Der Artikel bei Spiegel Online war von einem gewissen Dominik Schott...Stuttgarter hat geschrieben: ↑9. Aug 2018, 16:02 und dann hat es sogar seinen Weg in Spiegel und glauch auch ZEIT gefunden...
USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
- Andre Peschke
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)
Jopp. Wenn ich mir was aus den Fingern saugen soll, könnte ich höchstens sagen, es war scheinbar das erste Mal, dass im Familienministerium NRW das Telefon geklingelt hat und sich die eigentlich verantwortlichen unbequeme Fragen stellen lassen mussten, anstatt dass die Presse bei der USK stehenblieb. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die OLJB vorher inklusive Herleitung des Gesamtbildes als eigentliche Ursache benannt wurden - was aber durchaus geschehen sein kann.jesobuild hat geschrieben: ↑9. Aug 2018, 19:59Ich muss sagen, auch wenn ich das total super fände: ich glaube nicht, dass die Reportage einen wahrnehmbaren Einfluss auf die Sache hatte. Dafür ist die Reichweite einfach viel zu gering.Stuttgarter hat geschrieben: ↑9. Aug 2018, 16:02 Die Reportage könnte dann dazu geführt haben, dass paar wichtige Leute sich nochmal eingehend Gedanken gemacht haben, weil sie von André dazu befragt wurden.
Aber selbst wenn das alles zuträfe und nicht nur meiner Unkenntnis anderer, vorhergehender Berichte geschuldet ist: Es ist sehr, sehr unwahrscheinlich, dass die Reportage an dieser Kehrtwende irgendeinen erheblichen Anteil hatte, IMO. Was völlig okay ist. Die Reportage sollte euch informieren und nicht die Welt verändern.
Andre
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Ich war letztes Jahr in Berlin beim BIU (einem der beiden Vorgänger des game) zu besuch und hatte da auch die Gelegenheit mit Dr. Christian-Henner Hentsch (Leiter der Rechtsabteilung beim BIU und jetzt beim game) ein wenig darüber zu Reden - die waren da schon lange dran. Was genau da hinter den Kulissen lief und was am Ende den Ausschlag gegeben hat: Keine Ahnung, könnte spannend sein zu erfahren. Aber ja, Lobbyismus läuft halt eher außerhalb der Öffentlichkeit und kann auch in solchen Fällen funktionieren.
Ob irgendeiner der Beiträge hier etwas dazu beigetragen hat halte ich auch für irrelevant - obwohl es bestimmt so war!
Quis leget haec?
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Re: Wortreich: Hinterm Hakenkreuz verschanzt (Diskussion zur Kolumne)
Okay, vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt - insofern möchte ich noch mal präzisieren, was ich meinte.Andre Peschke hat geschrieben: ↑9. Aug 2018, 20:38
Jopp. Wenn ich mir was aus den Fingern saugen soll, könnte ich höchstens sagen, es war scheinbar das erste Mal, dass im Familienministerium NRW das Telefon geklingelt hat und sich die eigentlich verantwortlichen unbequeme Fragen stellen lassen mussten, anstatt dass die Presse bei der USK stehenblieb. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die OLJB vorher inklusive Herleitung des Gesamtbildes als eigentliche Ursache benannt wurden - was aber durchaus geschehen sein kann.
Aber selbst wenn das alles zuträfe und nicht nur meiner Unkenntnis anderer, vorhergehender Berichte geschuldet ist: Es ist sehr, sehr unwahrscheinlich, dass die Reportage an dieser Kehrtwende irgendeinen erheblichen Anteil hatte, IMO. Was völlig okay ist. Die Reportage sollte euch informieren und nicht die Welt verändern.
Andre
Dass die nicht auf Dich gewartet haben um zu sagen, "Oh, so haben wir das ja noch nie gesehen" - das ist klar.
Unbestreitbar ist aber, dass Du/Ihr da definitiv paar Pferde im Rennen hattet. Zunächst mal wart meines Wissens Ihr es, die anhand von "Wolfenstein" tatsächlich eine über die reine Spielepresse hinausgehende Debatte angestoßen habt, was diese rechtliche Unsicherheit in der Praxis für hanebüchene Konsequenzen haben kann. Danach hast Du, wie Du ja selbst einräumst, den anscheinend "richtigen" Feuer unterm Hintern gemacht. Zuletzt Wolfgangs Kolumne.
