Cyberpunk 2077

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Lurtz
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Lurtz »

Laut Gamestar Kodex nimmt man Geschenke bis 50€ entgegen. Ich verstehe halt nicht wieso man sich in einem Business Kontext überhaupt im eigenen Haus einladen lässt, das ist absolut unüblich, dass der Gast die Verpflegung bezahlt. An einem Mittagessen wird Gamestar wohl nicht zugrunde gehen, also wieso überhaupt den Hassle riskieren.
Oder nimmt man es nicht als problematisch wahr, dann hätte man es aber sicher nicht erwähnt. Oder das war ein typischer grafscher humoristisch gemeinter Satz, wodurch die Bezahlung des Essens im Vergleich zu dem gestellten Highendrechner geradezu absurd lapidar wirken sollte. Keine Ahnung...

Aber der Artikel war sicher wieder mega erfolgreich und die meisten Leser wird das nicht interessieren, insofern Sturm im Wasserglas.
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Wudan
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Wudan »

Wird jetzt nicht irgendwie ein bisschen übertrieben? Es geht um Mittagessen, nicht um einen Ferrari.
Ich versteh hier auch einige Sachen nicht, aber vielleicht ist mir ja etwas entgangen.
Inkognito hat geschrieben: 22. Nov 2020, 20:29 In Deutschland ist die Grenze von Zuwendungen bei 35 Euro pro Jahr pro Unternehmen. Bis dahin geht man davon aus, dass es moralisch ethisch vertretbar ist
Sagt wer? Ist das ein Gesetz?
Es ist davon auszugehen, dass Michael Graf in Jahr 2020 höhere Zuwendungen als 35 Euro von CDPR erhalten hat.
Auf was basiert diese Annahme?
Zudem will Fabian Döhla die Öffentlichkeit offensichtlich für dumm verkaufen. Es handelt sich nicht um eine Rechnung, sondern mindestens um 4.
Warum 4?
Außerdem wird diese jeweils für mindestens 3 Personen nicht 12 Euro betragen haben.
Warum 3 Personen und gelten die 35€/Jahr nicht für jede einzelne Person?
Auf Twitter haben einige bestimmte Gerichte genannt, dabei handelt es sich um sehr hochwertige und teure Gerichte.
einige wer? Link?
Und warum haben sie befürchtet, dass darüber berichtet wird?
Haben sie das denn?
Und wenn ihm das so wichtig ist, warum hat er ihn dann nicht als Privatperson eingeladen? Richtig, weil das CDPR sonst nicht von der Steuer absetzen kann, so dass wir alle das anteilig bezahlen dürfen
Warum wir alle? CDPR ist ein polnisches Unternehmen.
Sehr schäbiges Verhalten.
Zeit für Watch Blogs.
Zeit etwas zu unternehmen.
Bisschen viel Polemik auf einmal für meinen Geschmack.

Hier wird imho was hochgekocht was normalerweise nicht mal der Erwähnung wert wäre. Als ob sich ein Journalist und insbesondere Michael Graf zu einem wohlwollenden Review übereden lässt nur weil man ihn zum Mittagessen einlädt. Nicht das mir der Cyberpunk-Hype nicht auch auf den Sack gehen würde aber diese völlig überzogenen Verdächtigungen und Dramatisierungen finde ich maßlos überzogen. Zudem wird hier vieles völlig unbelegt einfach in den Raum gestellt. Ist das nicht auch ein bisschen "schäbiges Verhalten" ?
Zuletzt geändert von Wudan am 22. Nov 2020, 23:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Lurtz
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Lurtz »

Wudan hat geschrieben: 22. Nov 2020, 23:14Hier wird imho was hochgekocht was normalerweise nicht mal der Erwähnung wert wäre. Als ob sich ein Journalist und insbesondere Michael Graf zu einem wohlwollenden Review übereden lässt nur weil man ihn zum Mittagessen einlädt.
Ich denke das ist gar nicht der Punkt. Man kann (nicht muss!) den Punkt Vor-Ort-Essen symbolisch für diese extreme Abhängigkeit von der Industrie, über die man berichtet, sehen. Ich frage mich einfach, wieso man sich selbst bei sowas simplem wie einem Mittagessen mit eingeladenen "Industrievertretern" (:ugly:) bei sich vor Ort, nicht einfach das Essen selbst bezahlt, und zumindest in dem Punkt eine klare Linie zieht. Wenn man nicht mal das Essen selbst finanziert, wie will man jemals aus dieser Abhängigkeit von der Industrie raus? Ich weiß, das ist überhaupt nicht Gamestars Ziel, aber es wäre halt durchaus begründbar mglw. schon wichtig, sich da mehr zu emanzipieren.

