Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

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Puschkin
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Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von Puschkin »

Hm bei dem Medienmagaz in Zapp des NDR sah ich gerade einen Beitrag über Journalist*innen die sich von Verbänden und Firmen anwerben lassen und ob sie damit ihre Neutralität wahren können.
Dabei ging es um den Verband der Deutschen Glücksspielautomaten branchen. Und scheinbar haben Computerspiele einen besseren Ruf mittlerweile und nun versuchen die Glückspielautomatenfirmen mit "Gaming" aus ihrer Schmutznische herauszukommen.

Soweit eine kurze Internet suche ergab nennen sie wohl seit 2017 ihren Jahreskongress "Gaming Summit" ( https://www.daw-summit.de/ ) und auch ihr Branchenblatt nennt sich
"Games und[sic!] Buisness" https://www.gamesundbusiness.de/

Und mit der ganzen Lootboxscheisse wird es schwierig eine wirklich klare Trennlinie ziehen zu können. Da tun sich die Spieleentwickler und Publisher einen Bärendienst...

Vielleicht ist das auch nur für mich neu mit dem euphemisitischen Sprachgebrauch und vielleicht habe ich eine zu große Verachtung für Glücksspielautomatenaufsteller, dass ich mich darüber aufrege, ich wollte es aber gerne zur Diskussion stellen.
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Andre Peschke
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Re: Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von Andre Peschke »

Nachdem "das Gaming" sich seit Jahren fleißig der etablierten Methoden des Glücksspiels bedient ist es doch nur fair, wenn die sich wenigstens mal ein paar Begrifflichkeiten ausborgen dürfen. :)

Andre
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Puschkin
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Re: Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von Puschkin »

Andre Peschke hat geschrieben: 17. Aug 2018, 09:41 Nachdem "das Gaming" sich seit Jahren fleißig der etablierten Methoden des Glücksspiels bedient ist es doch nur fair, wenn die sich wenigstens mal ein paar Begrifflichkeiten ausborgen dürfen. :)

Andre
Ja, da verwischen sie ganz ordentlich die Linie.
Ob die Leute vom Game-Verband damit ihren Frieden gemacht haben? Wenn wird man da wohl höchstens off the record etwas hören da will man wohl nicht mit Glücksspiel in einen Eimer gesteckt werden wenn man Kulturfördermittel möchte.

Oder sumpfen die Glücksspielautomatenaufsteller schon auf der Gamescon eh rum und alle versuchen es nicht zu sehen?

Und ja man kann vielleicht argumentieren mit den Arcadeautomaten waren ein wichtiger Punkt in der Geschichte der Videospiele und nun kommt schlösse sich nur der Kreis mit den Lootboxen.
Aber das ist viel zu unterkomplex finde ich.
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Andre Peschke
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Re: Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von Andre Peschke »

Puschkin hat geschrieben: 17. Aug 2018, 10:35 Oder sumpfen die Glücksspielautomatenaufsteller schon auf der Gamescon eh rum und alle versuchen es nicht zu sehen?
Das nicht, oder zumindest nicht klar sichbar. Aber das es da Anknüpfungspunkte gibt, ist ja nix neues. Zur Erinnerung: https://www.gameswirtschaft.de/politik/ ... n-biu-dev/

Andre
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DrRandom
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Re: Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von DrRandom »

In den USA ist zumindest "Social Casino" ein ganz großes Thema, mit dem etwa BigFish Games seit Jahren seine Haupteinnahmen macht. Und die Konferenz "Casual Connect" hatte in den letzten Jahren auch immer Spezial-Tracks zu Social Casino und Slot Machines.

In Deutschland ist die Stimmungslage da anders, was man ja auch an den massiven Protesten aus der Branche gesehen hat, als Gausselmann in den BiU eingetreten ist (und eine Woche später dann wieder ausgeschlossen wurde).
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Axel
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Re: Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von Axel »

DrRandom hat geschrieben: 17. Aug 2018, 11:05 In den USA ist zumindest "Social Casino" ein ganz großes Thema, mit dem etwa BigFish Games seit Jahren seine Haupteinnahmen macht.
Das ist interessnt! Ich frage mich seit Jahren mit was BigFish sein Geld macht. Denn die Mobile und PC Spiele laufen ja längst nicht mehr so gut wie noch vor 6, 7, 8 Jahren. Was kann man sich unter "Social Casino" vorstellen?
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DrRandom
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Re: Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von DrRandom »

Unter Social Casino Games versteht man Spiele, die zwar das Spielprinzip von klassischen Gambling-Spielen (Slot Machines, Bingo, Blackjack, Roulette etc.) kopieren, aber keinen Cashback anbieten. Man kann also zwar echtes Geld per Microtransactions in das Spiel investieren und für übliche F2P-Mechanismen verwenden, aber man kann kein echtes Geld gewinnen. Fällt damit nicht unter die gesetzliche Glücksspiel-Definition.

Ein Artikel zum Thema:
https://newzoo.com/insights/articles/fr ... t-popular/
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Axel
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Re: Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von Axel »

Ach, DAHER kommt also die ganze Slot-Schwemme in den App Stores! Wieder ne Wissenslücke gefüllt.

Aber ich frage mich: Wer spielt sowas? Also wer steckt da Geld rein in dem Wissen, dass da nichts zurück kommt? Beim normalen Kasino hat man ja diese Minichance. Und somit dann immer auch diesen Nervenkitzel. Man bezahlt für den Nervenkitzel.

Was ist hier der Antrieb?
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Puschkin
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Re: Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von Puschkin »

Hmh ja das es nicht neu wundert mich nicht.

Je mehr man da paralleln ziehen kann twischen Glückspielautomaten und Lootboxen desto mehr wünsche ich mir eine strenge regulierung auf EU Ebene.
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Leonard Zelig
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Re: Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von Leonard Zelig »

Hier nochmal das Video von ZAPP:
https://www.youtube.com/watch?v=4jmkQu4mPl8

Finde es schade, dass sich Dunja Hayali für sowas einspannen lässt. Diese ganzen Spielhallen würden sich nur mit Laufkundschaft doch gar nicht rechnen, sondern sind nur rentabel weil sie von der Sucht kranker Menschen leben oder für Geldwäsche genutzt werden.
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jesobuild
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Re: Mit "Gaming" raus aus der schmutzigen Spielothek?

Beitrag von jesobuild »

Leonard Zelig hat geschrieben: 17. Aug 2018, 23:08 Hier nochmal das Video von ZAPP:
https://www.youtube.com/watch?v=4jmkQu4mPl8

Finde es schade, dass sich Dunja Hayali für sowas einspannen lässt. Diese ganzen Spielhallen würden sich nur mit Laufkundschaft doch gar nicht rechnen, sondern sind nur rentabel weil sie von der Sucht kranker Menschen leben oder für Geldwäsche genutzt werden.
Könnte das man nicht über alle Unternehmen sagen, die mit ihrem Produkt/Dienstleistung irgendeine Sucht befriedigen (z.B. Zigarettenhersteller, Coffeeshops oder auch Free-to-play-Publisher)? Ich denke, Menschen werden immer irgendwo das Glücksspiel suchen. Dann doch lieber staatlich reguliert. Ist ja das selbe wie bei der Diskussion um Cannabis.
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