Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

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Andre Peschke
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Andre Peschke »

Freitag hat geschrieben: 9. Okt 2018, 08:49 Was mich allerdings etwas wundert: den Großteil der vorgebrachten Kritikpunkte kann man nahtlos auf die Vorgänger übertragen. Für mich waren schon die ersten beiden Teile des Reboots primär Grafikpornos. Komplett blödsinnige Story, unnötige Gameplaysysteme und viel Beschäftigungstherapie. Persönlich war das schon immer knapp vor verschwendeter Lebenszeit. Teil 3 werde ich dann entweder auslassen oder irgendwann richtig günstig mitnehmen.
Ja, das hatte ich zwischendrin ja mal kurz reflektiert. Mich hat auch gewundert, wie sehr ich Shadow of the Tomb Raider einfach belanglos fand. Die Vorgänger waren für mich mit ihrer idiotischen Handlung und dem übereinfachen Kletter-Gameplay auch immer schon an der Grenze zu "okay, lassen wir das einfach", aber sie hatten so einen schönen Flow und eine so tolle Optik - irgendwie hat es dann doch "klick" gemacht, als nette Freizeitbeschäftigung. Die Shooter-Passagen haben zudem mehr motorischen Anspruch geliefert. Das blieb bei SotTR einfach aus. Meine Spontanerklärung war ja eine Mischung aus "da hat sich nach drei Teilen einiges abgenutzt" und "dieses neue Arrangement der Schwerpunkte kehrt für mich nur die Schwächen heraus".

Ich kann schon verstehen, dass es für mehr als genug Leute weiterhin dieser coole Actionfilm zum mitspielen ist, daher habe ich ja auch immer mal wieder drauf hingewiesen, dass die Bewertung vermutlich härter ausfällt, als sie beim Versuch einer Generalisierung sein sollte. Die hier im Thread angebotenen Perspektiven von Menschen die das Spiel toll finden, kann ich auch voll als alternative Sichtweisen akzeptieren.

Aber ich fand das Spiel einfach nur ermüdend redundant, unausgewogen und unterm Strich war es für mich (nach zwei ähnlich gelagerten Titeln) einfach Zeitverschwendung. Einige Kritikpunkte schleppt die Reihe nun auch schon wirklich von Anfang an mit sich rum und es kümmert keine Sau (beim Entwickler). Wie die Story teilweise inszeniert ist, empfinde ich nicht als "haha, Action-Blockbuster halt!", sondern als lieblos. Vielleicht war ich nach zwei Titeln, die ich aus meiner Sicht eher gnädig mit einem "Ja, das ist dumm, aber..." beurteilt habe auch einfach mit der Geduld am Ende? :D

Wir kommen da bestimmt wieder in den Bereich, wo die Erwartungshaltung und Anspruchshaltung individuell verschiedene Ergebnisse produziert (hatte Goschi weiter vorne ja schon richtig angemerkt). Auch Präferenzen spielen sicher eine Rolle. Ich kann nur versuchen zu begründen, warum ich der Meinung bin, auf das Spiel kann man bis zum 5-Dollar-Sale verzichten.

Was vermutlich auch stimmt ist, dass es einer dieser Podcasts ist, bei dem IMO zwar nominell die Kritik ausgewogen ist (ich also immer wieder einschränkend positive Dinge erwähnt habe), das aber zeitlich so wenig Raum eingenommen hat, dass es für den Hörer nicht zur Geltung kommt. Es fällt mir da auch persönlich schwer zum dritten Mal in großer Ausführlichkeit darüber zu sprechen, wie gut Lara animiert ist und welch fantastischen Job die Leveldesigner auf der visuellen Ebene gemacht haben. Den Schuh ziehe ich mir gerne an. Wir haben immer gesagt, wir machen keinen klassischen Spieletest, sondern wir sprechen über die Spiele so, wie wir eben unter Freunden darüber erzählen würden. Ich war zwar unterm Strich einigermaßen unterhalten, aber das vorherrschende Gefühl war das von Enttäuschung und das kam ja rüber.