Gott behüte man müsse sich mal die Testmuster selbst kaufen, davon sprechen wir hier ja nicht mal...

Und ja, dass die sich alle seit Jahren kennen, sympathisch finden, und das wahrscheinlich einfach eine lockere Runde für alle war, wo Döhla dann halt das Essen geschmissen hat, ist menschlich nur zu nachvollziehbar. Ist aus journalistischer Perspektive aber auch nicht ideal.
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Voigt
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Voigt »

Bei mir isses so:
Wenn es gesagt wird: Gut dass diese Transparenz herrscht, besser wäre es wenn selber gekauft, aber zumindest Transparenz
Wenn es nicht gesagt wird aber es rauskommt: Naja kein Beinbruch wegen so Kleinigkeiten, aber schon unschön. Erodiert weiter langsam meine Meinung vom Gamesjournalismus, weil hätte man ja sagen können. Provoziert aber jetzt nicht direkt Boycott Rufe und Rücktrittsforderungen. Weil ist erstmal *nur* unschön.
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HerrReineke
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von HerrReineke »

Wudan hat geschrieben: 22. Nov 2020, 23:14
Inkognito hat geschrieben: 22. Nov 2020, 20:29 In Deutschland ist die Grenze von Zuwendungen bei 35 Euro pro Jahr pro Unternehmen. Bis dahin geht man davon aus, dass es moralisch ethisch vertretbar ist
Sagt wer? Ist das ein Gesetz?
Ich vermute er spielt auf § 4 Abs. 5 Nr. 1 EStG an. Das ist zumindest das einzige mir bekannte Gesetz, das diese 35€-Grenze in Verbindung mit Zuwendungen kennt. Da geht es aber allein um die Frage, ob die Geschenke (für den Schenker!) steuerlich abzugsfähig sind.
Wudan hat geschrieben: 22. Nov 2020, 23:14
Inkognito hat geschrieben: 22. Nov 2020, 20:29Zudem will Fabian Döhla die Öffentlichkeit offensichtlich für dumm verkaufen. Es handelt sich nicht um eine Rechnung, sondern mindestens um 4.
Warum 4?
In dem Hinweis stand, dass CDPR zweimal Mittagessen und zweimal Abendessen für den Graf bezahlt haben:
GameStar hat geschrieben:Full Disclosure: CD Projekt hat mir an beiden Tagen mein Mittag- und Abendessen bezahlt.
Wudan hat geschrieben: 22. Nov 2020, 23:14
Inkognito hat geschrieben: 22. Nov 2020, 20:29Außerdem wird diese jeweils für mindestens 3 Personen nicht 12 Euro betragen haben.
Warum 3 Personen und gelten die 35€/Jahr nicht für jede einzelne Person?
Die oben genannten 35€/Jahr gelten pro Person und haben damit ja ohnehin gar nichts zu tun.
Ich vermute die drei Personen kommen daher, weil neben Graf noch Miles Tost und Fabian Döhla selbst was zu Essen brauchten.Ein Zusammenhang erschließt sich mir da aber auch nicht :?
Wudan hat geschrieben: 22. Nov 2020, 23:14 Hier wird imho was hochgekocht was normalerweise nicht mal der Erwähnung wert wäre. Als ob sich ein Journalist und insbesondere Michael Graf zu einem wohlwollenden Review übereden lässt nur weil man ihn zum Mittagessen einlädt. Nicht das mir der Cyberpunk-Hype nicht auch auf den Sack gehen würde aber diese völlig überzogenen Verdächtigungen und Dramatisierungen finde ich maßlos überzogen. Zudem wird hier vieles völlig unbelegt einfach in den Raum gestellt. Ist das nicht auch ein bisschen "schäbiges Verhalten" ?
Bin da überwiegend bei dir. Ich finde es richtig und wichtig, dass auch sowas von sich aus offengelegt wird. Aber an meiner Einschätzung über den Artikel oder Herrn Graf ändert das an dieser Stelle halt nichts. Natürlich würde ich mir auch da wünschen, dass jeder seine Kosten komplett selbst zahlt. Dass es darüber hinaus auch keine finanzielle Abhängigkeiten von den Publishern und Entwicklern gäbe - ich unterstütze The Pod nicht nur aber gerade auch wegen solcher Sachen. Aber zum Teil haben es die Nutzer_innen halt auch selbst in der Hand: Wenn GS+ alle Kosten tragen würde, weil es genug Nutzer_innen gäbe die für solchen Journalismus zahlen, wäre die Ausgangslage halt eine ganz andere. Aber bekanntlich beißt sich hier die Katze in den eigenen Schwanz.

