10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

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julius152
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10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von julius152 »

Wie immer eine tolle Folge. Aber ich musste diesen Thread eröffnen um nur eine Anmerkung loszuwerden: Wer zur Hölle spricht Orchester mit einem weichen ch anstatt Orkester aus?!?! Anscheinend Christian Schmidt. :lol:
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Desotho
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Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von Desotho »

Du sagst ja auch Christian "Schmidt" statt Christian "Skmidt". Was denkst Du wie er sich dabei fühlt?
El Psy Kongroo
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Heretic
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Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von Heretic »

Und wie ist das dann mit seinem Vornamen..? ;)
Voigt
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Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von Voigt »

Zu Diablo 3. Die Grafik ist für moch bis heute ein Abturner, genauso in StarCraft2. Beide Spiele haben diesen "WoW" Stil der mir echt nicht gefällt.

Diablo 3 ging dann dsmit: https://us.battle.net/forums/en/d3/topic/3967848172
Mit Medium Darken und Sharpen war das Spieldann erträglivh zu spielen zumindest. :D
julius152
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Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von julius152 »

Eine Sache die mir noch eingefallen ist zu dem Thema David Cage und komplexe Emotionen in Spielen: Es gibt besonders ein Spiel, was in mir wirklich ein Gefühl der Schuld ausgelöst hat. Ein Spiel an das ich bis heute manchmal zurück denke und zwar Spec Ops: The Line. Eine Szene, an die ich mich da explizit erinnere, ist wo man einen Raketen Angriff ausführen muss und das Ziel von weitem nicht richtig erkennt. Dann kommt der Befehl und man feuert. Etwas später läuft man dann durch den Ort den man beschossen hat und muss feststellen, dass man vor allem unschuldige Zivilisten getroffen hat. Bei dieser Szene ist es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen und ich habe mich in dem Moment absolut schuldig geführt. Immerhin war ich derjenige, der den Angriff ausgelöst hat.

Eine andere Szene in dem Spiel an die ich mich erinnere war, dass man auf einmal von einer Masse wütender Zivilisten eingekreist wird, die immer näher kommen und einen anschreien. Ich habe dann irgendwann aus Reflex einfach geschossen, bis man dann auf einmal realisiert was man da eigentlich anstellt, auch wenn es nur ein Spiel ist. In der Hinsicht war Spec Ops wirklich ein unglaubliches Spiel und eine Erfahrung, die ich in Spielen bisher nicht nochmal gemacht habe.
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Andre Peschke
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Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von Andre Peschke »

julius152 hat geschrieben: 18. Jun 2018, 22:22 Eine Szene, an die ich mich da explizit erinnere, ist wo man einen Raketen Angriff ausführen muss und das Ziel von weitem nicht richtig erkennt. Dann kommt der Befehl und man feuert. Etwas später läuft man dann durch den Ort den man beschossen hat und muss feststellen, dass man vor allem unschuldige Zivilisten getroffen hat.
Das Problem das ich hatte ist, dass die Szene so (IIRC) nicht abläuft. Sondern: Man wird von einer halben Armee beschossen, man hat keine Chance die alle einzeln abzuknallen und die einzige Möglichkeit die einem bleibt (auch, damit das Spiel überhaupt weiter geht) ist es, eine der Phosphor-Raketen auf die Angreifer abzufeuern. Und im Nachgang stellt sich dann raus, dass man Zivilisten als Kollateralschaden verbrannt hat.

Finde nach wie vor, das haben sie vergeigt. Wenn ein Spiel mir keine andere Wahl lässt, fühle zumindest ich mich als Spieler aus dem Schneider.

Andre
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Desotho
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Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von Desotho »

Gefühl der Schuld hatte ich bei Virtue's Last Reward. Dort hat man ja immer wieder das Gefangenendilemma.
Anfangs habe ich versucht nett und richtig zu entscheiden. Irgendwann hatte ich dann eine Entscheidung bei der ich völlig sicher war: Der andere wird mich betrügen. 100%. Also habe ich auch betrogen, und der andere nicht ...
Das Spiel hat mich natürlich geschickt auf diesen Weg geschickt, aber die Entscheidung war am Ende meine eigene.

