Runde #175: Octopus Travolta (enthält Spoiler!)

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Andre Peschke
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Runde #175: Octopus Travolta (enthält Spoiler!)

Beitrag von Andre Peschke »

Weil der Octopus-Gag immer noch nicht ausgelatscht ist! Und weil sich Menschen gewünscht haben, dass wir regelmäßig(er) Threads zu den Folgen aufmachen, weil sie scheu sind.
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gnadenlos
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von gnadenlos »

Schade mit den Spoilern. Kann ich mir daher noch längere Zeit nicht anhören.
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Axel
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Axel »

Danke danke, danke, Jochen, für die Kaufwarnung! Ich hatte mir sowas schon gleich gedacht. Schade, dass Du die Bravely-Spiele auf dem 3DS nicht gespielt hattest. Die hatten nämlich GENAU dieselben Kritikpunkte wie hier:
- Ödes Kampfsystem, wo immer die gleiche "Strategie" zum Erfolg führt.
- Sehr laberige Dialoge, alles extrem klischeehaft, ohne das aber eine interessante Geschichte erzählt wird
- Grinding en masse!

Auch damals wurde immer in jeder Review geschrieben: "Endlich wieder ein Rollenspiel wie früher!" Und das ist das ganze Verständnisproblem: Man hat doch damals nicht Spiele wie Final Fantasy oder Grandia wegen dem Grinding gespielt, sondern trotz! Diese Spiele hatten halt daneben noch einiges zu bieten. Die beiden Bravely, und wohl nun auch dieses Spiel hier, nicht. Auch die früheren Spiele von Acquire, wie die Akibas Trip Dinger, fande ich eher nur so dezent mittel. Auch deswegen war ich hier sehr skeptisch.

Ich finde diese ganzen Reviews im Netz teilweise wirklich nur noch irreführend. Da werden 80er Wertungen wie sonstwas aus dem Fenster geworfen, eklatante Schwächen jedoch nie angesprochen. Das ist mir damals schon bei Bravely Default sauer aufgestoßen, was in meiner persönlichen Skala auch nur höchsten ne mittlere 5 oder so erreicht hätte.
Diese ganze Designphilosphie ist so falsch retro. Es nimmt die Elemente, die damals schön blöd waren. Wenn sie es wenigstens wie Dragon Quest machen würde. Dort macht es seltsamerweise nach wie vor Spaß. Vielleicht weil es da nicht so gezwungen wirkt und das Pacing auch konsequent auf den altmodischen Stil ausgerichtet ist.
MeanMrMustard
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von MeanMrMustard »

MitSchmackes! hat geschrieben: 12. Aug 2018, 03:13 Diese ganze Designphilosphie ist so falsch retro. Es nimmt die Elemente, die damals schön blöd waren. Wenn sie es wenigstens wie Dragon Quest machen würde. Dort macht es seltsamerweise nach wie vor Spaß. Vielleicht weil es da nicht so gezwungen wirkt und das Pacing auch konsequent auf den altmodischen Stil ausgerichtet ist.
Ich werd mir die Folge auch erst gleich noch anhören müssen, aber gerade was du bezüglich Dragon Quest sagst, ist recht interessant. Ich kann mir nämlich auch nie so richtig erklären, wieso mich Grinding in DQ nie sooo sehr stört. Vielleicht liegt es wirklich daran, wie 100% konsequent die Spiele ihr Old-School-Design verfolgen.

Bei Octopath fand ich das Grinding... in Ordnung. Zumindest in Maßen. Die Level Gap zwischen den jeweiligen ersten und zweiten Kapiteln fand ich ein wenig zu hoch, da ich dort noch keine sekundären Jobs freigeschaltet hatte (man könnte behaupten, ich hätte an diesem Punkt des Spiels einfach zu wenig die Gegend erkundet.) Nachdem ich die Jobs allerdings hatte, hat mir das Optimieren der Chars aber doch ziemlich viel Spaßbereitet - und das, obwohl ich sonst echt grindfaul bin.

Die Erzählungen fand ich auch deutlich besser als in Bravely Default, weil es in Octopath zumindest immer mal wieder kurze Momente gab, die ganz nett bis gut waren - deutlich mehr als man von Bravely Default behaupten kann.

