USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Alles, was nicht in ein anderes Forum gehört: Hier rein
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Rigolax
Beiträge: 2180
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Rigolax »

Kleines Update: Gronkh macht ein Let's Play der internationalen Version. https://www.gameswirtschaft.de/marketin ... -youtuber/

Sorry muss mal (wieder) ranten:

Aus dem Artikel von GamesWirtschaft: "Nach wie vor gilt in Deutschland der Grundsatz, dass die Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen unter Strafe steht, also insbesondere Nazi-Symbole, -Abzeichen und -Gesten." Symbole/Gesten/Abzeichen sind keine Propagandamittel, weder im rechtlichen noch im allgemeinsprachlichen Sinne (okay, vielleicht in dem, aber nicht in meinem). § 86 StGB = Propagandamittel, § 86a StGB = Symbole.

"Dieses nicht zuletzt finanzielle Risiko eines Strafverfahrens wegen Verstoßes gegen § 86 StGB wird auch bei YouTuber-Vermarktern gesehen." § 86a, verdammte Axt. Kann auch nicht sein, dass man irgendwie gerartet einen Verstoß gegen die Sozialadäquanzklausel meint, die jedenfalls in 86 StGB steht, weil z. B. auch § 130 StGB (Volsverhetzung) auf die verweist. § 86 und 86a sind zwei verschiedene Gesetze, auch wenn der kleine Buchstabe was anderes suggerieren mag. Wäre schön, wenn ein Journalismus das mal verstehen könnte.

Schön wäre auch, wenn heise nicht in einer Überschrift veröffentlichen würde: "Wolfenstein Youngblood: Microsoft und Media-Saturn boykottieren Hakenkreuz-Fassung", wenn dann im Text steht "Auch Microsoft scheint die internationale Version von Wolfenstein Youngblood nicht zu verkaufen.". Ein Boykott ist das sicher nicht, solange man nicht konkrete Gürnde kennt. Meines Erachtens ist es schon grenzwertig, die Absage von Media-Saturn als "Boykott" zu bezeichnen (wie es zurerst GamesWirtschaft tat), weil "sensibler Inhalt" alleine für mich keinen Boykott ausdrückt, sondern eben auch wirtschaftliche Gründe haben könnte. Nach meinem Sprachgefühl ist ein Boykott ein bewusster Verzicht mit politischer oder sozialer Botschaft, gelinde gesagt ein Druckmittel. Derartiges lese ich bei Media-Saturn nicht heraus. https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 80805.html (übrigens mit fetten Hakenkreuzen im Titelbild).
Phazonis
Beiträge: 490
Registriert: 29. Jul 2017, 21:37

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Phazonis »

Rigolax hat geschrieben: 29. Jul 2019, 13:43 Schön wäre auch, wenn heise nicht in einer Überschrift veröffentlichen würde: "Wolfenstein Youngblood: Microsoft und Media-Saturn boykottieren Hakenkreuz-Fassung", wenn dann im Text steht "Auch Microsoft scheint die internationale Version von Wolfenstein Youngblood nicht zu verkaufen.". Ein Boykott ist das sicher nicht, solange man nicht konkrete Gürnde kennt. Meines Erachtens ist es schon grenzwertig, die Absage von Media-Saturn als "Boykott" zu bezeichnen (wie es zurerst GamesWirtschaft tat), weil "sensibler Inhalt" alleine für mich keinen Boykott ausdrückt, sondern eben auch wirtschaftliche Gründe haben könnte. Nach meinem Sprachgefühl ist ein Boykott ein bewusster Verzicht mit politischer oder sozialer Botschaft, gelinde gesagt ein Druckmittel. Derartiges lese ich bei Media-Saturn nicht heraus. https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 80805.html (übrigens mit fetten Hakenkreuzen im Titelbild).
Ich habe ja schon beschrieben, dass ich von Saturns Haltung nix halte. Wie gesagt man stellt sich auch Inglorious Bastards ins Regal, dann sollte man gegen Wolfenstein auch nix haben. Und wirtschaftliche Gründe fallen mir halt keine ein. Bei Microsoft und anderen Online-Stores kann ich den Verzicht zumindest nachvollziehen, weil dort ja das gnaze Problem mit Screenshots, Profilildern und Co. folgt. Wenn man dies verhindern will ist das zwar Schade, aber zumindest verständlich. Ob man dies als Boykott versteht, da kann man sich drüber streiten.
Und zu deiner kleinen Spitze gegnüber Heise: Ja so in etwa wie der Spiegel bei dem das Hakenkreuz schon Titelseiten zierte? Ich finde diesen Thread mittlerweile sehr spannend, weil er mir zeigt wie recht Andre doch damals hatte mit seiner Aussage, dass sehr viele Leute doch noch eine sehr konservative Haltung gegenüber Spielen haben. Die Literatur, Der Film und besonders auch die Allgemeinpresse haben das Hakenkreuz schon seit Jahren frei genutzt zur Unterhaltung, zur Aufklärung und manchmal auch einfach nur zur Verkaufssteigerung und jetzt wo sich das Videospiel als Medium sich mal dieselben Rechte rausnimmt ist das Geschrei plötzlich groß?
Rigolax
Beiträge: 2180
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Rigolax »