Wie immer in solchen Fällen würde ich dafür werben, dass es schlicht gut ist, wenn eine klar umrissene Perspektive angeboten wird und man dies einfach als eine weitere Stimme in einem Kanon aus Beurteilungen wahrgenommen wird. Nicht falsch verstehen: Ich nehme aus solchen Diskussionen mit euch hier immer viel mit - auch die Erkenntnis, dass wir genauso wie Tomb Raider darauf achten müssen, dass unsere Schwerpunkte nicht aus dem Ruder laufen. Aber insgesamt bin ich glücklicher wenn wir ehrlich vom Leder ziehen, als würden wir versuchen im Dienste einer gedachten Ausgewogenheit uns Lob aus der Tasche zu ziehen, das wir nicht ehrlich empfinden. Anders ausgedrückt: Wenn ich gesagt hätte, SotTR wäre ein netter Titel mit einigen Schwächen, den Fans der vorigen Teile aber bestimmt auch zum Vollpreis kaufen können, dann wäre das vermutlich die universell akzeptablere Kritik gewesen. Aber als Andre, der seine subjektive, ungeschönte Meinung sagen soll, eben auch gelogen. :D

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Sebastian Solidwork
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Sebastian Solidwork »

goschi hat geschrieben: 9. Okt 2018, 09:30 Nein
Damit wertest du die Meinung derer (ob bewusst oder unbewusst) ab, die das Spiel gut fanden.
Keiner hier hat das Spiel "nur gut gefunden, weil es technisch funktionierte" sondern weil es einfach ein gutes Spiel ist.
Wie wäre es mal jede mögliche Wertung zu ignorieren und das wir sagen, dass es mehrere gleichwertige valide Perspektiven und Standpunkte geben kann?
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Freitag
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Freitag »

Andre Peschke hat geschrieben: 9. Okt 2018, 09:41 Ja, das hatte ich zwischendrin ja mal kurz reflektiert. Mich hat auch gewundert, wie sehr ich Shadow of the Tomb Raider einfach belanglos fand. Die Vorgänger waren für mich mit ihrer idiotischen Handlung und dem übereinfachen Kletter-Gameplay auch immer schon an der Grenze zu "okay, lassen wir das einfach", aber sie hatten so einen schönen Flow und eine so tolle Optik - irgendwie hat es dann doch "klick" gemacht, als nette Freizeitbeschäftigung. Die Shooter-Passagen haben zudem mehr motorischen Anspruch geliefert. Das blieb bei SotTR einfach aus. Meine Spontanerklärung war ja eine Mischung aus "da hat sich nach drei Teilen einiges abgenutzt" und "dieses neue Arrangement der Schwerpunkte kehrt für mich nur die Schwächen heraus".
[...]
Vielleicht war ich nach zwei Titeln, die ich aus meiner Sicht eher gnädig mit einem "Ja, das ist dumm, aber..." beurteilt habe auch einfach mit der Geduld am Ende? :D
Das kam im Podcast von dir auch so rüber. Ich hatte eure Folge zu Teil 2 aber als sehr positiv im Gedächtnis und fand es daher interessant, dass die Ermüdung erst jetzt kam, dafür dann aber auch so richtig.

Andre Peschke hat geschrieben: 9. Okt 2018, 09:41 Aber insgesamt bin ich glücklicher wenn wir ehrlich vom Leder ziehen, als würden wir versuchen im Dienste einer gedachten Ausgewogenheit uns Lob aus der Tasche zu ziehen, das wir nicht ehrlich empfinden.
Wenn im Vornherein klar ist, dass alle Podcaster ein großes Spiel bestenfalls mittelmäßig finden, könntet ihr versuchen, einen entsprechenden Gast als Gegenpol einzuladen - falls ihr da jemanden kennt. Falls nicht, ist mir ein einseitiger, aber dafür ehrlicher, Podcast lieber.
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Stuttgarter »

Andre Peschke hat geschrieben: 9. Okt 2018, 09:41 Anders ausgedrückt: Wenn ich gesagt hätte, SotTR wäre ein netter Titel mit einigen Schwächen, den Fans der vorigen Teile aber bestimmt auch zum Vollpreis kaufen können, dann wäre das vermutlich die universell akzeptablere Kritik gewesen.
Hättest Du das gesagt bzw. würde ThePod auf die Art bewerten, gäbs für mich keinen Grund, Euch zu backen. Die Art Kritik finde ich auch in genügend anderen Publikationen. :)

Ernsthaft. Ihr seid eine wunderbare Ergänzung zu all den anderen Spielemedien, die es da draußen so gibt. Eben, weil Ihr auch mal andere Schwerpunkte setzt als der Rest. Wenn ich den Gamestar-Test (nur als Beispiel) lese, erfahre ich, dass TR:SotTR ein gut produziertes Actionspiel ist, welche Spiel-Elemente darin vorkommen, worum es grob geht etc. Wenn ich Euren Podcast als Ergänzung höre, erfahre ich darüber hinaus, was man an dem Spiel doof finden kann. In der Summe hab ich somit eine sehr gute Beratung, ob ich das Spiel spielen will (und zu welchem Preis).

