Runde #168: Sind wir zu alt für Spiele?

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Reinhard
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von Reinhard »

mrz hat geschrieben: 28. Jun 2018, 20:48 Stand jemand von euch vor einer ähnlichen "Entscheidung"?
Quasi competetive Online Multiplayer Spiele an den Nagel zu hängen und seine Zeit dem Single Player Angebot zu widmen, weil man einfacht mehr die Zeit hat dem "gerecht" zu werden?
Ein eindeutiges 'Ja'. Ist bei mir noch gar nicht so lange her, ca. 1.5 Jahre. Ich liebe WoW und hatte Ingame ein Gilde bestehend aus ~90% Bekannten und Freunden aus meiner direkten Umgebung, der Rest der Gilde waren zwar deutsche Mitglieder aber mit all denen spielte ich bereits seit rund 6-7 Jahren.
Irgendwann verspürte ich aber die Lust vermehrt Singleplayer Spiele zu spielen aber dies funktionierte nicht nebeneinander. Ich kaufte jedes Sp Spiel auf das ich Lust hatte, spielte aber gefühlt nur 5 Stunden und ließ es wieder links liegen. Wenn ich WoW so spiele wie ich es spielen möchte bleibt wirklich fast keine Zeit mehr auf meinem 36-jährigen Zeitkonto. Dadurch entschied ich mich damals mit WoW aufzuhören - Addon Starts ausgenommen - und somit hatte ich Zeit für andere Spielerfahrungen. Ist zwar schade aber zeittechnisch für mich nicht anders zu lösen.
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TimBach97
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von TimBach97 »

Ich möchte als junger Hüpfer auch mal was dazu sagen: Ihr seid mit Sicherheit nicht zu alt. Klar, ihr setzt andere Prioritäten, das fängt ja bei mir jetzt schon an mit 20 Jahren. Aber ihr, damit meine ich die Jungs, die um die 40 sind, seid die, die mir als kleiner Stöpsel das Gaming überhaupt schmackhaft gemacht haben. Ihr SEID doch Gaming. Drückt euch jetzt mal nicht vor der Verantwortung! Kleiner Scherz. Schön, dass ihr alle so leidenschaftlich dabei seid und danke, dass ihr uns Jungspunde vor die Gameboys gesetzt habt.

LG
T.B.
"The cake is a lie." :P
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CurtisCraig
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von CurtisCraig »

Dieser Thread ist zwar schon relativ alt, aber ich musste ihn nochmal ausgraben. Ich habe mir gestern abend diese Podcast Episode angehört und es ist sagenhaft wie sehr ich mich darin wiedergefunden habe. Ich bin jetzt 35 Jahre alt und spiele tatsächlich seit ich 8 Jahre alt bin.
Ich habe auch ein paar Leute heutzutage die mich seltsam angucken wenn ich erwähne das ich am Wochenende eigentlich nur am PC/Konsole saß weil ich etwas gezockt habe. Lustigerweise sind das dann nur Leute mit Frau und Kind. Ich kenne auch andere Leute die weder das eine noch das andere haben, die ihre Wochenenden auch mit spielen verbringen.
Mir stellt sich unter anderem auch die Frage : spielt man jetzt weil man keine eigene Familie hat oder spielt man nicht mehr weil man eine hat ? Wobei ich sicher bin das es auch Menschen gibt, die weiterhin spielen trotz Familie oder eben nicht mehr spielen weil... ich weiss nicht... sie interesse am spielen verloren haben ?

Aber beim hören der Episode ist mir eine Frage wieder eingefallen die ich mir schon seit Jahren stelle, eventuell wurde die quasi im Podcast schon beantwortet, aber ich persönlich hatte das Gefühl nicht so wirklich. Ich erkläre es mal :