Aber back2topic:
Die Inhalte der Preview selbst bestärkt mich in meiner Wunschvorstellung von dem, was ich von CP2077 erhoffe, durchaus ein wenig. Aber vermutlich werde ich wie bei Witcher 3 ziemlich lange warten, bis ich es mir tatsächlich mal holen werde. Bin ja auch noch gespannt, wie es hinterher mit DLC aussehen wird. Und ohnehin muss vorher auch noch eine neue Grafikkarte sein, damit ich das überhaupt mehr als Medium auf 1080p darstellen kann :ugly:
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skade
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von skade »

Leonard Zelig hat geschrieben: 22. Nov 2020, 11:13 Also ich mag ihn. Hab ihn aber auch nur einmal persönlich getroffen auf einer GOG-Party und kenne ihn sonst nur aus diversen Podcasts, in denen er mal zu Gast war. Außerdem ist es doch die Aufgabe der Journalisten solche Einladungen abzulehnen und nicht die der PR-Abteilung. Die machen nur ihren Job.
Mir sind ja Menschen, die gerne und häufig behindertenfeindliche Beleidigungen benutzen generell eher unsympatisch, insbesondere wenns PR-Positionen sind.

https://twitter.com/search?q=spastis%20 ... yped_query

Zur Sache aber: natürlich sind Journalisten am Ende dafür verantwortlich, ob sie sowas annehmen oder nicht. Aber das Thema dann so als PR-Person durch die Gegend zu ziehen, find ich auch eher unschicklich, weil das eben in die Ethikstandards der Branche eingreift. Wenn der Standard jetzt ist, jedes 12-EUR Geschenk zu dokumentieren, dann hat er das nicht zu kommentieren.
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Heretic
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Heretic »

Ich vermute mal ganz banal, die Gamestar hat die Sache mit dem Essen erwähnt, weil es inzwischen Usus ist darauf hinzuweisen, welche Kosten vom Entwickler/Publisher übernommen wurden. Der Herr Döhla hat sich in seinem Tweet ein wenig darüber amüsiert, dass man heutzutage auch Kleinigkeiten wie geliefertes Mittag-/Abendessen offenlegen muss (ich glaube kaum, dass man ein opulentes Menü hat auffahren lassen), während man früher exzessiv aus den Vollen geschöpft hat seitens der Spieleindustrie. Und wenn ich lese, was hier teilweise für ein Fass aufgemacht wird, kann ich seine leicht genervte Belustigung durchaus nachvollziehen. Man könnte fast meinen, Webedia und CD Projekt Red wären verbrecherische Fraktionen aus einem Spiel namens "Cyberpunk 2077"...
skade
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von skade »

@Heretic: Ich kann deine Position da nachvollziehen, aber er macht die Situation dadurch nicht besser, weil er ja gerade bestärkt, dass solche Praktiken existieren und existierten. Er hätte das auch sehr anders framen können: die Professionalisierung hat stattgefunden, in vielen Branchen ist es durchaus üblich nur in sehr engen Grenzen Geschenke annehmen zu dürfen. Wir erinnern uns nur an den riesigen Siemens-Skandal, nachdem sehr enge Grenzen beschlossen wurden.

Das Leute jetzt wegen 4 Essen auf die Barrikaden gehen finde ich allerdings durchaus quarkig - das ist eine typische gastliche Geste und ich finds völlig okay, dass das stattfindet. Das muss okay sein - solche Treffen müssen mit einer gewissen Distanz stattfinden, aber das setzt die Regeln der Gastfreundschaft ja nicht ausser Kraft.
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Rince81 »

skade hat geschrieben: 23. Nov 2020, 12:00 Er hätte das auch sehr anders framen können: die Professionalisierung hat stattgefunden, in vielen Branchen ist es durchaus üblich nur in sehr engen Grenzen Geschenke annehmen zu dürfen. Wir erinnern uns nur an den riesigen Siemens-Skandal, nachdem sehr enge Grenzen beschlossen wurden.