Aber es stimmt schon... JRPGs haben momenten, meiner Meinung nach, einfach riesige Probleme damit, eine fesselnde Handlung zu erzählen. Damals mögen sie ja zur Speerspitze des Videogame-Storytellings gehört haben, aber heute haben selbst die meisten Ubisoft-Singleplayerspiele spannendere Geschichten als das übliche JRPGs. Die japanischen RPGs sind einfach viel zu sicher und feige unterwegs. Sowas wie Persona 5 (oder Nier Automata, FALLS man das als JRPG definieren will) stechen da wirklich extrem hervor.

Ich sehe es schon kommen... Bald wird um Old-School-JRPGs eine ähnliche Diskussion entbrechen wie um Sonic-Spiele: "Waren JRPGs jemals gut?" Denn vom reinen Gameplay her lockt selbst ein Final Fantasy VI heute doch kaum jemanden mehr hinterm Ofen hervor. Und selbst die Erzählung ist, aus dem Kontext der frühen 1990er gerissen, nichts allzu besonderes mehr. (Wobei es wirklich für FFVI spricht, dass es erzählerisch auch heute immer noch mehr als konkurrenzfähig für einen Vergleich mit aktuellen Spielen ist.)
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Axel
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Axel »

MeanMrMustard hat geschrieben: 12. Aug 2018, 10:52 Ich werd mir die Folge auch erst gleich noch anhören müssen, aber gerade was du bezüglich Dragon Quest sagst, ist recht interessant. Ich kann mir nämlich auch nie so richtig erklären, wieso mich Grinding in DQ nie sooo sehr stört. Vielleicht liegt es wirklich daran, wie 100% konsequent die Spiele ihr Old-School-Design verfolgen.
Wir müssen da, glaube ich, unterscheiden, was ein JRPG sein will:

Dragon Quest will keine Geschichte erzählen. In jedem Teil ist diese bewusst rudimentär im Hintergrund. In Dragon Quest geht es aktiv um die Kämpfe selbst. Und so sind die Kämpfe dann auch gestaltet. Die Zufallskämpfe dauern maximal 30 Sekunden und benötigen nicht viele Eingaben. Das sorgt für einen guten Flow, für ein Gefühl der Progression. Du hast nicht das Gefühl ständig aufgehalten zu werden. Dennoch sind auch die Standardkämpfe strategisch durchaus anspruchsvoll. Gleichzeitig hast Du auch noch den Aspekt der Exploration, weil die Umgebungen sehr interessant gestaltet sind. Das sind die zwei Hauptaspekte von Dragon Quest. Erst Kampf und danach noch ein wenig Exploration. Dragon Quest hat also eher mehr Gemeinsamkeiten mit der Pokemon-Reihe, wo es ja auch hauptsächlich nur ums kämpfen geht. Konsequenterweise konnte man schon in DQ3 (oder war es 4?) Monster fangen und trainieren.

Dann gibt es JRPGs, die wollen eine Geschichte erzählen. Wie Final Fantasy. Hier nerven mich die Kämpfe irgendwann, weil sie wie Ballast wirken. Die einzige Reihe, die das wirklich gut gemacht hat, war Suikoden! Und das wo man nicht nur 8 Figuren für die Party rekrutieren kann, sondern über 80! (Plus noch 20 Support-Charaktere, die aber nicht am Kampf teilnehmen)
Was hatte Suikoden gemacht? Ganz einfach: Wenn Du einen Level 10 Partymember in einen Kampf mit einem Level 40 Gegner mitnimmst, dieser Member den Kampf überlebt, dann macht dieser einen riesen Satz nach vorn! Also von Level 10 auf Level 22 oder so. Nach ein paar wenigen Kämpfen (4 oder 5) hast Du diesen Kämpfer auf die aktuelle Stufe hochgezogen. Dadurch, dass eine Kampfparty in Suikoden aus 6 Teilnehmern besteht, ist das auch sehr schön möglich.
Am Ende hält sich Suikoden garnicht mit übermäßig vielen Kämpfen auf, Grinding gibt es garnicht. Sondern Suikoden fokussiert sich allein auf die Geschichte und die haben es geschafft, dass die Kämpfe das ganze Pacing nicht ruinieren.