Wenn ich noch vor 10-15 Jahren durch den Mediamarkt/Saturn oder sonstwas gelaufen bin in der Spiele-Abteilung und ich unbegrenzte Geldmittel gehabt hätte, hätte ich mir vermutlich jedes zweite/dritte Spiel gekauft weil ich bock hatte es zu spielen. Gehe ich jedoch heute durch die Abteilung ist es eventuell noch jedes zehnte Spiel was ich mit jetzt kaufen KÖNNTE, es aber dennoch nicht tue weil ich Zuhause ja noch meinen Pile-of-shame habe.
Dieser Drang oder besser gesagt das Interesse an neuen Spielen ist merklich abgesackt. Und nun zu der Frage : liegt das an mir und meinem "forgeschrittenem" Alter oder liegt das schlicht und ergreifend daran das die Spiele heutzutage weniger geil sind als damals ? Oder ist es tatsächlich so wie im Podcast erwähnt das es einfach daher rührt das man die Spielkonzepte (wie in meinem Fall) in seiner 23 jährigen Zocker-Karriere schon X-mal gesehen hat und es einen deswegen einfach nicht mehr reizt ?


Edit:

Nachtrag weil es mir eben noch eingefallen ist. Es wurde ja auch darüber geredet und von Andre und Jochen mehr oder weniger niedergemacht : das spielen une lieben eines einzigen Spiels über Jahre hinweg. Das hingegen stellt für mich eigentlich kein Problem da. Das beste Beispiel für mich ist Eve Online. Das habe ich tatsächlich 3 Jahre hindurch beinahe jeden Abend über mehrere Stunden gespielt. Es macht einfach unfassbar Spaß wenn man sich einloggt und man, wie in einer Kneipe, immer diesselben Personen trifft und mit denen auch über TS oder Discord redet und dann gemeinsam Missionen macht, Währung grinded oder sonstiges. Und bei Eve ist es auch noch so, das es so unglaublich komplex ist und man über Echtzeit Skills lernt, das sich erst nach und nach mit mehr Erfahrung und auch mehr Zeit sich neue Wege auftun die man beschreiten kann. Es wird , wenn einem das Konzept gefällt, eben einfach nicht langweilig. Aber das hatte größtenteils damit zu tun wie eben erwähnt das man einen festen Stammtisch hatte mit dem man gezockt hat. Alleine hätt eich Eve Online wohl nichtmal ein halbes Jahr lang gespielt.
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Axel
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von Axel »

CurtisCraig hat geschrieben: 9. Apr 2020, 14:33 liegt das an mir und meinem "forgeschrittenem" Alter oder liegt das schlicht und ergreifend daran das die Spiele heutzutage weniger geil sind als damals ? Oder ist es tatsächlich so wie im Podcast erwähnt das es einfach daher rührt das man die Spielkonzepte (wie in meinem Fall) in seiner 23 jährigen Zocker-Karriere schon X-mal gesehen hat und es einen deswegen einfach nicht mehr reizt ?
Es liegt daran, dass es heute viel zu viele Spiele gibt. Früher in den 90ern erschien alle paar Monate mal EIN geiles Spiel was man irgendwie interessant fand. Das ist heute doch definitiv anders. Daher nimmt man Spiele auch nicht mehr als so besonders wahr. Dazu kommt, dass es früher keine digitale Distribution gab.

Sobald es jedoch etwas im Überfluss gibt, sinkt auch das Interesse.
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CurtisCraig
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von CurtisCraig »

Axel hat geschrieben: 9. Apr 2020, 18:54
Es liegt daran, dass es heute viel zu viele Spiele gibt. Früher in den 90ern erschien alle paar Monate mal EIN geiles Spiel was man irgendwie interessant fand. Das ist heute doch definitiv anders. Daher nimmt man Spiele auch nicht mehr als so besonders wahr. Dazu kommt, dass es früher keine digitale Distribution gab.

Sobald es jedoch etwas im Überfluss gibt, sinkt auch das Interesse.
Ja okay, in den 90ern war das wohl so, aber ich sprach ja von vor 10-15 Jahren und das ist ja nun mal 2005-2010 (Ja SO alt sind wir schon ;) )

Da gab es zwar auch noch kein so umfangreiches Spieleangebot wie heute, aber dennoch schon bedeutend mehr als noch mal 10 Jahre früher.
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Axel
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von Axel »

CurtisCraig hat geschrieben: 10. Apr 2020, 13:44 Da gab es zwar auch noch kein so umfangreiches Spieleangebot wie heute, aber dennoch schon bedeutend mehr als noch mal 10 Jahre früher.
Nö, finde ich nicht. Also wenn ich mal schaue so zur PS3/Wii/DS Zeit... Da hatte ich mir zumindest auch nicht sooo viele Spiele gekauft. Was auch daran lag, dass es damals auf den Konsolen keine Sales Kultur wie wir sie heute haben. Pile of Shames werden ja nur deswegen angesammelt, weil man heute die Spiele hinterhergeworfen bekommt. Vor ein Paar Jahren noch nur auf dem PC, heute auch auf den Konsolen.