Deshalb bin ich persönlich froh, dass Ihr mal wieder ne Folge gemacht habt, die offensichtlich ähnlich polarisiert wie Eure "Witcher"-Folge damals. Diese Art, über Spiele zu sprechen, ist nämlich eins Eurer großen Alleinstellungsmerkmale.
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Andre Peschke
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Andre Peschke »

Freitag hat geschrieben: 9. Okt 2018, 10:00 Wenn im Vornherein klar ist, dass alle Podcaster ein großes Spiel bestenfalls mittelmäßig finden, könntet ihr versuchen, einen entsprechenden Gast als Gegenpol einzuladen - falls ihr da jemanden kennt. Falls nicht, ist mir ein einseitiger, aber dafür ehrlicher, Podcast lieber.
IMO ist es schlicht nicht schlimm, dass wir es nicht gut finden. Das ist kein Problem, das ich lösen will. Wenn die Einschränkungen, die wir gemacht haben, insgesamt zu sehr absaufen - darüber mache ich mir durchaus Gedanken. Für mein Gefühl habe ich das mehrfach sehr deutlich gesagt - aber vielleicht genügt das nicht.

Wenn die Leute hingegen unterm Strich mit der Botschaft aus dem Podcast rausgehen, dass wir alle SotTR für ein verzichtbares Spiel halten: Gut. So soll es sein. Dem ist so.

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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Freitag »

Nur kurz zur Klarstellung: um "schlimm" ging es mir gar nicht. Es war nur als Idee gedacht, falls (!) ihr in einem Podcast mehrere Positionen vertreten wollt - wurde im Thread ja teilweise gefordert. Dann wäre mir ein Gast lieber, als dass sich einer verstellt.

Ich habe mit der Folge in der Form überhaupt keine Probleme, mir ist die Serie aber auch völlig egal. Mir graust dagegen schon vor einer eventuellen Besprechung vom neuen Battlefield und seinen "bewegenden" War Stories :D Sprich: als betroffener Fan wird sowas immer schwieriger zu verkraften sein, aber damit muss man als Fan leben.
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IpsilonZ
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von IpsilonZ »

Stuttgarter hat geschrieben: 9. Okt 2018, 10:12
Andre Peschke hat geschrieben: 9. Okt 2018, 09:41 Anders ausgedrückt: Wenn ich gesagt hätte, SotTR wäre ein netter Titel mit einigen Schwächen, den Fans der vorigen Teile aber bestimmt auch zum Vollpreis kaufen können, dann wäre das vermutlich die universell akzeptablere Kritik gewesen.
Hättest Du das gesagt bzw. würde ThePod auf die Art bewerten, gäbs für mich keinen Grund, Euch zu backen. Die Art Kritik finde ich auch in genügend anderen Publikationen. :)

Ernsthaft. Ihr seid eine wunderbare Ergänzung zu all den anderen Spielemedien, die es da draußen so gibt. Eben, weil Ihr auch mal andere Schwerpunkte setzt als der Rest. Wenn ich den Gamestar-Test (nur als Beispiel) lese, erfahre ich, dass TR:SotTR ein gut produziertes Actionspiel ist, welche Spiel-Elemente darin vorkommen, worum es grob geht etc. Wenn ich Euren Podcast als Ergänzung höre, erfahre ich darüber hinaus, was man an dem Spiel doof finden kann. In der Summe hab ich somit eine sehr gute Beratung, ob ich das Spiel spielen will (und zu welchem Preis).

Deshalb bin ich persönlich froh, dass Ihr mal wieder ne Folge gemacht habt, die offensichtlich ähnlich polarisiert wie Eure "Witcher"-Folge damals. Diese Art, über Spiele zu sprechen, ist nämlich eins Eurer großen Alleinstellungsmerkmale.
Den Unterschied zur Witcher Folge sehe ich persönlich aber in zwei Aspekten.
1. war es damals für mich offensichtlich eine Rant Folge. Ich hatte nie den Eindruck ich würde da jetzt eine Wertschätzung hören, sondern zwei Leuten die ein bisschen darüber meckern, warum in der kritischen Rezeption des Spiels die negativen Aspekte vollkommen untergehen. Witcher 3 ist wohl eines der gehyptesten Spiele der letzten Jahre. Und egal ob es wirklich SO gut war, war die "Einigkeit", dass es das perfekte Überspiel war war diskussionswürdig. Bei der Tomb Raider Folge war es jetzt gefühlt wirklich nur eine Aufzählung der negativen Punkte mit einer Wertschätzung am Ende, der Fokus bei der Witcher Folge war für mich ein anderer.