Großartiges Spiel btw.
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Numfuddle
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Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von Numfuddle »

Andre Peschke hat geschrieben: 18. Jun 2018, 22:44 Das Problem das ich hatte ist, dass die Szene so (IIRC) nicht abläuft. Sondern: Man wird von einer halben Armee beschossen, man hat keine Chance die alle einzeln abzuknallen und die einzige Möglichkeit die einem bleibt (auch, damit das Spiel überhaupt weiter geht) ist es, eine der Phosphor-Raketen auf die Angreifer abzufeuern. Und im Nachgang stellt sich dann raus, dass man Zivilisten als Kollateralschaden verbrannt hat.

Finde nach wie vor, das haben sie vergeigt. Wenn ein Spiel mir keine andere Wahl lässt, fühle zumindest ich mich als Spieler aus dem Schneider.

Andre
Was macht für dich diese Szene anders als Bioshocks „Would you kindly?“ wo man ja als Spieler auch keine Wahl hat? Insbesondere wenn das Spiel überhaupt weitergehen soll?
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Ricer
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Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von Ricer »

Andre Peschke hat geschrieben: 18. Jun 2018, 22:44 Finde nach wie vor, das haben sie vergeigt. Wenn ein Spiel mir keine andere Wahl lässt, fühle zumindest ich mich als Spieler aus dem Schneider.
Ich sehe da keinen Widerspruch. Die Szene ist deshalb nicht vergeigt, denn das was du der Szene zuschreibst, (sich schuldig fühlen) wird klar auf Walker projiziert. Das ist das beeindruckende an Spec Ops: The Line. Es kommuniziert auf allen Ebenen. Auf der:
1.) Ebene des er/sie/es - also klar Spielfigur-Perspektive (Er/Sie tut etwas).
2.) Es kommuniziert auf der wir-Ebene, also Spielerin und Walker als eine Einheit und
3.) auf der ich-Ebene (es ist meine Entscheidung).

Und die Phosphor-Szene liegt für meine Ansicht klar auf der Ebene der er-Perspektive. Es ist Walkers Entscheidung, nicht meine. Wozu diese Szene also als vergeigt darstellen, wenn sie einen Zweck nicht erfüllt, den sie so nicht erfüllen soll/kann? Das sich Spielerinnen und Spieler dennoch schuldig fühlen, da sie mit Walker bereits auf einer wir-Ebene verbunden sind, obwohl ausschließlich Walker die Entscheidung trifft, macht da keinen Unterschied. Ich würde das als Mitgefühl beschreiben. Aber auf einer ich-Perspektive kann man diese Szene meines Erachtens nicht lesen. Das geben Inhalt, Form und die Mechanik nicht her. Da hast du recht. Aber vergeigt? No way!

Meines Erachtens ist es gerade diese extreme Ausweglosigkeit dieser einen Situation, die Handlungsspielräume für Spec-Ops: The Line in den folgenden Abschnitten überhaupt erst eröffnet. Der Charakter Walker zieht sich immer mehr aus den Entscheidungen, die getroffen werden, zurück. An dieser Stelle öffnet sich die strenge er-Perspektive zu einer wir-Perspektive, bis sie meiner nach zu einer kompletten ich-Perspektive wechselt. In einem Satz zusammengefasst: "Walker hat den Phosphor-Angriff durchgeführt, ich habe in die Menschenmenge geschossen." Bei mir hat die Phosphor-Szene zum Beispiel dazu geführt, dass ich mich sehr bewusst gegen die Entscheidung mit dem Wasserdieb gestellt habe. Es gab eine Vorgabe und ich umging sie. Später in der Menschenmenge gab es keine Vorgabe, nichts. Ich denke, wenn Adams gerufen hätte, dass man in die Menge schießen soll, hätten viele es nicht getan. Aber man war komplett auf sich alleine gestellt. Das ist die Entwicklung, die im Spiel vollzogen wird. Ohne die Ausweglosigkeit der Phosphor-Szene wäre das meiner Meinung nach nicht so konsequent umsetzbar gewesen.