Diese Sale-Kultur entwertet Spiele. Nicht nur monetär, sondern auch vom Empfinden her. Wenn Du damals als Jugendlicher oder junger Erwachsener dir Spiele vom hart ersparten Taschengeld oder vom ersten selbst verdienten Geld gekauft hast, dann hattest Du noch eine andere Bindung. Denn das Geld war endlich, die Spiele waren teuer. Schon allein deswegen hattest Du nicht so den Zugang zu den Spielen wie heute.

Oder anderes Beispiel: Ich bin 2002 auf SNES Emulation aufmerksam geworden. Ich war erst total ungläubig: Man kann SNES Spiele auf dem PC spielen? Wh00t? :shock: :shock: :shock:
Anfangs habe ich das noch als was magisches, besonderes wahrgenommen. Weil ja nur 7 Jahre vorher ich die Spiele daher kannte, dass ich sie mir nie leisten konnte oder wenn, dann auf Freunde oder Videothek angewiesen war. Und plötzlich hatte ich hunderte Spiele auf meiner Festplatte. Endlich konnte ich die Spiele zocken, die mir noch wenige Jahre vorher verschlossen waren. Und was soll ich sagen? Die erste Zeit war es noch geil, doch recht schnell stellte sich eine Normalisierung ein. Man empfand es eben nicht mehr als wertig, als was besonderes. Egal wie gut die Spiele auch waren.

Es ist mit Spielen wie mit allen anderen Dingen auch: Hat man nur zu wenig Zugang, schätzt man den diese Titel viel, viel mehr. Da schätzt man selbst auch die weniger guten Unterhaltungsmedien. Hat man aber plötzlich zu allem Zugang, dann wird man gleichgültiger. Das hat IMO nichts was mit dem eigenen Alter zu tun.

Noch ein aktuelles Beispiel: Nach der Krise werden wir es SEHR zu schätzen wissen mit unseren Freunden draußen wieder unterwegs zu sein und auf Konzerte gehen zu können! Oder ins Schwimmbad. Oder in den Club. Etwas was vorher für uns selbstverständlich war, wird wieder besonders werden.
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von Peninsula »

CurtisCraig hat geschrieben: 10. Apr 2020, 13:44
Axel hat geschrieben: 9. Apr 2020, 18:54
Es liegt daran, dass es heute viel zu viele Spiele gibt. Früher in den 90ern erschien alle paar Monate mal EIN geiles Spiel was man irgendwie interessant fand. Das ist heute doch definitiv anders. Daher nimmt man Spiele auch nicht mehr als so besonders wahr. Dazu kommt, dass es früher keine digitale Distribution gab.

Sobald es jedoch etwas im Überfluss gibt, sinkt auch das Interesse.
Ja okay, in den 90ern war das wohl so, aber ich sprach ja von vor 10-15 Jahren und das ist ja nun mal 2005-2010 (Ja SO alt sind wir schon ;) )