Phazonis hat geschrieben: 29. Jul 2019, 14:54 Ich habe ja schon beschrieben, dass ich von Saturns Haltung nix halte. Wie gesagt man stellt sich auch Inglorious Bastards ins Regal, dann sollte man gegen Wolfenstein auch nix haben. Und wirtschaftliche Gründe fallen mir halt keine ein.
Mit "wirtschaftlichen Gründen" dachte ich so an das, was ClintSchiesstG geschrieben hat (viewtopic.php?f=2&t=3744&start=300#p111878). Also Bedenken, dass es sonst noch backfired. Man könnte auch sagen wirtschaftliches Kalkül.

Habe ich vergessen vorhin übrigens, im Artikel von GamesWirtschaft wird auch erwähnt, dass das SPON-Review Nazi-Symbole verwendet, und das jetzt auch nicht unbedingt dezent. Also auch hier zeigt sich, dass GameStar gelinde gesagt ne unnötige Panik schiebt. https://www.spiegel.de/netzwelt/games/w ... 79443.html

Aber GameStar bzw. das Gros der deutschen Spielepresse ist bei so was eh "speziell". War's früher auch schon mit dieser lächerlichen Umbennung von indizierten Titeln, damit man ja keine Werbung betreibt. Zum Glück ist das mehr oder weniger Geschichte, zumindest online berichten die mittlerweile andauerend auch über Index-Ware (und hat nichts mit einer Rechtsprechung zu deren Gunsten zu tun, zumindest wäre es mir nicht bekannt).
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4985
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Heretic »

Rigolax hat geschrieben: 29. Jul 2019, 16:21 Aber GameStar bzw. das Gros der deutschen Spielepresse ist bei so was eh "speziell". War's früher auch schon mit dieser lächerlichen Umbennung von indizierten Titeln, damit man ja keine Werbung betreibt. Zum Glück ist das mehr oder weniger Geschichte, zumindest online berichten die mittlerweile andauerend auch über Index-Ware (und hat nichts mit einer Rechtsprechung zu deren Gunsten zu tun, zumindest wäre es mir nicht bekannt).
Nun ja, man ist halt vorsichtig. Und zu Print-Zeiten war man noch vorsichtiger, weil man ungern eine komplette Auflage einstampfen wollte. Man denke an die Hakenkreuz-Geschichte bei der PC Powerplay. Ich vermute mal, dass früher oder später auch über internationale Versionen von Titeln wie Wolfenstein ganz normal berichtet werden wird und diese auch in den Regalen diverser Ketten zu finden sein werden. Die zieren sich aktuell noch ein wenig, werden aber langfristig nicht auf die zusätzlichen Einnahmen verzichten wollen.
Rigolax
Beiträge: 2180
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Rigolax »