2. War bei der überschwänglichen Begeisterung über The Witcher 3 eine konträre aber begründete Meinung wirklich eine erfrischende Bereicherung (zumindest für mich). So einseitig ist die Berichterstattung über Tomb Raider aber bei weitem nicht. Vielleicht ist der Gamestar Test besonders positiv, aber grundsätzlich lese ich in allen möglichen Reviews, dass das Spiel auch kritisch gesehen wird.

Aber gut, es ist halt wohl wirklich einfach so, dass da jetzt drei Leute ein Spiel besprochen haben, die alle das Spiel ziemlich kacke fanden (bis auf wenige Ausnahmen). Das hat die Folge für mich alleinstehend aber nicht interessanter oder lehrreicher gemacht.
Um es etwas provokativer zu sagen: Wenn damals die Diskussion war, dass die einhellige Begeisterung über The Witcher 3 komisch war, dann gilt für mich das selbe jetzt auch bei dieser Folge.
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Stuttgarter »

Papiertigger hat geschrieben: 9. Okt 2018, 09:18 Also echt,was hier an hinkenden bis absurden Vergleichen gebracht wurde, das passt auf keine Kuhhaut. Wann versteht die intellektuelle Spielerschaft eigentlich, dass ein Spiel ein Spiel ist und kein Buch und kein Film und kein Metallica-Album! Und auch keine Waschmaschine und kein Auto! Zumal es schlicht falsch ist, bei aller berechtigten Kritik an "der Spielepresse", diese würde Spiele stärker nach der Technik und vor allem dem Funktionieren bewerten als dies bei Tests von Waschmaschinen und Autos (nochmal: Äpfel und Birnen) der Fall ist. Und dass ein Spiel, das sich Durchspielen lässt, automatisch 7/10 bekommt und ein Spiel, das technisch kompetent ist, 90/100 bekommt, ist schlicht falsch. Wann verstehen Spieler denn, dass sie Spiele nicht mit den Bewertungsmaßstäben völlig anderer Medien bewerten können? Spiele sind ihr eigenes Ding und sollten nach eigenen Bewertungsmaßstäben beurteilt werden. So viel Emanzipation und Selbstbewusstsein sollte schon sein. Und ja, Feuilleton hin, Kunstanspruch her, Spiele sind nunmal auch Computerprogramme, und es ist selbstverständlich, dass deshalb auch technische Aspekte für die Bewertung relevant sein können.
Wenn Spiele so komplett anders als Bücher, Filme etc. sind, dann wird es aber schwierig, an anderer Stelle zu argumentieren, "Aber Filme dürfen doch auch". ;)

Dass jedes Kulturgut seine eigenen Stärken und Alleinstellungsmerkmale hat, ist unbestritten. Aber trotzdem kann man definitiv so argumentieren, dass es eine als selbstverständlich voraussetzbare Basis bei jedem Erzeugnis gibt, das in der Kritik erstmal nichts verloren hat. Und wenn das beim Buch jene ist, dass die Seiten richtig aneinandergereiht wurden, dann ist es beim Spiel, dass der Hersteller in der Lage war, ein Programm zu programmieren, das den Ansprüchen der Zeit genügt. Technische Aspekte KÖNNEN in der Tat für die Bewertung relevant sein. Derzeit ist es aber eher so, dass sie es auf jeden Fall SIND. Was in den Fällen okay ist, wenn die Technik ungenügend ist - aber eigentlich nicht, wenn sie funktioniert. Das sollte selbstverständlich sein.

Stattdessen gab es aber lange Zeit eine Doppelmoral - grade zB bei der Gamestar: Die hat sich sehr lange geziert, technische Mängel, die nicht bei allen Spielern auftauchen, in die Wertung überhaupt einfließen zu lassen (prominentes Beispiel ist da sicher GTA IV, das beim Release auf dem PC ja eine technische Katastrophe war). Begründung: "Taucht ja nicht bei allen Spielern auf und ändert nix an der Qualität des Spiels, wenn es läuft". Gleichzeitig hatten sie aber überhaupt kein Problem damit, Höchstwertungen für technisch perfekte Spiele rauszuhauen. Auch da hätte man argumentieren können, "Das Spiel läuft auf unserer High End Hardware perfekt und sieht geil aus - aber die meisten unserer Leser kommen ja gar nicht in den Genuss". Das hat sie aber nicht gestört - sondern haben Crysis 1 auch (oder vielleicht sogar vor allem?) wegen seiner Technik eine Höchstwertung verpasst. Heute ist die Gamestar immerhin so weit, für Bugs um die fünf Punkte rum abzuziehen in einzelnen Fällen. Was dann dazu führt, dass Spiele, die verbuggt sind, irgendwo im Siebener-Bereich landen. Insofern ist die Aussage "es lässt sich durchspielen -> 70, es läuft ohne Bugs -> 90" natürlich überspitzt. Aber auch nicht ganz aus der Luft gegriffen.