Eigentlich kann man die beiden Ansatzpunkte eines JRPGs garnicht plastischer darstellen als mit DQ und Suikoden. DQ dreht sich allein um den Kampf. Suikoden um die Geschichte. Für ein gutes JRPG muss sich ein Spiel entscheiden: Will ich mich auf Kämpfe fokussieren oder Geschichte? Beides geht schlechterdings nicht, da immer das eine dem anderen entgegenstehen wird. Das sieht man bei allen Final Fantasy Spielen oder auch hier bei Octopath Traveller vor allem in der mittleren Phase, die dann in der Kurve abfallen. Wo dann Grindingphasen kommen, damit die Geschichte weitergehen kann.
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tsch
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von tsch »

(Ich habe den Podcast noch nicht gehört!)

Ich denke nicht, dass sich ein gutes JRPG für Geschichte oder Kampf entscheiden muss. Wieso sollte man sich mit einem davon zufrieden geben? Von Jochen bekomme ich davon vermutlich einen Klaps auf den Hinterkopf, aber ich finde ja, dass Xenoblade Chronicles beides hat - ein tolles Kampfsystem und 'ne super Story. Ebenso gefallen mir die Kämpfe in einem Persona 4 und 5, wo ebenfalls die Story großartig ist.

Ich spiele Octopath aktuell und bin 20 Stunden drin und auch wenn es sicherlich kein außergewöhnliches JRPG ist, das man jetzt wirklich konkret empfehlen sollte, so habe ich damit doch echt Spaß. Eben nicht in einem Rutsch, sondern alle paar Tage mal ein paar Stunden reingespielt und so sollte man es wahrscheinlich auch im besten Fall spielen, denn sonst wird man sich sicherlich an den offensichtlichen Patterns des Spiels stören.

Mein Fazit wäre nach 20 Stunden: Bis auf den grandiosen Look nichts besonderes, aber wer Lust auf ein old-school JRPG hat, der kann sich das Spiel schon zulegen.

Oder wer Bravely Default kennt: Genauso, mit 'nem etwas erträglicheren Pacing und in hübscher.

Oh, und weil das immer wieder gesagt wird: Das Spiel wurde nicht von den Bravely Default Machern - Silicion Studios - gemacht, sondern nur von ein paar leitenden Entwicklern des Studios. Was Silicion Studios macht ist aktuell nicht bekannt. Der Entwickler hier heißt Acquire.
Zuletzt geändert von tsch am 12. Aug 2018, 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Andre Peschke
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Andre Peschke »

tsch hat geschrieben: 12. Aug 2018, 11:59 Ich denke nicht, dass sich ein gutes JRPG für Geschichte oder Kampf entscheiden muss. Wieso sollte man sich mit einem davon zufrieden geben?
Würde das auch nicht als dogmatische Entweder/Oder-Entscheidung sehen.
tsch hat geschrieben: 12. Aug 2018, 11:59Ich spiele Octopath aktuell und bin 20 Stunden drin

[...]
Oh, und weil das immer wieder gesagt wird: Das Spiel wurde nicht von den Bravely Default Machern - Silicion Studios - gemacht, sondern nur von ein paar leitenden Entwicklern des Studios. Was Silicion Studios macht ist aktuell nicht bekannt. Der Entwickler hier heißt Acquire.
Ironischerweise vermerken wir beide in der Folge, dass es uns die ersten 20 Stunden auch noch erheblich besser gefallen hat - und Jochen korrigiert am Anfang, dass das nicht vom gleichen Studio ist, wie Bravely Default. ^^
tsch hat geschrieben: 12. Aug 2018, 11:59 Eben nicht in einem Rutsch, sondern alle paar Tage mal ein paar Stunden reingespielt und so sollte man es wahrscheinlich auch im besten Fall spielen, denn sonst wird man sich sicherlich an den offensichtlichen Patterns des Spiels stören.
Zumindest Jochen hat es genau so über weite Strecken gespielt.
MitSchmackes! hat geschrieben: 12. Aug 2018, 11:32 Dragon Quest will keine Geschichte erzählen. In jedem Teil ist diese bewusst rudimentär im Hintergrund. In Dragon Quest geht es aktiv um die Kämpfe selbst. Und so sind die Kämpfe dann auch gestaltet. Die Zufallskämpfe dauern maximal 30 Sekunden und benötigen nicht viele Eingaben. Das sorgt für einen guten Flow, für ein Gefühl der Progression.
Wie sich die Wahrnehmung unterscheiden kann. Ich hab mir DQ9 auf dem 3DS gekauft und nach ca 10 Std. abgebrochen, weil mir die endlosen Kämpfe ohne Anspruch auf den Keks gegangen sind. Ich hab selten etwas so grindiges gespielt, außer dem Late-Game von Persona 4, auf das ich dann auch keine Lust mehr hatte. Wobei ich hörte, DQ9 sei vllt einfach der falsche Teil der Reihe gewesen.

