Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

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monieu
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von monieu »

Eure Diskussion über Lara als nicht lernfähige Protagonistin fand ich sehr interessant. Ich würde dem ein Fazit geben, denn ich glaube den Entwicklern ist hier unfreiwillig etwas geglückt.

Ein bisschen ausholen: Wenn man mal an die negative Kritik an der Figur Aiden Pearce aus Watch Dogs zurückdenkt, war ihm zugeschrieben "tone-deaf" zu sein. Also dass er Kritik an seinem Verhalten nicht versteht und umsetzen kann, dass er den eigenen Anteil an den verhängnisvollen Ereignissen, die seine Familie treffen, nicht reflektiert und rücksichtlos weiter macht. Mit anderen Worten das, was ihr auch in Laras Charakterisierung gefunden habt. Sie mag sich Kritik anhören, sie vielleicht sogar bejahen, aber dann macht sie das, was sie auch vorher schon für richtig gehalten hat. Über alle Bedenken setzt sie sich weg.

Einer der Gründe, warum sie so handelt, scheint mir tatsächlich in ihrer Privilegierung zu liegen. Das wurde bei Aiden Pearce anhand seiner "whiteness" diskutiert. Lara teilt das durch ihre europäische Herkunft zumal in diesem indigenen Umfeld. Aber noch stärker kommt ihre Privilegierung denke ich aus ihrer aristokratischen Herkunft, besonders inszeniert auch durch die (englische) Sprecherin, und aus ihrer Isolation. Sie hat keine Familie mehr, keine Mentorenfigur und auch die Beziehung zu Jonah ist keine Freundschaft auf Augenhöhe. Sie hat also die Mittel, um das zu machen, was sie will, und ist niemandem verpflichtet.

Schließlich die Frage ihrer Weiblichkeit. Es gibt die Momente, wo sie sich verletzlich zeigt, aber selbst da kam das bei mir eher als Jammern an. Nicht, dass sie nicht Anlass zu Beschwerden hat, aber sie hat auch eine Menge Handlungsfreiheit. Und sie beschwert sich genau über die Folgen ihres Handels, nur um daraus dann, wie bereits besprochen, keine Konsequenzen zu ziehen. Diese Sturheit nimmt viel von der Verletztlichkeit weg. Dann ihre unselbstlose Hilfsbereitschaft. Hilfsbereitsschaft an sich wird ja bei weiblichen Figuren gerne mal als Eigenschaft hergehoben, aber bei Lara wird klar, dass sie vorallem hilft, weil es ihren eigenen Interessen dient. Als letzter Punkt wird Lara von den anderen Figuren im Spiel vollkommen ernst genommen. Insbesondere durch die Gegner. Sie ist bekannt dafür mehrere Zellen der Geheimorganisation inklusive paramilitärischer Kräfte im Alleingang ausgelöscht zu haben. Und, wie richtig im Podcast angemerkt, wird sie sogar vom Antagonisten für ihre Kaltblütigkeit gerügt. Im Ergebnis eine unverkennbar weibliche Figur, deren Weiblichkeit in keiner Weise als Schwäche dargestellt wird.

Also das Fazit, den Entwicklern ist es gelungen, das weibliche Äquivalent der Art gemeingefährlicher, rücksichtsloser männlicher Actionheld zu schaffen, der ungebeten die Welt rettet und zwar exakt so, wie er es für richtig hält. :D Das ist doch auch eine Leistung.
Voigt
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Voigt »

Glaube in Age of Empires 3 kommt man auch nach Paititi? Jedenfalls trifft man in Peru auch auf eine versteckte eingeborenen Stadt.
monieu
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von monieu »

Andre Peschke hat geschrieben: 9. Okt 2018, 20:24 Oder gab's eine andere Verwirrung, an die ich mich nicht erinnere?
Du und Sebastian habt mehrfach die im Spiel vertretene Kultur als Maya und Inka beschrieben. Das legendäre Paititi bezieht sich auf eine Stätte der Inka, aber in der Deutung des Spiels handelt es sich um einen Ort der Mayakultur, die in Wirklichkeit in dieser Umgebung natürlich fremd ist. Dom hat dagegen die beide Völker/Stämme dort als Maya bezeichnet, weshalb ich den Eindruck hatte, ihm ist dieser Umstand klar gewesen.
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Andre Peschke
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Andre Peschke »