Mit Sicherheit spielt eine entscheidende Rolle, dass mit "Wolfenstein 2" und jetzt "Attentat 1942" zwei Spiele erschienen (bzw. eben nicht erschienen) sind, die auf ihre jeweils eigene Art die Absurdität der Rechtslage deutlich gemacht haben. Aber es braucht auch jemand, der immer wieder und an den richtigen Stellen darauf hinweist. Ich wüsste niemanden, der das im letzten Jahr( auf unterschiedlichste Weise) so gründlich getan hätte wie Ihr.
Habt Ihr das ganz allein erreicht? Nein, natürlich nicht. Die Umstände waren optimal - und vielleicht war auch einfach der richtige Zeitpunkt. Aber ich glaube, es wäre auch verkehrt, die Beharrlichkeit dreier - soweit ich das beurteilen kann - durchaus geachteter Journalisten und eines Branchenurgesteins komplett zu negieren.
- Andre Peschke
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
AFAIK wurde das Thema auch von Seiten der USK schon laaange "beackert". Womit wiederum Felix Falk wohl am ehesten Anspruch erheben könnte, intrumentell an der Veränderung mitgewirkt zu haben.goschi hat geschrieben: ↑9. Aug 2018, 20:54 Unter einem Facebook-Beitrag zu Wolfgangs Kolumne schrieb Felix Falk (Geschäftsführer des game Verbandes) am 29. Mai:
Das thema wurde also durchaus zu dem zeitpunkt schon sehr ernst vom game beackert, einfach sachlich und im Hintergrund, was bei dem Thema wohl auch viel effizienter ist.
Den Hoffnungen, dass thePod hier einen relevanteren Anteil hat, muss man damit wohl eine klare Abfuhr erteilen, der neue Verband tat einfach seine Arbeit und dies offenbar gut (entegegen gewissen Rants...).
Kann auch gut sein, dass sich nach der Wahl einfach nur Personalien im Ministerium geändert haben.
Andre
Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Dass das Thema bei USK und Game schon lange beackert wurde, ist durchaus bekannt - wenngleich nur hinter vorgehaltenen Händen. Aber dass der öffentliche Druck bei so etwas - wie Felix meint - keine Rolle spiele oder sogar kontraproduktiv wäre, halte ich für eine Nebelkerze. Ich will nun wirklich nicht behaupten, dass wir irgendeinen maßgeblichen Anteil hätten. Aber wenn öffentlicher Druck beim Aufbrechen verkrusteter Strukturen nicht hilfreich wäre, könnten wir den gesamten Journalismus ein- und Top-10-Listen erstellen.goschi hat geschrieben: ↑9. Aug 2018, 20:54Das thema wurde also durchaus zu dem zeitpunkt schon sehr ernst vom game beackert, einfach sachlich und im Hintergrund, was bei dem Thema wohl auch viel effizienter ist.
Den Hoffnungen, dass thePod hier einen relevanteren Anteil hat, muss man damit wohl eine klare Abfuhr erteilen, der neue Verband tat einfach seine Arbeit und dies offenbar gut (entegegen gewissen Rants...).
Insofern erkläre ich für mich selbst: Ich maße mir nicht an, uns einen wie auch immer gearteten Beitrag daran zu unterstellen - aber wir haben unseren Job gemacht.
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Eben - Woodward und Bernstein würden sich ob dieser Aussage vermutlich amüsiert zuprosten.
Und "Job machen" reicht ja völlig - wenn man ihn denn richtig macht.
Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Ein denkwürdiger Tag, wo unser aller Hobby ein Stückchen mehr als Kunst wahrgenommen wird. Ich hoffe inständig, dass Entwickler damit verantwortungsvoll umgehen, wie z.B. das Team von Attentat 1942 es kürzlich unter Beweis stellte!
"Wenn man den Sumpf trocken legen will, darf man nicht die Frösche fragen!"
Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
"10 Artikel, die die Welt verändert haben" hätte ich da als VorschlagJochen hat geschrieben: ↑9. Aug 2018, 22:08 ... Ich will nun wirklich nicht behaupten, dass wir irgendeinen maßgeblichen Anteil hätten. Aber wenn öffentlicher Druck beim Aufbrechen verkrusteter Strukturen nicht hilfreich wäre, könnten wir den gesamten Journalismus ein- und Top-10-Listen erstellen.
Insofern erkläre ich für mich selbst: Ich maße mir nicht an, uns einen wie auch immer gearteten Beitrag daran zu unterstellen - aber wir haben unseren Job gemacht.
- DexterKane
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
"Wolfgang Walk schreibt eine Kolumne. Du wirst nicht glauben, was dann passiert ist!"