Heretic hat geschrieben: 29. Jul 2019, 18:47
Rigolax hat geschrieben: 29. Jul 2019, 16:21 Aber GameStar bzw. das Gros der deutschen Spielepresse ist bei so was eh "speziell". War's früher auch schon mit dieser lächerlichen Umbennung von indizierten Titeln, damit man ja keine Werbung betreibt. Zum Glück ist das mehr oder weniger Geschichte, zumindest online berichten die mittlerweile andauerend auch über Index-Ware (und hat nichts mit einer Rechtsprechung zu deren Gunsten zu tun, zumindest wäre es mir nicht bekannt).
Nun ja, man ist halt vorsichtig. Und zu Print-Zeiten war man noch vorsichtiger, weil man ungern eine komplette Auflage einstampfen wollte. Man denke an die Hakenkreuz-Geschichte bei der PC Powerplay.
Ja, auch das war ja unnötige Selbstzensur. Ein unfassbares Unding eigentlich. Ich weiß jetzt nicht, ob eine etwaige USK-Kennzeichnung oder DT Control (kennt die hier wer?) die dazu genötigt hat, aber tja. Der Wikipedia-Artikel zur PC Powerplay und mittelbar zu der Geschichte ist übrigens auch ziemliche Banane, heißt da drin "ein Video, das verbotenerweise eine Hakenkreuzfahne zeigte"...

Aber klar, ich kann die Vorsicht verstehen, macht's nur nicht weniger albern und setzt sich, noch alberner, bis heute fort, wie man sieht. Vermutlich ist die deutsche Spielelandschaft schlicht traumatisiert durch den langen Jugendmedienschutz- und Strafrechtsterror.
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4985
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Heretic »

Rigolax hat geschrieben: 29. Jul 2019, 19:16Ja, auch das war ja unnötige Selbstzensur.
War es das wirklich? Ich denke eher, dass der CyPress-Verlag tatsächlich mächtig Ärger hätte bekommen können, wenn man das Heft trotzdem ausgeliefert hätte. Da war das Einstampfen der Auflage womöglich sogar die klügere (und vielleicht auch billigere) Entscheidung.

Gab es nicht mal einen Podcast mit Martin Deppe zu diesem Thema?
Rigolax
Beiträge: 2180
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Rigolax »

Heretic hat geschrieben: 29. Jul 2019, 19:50
Rigolax hat geschrieben: 29. Jul 2019, 19:16Ja, auch das war ja unnötige Selbstzensur.
War es das wirklich? Ich denke eher, dass der CyPress-Verlag tatsächlich mächtig Ärger hätte bekommen können, wenn man das Heft trotzdem ausgeliefert hätte. Da war das Einstampfen der Auflage womöglich sogar die klügere (und vielleicht auch billigere) Entscheidung.

Gab es nicht mal einen Podcast mit Martin Deppe zu diesem Thema?
Wieso denn? Ärger von wem? Vielleicht von den Wirtschaftspartnern, aber nicht von der Justiz. Das war ja nichtmal in einem Videospiel, das war in einem Trailer-Video. Und das Spiel, Turning Point: Fall of Liberty, war/ist nie indiziert (in der int. Version). War halt natürlich auch 2007 schon unnötig, wobei damals kaum einer die Gesetzeslage verstanden hatte.

EDIT: In Auf ein Altbier #3 ab 1:35:00 sagt Deppe, dass man das auch mit der Kunstfreiheit durchgesetzt haben könnte und das es da keinen juristischen Ärger gab. https://www.gamespodcast.de/podcast/auf ... nkreuz_md/
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4985
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Heretic »

Rigolax hat geschrieben: 29. Jul 2019, 20:04Wieso denn? Ärger von wem? Vielleicht von den Wirtschaftspartnern, aber nicht von der Justiz. Das war ja nichtmal in einem Videospiel, das war in einem Trailer-Video. Und das Spiel, Turning Point: Fall of Liberty, war/ist nie indiziert (in der int. Version). War halt natürlich auch 2007 schon unnötig, wobei damals kaum einer die Gesetzeslage verstanden hatte.
Gute Frage. Der Trailer muss sich ja auf der Heft-DVD befunden haben, die von der USK maximal eine "Ab 16"-Alterseinstufung bekommen haben muss. Also muss auch die USK das Hakenkreuz übersehen haben, sonst hätte sie das der Redaktion sicherlich mitgeteilt und/oder eine Kennzeichnung verweigert. Wenn denn der Trailer Spielszenen mit verfassungsfeindlichen Symbolen gezeigt hat, denn die waren ja in Computerspielen nicht erlaubt. Einem Spiel, dass in Deutschland in dieser Version nie veröffentlicht worden ist, weil NS-Symbolik. Hach ja... :roll:
Rigolax
Beiträge: 2180
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Rigolax »