monieu hat geschrieben: 9. Okt 2018, 20:30 Du und Sebastian habt mehrfach die im Spiel vertretene Kultur als Maya und Inka beschrieben. Das legendäre Paititi bezieht sich auf eine Stätte der Inka, aber in der Deutung des Spiels handelt es sich um einen Ort der Mayakultur, die in Wirklichkeit in dieser Umgebung natürlich fremd ist. Dom hat dagegen die beide Völker/Stämme dort als Maya bezeichnet, weshalb ich den Eindruck hatte, ihm ist dieser Umstand klar gewesen.
Ah, verstehe. Ja, da kann ich nicht helfen. Ich erinnere mich deutlich, dass Abby (NPC) im Spiel ja erstmal entgeistert ist, dass wir in Peru nach Artefakten suchen. Also muss es da um Maya-Artefakte gehen, denn die Suche nach Inka-Artefakten sollte dort niemanden entgeistern. Die hatten da ja ihre Hauptstadt, wenn ich nicht irre. Paititi ist aber ja wiederum der Legende nach eine Zuflucht der Inka... von daher... keine Ahnung. ^^

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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Odradek »

Maya? Inka? Sind doch eh alles Azteken!

(denkt euch ein Smiley-Face bevor der eine oder die andere historische Schnappatmung bekommt :D )
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Andre Peschke
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Andre Peschke »

Odradek hat geschrieben: 10. Okt 2018, 09:48 Maya? Inka? Sind doch eh alles Azteken!
Maya oder Madrid, Hauptsache Mexiko?

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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von monieu »

Andre Peschke hat geschrieben: 10. Okt 2018, 09:45 Ah, verstehe. Ja, da kann ich nicht helfen. Ich erinnere mich deutlich, dass Abby (NPC) im Spiel ja erstmal entgeistert ist, dass wir in Peru nach Artefakten suchen. Also muss es da um Maya-Artefakte gehen, denn die Suche nach Inka-Artefakten sollte dort niemanden entgeistern. Die hatten da ja ihre Hauptstadt, wenn ich nicht irre. Paititi ist aber ja wiederum der Legende nach eine Zuflucht der Inka... von daher... keine Ahnung. ^^
In der direkten Umgebung von Abbys Dorf scheint es sich um Inkaruinen zu handeln. Wobei ich das auch nicht an der Architektur erkenne oder so, aber zum Beispiel stößt man auf Quechua-Dialekte. Wenn man nur ein bisschen weiter vordringt, findet man allerdings Mayaanleihen wie Petroglyphen, Kodizes usw. Deswegen Verwirrung: Unbenommen, dass es sich bei Paititi der Legende nach um eine Inka-Stadt handelt. Aber das Spiel platziert dort einen Ableger der Maya und sagt, die Legende hat diese versteckte Stadt fälschlich den Inka zugeschrieben. Das Tomb Raider-Paititi ist eindeutig kulturell den Maya zugeordnet, erkennbar an Kukulkan und den anderen Gottheiten, mesoamerikanischen Sprachen oder Ahau als ein Maya-Herrschertitel.
Odradek hat geschrieben: 10. Okt 2018, 09:48 Maya? Inka? Sind doch eh alles Azteken!
Problematisch.
Andre Peschke hat geschrieben: 10. Okt 2018, 10:11 Maya oder Madrid, Hauptsache Mexiko?
Oh je.
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Stuttgarter »

monieu hat geschrieben: 10. Okt 2018, 12:14
Odradek hat geschrieben: 10. Okt 2018, 09:48 Maya? Inka? Sind doch eh alles Azteken!
Problematisch.
Andre Peschke hat geschrieben: 10. Okt 2018, 10:11 Maya oder Madrid, Hauptsache Mexiko?
Oh je.
Dir ist schon klar, dass das auf ein ziemlich bekanntes Fußballer-Zitat anspielt..? ;)
monieu
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von monieu »

Stuttgarter hat geschrieben: 10. Okt 2018, 12:18 Dir ist schon klar, dass das auf ein ziemlich bekanntes Fußballer-Zitat anspielt..? ;)
Äh, Fußball? Ist das sowas wie pitzi? :think:
monieu
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von monieu »

Noch eine Überlegung dazu, was man mit der Geschichte hätte machen sollen. Der große Handlungsbogen fällt in beiden Vorgängern auf den Vater zurück. Den ersten Teil beginnt Lara mit Zweifeln an seiner Arbeit, erkennt dann aber im Zuge des Abenteuers, dass er das Übernatürliche zurecht ernst genommen hat. Im zweiten Teil will sie das auch der Welt beweisen und ihren Vater rehabilitieren. Hier ist die Erkenntnis, dass das Geheimnis, das sie gejagt hat, zu gefährlich ist und dass diejenigen, die es ausbeuten wollten, Trinity, bekämpft werden müssen.