Ricer
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Andre Peschke
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Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von Andre Peschke »

Numfuddle hat geschrieben: 19. Jun 2018, 00:57 Was macht für dich diese Szene anders als Bioshocks „Would you kindly?“ wo man ja als Spieler auch keine Wahl hat? Insbesondere wenn das Spiel überhaupt weitergehen soll?
"Would you kindly" verursacht bei mir ja auch keinerlei Schuldgefühl. Das ist ein cooler Story-Twist, aber kein Beispiel für Schuld als Emotion des interaktiven Mediums.
Ricer hat geschrieben: 19. Jun 2018, 10:31 Ich sehe da keinen Widerspruch. Die Szene ist deshalb nicht vergeigt, denn das was du der Szene zuschreibst, (sich schuldig fühlen) wird klar auf Walker projiziert.
Ich habe auf einen Kommentar geantwortet, bei dem es darum ging, dass ein Schuldgefühl beim Spieler ausgelöst wurde. Das war aus meiner Sicht vermasselt. Vielleicht die Begriffswahl falsch in dem Fall. Gemeint war, für mich hat es in dieser Hinsicht nicht funktioniert. Es hätte aber funktionieren können und das wäre die größere Leistung gewesen, da Schuld eine exklusive Emotion des interaktiven Mediums ist. Das meine ich mit "vermasselt". Müsste nochmal nachhören, meine mich aber zu erinnern, dass es auch Intention der Entwickler war, die Emotion beim Spieler auszulösen. Bei der späteren Szene mit der Menschenmenge ist ihnen das IMO im Ansatz geglückt, was Spec-Ops tatsächlich hochgradig auszeichnet in meinen Augen.

Deine Lesart verstehe ich, sie ist selbstverständlich legitim, empfinde ich für mich (!) aber als konstruiert.

Andre
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DrRandom
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Registriert: 31. Dez 2017, 01:40

Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von DrRandom »

Desotho hat geschrieben: 18. Jun 2018, 23:58 Gefühl der Schuld hatte ich bei Virtue's Last Reward. Dort hat man ja immer wieder das Gefangenendilemma.
Anfangs habe ich versucht nett und richtig zu entscheiden. Irgendwann hatte ich dann eine Entscheidung bei der ich völlig sicher war: Der andere wird mich betrügen. 100%. Also habe ich auch betrogen, und der andere nicht ...
Das Spiel hat mich natürlich geschickt auf diesen Weg geschickt, aber die Entscheidung war am Ende meine eigene.

Großartiges Spiel btw.
Ganz großartiges Spiel, in der Tat.

Leider hat André ja mal erzahlt, dass er "999" in der kastrierten Mobile-Version gespielt hat und total underwhelmed war. So wird er niemals in den Genuss dieses Juwels kommen ...
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Leonard Zelig
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Re: 10JK: Diablo 3, Tomonobu Itagaki und Emotionen

Beitrag von Leonard Zelig »

Wieder ein sehr unterhaltsamer Podcast. An Alone in the Dark habe ich nur sehr dunkle Erinnerungen. Ich weiß, dass ich die Xbox-360-Version damals aus der Videothek ausgeliehen habe. Die Grafik und das Großstadt-Setting fand ich glaub ich ganz cool, aber besonders weit bin ich nicht gekommen. Es gibt übrigens auch eine PS2- und Wii-Version, da bekommt der Begriff Horror eine ganz neue Bedeutung. ;)

Nächsten Monat jährt sich der Launch des App Stores zum zehnten Mal. Das iPhone ist ja 2007 ohne App Store auf den Markt gekommen.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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