Relax, it's North-Korea. The nation state equivalent of the short-bus. - Sterling Archer
Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
DexterKane hat geschrieben: ↑10. Aug 2018, 11:13 "Wolfgang Walk schreibt eine Kolumne. Du wirst nicht glauben, was dann passiert ist!"
- Cantus1977
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Bild.de berichtet sehr differenziert:
https://m.bild.de/spiele/spiele-news/sp ... obile.html
Und ich hatte mir doch schon besorgt
Wird das am Ende eine zivilisierte Debatte?
https://m.bild.de/spiele/spiele-news/sp ... obile.html
Und ich hatte mir doch schon besorgt
Wird das am Ende eine zivilisierte Debatte?
Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Oh Mann, wo soll das mit Deutschland nur hinführen, wenn ich mich jetzt nicht mal mehr darauf verlassen kann, in BILD undifferenzierte und desinformierende Artikel über Games zu lesen!Cantus1977 hat geschrieben: ↑10. Aug 2018, 13:44 Bild.de berichtet sehr differenziert:
https://m.bild.de/spiele/spiele-news/sp ... obile.html
Und ich hatte mir doch schon besorgt
Wird das am Ende eine zivilisierte Debatte?
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Wenn's für die Kolumne zu kurz wird, kriegen's die Ruhrbarone:
https://www.ruhrbarone.de/hakenkreuze-i ... ung/157371
(Nein, im Ernst: die hatten angefragt - und das nächste Wortreich ist einfach noch zu lange hin)
https://www.ruhrbarone.de/hakenkreuze-i ... ung/157371
(Nein, im Ernst: die hatten angefragt - und das nächste Wortreich ist einfach noch zu lange hin)
- HerrReineke
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Schöner Kommentar - wie gewohnt. DankeWolfgang Walk hat geschrieben: ↑10. Aug 2018, 17:33 Wenn's für die Kolumne zu kurz wird, kriegen's die Ruhrbarone:
https://www.ruhrbarone.de/hakenkreuze-i ... ung/157371
Quis leget haec?
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Absolut. Schöner Text!HerrReineke hat geschrieben: ↑10. Aug 2018, 18:58Schöner Kommentar - wie gewohnt. DankeWolfgang Walk hat geschrieben: ↑10. Aug 2018, 17:33 Wenn's für die Kolumne zu kurz wird, kriegen's die Ruhrbarone:
https://www.ruhrbarone.de/hakenkreuze-i ... ung/157371
Die ersten beiden Kommentare aber lieber nicht lesen. Es besteht Gefahr auf Bluthochdruck und irreversibel weit gerollte Augen.
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Ach, bei dem Facebookthread zu dem Welt.de-Artikel findet man da viel mehr Ignoranz - auf beiden Seiten. Einer will im Zuge dieser Veränderung jetzt aber auch Hakenkreuze auf seine Modelluboote malen dürfen, der arme Kerl wird da seit Jahren gegängelt. Und was bringt es einem, die "Bismarck" liebevoll zusammenzubasteln, wenn dann das I-Tüpfelchen nicht drauf darf...Nachtfischer hat geschrieben: ↑11. Aug 2018, 07:46
Die ersten beiden Kommentare aber lieber nicht lesen. Es besteht Gefahr auf Bluthochdruck und irreversibel weit gerollte Augen.
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Zum Glück gibt's die AeB-Trollfabrik um Herrn Fischer!Nachtfischer hat geschrieben: ↑11. Aug 2018, 07:46Absolut. Schöner Text!HerrReineke hat geschrieben: ↑10. Aug 2018, 18:58Schöner Kommentar - wie gewohnt. DankeWolfgang Walk hat geschrieben: ↑10. Aug 2018, 17:33 Wenn's für die Kolumne zu kurz wird, kriegen's die Ruhrbarone:
https://www.ruhrbarone.de/hakenkreuze-i ... ung/157371
Die ersten beiden Kommentare aber lieber nicht lesen. Es besteht Gefahr auf Bluthochdruck und irreversibel weit gerollte Augen.
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Re: USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert
Dem Gameswelt-Artikel entnehme ich nur, dass die OLJB eben nicht mehr darauf besteht, dass keine Symbole nach Paragraph 86a StGB enthalten sein dürfen.
Jetzt frage ich mich, weshalb die USK überhaupt Strafrecht prüft, statt sich auf die Jugendgefährdung zu beschränken. Auf den ersten Blick würde ich sagen: Paragraph 86a StGB geht die USK (und die OLJB) eigentlich immer noch gar nichts an, also geht sie die Sozialadäquanz auch nichts an.