Das Leute jetzt wegen 4 Essen auf die Barrikaden gehen finde ich allerdings durchaus quarkig - das ist eine typische gastliche Geste und ich finds völlig okay, dass das stattfindet. Das muss okay sein - solche Treffen müssen mit einer gewissen Distanz stattfinden, aber das setzt die Regeln der Gastfreundschaft ja nicht ausser Kraft.
Im Grunde bin ich da bei dir. Nur ist der Journalismus an sich nicht eine von vielen Branchen sondern nimmt eine Sonderrolle ein und muss per se transparent(er) sein als der Rest. Ja, das ist nun Kleinkram, nur steht aber der Release von Cyberpunk kurz bevor und das ist doofes Timing für solch gastliche Gesten. Sowas bei einem Preview-event vor einem Jahr? Imho kein Problem, drei Wochen vor Release des Spiels hätte ein Spielejournalist seine Pizza vielleicht besser selbst bezahlen sollen... Natürlich sind das Peanuts und dadurch wird kein Test oder Wohlverhalten von Webedia gekauft. Wenn man aber bei Webedia gerne die journalistische Unabhängigkeit wie einen Popanz vor sich her trägt braucht sich nicht wundern, dass sowas kommentiert wird.
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Inkognito
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Inkognito »

Wie schon einige geschrieben haben, es gibt Unterschiede zwischen sozialadäquaten Geschenken, Vorteilnahme, Bestechung und Schmiergeldzahlungen.
Das Problem ist nur, dass diese fließend ineinander übergehen.
Als Bestechung oder gar Schmiergeld würde ich den Fall jetzt nicht bezeichnen.

Aber Firmen tätigen diese Zahlungen, weil sie sich etwas davon zu Recht versprechen. Sonst würden diese sehr schnell ausbleiben. Und ja, es geht hier immer um Vorteile für den Zahler und für den Empfänger zu Lasten Dritter, wenn es nicht unterbunden wird. Der freie Markt, ohne gesetzliche und sozial anerkannte Regeln führt immer zu Korruption. Kann man ja weltweit und auch in der Geschichte sehr gut beobachten.

Wenn der Michael Graf BEI CDPR gewesen wäre und wenn es sich um normale Geschäftsessen gehandelt hätte, dann wäre das auch grundsätzlich kein Thema.
Es war bei der Gamestar.
Wann wart ihr denn zuletzt bei jemandem zu Gast und habt JEDE einzelne Runde ausgegeben??? :lol: :lol: :lol:
Davon abgesehen würde das ein Gastgeber normal auch nicht zulassen, weder privat noch geschäftlich.

Man sollte das Lächerlichmachen mittels Lügen vom Fabian Döhla nicht so stehen lassen.
Denn das ist Trump Niveau. Lügen und damit versuchen Sachverhalte und Menschen zu diskreditieren.

Stellt Euch mal vor, was los wäre, wenn dieser Tweet von einem PR-Verantwortlichen von VW, Bayer oder einem Politiker gekommen wäre? Hätte der jetzt noch seinen Job???
Dieses messen mit mehrerlei Maß, muss doch jedem auffallen!
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Inkognito »

Wudan, alle Daten des Sachverhaltes habe ich aus dem verlinkten Gamestar Artikel und dem verlinkten Twitter Thread.
HerrReineke, genau aus Gesetz bezieht sich die Freigrenze für Geschenke. Viele große Unternehmen in Deutschland haben die so auch in ihren Compliance Richtlinien übernommen.
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Leonard Zelig
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Leonard Zelig »