Im Vergleich finde ich Octopath gar nicht mal wirklich "grindig". Die Progression ist ja sogar, wenn man alle Figuren einsammelt, recht organisch zB. Die Zufallskämpfe gehen einem nur auf den Keks, weil sie ebenfalls anspruchslos werden. Die Storyhäppchen kommen aber immerhin weiter in einem konstanten Fluss mit recht guter Staffelung. Sie sind halt nur leider größtenteils formelhaft und quasi ein Grind in sich selbst. Story-Grind, sozusagen.

Wirklich ironisch: Wenn man Octopath durchspielt, was bekommt man als Belohnung?
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Ein Item, mit dem man die Zufallskämpfe ganz abschalten kann. :D
Andre
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tsch
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von tsch »

Andre Peschke hat geschrieben: 12. Aug 2018, 12:14 Ironischerweise vermerken wir beide in der Folge, dass es uns die ersten 20 Stunden auch noch erheblich besser gefallen hat - und Jochen korrigiert am Anfang, dass das nicht vom gleichen Studio ist, wie Bravely Default. ^^
Upsi, sorry für das Missverständnis. Habe den ersten Satz wohl aus Versehen gelöscht. Den Podcast habe ich noch gar nicht gehört, weil er ja Spoiler enthält und ich noch mitten im Spiel bin! ;( Hatte trotzdem schon Lust drüber zu diskutieren und die anderen Meinungen zu hören.

Sollte nicht als Antwort auf den Podcast verstanden werden :ugly:
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Desotho
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Desotho »

Ich persönlich hatte 75 Stunden lang Spaß an dem Spiel. Ich war eigentlich am Witcher 3 Addon, Octopath hat mich irgendwie mehr gefesselt. Ich fand es zur Abwechslung mal gut, dass es persönlichere Stories anstatt der Weltrettung gab. Wie schon angesprochen, fand ich diese Stories dann auch mal mehr und mal weniger gut. Mein Favorit ist Primrose bei der es auch schon mal ein wenig dunkler wird.
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Wenn z.B. der Priester ins Bordell kommt, beklagt dass seine Tochter tot ist, eine Hure als Ersatz bekommt und der Boss ihm "Viel Spaß beim spielen" wünscht.
Ich bin kein Spieldesigner, aber hätte mir gewünscht sie hätten vielleicht nur 4 Stories gemacht, diese dafür ausführlicher.

Den Grind fand ich nicht so schlimm, da ich die Switch auch gerne mal in der Mittagspause auspacke und ein paar Kämpfe sind da ideal.
Auch war ich persönlich durchaus dankbar, dass ich irgendwann einfach gut klar gekommen bin mit den Kämpfen.
Ich gehöre nicht zu den Leuten die vor Freude laut kreischen wenn sie beim Boss die Hose runtergezogen und den Popo ausgepeitscht bekommen.

Ich denke das war auch eine bewusste Entscheidung des Spiel (ob man das gut findet ist die andere Frage), denn andere Seiten sind ja durchaus auch drin. Ich denke da an den Archemage/Dreisang Kampf für den erweiterten Job. Auf die Idee mit Reflect zu arbeiten bin ich noch relativ fix gekommen, aber dann noch einige Synergien von den anderen Klassen zu nutzen wie z.B. die Max Boost Fähigkeit vom Tänzer dass Buffs auf die Ganze Gruppe gehen, kombiniert mit dem Tellereisen um den Zug zu verzögern u.s.w. bin ich dann nicht.

Der Enddungeon klingt dagegen wie eine Hardcore Angelegenheit und für meinen Spielstil auch eher wie eine Frechheit, den habe ich komplett ignoriert.

Beim Podcast selbst habe ich den Mittelteil als recht grindig erfunden, weil gefühlt dieselbe Kritik über das Kampfsystem wiederholt wurde. Dafür wurde dann vergessen über den Soundtrack zu reden was dann kurz vor knapp noch mit einem Nebensatz abgefangen wurde.