Mir scheint recht klar, dass Rache für ihren Vater der verbleibende Schritt in ihrer "Bewältigung" dieses alten Traumas hätte sein sollen. Dazu passt sogar das Rambomotiv, der Film wurde auch als Rachephantasie gedeutet. Man hätte Laras Handeln in einen Konflikt setzen können, wo sie eigentlich durch Rache motiviert wird, aber sich das selbst nicht eingesteht und ihre Grenzüberschreitungen damit rationalisiert Trinity stoppen bzw. die Welt retten zu müssen. Ich fand besonders im zweiten Teil war die Darstellung ihrer Getriebenheit und Besessenheit, erklärt durch ihren Vater, eine erzählerische Stärke und daran hätte dieser Teil anknüpfen sollen, um der Trilogie einen runden Abschluss zu geben.
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Leonard Zelig
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Leonard Zelig »

"Nach dem Start auf der dem mexikanischen Yucatan vorgelagerten Insel Cozumel geht es nach Peru, doch Eidos Montreal nimmt die Vogelwelt, das Naturphänomen der Cenote-Höhlen und die Maya-Kultur einfach mit und setzt sie Euch weiterhin vor - das ist weder logisch noch professionell und wird auch nicht vernünftig erklärt. "

schreibt die M!Games. Ist offenbar einigen negativ aufgefallen.

Die Edge hat das Spiel übrigens auch verrissen und nur 4/10 in der aktuellen Ausgabe gegeben.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 12. Okt 2018, 07:02 "Nach dem Start auf der dem mexikanischen Yucatan vorgelagerten Insel Cozumel geht es nach Peru, doch Eidos Montreal nimmt die Vogelwelt, das Naturphänomen der Cenote-Höhlen und die Maya-Kultur einfach mit und setzt sie Euch weiterhin vor - das ist weder logisch noch professionell und wird auch nicht vernünftig erklärt. "

Man kann sich auf die Hosen mit der Kneifzange anziehen. Auch wenn Yucatan berühmt die Cenote Höhlen ist, gibt es diese geologische Formation auch in anderen Ländern und dass einem die Maya Kultur und deren verborgenes Königreich in Peru vorgesetzt wird, ist ja gerade der Kniff an der Geschichte und wird mehrfach thematisiert.
Siehe hier ab etwa Minute 13:
https://www.youtube.com/watch?v=p9J8YBuahiM
Lara: "We are looking for Maya ruins."
Abby: "Maya? You know you are in Peru right?"
[...]
Abby: "But I guarantee they are not Maya. My people were Inca..."
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
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Sebastian Solidwork
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Sebastian Solidwork »

goschi hat geschrieben: 8. Okt 2018, 09:52
Sebastian Solidwork hat geschrieben: 8. Okt 2018, 09:23 Ich wollte vor allem darstellen, dass die Tests der Magazine meistens nur eine von mehrere möglichen, gleichberechtigten Perspektiven darstellen. Alles was über eine rein technische Qualität hinaus geht ist erstmal subjektiver Eindruck (der sich auch objektivieren lässt :-) )

Unterscheiden (nicht bewerten) möchte ich dies, weil mir (und wohl so einigen anderen) die Masse der dominanten Magazintests nicht bringt.
Jemand der spätestens beim dritten Teil gelangweilt war wird beim sechsten ein 80+ nicht mehr nachvollziehen können.

Nochmal: Eure und meine Perspektiven auf Spiele, was für Spiele ihr gerne spielt, sehe ich als gleichberechtigt.
Es wird sich schlicht nie vereinheitlichen lassen, denn jeder hat andere Sichtweisen, es wird sich keine kanonische Ansicht bilden lassen, das sieht man zB auch gut in dem Thread "Spiele die man kennen sollte" zB am Beispiel Half-Life 2.
Meinst du mit kanonisch ich fordere, dass es nur eine einzige Sicht auf Spiele gibt?
Das mit Sicherheit NICHT.