Da gab es zwar auch noch kein so umfangreiches Spieleangebot wie heute, aber dennoch schon bedeutend mehr als noch mal 10 Jahre früher.
Nicht einmal für die 90er kann ich als Überlebender dieser Dekade diese Aussagen so pauschal unterschreiben. Für die Bereiche Musik und Film sehe ich das mit dem Überangebot im Verhältnis zu damals auch so. Jetzt kriegt man alles sofort, damals war es mit einem sehr viel größeren Aufwand verbunden, an gar nicht mal soo obskures Zeug zu kommen (selbst Mainstreamfilme in OV waren bspw. zu VHS-Zeiten schon eher was für "Liebhaber" als überall verfügbar).
Aber Videospiele waren da in meinen Augen als digitales Medium ihrer Zeit voraus. Gerade wenn man auf dem PC - oder vorher in den 80ern auf den Heimcomputern - unterwegs war, wurde wie wild kopiert und getauscht. Auch damals kam man schon an viel mehr Spiele, als man hätte durchspielen können und durchaus auch an richtig gute.
Ich denke schon, dass das Alter und der Alltag, den man als Kind/Jugendlicher so hat, da viel mit zu tun hat. Und je jünger ein Medium ist, desto höher ist natürlich auch der "Whoa, sowas gab es noch nie!"-Faktor.
In Sachen Überangebot "leiden" Spiele bei mir persönlich bestenfalls darunter, dass in meiner Freizeit zu Hause eben nicht nur so ziemlich alle Spiele bloß ein paar Klicks entfernt sind sondern eben auch "alle" Filme, Bücher, Musik, Zeitungen, Podcasts usw. Das war früher anders.
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schneeland
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von schneeland »

Peninsula hat geschrieben: 10. Apr 2020, 14:49 ...
Ich denke schon, dass das Alter und der Alltag, den man als Kind/Jugendlicher so hat, da viel mit zu tun hat. Und je jünger ein Medium ist, desto höher ist natürlich auch der "Whoa, sowas gab es noch nie!"-Faktor.
In Sachen Überangebot "leiden" Spiele bei mir persönlich bestenfalls darunter, dass in meiner Freizeit zu Hause eben nicht nur so ziemlich alle Spiele bloß ein paar Klicks entfernt sind sondern eben auch "alle" Filme, Bücher, Musik, Zeitungen, Podcasts usw. Das war früher anders.
Jupp. Viel Zeit gehabt damals. Zudem: bis Ende in die späten 90er weder Internet noch Handy. Und eben dieses Gefühl: "VGA-Grafik! Das ist das beste, was es jemals gab."

Was auch nicht hilft: die großen Titel sind mittlerweile alle so furchtbar lang geworden. Das schreckt ab.

So ganz unrecht hat Axel aber m.E. auch nicht: Mangel führt oft zu einer gewissen Wertschätzung, selbst für - im globalen Maßstab - eher durchschnittliches Zeug. Ob man das jetzt gut oder schlecht findet ist vermutlich auch ein Stück weit eine Frage der persönlichen Einstellung.

Ich gebe aber zu: ich habe gerade drei Streaming-Dienste zur Verfügung (Amazon, Netflix, Disney+) - nachdem die neue Mandalorian-Folge noch nicht da war, hab' ich rumgeschaut und festgestellt, dass ich auf nichts, was da auf den Startseiten prangte, Lust hatte. Hab' mir dann am Ende ein Buch geschnappt.
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von Peninsula »

schneeland hat geschrieben: 10. Apr 2020, 14:59 So ganz unrecht hat Axel aber m.E. auch nicht: Mangel führt oft zu einer gewissen Wertschätzung, selbst für - im globalen Maßstab - eher durchschnittliches Zeug. Ob man das jetzt gut oder schlecht findet ist vermutlich auch ein Stück weit eine Frage der persönlichen Einstellung.
Ja, das mit dem Mangel ist ganz sicher so. Aber da gibt es dann andersrum auch wieder Stimmen, die Ideenreichtum und Vielfalt der Spielelandschaft von früher über den grünen Klee loben und heutzutage davon sprechen, dass man es bei großen Titeln "nur noch" mit Einheitsbrei zu tun hätte. Da ist es dann eine Definitionsfrage, welcher Generation es an coolen neuen Spielen wirklich "mangelt". Meine - sehr wenig gewagte - Vermutung wäre: Keiner der genannten! ;)
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von Axel »

Peninsula hat geschrieben: 10. Apr 2020, 15:15 Ja, das mit dem Mangel ist ganz sicher so. Aber da gibt es dann andersrum auch wieder Stimmen, die Ideenreichtum und Vielfalt der Spielelandschaft von früher über den grünen Klee loben und heutzutage davon sprechen, dass man es bei großen Titeln "nur noch" mit Einheitsbrei zu tun hätte. Da ist es dann eine Definitionsfrage, welcher Generation es an coolen neuen Spielen wirklich "mangelt". Meine - sehr wenig gewagte - Vermutung wäre: Keiner der genannten! ;)
Jetzt vermischst Du aber die Themen. Warum sagt man, dass es früher geiler war? Erstmal aus Nostalgie.

