Dom Schott hat geschrieben: ↑27. Sep 2018, 10:01
Oh, huch, du hast völlig recht! Das passiert, wenn man nach Lust und Laune mal in das eine, mal in das andere Civ wieder reinspielt...
Aber nichtsdestotrotz bleiben Flüsse ganz zentral für meine expansionistischen Überlegungen, denn immerhin erlauben sie in CIV5 längere Handelsrouten und beschleunigen Truppenbewegungen, von den fruchtbaren Schwemmländern mal ganz abgesehen. Mea culpa!
Das stimmt. In der Regel sind ja auch nach wie vor Städte an Flüssen attraktiver wegen zusätzlicher Gebäude (Wassermühle und insbesondere viel später Wasserkraftwerk, Gärten). Dazu kommen Verteidigungsboni und eine gute Orientierung im Feld.
Habe jetzt zu Ende gehört, hat mir sehr gut gefallen. Habe vorher die 20 Runden gespielt und erst dann gehört, damit meine eigenen Entscheidungen nicht 'verfälscht' werden. Ich fand die Startposition ziemlich gut, sowohl Hügel als auch Grünflächen, um früh einen Mix an Nahrung und Produktion zu bekommen. Klar wären Weizen und Salz nochmal netter, aber in der Regel spiele ich mit der Position, die ich habe und starte nicht neu. Da hatte ich schon viel schlechtere.
Später sah man dann ja auch noch die beste Nahrungsressource im Einzugsgebiet, den Fisch. Auch wenn das natürlich dauert, bis die ergiebig wird (Leuchtturm).
Habe auch über 1000 Stunden in Civ5, spiele auch auf den höchsten Schwierigkeitsgraden. Generell spiele ich eher friedlich, Buildertyp, oder komplett aggressiv, dann aber mit einer entsprechenden Civ (zB Zulu oder Hunnen). Gerade im Gegensatz zu Jochen, der sehr mechanisch Kriege angeht (Ramses soll Wunder bauen, damit ich sie mir hole), setze ich Kriege eher selten und in der Immersion ein (Shaka ist aber wieder aggressiv, der muss in seine Schranken verwiesen werden; oder halt auch mal eine direkte Erweiterung der Grenzen, damit es schöner aussieht). Entsprechend baue ich zu Beginn als Builder keine kriegerische Einheit. Ich habe meinen Krieger gezogen, gesehen, dass Stammesdörfer aktiv sind, dass wenige KI-Gegner im Spiel sind und wollte tatsächlich viel Karte aufdecken, um in den 20 Runden viel von der Karte mitzubekommen. Daher: Späher.
Forschung war mein Plan wie Jochen: Keramik für die Pyramide, Umweg über Steinmetzkunst und dann Theologie. Vor der Steinmetzkunst hatte ich allerdings noch den Kalender, ehrlich gesagt weil ich mir nicht mehr sicher war, ob der Mayabonus bei Kalender oder Theologie startet.
WItzigerweise habe ich exakt die Boni bekommen, die Jochen in den Stammesdörfern fand: Zuerst im Westen das Bogenschießen, dann später mit dem Krieger, den ich nach Norden zog (im Westen war ja Ramses), die Beförderung (also zum Speerkämpfer). Während mein Späher die restlichen Runden im Nordosten erkundete( weitere Stadtstaaten, Russalnd), nachdem ich im Süden Almaty und im Westen Ramses fand, belagerte dann mein Speerkämpfer das Barbarenlager im Norden und töteten deren Output, Runde 22 wäre das Ende für das Lager gewesen.