Eher gibt es in diesem Kanonen mehrere gleichwertige valide Sichtweisen. Dieser Kanon wird vermutlich nie ganz perfekt, aber doch eine ganz gute Richtlinie sein.
goschi hat geschrieben: 8. Okt 2018, 09:52 Schlussendlich sind verschiedene Bewertungen absolut legitim, es sollte nur immer klar werden, wie sie zu Stande kommen und sie sollten in sich auch eine Schlüssigkeit aufweisen (und bei Testern mit Historie sollte eine gewisse Kongruenz vorhanden sein und man sollte Dinge gleichwertig bewerten (Als Beispiel nicht die NPCs in Witcher 3 bemängeln und gleichzeitig die in Skyrim loben für ihre Reaktionen auf die Taten des Spielers ;) )
Und genau bei diesen unterschiedlichen Bewertungen sehe ich Muster.
Die Bewertungen lassen sich grob in Gruppen einteilen bzw. weisen gemeinsame Merkmale auf.
Es ist nicht allein eine individuelle Historie. Die "hat jeder", aber es gibt zwischen mehreren Historien gemeinsame Merkmale.
goschi hat geschrieben: 8. Okt 2018, 09:52 Schlussendlich sucht man sich immer Plattformen, die nach dem eigenen Empfinden testen, das ist wesentlich praktischer, als irgendeine segregierende Wertung zu erwarten oder eine Spektralanalyse auf den Gamertypus bezogen.
Ich fordere keines Wegs, dass jeder Test jeden Typus umfassen soll.
Es sollte nur klar sein von welchem Typus der Test, der Tester und die Plattform ist. Das ist mMn nicht nur individuelle Historie.

Der Unterschied zwischen dem McDonalds-Filmmagazin und dem Feuilleton einer großen Zeitung besteht mMn nicht nur in einer rein individuellen Historie.
goschi hat geschrieben: 8. Okt 2018, 09:52 Ich lese zB generell kaum mehr Tests und erst Recht keine Wertungen mehr, aber immer sehr gerne verschiedenste Fazit-Kästen, denn daraus wird für mich meist wesentlich klarer, was der Tester für ein Gefühl zum Spiel hat. Zudem - Erfahrung hilft eben manchmal schon - weiss ich die absolute Mehrzahl an Spielen selbst im Voraus gut einzuschätzen, wie sie mir gefallen durch Trailer, Gameplayszenen und Serien- sowie Entwicklerhistorie.
Insofern halte ich eine Steigerung der Selbsteinschätzung für wesentlich hilfreicher als die Forderung nach neuen/anderen Testverfahren.
Ich denke das beides zusammen hilfreich ist. Klar ist eine besser Selbsteinschätzung immer gut.
Aber wenn es jetzt auch noch funktionierende Grobeinteilungen von Produkt, Publikum und Journalisten gäbe und diese mit Merkmalen versehen wären an denen man sich orientieren kann. Wäre dann nicht auch die Selbsteinschätzung bedeutend einfacher?
Man bräuchte keine Jahre(-zehnte) an Erfahrung um sich in der großen Auswahl der Spiele zurecht zu finden und etwas halbwegs für seinen Geschmack(-smkermale) zu finden.

Diese Einteilungen sind keine Wertung eines Geschmacks, sondern einfach faktische Feststellungen.

Agree to disagree?
goschi hat geschrieben: 9. Okt 2018, 09:30
Numfuddle hat geschrieben: 8. Okt 2018, 22:59...
Nein
Damit wertest du die Meinung derer (ob bewusst oder unbewusst) ab, die das Spiel gut fanden.
Keiner hier hat das Spiel "nur gut gefunden, weil es technisch funktionierte" sondern weil es einfach ein gutes Spiel ist.
Mit dem Satz hast du mMn einen objektiven Anspruch postuliert und die von dir beschriebene Zulässigkeit verschiedener Bewertungen als ungültig erklärt.
Goschi, was jetzt? Ich sehe hier einen Widerspruch in deinen Aussagen.