Was auch nicht behandelt wurde: Jedes dieser Kapitel dauert ca 1 Stunde und es gibt bei Beginn auch nochmal eine Info was vorher passiert ist (und nachlesbar im Journal was ja erwähnt wurde). Das führt dazu dass es sehr gut auch in kleinen Häppchen konsumierbar ist und dass man das Spiel auch nach einer langen Pause wieder problemlos wieder aufnehmen kann.
Das war für mich in dem Fall jetzt nicht relevant, fand ich aber interessant. Bei I am Setsuna z.B. habe ich keine Ahnung mehr wohin ich muss. Ich müsste es komplett neu anfangen. Ähnlich bei Chrono Trigger (das hat aber die Ausrede steinalt zu sein).

Ich denke jeder Switch Besitzer mit Interesse für das Spiel wird sich eh schon die Demo angeschaut haben. Wie man die (berechtigte) Kritik für sich gewichtet muss jeder selbst wissen.
El Psy Kongroo
Joschel
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Joschel »

Also mir gefällt das Spiel nach ca. 20Stunden immer noch gut. Habe im Podcast wieder allerlei erfahren, was ich noch nicht selbst rausbekommen habe. Gut, jetzt zu wissen, dass es eine Schnellreisefunktion gibt.
Das Audiovisionelle Spieldesign trägt mich wunderbar in 1-2-Häppchen durch das Spiel.
Obwohl ich eure Kritik an dem Spiel komplett verstehen kann, so muss doch eine Sache immer wieder bedacht werden: Ihr seid sehr erfahrene Spieler und wisst meist von vornherein, wie man effektiv spielt.

Ich habe zB Ophelia ausgewählt und wahrscheinlich auch sonst alles falsch gemacht - aber ich denke, die Mehrzahl der Spieler spielt ähnlich ineffektiv wie ich und die wenigsten so professionell wie ihr.

Somit werden die meisten Spieler schätzungsweise 40 Stunden Spielspaß haben, bevor es anfängt, langweilig zu werden.
Damit kann ich total gut leben, auch, wenn es schade ist, dass viel Potential verschenkt wurde.
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Axel
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Axel »

Andre Peschke hat geschrieben: 12. Aug 2018, 12:14 Wie sich die Wahrnehmung unterscheiden kann. Ich hab mir DQ9 auf dem 3DS gekauft und nach ca 10 Std. abgebrochen, weil mir die endlosen Kämpfe ohne Anspruch auf den Keks gegangen sind. Ich hab selten etwas so grindiges gespielt, außer dem Late-Game von Persona 4, auf das ich dann auch keine Lust mehr hatte. Wobei ich hörte, DQ9 sei vllt einfach der falsche Teil der Reihe gewesen.
Jap. DQ9 ist eine Komplettkatastrophe! Und mit Abstand der schlechteste Teil. Eben weil die Kämpfe so im Fokus stehen und dieses Spiel in der Hinsicht alles falsch macht, was man nur falsch machen kann.

Mehr Spaß hast Du beispielsweise mit den DS-Remakes von DQ 4, 5 und 6. Und natürlich auch mit DQ 7 und 8 für den 3DS. Ich bin damals mit der zweiten "Trilogie" (also 4 bis 6) eingestiegen und die machen wirklich viel Spaß, weil es im Kampfsystem so viele Kleinigkeiten gibt. Und es immer noch Spaß macht diese alten 16-Bit-Welten zu erkunden. Teil 7 setzt auf eine Zeitreiseplot. Wobei auch hier nicht die Geschichte unbedingt im Vordergrund steht. Viel mehr ist es so, dass man auf einer kleinen Insel startet. Durch ein Portal kann man Zeitreisen auf andere Inseln unternehmen, die dann in der Gegenwart auftauchen. Wie immer ist auch hier eher die Exploration interessant, etwa wie sich die ganzen Inseln verändert haben. Wie man zu Geheimgängen kommt, usw. Der Anfang ist ser laberig, da muss man sich durchboxen. Später wirds dann aber toll! Teil 8 lebt dann von eine quasi "Open World" (also keine richtige Open World, mehr große 3D Areale als Oberwelt) und dem Reisethema. Hier geht es dann wiederum mehr ums kämpfen, im Hintergrund wird halt noch eine nette Märchengeschichte erzählt.
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Galba29 »