Ganz abgesehen davon, dass eine USK-Entscheidung über die Sozialadäquanz Staatsanwaltschaften und Gerichte nicht binden dürfte. Selbst wenn also ein Wolfenstein mit Hakenkreuzen von der USK eine Kennzeichnung erhielte, könnte das Verkaufen dieses Spiels immer noch den Straftatbestand des Paragraph 86a verwirklichen - fraglich, ob sich Publisher und Händler diesem Risiko aussetzen möchten, solange nicht die Sozialadäquanz eindeutig bejaht werden kann, und bei Wolfenstein z.B. sehe ich das noch nicht (denkbar wäre vielleicht eine Straflosigkeit wegen Verbotsirrtums). Das Risiko muss aber mal eingegangen werden, bis sich eine Rechtspraxis entwickeln kann und in der Folge eine hinreichend sichere Risikoabschätzung möglich sein wird. Von eindeutigen Fällen wie vermutlich Attentat 1942 abgesehen frage ich mich deshalb schon, ob die praktische Situation für uneindeutige Fälle wie Wolfenstein, Commandos oder dem nächsten Multiplayer-Shooter so viel anders ist als vorher.
Edit: Ich muss das etwas relativieren, das Strafverfolgungsrisiko dürfte durch eine USK-Kennzeichnung sinken, weil dadurch ein Verbotsirrtum jedenfalls in Betracht kommt (aber nicht unbedingt zwingend ist). Insofern könnten Publisher und vor allem Händler vielleicht schon etwas mutiger werden. Aber darüber hinaus besteht meiner Meinung nach das Risiko, dass Spiele trotz USK- Kennzeichnung beschlagnahmt und nicht mehr verkauft werden dürfen, weiterhin genauso, inklusive möglichem Imageschaden, wenn es auch durch gewandelte Ansichten geringer sein mag als noch vor 15 oder 20 Jahren.
Also, wie groß die praktischen Auswirkungen dieser Entscheidung sind, muss man erstmal abwarten.
Jetzt frage ich mich, weshalb die USK überhaupt Strafrecht prüft, statt sich auf die Jugendgefährdung zu beschränken. Auf den ersten Blick würde ich sagen: Paragraph 86a StGB geht die USK (und die OLJB) eigentlich immer noch gar nichts an, also geht sie die Sozialadäquanz auch nichts an.
Ganz abgesehen davon, dass eine USK-Entscheidung über die Sozialadäquanz Staatsanwaltschaften und Gerichte nicht binden dürfte. Selbst wenn also ein Wolfenstein mit Hakenkreuzen von der USK eine Kennzeichnung erhielte, könnte das Verkaufen dieses Spiels immer noch den Straftatbestand des Paragraph 86a verwirklichen - fraglich, ob sich Publisher und Händler diesem Risiko aussetzen möchten, solange nicht die Sozialadäquanz eindeutig bejaht werden kann, und bei Wolfenstein z.B. sehe ich das noch nicht (denkbar wäre vielleicht eine Straflosigkeit wegen Verbotsirrtums). Das Risiko muss aber mal eingegangen werden, bis sich eine Rechtspraxis entwickeln kann und in der Folge eine hinreichend sichere Risikoabschätzung möglich sein wird. Von eindeutigen Fällen wie vermutlich Attentat 1942 abgesehen frage ich mich deshalb schon, ob die praktische Situation für uneindeutige Fälle wie Wolfenstein, Commandos oder dem nächsten Multiplayer-Shooter so viel anders ist als vorher.
Edit: Ich muss das etwas relativieren, das Strafverfolgungsrisiko dürfte durch eine USK-Kennzeichnung sinken, weil dadurch ein Verbotsirrtum jedenfalls in Betracht kommt (aber nicht unbedingt zwingend ist). Insofern könnten Publisher und vor allem Händler vielleicht schon etwas mutiger werden. Aber darüber hinaus besteht meiner Meinung nach das Risiko, dass Spiele trotz USK- Kennzeichnung beschlagnahmt und nicht mehr verkauft werden dürfen, weiterhin genauso, inklusive möglichem Imageschaden, wenn es auch durch gewandelte Ansichten geringer sein mag als noch vor 15 oder 20 Jahren.
Also, wie groß die praktischen Auswirkungen dieser Entscheidung sind, muss man erstmal abwarten.
Zuletzt geändert von Papiertigger am 11. Aug 2018, 20:36, insgesamt 4-mal geändert.