Edit: Das Durchgestrichene ist eine Fehlinterpretation meinerseits. Wir haben das geklärt und ich nehme es zurück. Laut goschi fehlt ein "für sie" (ein gutes Spiel).
Zuletzt geändert von Sebastian Solidwork am 12. Okt 2018, 22:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von monieu »

Leonard Zelig hat geschrieben: 12. Okt 2018, 07:02"Nach dem Start auf der dem mexikanischen Yucatan vorgelagerten Insel Cozumel geht es nach Peru, doch Eidos Montreal nimmt die Vogelwelt, das Naturphänomen der Cenote-Höhlen und die Maya-Kultur einfach mit und setzt sie Euch weiterhin vor - das ist weder logisch noch professionell und wird auch nicht vernünftig erklärt. "
Der Transfer von Natur ist nochmal etwas anderes, aber die Maya-Kultur wird einem nicht einfach vorgesetzt, sondern wie Rince81 sagt, gibt es eine Erklärung, warum sie sich dort wiederfindet.

Im Bezug auf den Umgang mit fremder Kultur ist so eine "Baukasten"-Herangehensweise dennoch nicht unproblematisch, aber erscheint mir auch nicht als herausragend schlimmes Beispiel dafür. Gerade deshalb wäre es interessant zu wissen, warum man sich dafür entschieden hat.
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Numfuddle »

Nur mal so:

„Ich finde das Spiel gut weil es ein gutes Spiel ist“ ist eine Tautologie.

Für eine sinnvolle Unterhaltung über das Spiel müsste schon qualifiziert werden was es für euch zu einem „guten Spiel“ macht.
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Sebastian Solidwork
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Numfuddle hat geschrieben: 12. Okt 2018, 12:33 Nur mal so:

„Ich finde das Spiel gut weil es ein gutes Spiel ist“ ist eine Tautologie.

Für eine sinnvolle Unterhaltung über das Spiel müsste schon qualifiziert werden was es für euch zu einem „guten Spiel“ macht.
Ich möchte mal so optimistisch sein und, bei allen Differenzen, goschi genau das nicht unterstellen. Ich denke er weiß, warum ihm TR gefällt. Für mich hat er das hier auch hinreichend zum Ausdruck gebracht, vor allem bei den Antworten an Andre.

(@goschi Du bekommst noch eine direkte Antwort)
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Sebastian Solidwork »

goschi hat geschrieben: 12. Okt 2018, 10:06
Sebastian Solidwork hat geschrieben: 12. Okt 2018, 09:25
goschi hat geschrieben: 9. Okt 2018, 09:30 Nein
Damit wertest du die Meinung derer (ob bewusst oder unbewusst) ab, die das Spiel gut fanden.
Keiner hier hat das Spiel "nur gut gefunden, weil es technisch funktionierte" sondern weil es einfach ein gutes Spiel ist.
Mit dem Satz hast du mMn einen objektiven Anspruch postuliert und die von dir beschriebene Zulässigkeit verschiedener Bewertungen als ungültig erklärt.
Goschi, was jetzt? Ich sehe hier einen Widerspruch in deinen Aussagen.
Der Kontext des Satzes gilt (zugegeben nicht ganz sauber ausformuliert von mir, daher die Missdeutung)
Die hier gemeinten User (inkl. mir) finden das Spiel nicht gut, weil es technisch funktioniert, sondern weil es (für sie...) einfach ein gutes Spiel ist.
Danke für diese Aufklärung, dann nehme ich es zurück. Ich streiche das im Post durch.
goschi hat geschrieben: 12. Okt 2018, 10:06 Das hätte man, ohne den unbedingten Willen mir einen Widerspruch in den Mund legen zu wollen, aber auch verstehen können ;)
Schade, dass du mir sowas unterstellst.
Wie du selbst schriebst, war der Satz missdeutbar. Und das ist mir passiert, entschuldige.
Ich versichere dir, dass ich keinen "Willen zur Missdeutung" habe. Ich habe bei dir, zugegebener Maßen mit anderer Intention, nachgefragt und jetzt weiß ich Bescheid.
Habe ich einen riesen Text geschrieben für wie doof ich dich deswegen halte? Nein.
goschi hat geschrieben: 12. Okt 2018, 10:06
Sebastian Solidwork hat geschrieben: 12. Okt 2018, 09:25 Meinst du mit kanonisch ich fordere, dass es nur eine einzige Sicht auf Spiele gibt?
Das mit Sicherheit NICHT.

Eher gibt es in diesem Kanonen mehrere gleichwertige valide Sichtweisen. Dieser Kanon wird vermutlich nie ganz perfekt, aber doch eine ganz gute Richtlinie sein.
Und genau bei diesen unterschiedlichen Bewertungen sehe ich Muster.
Die Bewertungen lassen sich grob in Gruppen einteilen bzw. weisen gemeinsame Merkmale auf.
Es ist nicht allein eine individuelle Historie. Die "hat jeder", aber es gibt zwischen mehreren Historien gemeinsame Merkmale.
Ich fordere keines Wegs, dass jeder Test jeden Typus umfassen soll.
Es sollte nur klar sein von welchem Typus der Test, der Tester und die Plattform ist. Das ist mMn nicht nur individuelle Historie.