Heretic hat geschrieben: 29. Jul 2019, 20:20
Rigolax hat geschrieben: 29. Jul 2019, 20:04Wieso denn? Ärger von wem? Vielleicht von den Wirtschaftspartnern, aber nicht von der Justiz. Das war ja nichtmal in einem Videospiel, das war in einem Trailer-Video. Und das Spiel, Turning Point: Fall of Liberty, war/ist nie indiziert (in der int. Version). War halt natürlich auch 2007 schon unnötig, wobei damals kaum einer die Gesetzeslage verstanden hatte.
Gute Frage. Der Trailer muss sich ja auf der Heft-DVD befunden haben, die von der USK maximal eine "Ab 16"-Alterseinstufung bekommen haben muss. Also muss auch die USK das Hakenkreuz übersehen haben, sonst hätte sie das der Redaktion sicherlich mitgeteilt und/oder eine Kennzeichnung verweigert. Wenn denn der Trailer Spielszenen mit verfassungsfeindlichen Symbolen gezeigt hat, denn die waren ja in Computerspielen nicht erlaubt. Einem Spiel, dass in Deutschland in dieser Version nie veröffentlicht worden ist, weil NS-Symbolik. Hach ja... :roll:
Hab in meinem Post drüber den Podcast reineditiert, den du vielleicht meintest. Die Auflage wurde präventiv aus dem Handel genommen. Zur USK sagt er da nichts, aber müsste eigentlich schon ein Faktor sein, wenn die Heft-DVD explizit geprüft wurde. [EDIT: Wenn man den Trailer auch als "ungeprüft" betrachtet, wäre das Heft demnach eigentlich auch "ab 18" gewesen (§ 12 Abs. 1 und 3 JuSchG), also hätte nicht wie USK 16 verkauft werden können; vielleicht sogar der wichtigere Faktor als § 86a StGB.]

"Wenn denn der Trailer Spielszenen mit verfassungsfeindlichen Symbolen gezeigt hat, denn die waren ja in Computerspielen nicht erlaubt." Na ja, die waren streng genommen ja auch damals erlaubt. Nur weil die USK damals keine Kennzeichnung dafür erteilt hätte, heißt es nicht, dass es nicht erlaubt war (klar). In dem Sinne hätten die auch legaler Weise eine Demo der int. Version auf die Disc pressen können und es wäre vermutlich legal gewesen [im Sinne von § 86a StGB] (wobei ich nicht meine Hand ins Feuer legen will, wie ein Amtsgericht 2007 entschieden haben könnte; wäre man aber die Instanzen hoch gegangen, wäre das, denke ich mal, schon damals für legal erklärt worden, da Turning Point 1) klar Anti-Nazi ist und 2) doch auch klar Kunstcharakter erkennen lassen konnte, wenn man sich dem mal öffnet.).
Rigolax
Beiträge: 2180
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Rigolax »

Rigolax hat geschrieben: 29. Jul 2019, 13:43 Kleines Update: Gronkh macht ein Let's Play der internationalen Version. https://www.gameswirtschaft.de/marketin ... -youtuber/
Update: er hat's erstmal offline genommen. [EDIT: Sorry, hab "nicht-mehr-öffentlich" falsch interpretiert. Der hat die nicht offline genommen, sondern auf unlisted gestellt.]

https://www.youtube.com/user/Gronkh/community

"Da ich in der Vergangenheit immer wieder als Exempel für jeden Scheiß herhalten musste [...]"

