammenarbeit) gut läuft. Dann hätten sie vielleicht auch wieder Verhandlungspotenzial für größere Auftragsprojekte.
Numfuddle
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Numfuddle »

Take Two ist nur der Publisher des Titels. Take Two‘s neues Label „Private Division“ wird das Spiel vertreiben es ist aber eine Eigenentwicklung von Obsidian.

Zumindest steht das in allen PMs so drin
Guy
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Re: Wertschätzung Pillars of Eternity 2: Deadfire

Beitrag von Guy »

Jochen hat geschrieben: 8. Jun 2018, 18:13 Ach! Jetzt heißt er Chris! Und der richtige Chris Sawyer (der von Rollercoaster und Transport Tycoon) heißt ab jetzt Josh. So.
Ich glaub der heißt Tom, so hat ihn jedenfalls seine Tante Polly immer gerufen... :lol:
Jochen hat geschrieben: 8. Jun 2018, 20:50 Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich weniger Trash gibt. Aber es fühlt sich nach weniger an, weil die ganzen sinnlosen und nur zur Spielzeit-Streckung vorhandenen Feld-Wald-und-Wiesen-Karten, in denen außer Trash nichts nennenswertes passierte, rausgeflogen sind - was dem Spiel übrigens gut tut.
Allerdings wurden diese (m.M.n.) durch die zur Spielzeitsstreckende Erkundungsmechanik ersetzt, die dafür sorgt, dass ich stundenlang auf der "Oberwelt-Karte" hin und her renne (und zu qasi leeren Inseln schippere) um die nächste echte Karte zu finden, Äpfel pflücke, Wasser sammle und "Plantagen" zum "handeln" aufsuche.

Was die hochwertigen "gezeichneten" Karten angeht, so hatte ich das Gefühl, das Teil 2 letztlich nicht viel mehr davon bot als der erste Teil. Die generischen und sich wiederholenden "Kampfkarten" gab es natürlich auch noch. Meist wenn man ein Kopf für das Kopfgeld holen oder an einer "Engstelle"(Bergpass, Sumpf, Wald) den Encounter nicht in einer der Abenteuerspielbuch-Passagen umgehen konnte.
Was imho auch extrem zur Streckung der Spielzeit beigetragen hat war das "Schnellreisesystem" das einem in der Stad erlaubt ein bestimmtes Haus anzusteuern, aber nicht auf selben Wege zu verlassen...
Just my 2 Cents, unterm Strich hatte ich viel Spaß mit PoE2, nur fühlte der sich für mich unnötig gestreckt an.

Beste Grüße,
Guy
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