Das schöne ist - die Gamestar darf das ja tun. Man muss es als Konsument eben einordnen können. Das gleiche trifft aber auch auf ThePod zu: Sie dürfen ihre Bewertung an völlig anderen Kriterien festmachen. Und es ist Aufgabe des Konsumenten, das dann einzuordnen. Und es gibt offensichtlich genug Pod-Konsumenten, die es zu schätzen wissen, dass sie hier Spielebesprechungen bekommen, die eben auf andere Schwerpunkte Wert legen. Spielebesprechungen, die sich vor allem auf den Kunst-Aspekt beziehen. Und dadurch eben auf einer Meta-Ebene über ein Spiel diskutieren. Über das, was es aussagt, ob es in sich schlüssig ist etc. So, wie ein Literaturkritiker sich eben nicht an Bindung, Papierwahl, Schrifttypen, richtiger Rechtschreibung etc aufhält. Außer, es ist im Einzelfall bei einem Roman absolut bemerkenswert (positiv wie negativ).
Stuttgarter
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Stuttgarter »

IpsilonZ hat geschrieben: 9. Okt 2018, 10:41
Den Unterschied zur Witcher Folge sehe ich persönlich aber in zwei Aspekten.
1. war es damals für mich offensichtlich eine Rant Folge. Ich hatte nie den Eindruck ich würde da jetzt eine Wertschätzung hören, sondern zwei Leuten die ein bisschen darüber meckern, warum in der kritischen Rezeption des Spiels die negativen Aspekte vollkommen untergehen. Witcher 3 ist wohl eines der gehyptesten Spiele der letzten Jahre. Und egal ob es wirklich SO gut war, war die "Einigkeit", dass es das perfekte Überspiel war war diskussionswürdig. Bei der Tomb Raider Folge war es jetzt gefühlt wirklich nur eine Aufzählung der negativen Punkte mit einer Wertschätzung am Ende, der Fokus bei der Witcher Folge war für mich ein anderer.

2. War bei der überschwänglichen Begeisterung über The Witcher 3 eine konträre aber begründete Meinung wirklich eine erfrischende Bereicherung (zumindest für mich). So einseitig ist die Berichterstattung über Tomb Raider aber bei weitem nicht. Vielleicht ist der Gamestar Test besonders positiv, aber grundsätzlich lese ich in allen möglichen Reviews, dass das Spiel auch kritisch gesehen wird.

Aber gut, es ist halt wohl wirklich einfach so, dass da jetzt drei Leute ein Spiel besprochen haben, die alle das Spiel ziemlich kacke fanden (bis auf wenige Ausnahmen). Das hat die Folge für mich alleinstehend aber nicht interessanter oder lehrreicher gemacht.
Um es etwas provokativer zu sagen: Wenn damals die Diskussion war, dass die einhellige Begeisterung über The Witcher 3 komisch war, dann gilt für mich das selbe jetzt auch bei dieser Folge.
Ich sagte ja nicht, dass die TR-Folge so sei wie die Witcher-Folge - nur, dass sie eine ähnliche Wirkung hat. :)

Worauf ich letztlich nur rauswill: Kritik darf das. Kritik muss auch nicht "fair" sein - nur begründet. (Hatten wir so ähnlich schon mal beim Thema "4players vs. Past Cure".) Drei Kritiker dürfen an einem Werk kein gutes Haar lassen, wenn sie das für begründet halten. Das Fazit von Kritik muss nicht das positive gegen das negative abwägen. Ein Werk, das manches sehr gut, anderes dafür sehr schlecht macht, darf aufgrund nur der negativen Aspekte verrissen werden (oder nur aufgrund der positiven in den Himmel gelobt werden). Es ist letztlich die Verantwortung des Kritikers, sich zu entscheiden, welchen Weg er einschlagen will. In dieser Entscheidung ist er aber völlig frei.
JanTenner
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von JanTenner »

