Noch einmal ein paar Worte zu diesem Format im Allgemeinen, weil ich zwei, drei entsprechende PNs und Nachrichten bekommen habe und einige fundamentale Dinge offenbar nicht (gut) genug erklärt habe:
Dieses Format ist eine Dokumentation. Die Qualität von The Surge 2 interessiert mich also nur insofern, wie sie einen Einfluss auf die Arbeit hinter den Kulissen besitzt. Ob das Spiel gut wird oder nicht, wird man anhand dieses Formats nicht beurteilen können - das ist auch gar nicht mein Ziel. Das Ziel ist der Einblick hinter die Kulissen - und in die Gedanken, Sorgen und Probleme der Menschen, die daran arbeiten.
Ich will wissen, wie sie "ticken", warum sie machen, was sie machen, was sie an- und umtreibt, wie sie arbeiten. Und wie aus dieser Arbeit am Ende ein Spiel entsteht. Per PN wurde ich beispielsweise gefragt: Würdest du The Surge 2 im Anschluss so besprechen, wie du das bei Witcher 3 getan hast? Die Antwort darauf lautet nein. Aber nicht deshalb, weil ich beschlossen habe, den kritischen Journalisten in den Keller zu sperren, sondern weil es für ein solches Projekt notwendig ist, sich auch menschlich und emotional zu öffnen - genau das, was eine seriöse Rezension zu vermeiden hat. Am Ende werde ich gewiss eine Nähe zu diesem Spiel und v.a. den daran Beteiligten haben, die eine unbefangene Kritik unmöglich macht. Aber genau von dieser Nähe lebt eine gute Dokumentation. Denn durch die Nähe entstehen Einblicke, die in einem knallharten Interview nicht entstehen (dort wiederum entstehen andere).
Kurz: Das ist hier ist keine klassische journalistische Reportage - und sollte es auch nie sein. Wahrscheinlich war es in diesem Kontext ungeschickt, in der Weltherrschaft flapsig von "embedded journalist" zu sprechen, weil das ein falsches Bild zeichnet. Ich will gar keine regelmäßigen Frontberichte absetzen. Ich will wissen, wie diese Maschine funktioniert - und wie die Menschen ticken, die an ihr arbeiten. Ich will verstehen, nicht urteilen.
Wenn jetzt die Mehrheit sagt: Nee du, lass das Verständnis mal stecken - dann lass ich es stecken und arbeite im stillen Kämmerlein weiter an der "großen Dokumentation". Weil ich sowas noch nie gemacht habe, weil es verdammt viel Spaß macht und weil ich ehrlich davon überzeugt bin, dass der unverfälschte Blick hinter die Kulissen ein Gewinn ist.
omok23 hat geschrieben: ↑23. Jul 2018, 13:46Irgendwie kommt mir The Surge viel zu positiv weg
Wo? In der Folge? Dort fällt doch gar kein (positives) Urteil über die Qualität von The Surge? Die Rezension von André zusammen mit einem nicht unbedingt sehr glücklichen Jan Klose kann man ja im AeB-Archiv nachhören.