Oh ja, Dragon Quest 7 und 8 sind nur zu empfehlen. Ich habe vor zwei Jahren erst das DQ7-Remake für den 3DS gespielt und wirklich selten dermaßen viel Spaß an einem 80-Stunden-Spiel gehabt, selbst am grindigen Teil. Wie hier bereits angesprochen wurde, zeichnet Dragon Quest (vor allem Teil 7) auch eher aus, dass es keine große, komplexe Handlung, sondern viele kleine erzählt, die nur sehr lose von einer (ziemlich flachen), übergestülpten Handlung zusammengehalten werden. Und im Gegensatz zu Octopath Traveler sind die vielen kleinen Mini-Geschichten in DQ7 größtenteils echt gut. Unbedingt irgendwann mal nachholen! :)
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Andre Peschke
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Andre Peschke »

Muss mich korrigieren, es ist DQ8 gewesen.

Andre
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Nachtfischer
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Nachtfischer »

MitSchmackes! hat geschrieben: 12. Aug 2018, 03:13 - Ödes Kampfsystem, wo immer die gleiche "Strategie" zum Erfolg führt.
- Sehr laberige Dialoge, alles extrem klischeehaft, ohne das aber eine interessante Geschichte erzählt wird
- Grinding en masse!
Kurz "JRPG"? Mal im Ernst, innerhalb einer gewissen Varianz ist das ziemlich genau das, was ich seit mindestens 10 Jahren bekomme, wann immer ich mich einem Titel des Genres nähere. Zuletzt bei FFXV und Persona 5.
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Axel
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Axel »

Dann hast Du noch nie die die Klassiker des Genres gespielt (Chrono Trigger, Suikoden 1+2, Grandia, Xenogears, Golden Sun 1+2, etc.). Die das halt alles so viel besser gemacht haben!
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Nachtfischer
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Nachtfischer »

MitSchmackes! hat geschrieben: 12. Aug 2018, 17:42 Dann hast Du noch nie die die Klassiker des Genres gespielt (Chrono Trigger, Suikoden 1+2, Grandia, Xenogears, Golden Sun 1+2, etc.). Die das halt alles so viel besser gemacht haben!
Zum Teil schon, sind aber alle älter als 10 Jahre. ;)

So oder so müsste ich sie aber nochmal spielen, um das zu beurteilen. Da schwingt auch immer viel Nostalgie mit.
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Haferbrei
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Haferbrei »

Kann mich dem Lob und der Kritik der Podcaster weitestgehend anschließen. Optik und Soundtrack haben mich absolut überzeugt, auch das Kampfsystem und die damit verbundene Charakteroptimierung finde ich sehr gelungen. Quasi eine entschlackte Variante der Bravely Spiele. Darum verstehe ich noch weniger, warum die in BD und BS enthaltenen Komfortfunktionen (programmierbare Autokämpfe, Zeitraffer, erhöhen und senken der Encounterrate...) fehlen. Die wurden (meines Wissens nach) zwar erst für den westlichen Release eingefügt, aber wäre jetzt ja nun wirklich nicht zu viel verlangt.

Die Idee mit mehreren kleineren Geschichten fand ich sehr nett. Auch wenn sie voller Klischees waren, waren sie mir doch lieber als "bla, die heiligen Kristalle... Blub die Welt geht unter..."
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Dann hab ich eben den finalen Dungeon gespielt und tadaa! Die Welt geht doch wieder unter :mrgreen:
Gefallen hat mir die übergreifende Handlung, die die acht Einzelgeschichten doch noch zusammenführt. Schade, dass nur versteckt hinter einer Reihe von Side Quests geschieht.
Was den Dungeon selbst betrifft, ist das Ding schon eine ziemliche Zeitverschwendung. Acht triviale, aber zeitfressende Bosse, bevor man endlich Galdera bekämpfen darf. Ohne Speichern. Bei Tod, alles von vorn. Hat mich anderthalb Sonntagspodcasts an Zeit gekostet. Galdera selbst ist zwar sehr gelungen, auch der Twist mit zwei Teams ist an sich cool, aber das Design des Dungeons ist einfach eine Frechheit. Vom Grind für zwei ausgewogene Teams, wenn man vorher einige Charaktere ignoriert hat, mal ganz zu schweigen.
Immerhin ist es nicht Bravely Default Kapitel 5-8 :D
Michi123
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Michi123 »

Ich habe überlegt, ob ich mir den Podcast anhören kann wegen den Spoilern (sind aus meiner Sicht sehr gering und sicher auch schnell vergessen, bei der Fülle an Infos), da ich von Octopath Traveler bisher nur die Demos gespielt habe. Nach den Demos war ich sehr begeistert und wollte mir das Spiel eigentlich auch zum Release kaufen, aber dachte mir dann, mal lieber auf den Podcast warten....

