@Stuttgater & Papiertiger
Zu aller erst geht es mir um die allgemeine Erkenntnis, dass nicht einfach alles mit individueller Historie zu erklären ist. Es lassen sich Muster und Einteilungen bei den Tester und den Tests ausmachen. (genau so auch bei den Designern/Entwicklern und auch Spielern (z.B. eSportler und Speedrunner). Ja, auch eine Aufteilung in Amateur, Fortgeschrittener und Profi.
Was man dann mit dieser Erkenntnis macht steht auf einem anderen Blatt. Das muss nicht zwangsweise ein technisches System, sondern kann auch einfach Allgemeinwissen sein mit dem jeder für sich selbst Tester und Tests einschätzt.
Die von euch genannten Fälle sollten weiterhin möglich sein. Wer bewusst das Gegenteil zu seinem persönlichen Typus hören will, kann das ja machen. Er kann ihn dann damit sogar schneller finden.
Wie
Terranigma ausführt wurde die 91 der Gamestar quasi von einem Anfänger vergeben. Die will ich Robin auch gar nicht abstreiten. Nur frage ich mich was ältere, erfahrener Kollegen vergeben hätten.
Das zeigt mir, dass das alles Rezension sind und keine objektiven Produkttests. Was einem gefällt lässt sich nicht objektiv bewerten, sondern nur aus einer subjektiven Sicht heraus (diese lassen sich aber objektiv kategorisieren).
Dieses Zahlensystem deutlich zu vereinfachen oder gar abzuschaffen dürfte ein Dienst am Kunden, und somit auch sich selbst sein, und den Schwerpunkt wieder auf die eigentlich Texte legen.
Das Feuilleton der SZ oder das McDonalds-Filmmagazin kann ich halbwegs einschätzen. Mit so einem Test fällt mir das bei der Gamestar schwer (und vermutlich auch viele andere). So sind einzelne Wertungen der Gamestar nicht vom gleichen Niveau. (Ja, jeder fängt mal klein an. Aber hätten dann TR nicht mehrere Leute bewerten sollen?)
Das soll auch kein Anspruch auf pure Objektivität von Testern und Tests sein. Daran glaube auch ich nicht. Es macht aber einen Unterschied Profifußballer oder eine Amateurspieler seine Meinung kundtut. Beide für sich haben gleichberechtigte, kategorisierbare, subjektive Bewertungen.
Stuttgarter hat geschrieben: ↑13. Okt 2018, 19:56
Voigt hat geschrieben: ↑13. Okt 2018, 17:49
Sebastian verbietet doch nicht als Konsument nachzudenken, und sich selbst zu informieren über Inhalte von Serien. Er schlägt ja bloß eine Kategorisierung für Reviews vor, einfach nur zur Orientierung.
An den Inhalten der Reviews ändert sich ja nix, das wäre ja bloß extra. Heißt wenn bisher Reviews dir das denken nicht abnehmen, dann würde es auch nach seiner vorgeschlagenen Kategorisierung nicht passieren.
Bis auf den Umstand, dass der Mensch, der an und für sich gerne mal faul ist, dann sicher einiges gar nicht mehr lesen würde, wenn schon die Kategorie suggeriert, "Ist eh nix für mich".
Alles, was für mich als Konsumenten wichtig ist, kann ich doch dem Text der Rezension entnehmen. Ob das ein Spiel ist, das sich an Einsteiger, an Fortgeschrittene, an Serienkenner, an Serienneulinge, an Technik"huren", an Storyfreaks etc richtet - all das steht in einer guten Rezension doch drin.
Da beschreibst du ja selbst schon Kategorien. Warum soll man die erst in der Rezension erfahren und nicht schon früher?
Das bei einem Autoren oder einem Magazin klar ist für welche Typen sie schreiben. Einer/s das für alle da sein will kann mMn nicht klappen.
Stuttgarter hat geschrieben: ↑13. Okt 2018, 19:56Edit: Letztlich dürfte es müßig sein darüber zu diskutieren, da es vermutlich nicht passieren wird. Spielekritiker sind jetzt ja schon frustriert, dass niemand die Texte liest, sondern alles auf die Zahl am Ende reduziert wird. Dann werden sie kaum ein System einführen, das noch mehr dazu verleitet, keine Texte mehr zu lesen.
Wie oben geschrieben bin ich eh gegen die Zahl. Wir haben hier eher Rezensionen den Produkttests. Und mit unterschiedlichem Verständnis, je nach Typus, gibt es auf des gleiche Spiel unterschiedliche Perspektiven.