Als mein Späher fertig war, brauchte die Keramik noch etwas und ich begann schonmal mit einem Bautrupp, die ich immer früh baue, wenn ich Modernisierungspotential habe, sprich hier Farmen für mehr Wachstum am Fluss oder hier auch absehbar die Steinbrüche und die Rodung der Wälder, um den ersten Siedler im Bau zu beschleunigen. Wenige Runden vor dem BT war dann die Keramik erforscht und ich schob erstmal die Pyramide ein. Ich war entsprechend ~drei Runden vor Jochen die Pyramide und entsprechend früher genug Religion für das Pantheon (s.u.). Danach wurde auch eine Runde vor Schluss der Bautrupp fertig und als nächstes gab ich ein Monument in Auftrag, wie Jochen hatte ich ja kaum Kultur. Anschließend hätte ich den ersten Siedler selbst gebaut und wäre wohl im Nordosten an die Küste mit Grenze zu den Bergen gegangen, viele Ressourcen, Berg für Observatorium und eventuelle Wunder.
Zwei Runden vor Ende hatte ich genug Religion für das Pantheon und wählte Glaube von Steinbrüchen wegen der beiden Steine, die ich in Kürze ja bearbeiten würde. Entsprechend hätte ich die Religion sicher und kann mich bei Gebäuden und Sozialpolitiken auf anderes konzentrieren. Die Wüste war mir zu klein und die Steinbrüche schneller verfügbar, so bekäme ich von zwei Geländefeldern recht früh 4 Glauben, dafür bräuchte ich von den Wüstenfeldern sonst vier. 2 Nahrung, 2 Produktion, 2 Glaube - für den Start perfekt, um zu produzieren, trotzdem wachsen zu können und ganz nebenbei die Religion zu sichern.
Zu der Frage zwischen Tradition und Unabhängigkeit, auch wenn ich ja in der Runde nicht dazu kam. Manchmal nehme ich auch gerne Ehre, wenn ich eine aggressive Civ nehme. Ansonsten finde ich auch Tradition deutlich stärker. Unabhängigkeit nehme ich trotzdem manchmal, wenn ich beispielsweise mit 15+ Gegner auf Pangäa spiele, was ich oft mache. Dann kann der zusätzliche Siedler sehr wichtig sein, um überhaupt Siedlungsplätze zu bekommen. Oder wenn ich die Schoschonen nehme, mit denen früh 8 Städte gründen mit Unabhängigkeit schmeißt mich zwar dann eine Weile zurück, ich komme durch die Boni aber sehr schnell wieder und bin dann unaufhaltbar.
Die Folge hat mir viel Spaß gemacht, gerade das 'mitspielen'. Macht so etwas gerne wieder - auch gerne nochmal mit Civ.... wäre natürlich im Sinne des Programms langweilig, aber ihr habt ja viele Civ-Spieler als Hörer. 30 Runden hätte ich besser als 20 gefunden, weil dann mehr Einheiten zur Verfügung stehen und ein paar mehr Entscheidungen dazu kommen. Ein Drittel der Runden jetzt war ja nur erkunden.
Vom Spielertyp, was Dom ansprach, sehe ich mich zwischen Jochen, der sehr in der Mechanik analysiert und rechnet, und Dom, der viel auf Ästhetik und Gefühl setzt. Mit der Spielerfahrung kommen natürlich bestimmte mechanische Entscheidungen automatisch. Aber ich spiele eigentlich nie auf volle Effizienz, sondern eher frei nach Schnauze und auch mal bewusst mit einer unvernünftigen Entscheidung (egal, wenn Frieden besser wäre, ich kämpfe jetzt weiter! Egal, ob ich besser den Krieg erklärte - ich will friedlich bleiben!).
Hättet ihr nicht mal Lust, eine Multiplayerpartie mit ein paar Communitymitgliedern zu spielen? Ich hätte da sehr viel Lust drauf, mal mit euch beiden eine Partie zu spielen... Das müsste dann ja auch nicht in einem Podcast münden, sprich nicht jeder Schritt dokumentiert werden... Aber ich verstehe, wenn euch das zuviel wird. So eine Civpartie dauert ja auch nicht nur zwei Stunden....
Schön, Danke euch für die Folge! Wirklich sehr spannend, wie unterschiedlich sich die Starts entwickeln und die Gedanken dazu. Das ist aber auch echt der große Fastinations- und Suchtfaktor Civs, dass sich alles so unterschiedlich spielt und so viele Varianten möglich sind.
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