Der Unterschied zwischen dem McDonalds-Filmmagazin und dem Feuilleton einer großen Zeitung besteht mMn nicht nur in einer rein individuellen Historie.
Agree to disagree?
Eigentlich nicht
Warum können wir uns nicht gegenseitig unser Meinung lassen? Warum willst du die Oberhand haben? (wie sonst soll ich das verstehen?)
goschi hat geschrieben: 12. Okt 2018, 10:06, weil du schlussendlich immer eine Typifizierung suchst und die eben schlicht nicht möglich ist, denn egal nach welchem Schema gibt es immer enorme Grauzonen, Vermischungen und Abweichungen.
Und dies nicht nur zwischen verschiedenen Spielern, sondern bei einem Spieler selbst schon, je nach Laune, Lust, Zeitkontingent, usw.
Es geht um das Erkennen gewisser allgemeiner Grundstrukturen. Nicht um die perfekte Einordnung auf den letzten Millimeter bzw. spezifisch auf jede Lebensminute.
Diese lassen sich meiner Meinung nach ausmachen und würden kanonisiert die Orientierung für alle Beteiligten erleichtern. So wie es das in so ziemlich jedem anderen Wissensfeld auch gibt.
<ironie>
Warum haben wir überhaupt Genres? Nach deiner Argumentation können wir die auch am besten vergessen. Sind doch alles nur Spiele, wer braucht schon eine Grobeinteilung? Kann sich doch jeder nach Jahren des Spielens selbst erschließen.
</ironie>
Film und Bücher sehe ich da deutlich weiter (kein Wunder, die gibt es ja schon länger)
goschi hat geschrieben: 12. Okt 2018, 10:06 Und dazu kommt eben, wie geschrieben, dass eine Typisierung auch sehr schnell (ob bewusst oder nicht) wertende Wirkungen hat. Siehe den - eigentlich objektiv gemeinten - vielzitierten Typus "Casual-Gamer", der direkt schon als abwertende Begrifflichkeit genutzt wird in Gamer-Kreisen.
Kein Begriff (und seine Definition) der Welt kann etwas dafür wie ihn Menschen verwenden. Er kann noch so objektiv sein, leicht ironisch ausgesprochen wirkt er abwertend. Ich meine aber, dass das nicht am Begriff liegt, sondern an den Absichten der Menschen entweder zu verletzten oder sich zu abzugrenzen.
Und demjenigen der sich davon verärgern lässt. Sowas kann man auch ignorieren. (Ich weiß, dass das nicht immer einfach ist.)

Mittlerer Weile könnte man mich auch wohl als Casual-Gamer bezeichnen und mir täte es nicht weh. Ich komme nur noch wenige Stunden pro Woche zum Spielen, wenn überhaupt (um so mehr interessiere ich mich für das Hinter den Kulissen). Er passt objektiv mit einer bestimmten Bedeutung. So what?
Wer meint ihn abwertende verwenden zu müssen hat vermutlich eher selbst Angst was zu verlieren (das soll keine Beleidigung sein, sondern ihr habt mein Mitgefühl).

Ist ein Fußballspieler in der Kreisliga verärgert wenn ein Profispieler zu ihm sagt, dass er ein Amateur, vielleicht ein guter, ist? Kann ich mir nur schwer vorstellen, den er hat faktisch recht. Der Profispieler wendet seinen Maßstab an, der deutlich über dem des Amateurs liegt.
Sind beide Spielweise trotzdem gleichberechtigt und jeder darf Gefallen an seiner haben? Verdammt noch mal JA!
goschi hat geschrieben: 12. Okt 2018, 10:06 Und schlussendlich die simple Frage des Ziels:
Du betreibst einen enormen Aufwand um einerseits Spierel-Typus zu definieren UND auch noch Spiele daraufhin zu bewerten.
Nur, was gewinnst du?
Abgesehen von schlussendlich eher mehr Unklarheit für die meisten?