Stuttgarter hat geschrieben: ↑13. Okt 2018, 20:20
Hab jetzt noch länger drüber nachgedacht - und das, was ich im Edit angeschnitten habe, ist das, was mich glaub am meisten daran stört: Die Geringschätzung journalistischer Arbeit, die hinter dem Ansinnen steckt. Da arbeitet ein Journalist einen Artikel aus, was mehrere Stunden Arbeitszeit bedeutet, schreibt sogar in der Regel eine Zahl und eine Kurzzusammenfassung, wie es zu dieser Zahl kommt, darunter - und selbst dann soll er noch weiter Zugeständnisse machen, damit der Leser auch ja keine fünf Minuten beim Lesen des Artikels verschwenden könnte.
Ich find das ziemlich respektlos, wenn ich so drüber nachdenke.
Sind wir nicht alle "respektlos" gegenüber Dingen die uns nicht interessieren? Ich bin an keinem Text zu z.B. Transformers interessiert, bin ich jetzt respektlos gegenüber dem Autor?
Wenn mich der Typus, die Perspektive, eines Autors auf Spiele nicht interessiert, interessieren mich auch sein Artikel nicht. Ist doch jetzt auch schon so?
Mal provokativ pauschalisiert ausgedrückt:
Ich würde mir wünschen, (Spiele-)Journalisten würde beim Zielpublikum etwas mehr differenzieren als nur "alle Spieler" (bzw. alle Leser). Und dann anfangs klar machen für wen sie schreiben und genau von diesem Zielpublikum die Wertschätzung erfahren.
Einen objektiven Produkttest gibt es hier nicht.
Papiertigger hat geschrieben: ↑13. Okt 2018, 23:37
Stuttgarter hat geschrieben: ↑13. Okt 2018, 19:56
Alles, was für mich als Konsumenten wichtig ist, kann ich doch dem Text der Rezension entnehmen. Ob das ein Spiel ist, das sich an Einsteiger, an Fortgeschrittene, an Serienkenner, an Serienneulinge, an Technik"huren", an Storyfreaks etc richtet - all das steht in einer guten Rezension doch drin.
Das sehe ich auch so und muss Dir auch im Übrigen zustimmen. Eine Rezension kann gar nicht jedem einzelnen Konsumenten vermitteln, ob das Spiel etwas für ihn wäre, auch nicht mit Kategorien, die gar nicht fein genug sein können, um etwas zu taugen. Man kann Spieler nicht in wenige Kategorien einteilen, dafür ist die Spielerschaft zu heterogen. Mir persönlich wäre das auch zu sehr "Produktberatung" und zu wenig Besprechung, aber das ist sicher Geschmackssache.
Idealerweise versetzt eine Rezension den Konsumenten hingegen vielmehr in die Lage,
selbst zu entscheiden, ob ihm ein Spiel gefallen könnte. Das funktioniert bei mir auch bei dieser Sonntagsfolge ganz gut, trotz Subjektivität und Meinungsgleichklang. Das schadet nämlich bei dieser Selbst-Einschätzung gar nicht, glaube ich. Ein Bemühen um den Anschein von "Objektivität", also Allgemeingültigkeit, ist dafür gar nicht nötig, sondern eine gute Beschreibung und vor allem Begründungen, deren Relevanz für meinen eigenen Geschmack ich dann für mich einschätzen kann.
Da bin ich bei völlig dir, zur "objektiven Produktberatung" will ich auch nicht. Was gibt dir den Eindruck, dass ich es fordere?
Jeden Autor (bzw. seine Texte) erstmal individuell kennen zu lernen und heraus zu finden ob zu der Kategorie passt, die man selbst sucht, halte ich für mühsam.
Und ich glaube wir suchen alle (grobe) Kategorien. Genres sind ja auch welche.
Stuttgarter hat geschrieben: ↑14. Okt 2018, 00:39
Und das grade,
weil ich sämtliche Kritikpunkte der drei Herren nachvollziehen kann. Nur festgestellt habe, dass mich vieles davon nicht so stören wird, dass ichs gar nicht erst spielen will. Wohingegen ich andere Wertschätzungen höre, wo sie euphorisch sind - und ich trotzdem anhand der Beschreibung merke, "Is nix für mich".
Das sollte mit einer Kategorisierung auch weiterhin möglich sein. Und dann kannst du sowas sogar schneller finden.
Alles ein bisschen unklarer ?
Ob ich mir jetzt mit diesem langen Text ein Gefallen getan habe?
Ich habe selbst den Eindruck, dass er etwas wirr ist.
Ich hätte euch gerne besser geantwortet.