Ja, und wenn man dann noch bedenkt, wie sehr der Spielemarkt in der Quantität zuletzt explodiert ist (gut nachvollziehbar an der Anzahl jährlicher Releases auf Steam), müsst eigentlich sowas gelten wie:
1. 2017
2. 2016
3. 2015
Und so wird es auch hinkommen, wenn man sich eher auf Indie-Spiele eingeschossen hat und einigermaßen dazu in der Lage ist, die passenden Perlen herauszupicken (was nicht einfach ist).
Man darf aber kritisieren, dass AAA-Titel in Sachen Spielmechanik und -tiefe (sowie auch der Musik) nicht immer in den letzten Jahren an Qualität hinzugewonnen haben. Dabei fällt auf, dass es stark auf das Genre ankommt. Streng genommen hat ein Super Mario Odyssey, abgesehen von der Grafik, es schwer, mich gegenüber Super Mario Galaxy 1 & 2 zu überzeugen (selbst Super Mario 64 hat vielleicht einen besseren Spielfluss und liefert interessantere Herausforderungen, jedenfalls mit mehr Regelmäßigkeit). Ein Zelda: Breath of the Wild, überzeugt längst nicht jeden, wenn man bedenkt, dass früher ein stärkeres Augenmerk auf größere, aber kompakte Dungeons gelegt wurde, und an Walking-Simulatoren erinnernde (jedoch ohne interessante Story-Elemente) Spielphasen in der Häufigkeit und Dauer vielleicht selbst in 3D seltener waren. (Ich begrüße jedoch den Ansatz mit den zu Kreativität einladenden Physik-Spielereien, was in dieser Form früher wohl nicht möglich gewesen wäre.)
Wenn man sich hingegen die Mario-Kart-Serie anschaut, kann man wohl kaum behaupten, dass frühere Iterationen wirklich mehr Spaß machen als Mario Kart 8. Überhaupt, im gesamten Sport- und Rennspiel-Genre (vielleicht sogar überall, wo "simuliert" wird?) sind die Fortschritte erheblich. War PES 2008 gegenüber PES 6 damals ein starker Rückschritt mit seltsamer Ballphysik (kein Wunder vielleicht, wenn man bedenkt, dass man bei der Engine quasi wieder bei Null angefangen hat, nach Jahren kleiner bis mittelgroßer Verbesserungen), so muss ich sagen, dass beispielsweise ein PES 2013 mittlerweile insgesamt das spaßigere und realistischere Gameplay bietet. Oder Basketball: Dank der NBA2k-Serie befindet sich dieser Sport in Sachen Realismus mittlerweile auf einem geradezu unfassbar hohen Niveau.
Wenn ich mir dann aber wieder die Thief-Serie anschaue, dessen Reboot stark kritisiert wurde: Ich habe neulich mal wieder Thief: Deadly Shadows (der dritte Teil) angespielt und war überrascht, was für eine Immersion es trotz der technischen Limitationen erzeugt, teilweise hatte ich da Herzklopfen. Und das Leveldesign war wirklich durchdacht. Es schaut also derzeit nicht unbedingt gut im (AAA- bzw. 3D-) Action-Adventure-Genre aus, wenn man sich kompaktere, interessant ausgestaltete Welten oder Levelabschnitte wünscht. Und das nicht gerade für einen Mangel an Spieltiefe stehende RTS-Genre ist gar nahezu komplett ausgestorben, jedenfall im AAA-Bereich. (Im Indie-Bereich: Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber ein WC3: The Frozen Throne ist schwer zu toppen; das Genre war um die Jahrtausendwende herum wohl bereits nahezu perfektioniert worden.)
Summa summarum: So einfach ist die Sache vielleicht doch nicht. Wie immer lautet die Antwort: "It depends!"
Früher war manches besser, aber längst nicht alles und es hängt ab sowohl vom Genre als auch vom individuellen Geschmack. Für mich persönlich mögen die Klassiker von 1998 (wie Half-Life, Thief, StarCraft) bereits überholt worden sein, aber 2007 mit seinen beiden gigantischen Leuchttürmen Super Mario Galaxy und Portal ist schwer zu toppen, zudem waren beide keine Indie-Titel. [Super Mario Galaxy 2 und Portal 2 erschienen in unterschiedlichen Jahren.]
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