"Studio71 prüft die Sache gerade anwaltlich [...]."
Zuletzt geändert von Rigolax am 30. Jul 2019, 02:14, insgesamt 1-mal geändert.
Andreas29

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Andreas29 »

Rigolax hat geschrieben: 29. Jul 2019, 22:11
Rigolax hat geschrieben: 29. Jul 2019, 13:43 Kleines Update: Gronkh macht ein Let's Play der internationalen Version. https://www.gameswirtschaft.de/marketin ... -youtuber/
Update: er hat's erstmal offline genommen.

https://www.youtube.com/user/Gronkh/community

"Da ich in der Vergangenheit immer wieder als Exempel für jeden Scheiß herhalten musste [...]"

"Studio71 prüft die Sache gerade anwaltlich [...]."

Nun. Ein typischer Gronkh halt. Er ist eigentlich intelligent genug um zu wissen, dass das rechtlich ungeklärt ist, haut aber einfach mal raus, um sich danach als Opfer darzustellen. :dance:

Lenkt auch sicherlich ganz gut ab vom HWSQ-Desaster.
ClintSchiesstGut
Beiträge: 660
Registriert: 16. Mär 2019, 13:18
Wohnort: West NRW

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von ClintSchiesstGut »

Tja, die USK Freigabe ist eine Sache.

Das Spiel einer breiten Masse 'vorführen' steht sicher wieder auf einem anderen Blatt.

Ich habe mir alle 3 Videos von Gronkh angeschaut und er hat es 'witzig' vorgeführt mit seinem Kollegen.

'Witzig' wird bei einem Stream, mit dieser Thematik, sicherlich NICHT überall gern gesehen.

Weiterhin steht jeder 'Streamer' auch dafür gerade, dass halt nicht nur 18 Jährige zuschauen.

Da werden sich in den nächsten Wochen / Monate noch andere Streamer bestimmt etwas anhören dürfen.

So 'locker' läuft es halt doch nicht, nur wegen einer USK Freigabe.
:whistle:
Benutzeravatar
Schlagerfreund
Beiträge: 1015
Registriert: 1. Feb 2019, 16:06
Wohnort: Ruhrpott

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Schlagerfreund »

Wundert mich jetzt nicht. Typischer Gronkh.

1. Zweifelhafte Aktion machen die viele Klicks bringt.
2. Zurück rudern.
3. Jammern.
Rigolax
Beiträge: 2180
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Rigolax »

Nachtrag von mir noch: Die Videos sind nicht offline, sondern unlisted.

Wer die jetzt noch sehen will, vielleicht wird der Fall ja noch interessant:
https://twitter.com/Gronkh/status/1154815833488658433
https://twitter.com/Gronkh/status/1155179582896660481
https://twitter.com/Gronkh/status/1155539546613919745

(ich könne auch die Direktlinks posten, aber warum sollte ich, wenn er die Videos noch selbst auf Social Media verbreitet. :P)

Bei der Begründung von Gronkh, muss ich mal sagen, kommt auch der Eindruck auf, dass da nicht viel nachgedacht wurde. Es ist doch einfach logisch, dass ein kommentiertes Let's Play ein eigenständiges Werk ist. Aber Hauptsache erstmal für die 5. Millionen Abonnenten etwas rausklotzen.

Bei GamesWirtschaft gibt's noch'n Update: Das YouTuber-Netzwerk Allyance (Teil der Webedia-Gruppe; also wie GameStar) rät von der internationalen Fassung ab. Die Begründung ist natürlich auch endlos schwammig und unnütz. https://www.gameswirtschaft.de/marketin ... -youtuber/
Andreas29

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Andreas29 »

Rigolax hat geschrieben: 30. Jul 2019, 11:16 Bei der Begründung von Gronkh, muss ich mal sagen, kommt auch der Eindruck auf, dass da nicht viel nachgedacht wurde. Es ist doch einfach logisch, dass ein kommentiertes Let's Play ein eigenständiges Werk ist. Aber Hauptsache erstmal für die 5. Millionen Abonnenten etwas rausklotzen.
Nun. Um bei Gronkh auch mal eins positiv zu bewerten: Er versucht seit Jahren, dass seine Videos von der FSK anstatt von der USK gewertet werden, damit er genau mit solchen Dingen keine Probleme hat. Es gab ja damals schon Ärger wegen South Park: The Stick of Truth. Er will auf diesen Weg auch indizierte Spiele frei bekommen für LPs.