Inkognito hat geschrieben: 23. Nov 2020, 13:04 Aber Firmen tätigen diese Zahlungen, weil sie sich etwas davon zu Recht versprechen. Sonst würden diese sehr schnell ausbleiben. Und ja, es geht hier immer um Vorteile für den Zahler und für den Empfänger zu Lasten Dritter, wenn es nicht unterbunden wird. Der freie Markt, ohne gesetzliche und sozial anerkannte Regeln führt immer zu Korruption. Kann man ja weltweit und auch in der Geschichte sehr gut beobachten.
Als ohne diese 12-Euro-Bestellung bei Lieferando hätte die Gamestar gesagt "Cyberpunk 2077 juckt uns nicht mehr, wir machen jetzt stattdessen ganz viele Specials zu Immortals: Fenyx Rising? :ugly:
Inkognito hat geschrieben: 23. Nov 2020, 13:04 Man sollte das Lächerlichmachen mittels Lügen vom Fabian Döhla nicht so stehen lassen.
Denn das ist Trump Niveau. Lügen und damit versuchen Sachverhalte und Menschen zu diskreditieren.
Wo lügt er denn? :roll:

Michael Graf durfte Cyberpunk 2077 15 Stunden antesten. Dies ging aber nur mit Überstunden. Ohne CD Projekt RED hätte er also gar nichts in die Redaktion hätte liefern lassen müssen.

Problematisch ist eher, dass beide schon seit Ewigkeiten in der Branche sind und daher wohl auch gut kennen.
Zuletzt geändert von Leonard Zelig am 23. Nov 2020, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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skade
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von skade »

Rince81 hat geschrieben: 23. Nov 2020, 12:26 Im Grunde bin ich da bei dir. Nur ist der Journalismus an sich nicht eine von vielen Branchen sondern nimmt eine Sonderrolle ein und muss per se transparent(er) sein als der Rest. Ja, das ist nun Kleinkram, nur steht aber der Release von Cyberpunk kurz bevor und das ist doofes Timing für solch gastliche Gesten. Sowas bei einem Preview-event vor einem Jahr? Imho kein Problem, drei Wochen vor Release des Spiels hätte ein Spielejournalist seine Pizza vielleicht besser selbst bezahlen sollen... Natürlich sind das Peanuts und dadurch wird kein Test oder Wohlverhalten von Webedia gekauft. Wenn man aber bei Webedia gerne die journalistische Unabhängigkeit wie einen Popanz vor sich her trägt braucht sich nicht wundern, dass sowas kommentiert wird.
Die Transparenz ist ja da. Ich widerspreche da stark: entweder sind gastliche Gesten okay (dafür gibts eben die Obergrenzen) oder sie sind es absolut nicht. Alles andere ist nicht ordentlich anzuwenden. Und im Prinzip wirft man dadurch durch die Blume vor, Michael Graf würde für eine Pizza seine journalistische Integrität zum Verkauf anbieten - das ist ne Hausnummer.

Und es spricht doch nicht über den Elefanten im Raum: Medienjournalismus muss immer Partnerschaften für den Level von Zugang eingehen, den die Gamestar da offensichtlich kriegt. Das ist zwar eine Absprache zwischen zwei Organisations, aber wie beeinflusst dieses Zugeständnis seitens CDPR eigentlich die Personen, die die Berichterstattung machen? Einfach dadurch, dass es ihre Arbeitsplätze sichert?
skade
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von skade »

Inkognito hat geschrieben: 23. Nov 2020, 13:04

Wenn der Michael Graf BEI CDPR gewesen wäre und wenn es sich um normale Geschäftsessen gehandelt hätte, dann wäre das auch grundsätzlich kein Thema.
Es war bei der Gamestar.
Wann wart ihr denn zuletzt bei jemandem zu Gast und habt JEDE einzelne Runde ausgegeben??? :lol: :lol: :lol:
Davon abgesehen würde das ein Gastgeber normal auch nicht zulassen, weder privat noch geschäftlich.
Das ist nicht super unüblich, denn üblicherweise haben PR-Manager eine freie Kreditkarte, die andere in der Gruppe häufig nicht haben.