Aber: Man kann das auch objektiv verargumentieren: Früher waren nur eine Hand voll Menschen an den richtig großen Blockbustern beteiligt. Selbst bei den AAA Spielen der 90er waren soviele Leute dran beteiligt wie heute bei einem größeren Indie Titel. Während bei heutigen AAA Spielen ja hunderte Leute dran arbeiten. Natürlich konnten damaligen AAA Spiel im Kern sehr viel kreativer sein.

Ist halt wie bei großes Orchester vs. Kammerorchester vs. einzelne Harfenistin.
Beim großen Orchester fällt die Harfe nicht weiter auf = kaum Anerkennung für die einzelne Harfenistin.
Beim Kammerorchester kann die Harfe schon eher herausstechen und den Unterschied machen = mehr Anerkennung.
Ein geiles Solo-Stück für eine Harfe und dann noch geil vorgetragen = maximale Anerkennung.

So empfinde ich irgendwie auch Computerspiele. Spiele von einzelnen Designern oder kleinen Teams kann ich irgendwie mehr wertschätzen als diese Großproduktionen. Kann aber nicht die Hand drauf legen, woran es genau liegt. Aber das ist auch der Grund, wieso ich objektiv auch frühe Spiele, abgesehen von nostalgischen Verklärungsschüben, besser wertschätzen kann.
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von Peninsula »

Axel hat geschrieben: 10. Apr 2020, 16:04 Natürlich konnten damaligen AAA Spiel im Kern sehr viel kreativer sein.
Da widerspreche ich ja gar nicht. Nicht mitgehen konnte ich mit "damals gab es vielleicht alle paar Monate mal ein geiles Spiel". Die Zeit verging zwar gefühlt langsamer (1992-1998 war NIE IM LEBEN so kurz wie 2012 - 2018!!1!), aber sowas ist glaube ich wirklich eher eine Altersfrage als ein Unterangebot an guten Spielen. ;)
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Re: Runde 168 - Sind wir zu alt für Spiele - Feedback

Beitrag von Axel »

Peninsula hat geschrieben: 10. Apr 2020, 18:02 Da widerspreche ich ja gar nicht. Nicht mitgehen konnte ich mit "damals gab es vielleicht alle paar Monate mal ein geiles Spiel".
DAS habe ich ja auch nicht gesagt. Ich habe gesagt:
"Früher in den 90ern erschien alle paar Monate mal EIN geiles Spiel was man irgendwie interessant fand“

Beispiel: Mir konnten bereits in den 90ern Strategiespiele egaler nicht sein. Also waren sie nicht in meinem Beuteschema. Sondern das waren dann zu meiner PC-Zeit vor allem Adventures. Zwar wurde der Markt mit vielen schlechten Adventures geflutet, aber die wollte man ja nicht. Sondern die, die einem vom Setting her interessierten. Und die auch ne gute Wertung in den Zeitschriften hatten. Da musste man wirklich teilweise echt lange warten. Oder bei Jump & Runs auf dem SNES: Es gab viele, aber auch hier waren Highlights nur alle paar Monate mal angesagt.

Das lag ja auch am Taschengeld: Das hatte man ja dafür aufgespart, dass wirklich was cooles kam. Vielleicht war ich damals nur kritischer als heute. Weil: Wenn Du Dir vom Taschengeld ein Spiel gekauft hattest, das musste Monate halten! Also habe ich mir in den Zeitschriften die Spiele so angeschaut: Sieht nett aus, aber willst Du dafür Dein Taschengeld rausschmeißen? Oder reicht es, wenn Du es irgendwann mal in der Videothek siehst und ein Wochenende mitnimmst?

Ich weiß nicht, ob man das nachvollziehen kann was ich meine...
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