Danke für eure Einschätzung zum Spiel, finde es interessant wie wenig von den aufgeführten Kritikpunkten in der internationalen Presse irgendwie auftauchen. Das Spiel werde ich mir definitiv erst dann holen, wenn es günstiger ist und ich Lust habe mich auf die ganzen Kritikpunkte einzulassen. Spannend ist, wie ihr auch gesagt habt, dass am Anfang das Kampfsystem noch sehr taktisch ist und daher nichts darauf hindeutet wie es sich entwickeln könnte. Dass die Zufallskämpfe so "oft" kommen hat mich in den beiden Demos auch noch nicht gestört (auch definitiv ein Punkt der mit der Spielzeit kommt....).

@Jochen: Wegen deinen beiden Punkte für die Switch:
1) Ich habe die Switch seit dem Release und ich kann dir bestätigen, dass aus meiner Sicht das Display zu stark spiegelt und vor allem bei eher dunklen Spielen (z.B. hatte ich das Problem bei Darkest Dungeon) die Lichtstärke nicht immer ausreichend ist um im Freien damit zu spielen. Den Gedanke, wie damals in den Trailern vorgestellt auf der Parkbank sitzend bei Sonnenschein zu spielen, habe ich aufgegeben.
2) Ich habe im Mobilen Modus auch das Problem gehabt, das ich aufgrund der ergonomischen Form der Switch irgendwie Krämpfe oder Ermüdungerscheinungen in den Fingern bekommen habe. Ich habe mir dann mal vor einigen Monaten den folgenden Case für die Switch gekauft: https://www.kickstarter.com/projects/12 ... nd?lang=de Seit ich diesen verwende habe ich keine Probleme mehr und ein viel besseres Spielgefühl im mobilen Modus (den ich in der Wohnung oder am Abend auf dem Balkon immer sehr gerne verwende)
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IpsilonZ
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von IpsilonZ »

Michi123 hat geschrieben: 12. Aug 2018, 20:37 (...)
2) Ich habe im Mobilen Modus auch das Problem gehabt, das ich aufgrund der ergonomischen Form der Switch irgendwie Krämpfe oder Ermüdungerscheinungen in den Fingern bekommen habe. Ich habe mir dann mal vor einigen Monaten den folgenden Case für die Switch gekauft: https://www.kickstarter.com/projects/12 ... nd?lang=de Seit ich diesen verwende habe ich keine Probleme mehr und ein viel besseres Spielgefühl im mobilen Modus (den ich in der Wohnung oder am Abend auf dem Balkon immer sehr gerne verwende)
Den hatte ich mir vor ein paar Monaten aufgrund deines (glaube ich) Tipps hier im Forum geholt und bin bis heute echt dankbar dafür. Sie liegt mit dem Ding echt gut in der Hand.
Michi123
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Re: Runde #175: Octopus Travolta

Beitrag von Michi123 »

IpsilonZ hat geschrieben: 12. Aug 2018, 22:52
Michi123 hat geschrieben: 12. Aug 2018, 20:37 (...)
2) Ich habe im Mobilen Modus auch das Problem gehabt, das ich aufgrund der ergonomischen Form der Switch irgendwie Krämpfe oder Ermüdungerscheinungen in den Fingern bekommen habe. Ich habe mir dann mal vor einigen Monaten den folgenden Case für die Switch gekauft: https://www.kickstarter.com/projects/12 ... nd?lang=de Seit ich diesen verwende habe ich keine Probleme mehr und ein viel besseres Spielgefühl im mobilen Modus (den ich in der Wohnung oder am Abend auf dem Balkon immer sehr gerne verwende)
Den hatte ich mir vor ein paar Monaten aufgrund deines (glaube ich) Tipps hier im Forum geholt und bin bis heute echt dankbar dafür. Sie liegt mit dem Ding echt gut in der Hand.
Genau habe den mal in dem "Nintendo Switch" Thread bisschen mit Bildern etc. vorgestellt. Klasse, wenn es dir geholfen hat :clap:. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Switch damit nicht mehr optimal in den Dock passt, aber das stört mich nicht.
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