Ich geb dir aber durchaus den Stich: man kann da durchaus mal fragen, ob das üblich ist. Aber zu meinem Punkt von oben: damit dann als PR-Manager so umzugehen, beschädigt die ganze Sache sehr, für beide Seiten.
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Lurtz
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Lurtz »

HerrReineke hat geschrieben: 23. Nov 2020, 11:19Bin da überwiegend bei dir. Ich finde es richtig und wichtig, dass auch sowas von sich aus offengelegt wird. Aber an meiner Einschätzung über den Artikel oder Herrn Graf ändert das an dieser Stelle halt nichts. Natürlich würde ich mir auch da wünschen, dass jeder seine Kosten komplett selbst zahlt. Dass es darüber hinaus auch keine finanzielle Abhängigkeiten von den Publishern und Entwicklern gäbe - ich unterstütze The Pod nicht nur aber gerade auch wegen solcher Sachen. Aber zum Teil haben es die Nutzer_innen halt auch selbst in der Hand: Wenn GS+ alle Kosten tragen würde, weil es genug Nutzer_innen gäbe die für solchen Journalismus zahlen, wäre die Ausgangslage halt eine ganz andere. Aber bekanntlich beißt sich hier die Katze in den eigenen Schwanz.
Wobei das aber auch nicht ganz ehrlich dargestellt wird von Seiten Gamestars. Ja natürlich ermöglicht Plus gewisse Dinge, aber man braucht nicht zu glauben, dass Plus grundsätzlich was an der Arbeitsweise von Gamestar ändern könnte oder das überhaupt versucht wird.

Kauft man für Plus-Tests Testmuster selbst? Nein.
Gibt es dort Previews, die man ohne eine Minute Hands on basierend auf Interviews mit dem Entwickler, verfasst? Ja.
Die Inhalte sind reichweitenunabhängier, aber schaut man nicht dennoch darauf, was gut ankommt, und verlagert zB Cyberpunk-Previews, die man eh gemacht hätte, in Plus? Analysiert Michael Graf jedes Jahr die erfolgreichsten und am wenigsten erfolgreichen Plus-Inhalte? Natürlich.

Plus ist ok, die Reports sind oft gut, auch wenn es da auch Ausfälle gibt, die ausführlicheren in viele Teile zerstückelt werden, etc. Ich abonniere es seit Gamestar Premium-Zeiten weil es durchaus einen Gegenwert bietet.
Bietet Plus eine völlig andere Form des Journalismus, losgelöst vom Reichweiten-Content der Hauptseite? Nein. IMO nach wie vor was völlig anderes als ein The Pod, wo man konsequent ohne Tracking auskommt, Spiele selbst kauft, Abhängigkeiten niedrig hält, wenig auf Clickzahlen schaut.
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HerrReineke
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von HerrReineke »

Ich wäre euch allen sehr verbunden, wenn wir langsam den Schwenk zum Spiel selbst zurückfinden würden - und nicht weiter bei (Meta-)Diskussionen über Journalismus und journalistischen Berufsthos bei der GameStar und im Spielebereich insgesamt verbleiben. Dafür gab und gibt es hier durchaus auch schon Threads ;)
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Wudan »

Ich hab gerade ein bisschen das Gefühl dass der Hype zu weit getrieben wurde. Das wir hier einen klassischen "Over-Hype" haben.
Nicht falsch verstehen - natürlich wird sich das Spiel immernoch verkaufen wie geschnitten Brot, aber ich hab schon auch das Gefühl das die Stimmung mitlerweile bisschen gekippt ist. Schuld ist m.E. die lange Verschiebung seit April bei gleichzeitigem gleichbleibendem Vollgas der Hype-Maschinerie.

Von mir selbst kann ich sagen das sich meine Vorfreude verglichen mit dem Zeitpunkt auf der E3 wo Keanu Reeves plötzlich auf die Bühne kam STARK reduziert hat bzw sogar teilweise ins Gegenteil umgeschlagen ist. Nicht weil sich an dem Spiel bzw der Erwartung daran grundsätzlich was geändert hätte, sondern einfach nur weil ich mitlerweile genervt von jeder Headline bin die den Namen Cyberpunk2077 in sich trägt. Wäre das Spiel wie geplant im April released worden, hätte man wahrscheinlich den Wellenberg des Hypes abgegriffen, wohingegen ich nun das Gefühl habe das es eher ein Wellental ist und viele Spieler genervt sind und eigentlich lieber negativ an Cyberpunk rumkritteln wollen anstatt sich der Vorfreude hinzugeben.

Vielleicht wäre es klüger gewesen die Marketing Maschine auch bisschen zu bremsen als sich abgezeichnet hat das man verschieben muss, anstatt das drölfte Night City Wire und das 156. Preview rauszuhauen. Muss man wirklich jetzt noch ein 13 seitiges Preview der Anspielsession raushauen wenn der echte Test schon in 2-3 Wochen folgt?