Und meiner Meinung hat er da gar nicht so unrecht. Es entsteht ja ein neues Werk und das ist nicht interaktiv. Und Interaktivität ist bei der strengeren Bewertung der USK immer DAS Argument. Und rein logisch hat ein LP mehr etwas mit einem Film oder einer Serie zu tun, als mit einem Videospiel.

Das Problem ist, dass er nicht abwarten kann.
Benutzeravatar
Schlagerfreund
Beiträge: 1015
Registriert: 1. Feb 2019, 16:06
Wohnort: Ruhrpott

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Schlagerfreund »

Andreas29 hat geschrieben: 30. Jul 2019, 12:17
Rigolax hat geschrieben: 30. Jul 2019, 11:16 Bei der Begründung von Gronkh, muss ich mal sagen, kommt auch der Eindruck auf, dass da nicht viel nachgedacht wurde. Es ist doch einfach logisch, dass ein kommentiertes Let's Play ein eigenständiges Werk ist. Aber Hauptsache erstmal für die 5. Millionen Abonnenten etwas rausklotzen.
Nun. Um bei Gronkh auch mal eins positiv zu bewerten: Er versucht seit Jahren, dass seine Videos von der FSK anstatt von der USK gewertet werden, damit er genau mit solchen Dingen keine Probleme hat. Es gab ja damals schon Ärger wegen South Park: The Stick of Truth. Er will auf diesen Weg auch indizierte Spiele frei bekommen für LPs.

Und meiner Meinung hat er da gar nicht so unrecht. Es entsteht ja ein neues Werk und das ist nicht interaktiv. Und Interaktivität ist bei der strengeren Bewertung der USK immer DAS Argument. Und rein logisch hat ein LP mehr etwas mit einem Film oder einer Serie zu tun, als mit einem Videospiel.

Das Problem ist, dass er nicht abwarten kann.
Das hat für mich nichts mit "abwarten können" zu tun. Das ist kalkuliert und er kann nur dabei gewinnen.

Er war schneller als andere Youtube aus dem Bereich die abgewartet haben oder abwarten. Effektiv juckt ein LP von dem Spiel in 2 Wochen keinen mehr. Er kann sich auch gleichzeitig wieder als Opfer darstellen. Bringt auch wieder feine Klicks.
Andreas29

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Andreas29 »

Schlagerfreund hat geschrieben: 30. Jul 2019, 12:46 Er kann sich auch gleichzeitig wieder als Opfer darstellen. Bringt auch wieder feine Klicks.
Nun. Ich war der erste hier im Thread, der angemerkt hat, dass das bei ihm Methode hat. Das bestreite ich ja gar nicht.

Das ändert aber nichts daran, dass ich ihm sachlich Recht gebe, wenn er eher von der FSK als von der USK bewertet werden will. Ich habe mich ehrlich gesagt immer schon gefragt, warum sich die USK überhaupt für Youtube zuständig sieht.
Rigolax
Beiträge: 2180
Registriert: 20. Feb 2018, 15:53

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Rigolax »

Andreas29 hat geschrieben: 30. Jul 2019, 12:17
Rigolax hat geschrieben: 30. Jul 2019, 11:16 Bei der Begründung von Gronkh, muss ich mal sagen, kommt auch der Eindruck auf, dass da nicht viel nachgedacht wurde. Es ist doch einfach logisch, dass ein kommentiertes Let's Play ein eigenständiges Werk ist. Aber Hauptsache erstmal für die 5. Millionen Abonnenten etwas rausklotzen.
Nun. Um bei Gronkh auch mal eins positiv zu bewerten: Er versucht seit Jahren, dass seine Videos von der FSK anstatt von der USK gewertet werden, damit er genau mit solchen Dingen keine Probleme hat. Es gab ja damals schon Ärger wegen South Park: The Stick of Truth. Er will auf diesen Weg auch indizierte Spiele frei bekommen für LPs.

Und meiner Meinung hat er da gar nicht so unrecht. Es entsteht ja ein neues Werk und das ist nicht interaktiv. Und Interaktivität ist bei der strengeren Bewertung der USK immer DAS Argument. Und rein logisch hat ein LP mehr etwas mit einem Film oder einer Serie zu tun, als mit einem Videospiel.