Denn man benötigt WIEDER Selbsteinschätzung, um zu wissen in welchen Typus man passt, die kann man dann auch gleich dafür aufwenden, bestehende Wertungen für sich zu interpretieren.
Meine Erwartung ist, dass es weniger Unklarheiten gibt. Jedem Typus werden Merkmale zugeordnet bei denen jeder für sich selbst relativ einfach sagen kann ob sie auf ihn zustimmen. Da wo am meisten Merkmale übereinstimmen der bevorzugte Typus (oder auch mehrer) treffen auf einen zu.
Ein ganz einfacher Mal:
- "Ist gelangweilt von den großen AAA-Spielereihen": Ja/Nein

Letztlich erwarte ich, dass damit jeder Spieler schnell für sich die passenden Tests, Tester und Rezensionen findet. Evtl auch die Journalisten ihr Zielpublikum besser einordnen können.

Agree to disagree? Ich glaube nachvollziehen zu können wie du zu deiner Meinung kommst und kann akzeptieren, dass du meine nicht teilst.
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Stuttgarter
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Stuttgarter »

Sebastian Solidwork hat geschrieben: 12. Okt 2018, 21:53
[...]
Irgendwie wirkt es auf mich so, als wäre Dein Text das Paradebeispiel für meine böse Formulierung oben, "Spieler wollen, dass man ihnen das denken abnimmt". Vielleicht mag ich mich da ja täuschen - aber ich persönlich finde die Vorstellung furchtbar, dass mir ein Kritiker schon von vornherein sagt, "Das Spiel ist für Dich eh nichts, wenn Du...".

Paar der besten Bücher, Filme, Serien, Platten und ja: auch Spiele hab ich dadurch kennengelernt, dass ich mich auf was eingelassen habe, was nicht dem entsprach, was ich bis zu dem Zeitpunkt gut fand. Kennengelernt habe ich es, weil irgendwo jemand so begeistert darüber berichtet hat, dass ich die Scheu verloren habe und dachte, "Okay, anscheinend muss ich über meinen Schatten springen". Hätte ich "Sopranos" und "The Wire" wohl ausprobiert und lieben gelernt, wenn mir von vornherein gesagt worden wäre, "Diese Serie wird Ihnen gefallen, wenn Sie nicht auf die 0815-Serien der großen Networks stehen" - also die Serien, die ich bis zu dem Zeitpunkt geschaut hab, weil ich schlicht nicht wusste, dass es auch was anderes gibt? Wenn mir gesagt worden wäre, dass ich die Serien dann mögen werde, wenn ich auch den großen amerikanischen Gesellschaftsroman des 20. Jahrhundert mag - von dem ich bis heute, Schaden über mich, keinen einzigen Vertreter gelesen habe? Vermutlich nicht. Heute hab ich beide Serien gesehen, hab mich darüber informiert und weiß dadurch, dass es da Parallelen gibt. Hätte ich beide Serien kennengelernt, hätte ich je neue Autoren und Genres kennengelernt, neue Musikrichtungen, neue Spielgenres, hätte mich ein Kritiker von vornherein drauf hingewiesen, "Das solltest Du nur konsumieren, wenn..."? Vermutlich nicht, zumindest nicht in dem Ausmaß.

Also bitte.. Lass doch auch zukünftig jeden Konsumenten selbst anhand einer Kritik an und für sich beurteilen, ob ein Spiel was für ihn sein könnte. Und nicht schon die Kritiker das vorab entscheiden. Die Zeiten von "Dieses Spiel könnte Ihnen gefallen, wenn Sie Spiel X und Spiel Y mochten" haben wir zum Glück hinter uns.
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Voigt »

Sebastian verbietet doch nicht als Konsument nachzudenken, und sich selbst zu informiern über Inhalte von Serien. Er schlägt ja bloß eine Kategorsierung für Reviews vor, einfach nur zur Orientierung.
An den Inhalten der Reviews ändert sich ja nix, das wäre ja bloß extra. Heißt wenn bisher Reviews dir das denken nicht abnehmen, dann würde es auch nach seiner vorgeschlagenen Kategorisierung nicht passiern.
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Sebastian Solidwork
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Sebastian Solidwork »

@Stuttgater Was Voigt schrieb
@Voigt Danke für die passende Antwort :-)

Sollten wir nicht langsam diesem Thema einen eigenen Thread geben ? Ich meine es hat mit dem eigentlichen Inhalt der Folge nicht mehr viel zu tun.
@Mods könnt ihr da was machen?
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