Vor einem Jahr hätte ich mir das alles noch interessiert angeschaut, mitlerweile klick ich sowas nur noch schnell weg weil ichs einfach nicht mehr sehen kann.

Geht euch das auch so? Hat man hier die Hypeschraube eventuell doch zu weit gedreht (nach fest kommt ab) ?
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Guthwulf »

Wudan hat geschrieben: 23. Nov 2020, 19:59Geht euch das auch so? Hat man hier die Hypeschraube eventuell doch zu weit gedreht (nach fest kommt ab) ?
Geht mir nicht so :) Zum Hype gehören immer zwei. Die Anheizer und der Brennstoff *hüstel* :whistle:

Ich bekomme von der Hypeschraube nix mit und sollten mir doch mal Artikel, Videos oder Tweets in diese Richtung begegnen, dann ignoriere ich sie in der Regel. Funktioniert ganz wunderbar, aber ist natürlich ne persönliche Entscheidung. Ich freue mich durchaus auf Cyberpunk, aber erwarte auch kein Wunderwerk. Habe für mich persönlich schon vor langer Zeit entschieden, nicht an wilden Hypeorgien teilzunehmen.

Internethypekultur ist für mich in gewisser Weise die Kehrseite zur Internetshitstormkultur. Ich bin wohl gemäßigte Mitte :D

Abwarten und Tee trinken... Liegt vielleicht am Alter. :violin:
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tsch
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von tsch »

Das größte Marketing für das Spiel dürfte ja Witcher 3 gewesen sein, weswegen CD Projekt Red dieses Mal sowieso wenig falsch machen kann, was Hype/Marketing usw. betrifft. Das Spiel wird sich verkaufen.

Bin aber gespannt, ob Cyberpunk den Stand von CD Projekt Red bestätigen wird, oder ob Witcher 3 vielleicht doch eine Ausnahme war, die genau zum richtigen Zeitpunkt kam und dort viele Spieler begeistern konnte. Witcher 1 wurde damals ja noch stark kritisiert und Witcher 2 wurde zwar gut bewertet, aber war nicht das komplette Ausnahmespiel. Eine wirklich lange Historie hat CD Projekt Red in dem Sinne also noch gar nicht.

Cyberpunk wirkt zumindest für mich weniger greifbar und weniger ansprechend, weil so viele komische Gameplay-Systeme drinstecken, die zumindest mich eher abschrecken. Außerdem wurde das Spiel primär noch gar nicht für die Next-Gen entwickelt und wirkt somit auch grafisch gar nicht so bombastisch, wie es noch ein Witcher 3 tat - es muss halt noch auf PS4 und co. laufen.

Ich glaube, das wird mich am meisten am Spiel interessieren. Klar, ich werde es auch mal anspielen und schauen, wie es mir so gefällt, aber ich wurde schon mit Witcher 3 (30 Stunden) kaum warm und fand es maßlos überbewertet. Aber hey, im Vergleich zu Skyrim war es ein Meisterwerk und das finden ja auch viele Leute toll :ugly: .
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Guthwulf
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Re: Cyberpunk 2077

Beitrag von Guthwulf »

tsch hat geschrieben: 23. Nov 2020, 20:19 Witcher 1 wurde damals ja noch stark kritisiert und Witcher 2 wurde zwar gut bewertet, aber war nicht das komplette Ausnahmespiel. Eine wirklich lange Historie hat CD Projekt Red in dem Sinne also noch gar nicht.
Witcher 1 kam 2007 raus. 13 Jahre Historie sind schon ok.

Und CD Projekt hat sich den guten Leumund in der Community durch Witcher 1 und Witcher 2 erarbeitet und durch die Weise, wie sie diese Spiele trotz vorhandener Probleme, nach Release weiter unterstützt haben (Stichwort Enhanced Editions). Witcher 3 war der daran anschließende Massenmarkterfolg, der in Teilen aber nur aufgrund des guten Rufs in Folge von Witcher 1 und 2 möglich wurde. Bei mir hat CD Projekt sein gutes Standing auch durch Witcher 1 und 2 erarbeitet. Für mich persönlich war Witcher seit Teil 1 die bessere "erwachsene Fantasy"-Rollenspielserie zur Dragon Age Konkurrenz. Bin gespannt auf Cyberpunk und drücke Ihnen die Daumen, das sie es hinbekommen.
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