Das Problem ist, dass er nicht abwarten kann.
Verstehe nicht, was das bedeuten soll, habe ich schon bei Gronkhs Statement nicht verstanden.

Er ist (mit seiner Firma) Mitglied der USK als Selbstkontrolleinrichtung, aber Mitglied ist z. B. auch/war Netzkino bzw. ist die USK für deren Jugendschutz zuständig: https://www.netzkino.de/#!/jugendschutz Netzkino hat nun offensichtlich nicht viel mit Spielen zu tun. Das ist wohl eben möglich, weil die USK als Selbstkontrolleinrichtung für Telemedien nicht nur auf Videospiele beschränkt ist.

Meines Erachtens wäre aber bei Let's Plays ja auch eher die FSK zuständig, da Let's Plays mit Filmen, mit TV-Serien vergleichbar sind. Da fehlt halt jegliche Interaktion. Dass das Bildmaterial aus einem Spiel stammt, ist doch rechtlich nicht ausschlaggebend.

Es ist allerdings auch egal, ob die FSK- oder USK-(Gremien) nun sein let's Play werten würde(n), denn das ändert rein gar nichts an der § 86a StGB-Thematik. Das ist auch so, wenn es um Let's Plays von indizierten Spielen (ohne geschlossene Nutzergruppe mit Erwachsenen) geht, die nach herrschender Anwaltsmeinung wohl klar auch möglich sind, wenn eben ein neues Werk geschaffen wird, dass nicht mehr im rechtlichen Sinne "im Wesentlichen inhaltsgleich" zum indizierten Spiel ist (und sonst nicht unzulässig nach § 4 Abs. 1 JMStV, d. h. nicht in dem Sinne strafrechtlich relevant oder sog. "schwer jugendgefährend" ("kriegsverherrlichend" z. B.)).

Mal anders gefragt: Würde er ein Let's Play von sich bei der FSK einreichen, würden die eine Kennzeichnung ablehnen? Kann ich mir kaum vorstellen, aber ich weiß es nicht. In den Grundsätzen der beiden Einrichtungen steht auch nichts zum Thema wie sie Film/Spiel (scharf) abgrenzen und die USK kennzeichnet nach JuSchG ja auch Gamescom-Trailers (siehe USK.de-Datenbank).

EDIT: Gibt ja auch ne FSK.online: https://www.spio-fsk.de/?seitid=468&tid=466.
Benutzeravatar
Heretic
Beiträge: 4985
Registriert: 20. Mai 2016, 13:30

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Heretic »

ClintSchiesstGut hat geschrieben: 30. Jul 2019, 00:21 Ich habe mir alle 3 Videos von Gronkh angeschaut und er hat es 'witzig' vorgeführt mit seinem Kollegen.

'Witzig' wird bei einem Stream, mit dieser Thematik, sicherlich NICHT überall gern gesehen.
Ich habe die Videos nicht gesehen, deshalb frage ich einfach mal nach: Was bedeutet in diesem Fall "witzig"? Ich vermute mal, er passt sich der satirisch-überzogenen Art des Spiels an und kommentiert das Geschehen dementsprechend. Was ich absolut legitim fände. Würde er sich aber über in irgendeiner Form despektierlich über die Opfer des NS-Regimes äußern, sähe das natürlich ganz anders aus.

Gronkh und andere bekannte Youtuber sollten eigentlich inzwischen Profi genug sein, ihre Kommentierung dementsprechend zu gestalten und einen Kompromiss aus Humor und Ernsthaftigkeit hinbekommen. Wenn sie aus welchen Gründen auch immer irgendwelchen Unsinn verzapfen, müssen sie auch mit etwaigen Konsequenzen leben.
Phazonis
Beiträge: 490
Registriert: 29. Jul 2017, 21:37

Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Beitrag von Phazonis »

Nur auf die Gefahr hin, dass er dann doch auf die Ide kommt die Posts zu löschen oder löschen zu müssen:
1.https://youtu.be/NC3e1lreD0g
2.https://youtu.be/og48xqTUwUw
3.https://youtu.be/s7gnxQpBZ6U
Antworten