Klar dürfen sie nur negative Punkte aufzählen. Ist dann halt nur einerseits recht eintönig anzuhören und andererseits auch weniger informativ, als wenn ich sowohl positive als auch negative Punkte gegenübergestellt bekomme und dann immer noch selbst gewichten kann, was davon für mich relevant ist. So kann ich eigentlich nur mitnehmen dass die drei das Spiel echt doof fanden - hilft mir nur gar nicht bei meiner Kaufentscheidung.
Stuttgarter
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Stuttgarter »

JanTenner hat geschrieben: 9. Okt 2018, 11:12 Klar dürfen sie nur negative Punkte aufzählen. Ist dann halt nur einerseits recht eintönig anzuhören und andererseits auch weniger informativ, als wenn ich sowohl positive als auch negative Punkte gegenübergestellt bekomme und dann immer noch selbst gewichten kann, was davon für mich relevant ist. So kann ich eigentlich nur mitnehmen dass die drei das Spiel echt doof fanden - hilft mir nur gar nicht bei meiner Kaufentscheidung.
Weshalb ich weiter oben ja bereits das Stichwort "Ergänzung" in den Raum geworfen hab - es ist ein ergänzender Blick auf das Spiel, den man in anderen Tests so eher nicht findet.

André hat übrigens oben etwas sehr wesentliches geschrieben: Das ganze war nicht im "Spieletestformat" von ThePod, wo die Herren sicher "fairer" mit dem Spiel umgegangen wären. Sondern bei der Kneipenunterhaltung, "Sag mal, was sagst Du eigentlich zu dem neuen TR?".
Papiertigger
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Papiertigger »

Stuttgarter hat geschrieben: 9. Okt 2018, 10:47 ...
Also zur Klarstellung vorausgeschickt: Ich weiß genau, was Du meinst, finde es aber zu einfach und verallgemeinernd gedacht.

Erstens: Ich habe noch NIE einen Spieletest gelesen, in dem positiv hervorgehoben wurde, dass das Spiel läuft und sich durchspielen lässt. In jedem Spieletest, den ich gelesen habe, und ich habe viele gelesen, wurde das als selbstverständlich vorausgesetzt. Mir ist daher ehrlich gesagt rätselhaft, wie man zu der gegenteiligen Behauptung kommen kann.

Zweitens halte ich die Unterscheidung zwischen Technik einerseits und "Kunst" andererseits für zwar plakativ, aber unsinnig. Wie die Grafik aussieht, wie die Geräuschkulisse klingt, wie die Spielmechanik funktioniert, wie gut und flüssig die Animationen sind - ist das jetzt Technik oder Kunst? Da zeigt sich doch, dass eine Trennung nicht sinnvoll und meistens gar nicht möglicht ist. Und weder hier noch bei der Gamestar geschieht das.
Und übrigens, der Vergleich mit der Bindung etc. von Büchern hinkt schon wieder ganz gewaltig. Wenn überhaupt man einen absurden Vergleich mit Romanen anstellen wollte, dann entspricht die "Technik" eines Spiels der Sprache, Wortwahl, Satzbau, Verständlichkeit u.ä. eines Romans. Und das hat in einer Buchbesprechung ganz selbstverständlich seinen Platz.
Zuletzt geändert von Papiertigger am 9. Okt 2018, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Stuttgarter »

goschi hat geschrieben: 9. Okt 2018, 11:22
Nun, aus der Folge, auch den ersten Minuten und dem Aufbau heraus wird das aber nicht klar, da stellt man es quasi gleich...

https://www.gamespodcast.de/2018/10/07/ ... mb-raider/
02:03:07 – Fazit und Wertschätzung
Dass da ne Vermischung stattgefunden hat, unbestritten. Trotzdem würd ich sagen, dass der Formattitel einem sagt, was man letztlich zu erwarten hat.

Aber okay, ich lass gelten, dass man diese Vermischung kritisieren kann. Das Wort "Wertschätzung" in dem Kontext ist sehr ungünstig.
Stuttgarter
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Stuttgarter »

Papiertigger hat geschrieben: 9. Okt 2018, 11:25
Also zur Klarstellung vorausgeschickt: Ich weiß genau, was Du meinst, finde es aber zu einfach und verallgemeinernd gedacht.

Erstens: Ich habe noch NIE einen Spieletest gelesen, in dem positiv hervorgehoben wurde, dass das Spiel läuft und sich durchspielen lässt. In jedem Spieletest, den ich gelesen habe, und ich habe viele gelesen, wurde das als selbstverständlich vorausgesetzt. Mir ist daher ehrlich gesagt rätselhaft, wie man zu der gegenteiligen Behauptung kommen kann.

Zweitens halte ich die Unterscheidung zwischen Technik einerseits und "Kunst" andererseits für zwar plakativ, aber unsinnig. Wie die Grafik aussieht, wie die Geräuschkulisse klingt, wie die Spielmechanik funktioniert, wie gut und flüssig die Animationen sind - ist das jetzt Technik oder Kunst? Da zeigt sich doch, dass eine Trennung nicht sinnvoll und meistens gar nicht möglicht ist. Und weder hier noch bei der Gamestar geschieht das.
Und übrigens, der Vergleich mit der Bindung etc. von Büchern hinkt schon wieder ganz gewaltig. Wenn überhaupt man einen absurden Vergleich mit Romanen anstellen wollte, dann entspricht die "Technik" eines Spiels der Sprache, Wortwahl, Satzbau, Verständlichkeit u.ä. eines Romans. Und das hat in einer Buchbesprechung ganz selbstverständlich seinen Platz.
Zu erstens: Ich unterstelle, dass es in der Zahl, die unter dem Test steht, zum tragen kommt. Sonst HÄTTEN wir nicht eine Wertungskultur, in der "70" das eigentliche 50 ist: Absolutes Mittelmaß. Beim alten Gamestarsystem war das sogar deutlich zu sehen, da die technischen Teilaspekte der Wertung da einen recht hohen Anteil an der Gesamtnote hatten. Und grob aus dem Bauch raus gesagt: Wenn ein Spiel da nichts absolut außerordentliches gemacht hat, hat es trotzdem in den technischen Kategorien um die sieben, acht Punkte rum bekommen. Deutlicher konnte man wirklich nicht zeigen, dass "Erfüllung des technischen Standards" zu einer guten Wertung geführt hat. Okay, das Wertungssystem wurde gekippt - an dem eigentlichen Phänomen "laut Testtext mittelmäßige Spiele bekommen eine 7x" hat sich aber nix geändert.


Zu zweitens: Entscheidend ist letztlich nicht, welche Technik ein Spiel hat, sondern wie sie genutzt wird. Die beste Grafik, der beste Sound ist letztlich wertlos, wenn es Selbstzweck ist. Insofern spielt die Technik natürlich in die Bewertung mit rein - aber sie sollte eben als Werkzeug gesehen werden, um bestimmte Dinge zu erreichen. Und DAS sollte dann bewertet werden - "glaubwürdige atmosphärische Welt", "passende Geräuschkulisse", "die Stimmung unterstreichende Lichteffekte". Nicht "tolles Wasser" (der Klassiker ;) ).
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Voigt »

Stuttgarter hat geschrieben: 9. Okt 2018, 11:25
goschi hat geschrieben: 9. Okt 2018, 11:22
Nun, aus der Folge, auch den ersten Minuten und dem Aufbau heraus wird das aber nicht klar, da stellt man es quasi gleich...

https://www.gamespodcast.de/2018/10/07/ ... mb-raider/
02:03:07 – Fazit und Wertschätzung
Dass da ne Vermischung stattgefunden hat, unbestritten. Trotzdem würd ich sagen, dass der Formattitel einem sagt, was man letztlich zu erwarten hat.

Aber okay, ich lass gelten, dass man diese Vermischung kritisieren kann. Das Wort "Wertschätzung" in dem Kontext ist sehr ungünstig.
Also sollen wir doch wiedet zurück zu "Kaufen oder Saufen" gehen, weil der Formattitel Wertschätzung zu professionell, und zu wenig nach Kneipengespräch klingt? ^^

Aber ernsthaft, ja ein Mix von lockerem Kneipengespräch unter Freunden aber auch professionellem Testgespräch findet und fand eigentlich schon immet statt. Die Frage ist soll sich das in eine gewissen Richtung bewegen, oder soll es zumindest besser gekennzeichnet werden, was hinter dem Format steht.
So ne Sonntagsfolge ist ja größtenteils bloß Wertschätzung spezial.
Papiertigger
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Papiertigger »

Stuttgarter hat geschrieben: 9. Okt 2018, 11:34 Zu erstens: Ich unterstelle, dass es in der Zahl, die unter dem Test steht, zum tragen kommt. Sonst HÄTTEN wir nicht eine Wertungskultur, in der "70" das eigentliche 50 ist: Absolutes Mittelmaß. Beim alten Gamestarsystem war das sogar deutlich zu sehen, da die technischen Teilaspekte der Wertung da einen recht hohen Anteil an der Gesamtnote hatten. Und grob aus dem Bauch raus gesagt: Wenn ein Spiel da nichts absolut außerordentliches gemacht hat, hat es trotzdem in den technischen Kategorien um die sieben, acht Punkte rum bekommen. Deutlicher konnte man wirklich nicht zeigen, dass "Erfüllung des technischen Standards" zu einer guten Wertung geführt hat. Okay, das Wertungssystem wurde gekippt - an dem eigentlichen Phänomen "laut Testtext mittelmäßige Spiele bekommen eine 7x" hat sich aber nix geändert.


Zu zweitens: Entscheidend ist letztlich nicht, welche Technik ein Spiel hat, sondern wie sie genutzt wird. Die beste Grafik, der beste Sound ist letztlich wertlos, wenn es Selbstzweck ist. Insofern spielt die Technik natürlich in die Bewertung mit rein - aber sie sollte eben als Werkzeug gesehen werden, um bestimmte Dinge zu erreichen. Und DAS sollte dann bewertet werden - "glaubwürdige atmosphärische Welt", "passende Geräuschkulisse", "die Stimmung unterstreichende Lichteffekte". Nicht "tolles Wasser" (der Klassiker ;) ).
Abgesehen davon, dass Technik nicht nur Grafik und Sound ist, und schöne Grafik und Sound wie ausgeführt nicht rein technische, sondern inhärent künstlerische Aspekte sind, ist es vollkommen gerechtfertigt, ein Spiel dafür zu loben, auch wenn es Selbstzweck ist, also l'art pour l'art, und keineswegs "wertlos".

Dass das Wertungsspektrum nicht ausgenutzt wird belegt keineswegs, dass das Funktionieren des Spiels schon zu einer Wertung von 7/10 führt. Das ist, wie Du selbst schreibst, eine bloße Unterstellung. Und das sollte man besser sein lassen. Das enge Wertungsspektrum kann x andere Gründe haben und hat tatsächlich x andere Gründe, welche an anderen Stellen hier im Forum und Podcast und anderswo zur Genüge ausgeführt wurden. Außerdem gab und gibt es sehr wohl für lauffähige, funktionierende aber miserable Spiele schlechte Wertungen, auch im sehr niedrigen Bereich.
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Heretic »

Ich finde, dass die Technik bei Computerspielen wichtiger ist als bei Medien, die passiv konsumiert werden. Gefällt mir bei einem Film die Kameraführung oder bei einem Metallica-Album der Sound der Snaredrum nicht ("St. Anger" anyone? :D), dann ist das erstmal mein persönliches Pech. Ich würde es in einem Test anmerken und es würde sich auch auf meine Bewertung auswirken, und sei es nur unbewusst. Andere Leute dürften es anders sehen. Hat der Film aber z. B. Bildfehler oder einen blechern klingenden Ton, dann schmälert das mein Vergnügen, selbst wenn ich den Film an sich als Meisterwerk betrachte. Nicht weiter schlimm, dann greife ich eben zu einer anderen Edition, die diese Fehler nicht aufweist. So weit, so einfach. Bei PC-Spielen sieht es anders aus, schon aufgrund der schier unendlichen Hardwarekonfigurationen bei den Spielern. Wie soll man da alle eventuell auftretenden Bugs berücksichtigen? Ich bewerte ja auch einen Ferrari nicht schlecht, weil er nicht in meine Garage passt. Dementsprechend finde ich es richtig, dass sich nur wirklich grobe technische Schnitzer negativ auf die Gesamtwertung auswirken. Eine technisch gelungene Umsetzung ist bei einem Spiel eben schon die halbe Miete. Der Rest ist Geschmacksache. Kunst hin, Kunst her.
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Wudan »

Also mit der Folge an sich hab ich jetzt kein Problem gehabt. Also langjähriger The Pod Hörer weiß ich wie ich das zu nehmen hab :D
Es wäre natürlich schöner gewesen wenn noch jemand eine Gegenposition eingenommen hätte, aber wenn´s nicht so ist, dann ist es halt nicht so. Dann hab ich´s viel lieber so als wenn jemand trotz anderer Meinung die Gegenpsition einnehmen würde nur um der Diskussion Willen (da gabs doch mal ein Format das in diese Richtung ging, kam auch nicht gut an). Vielleicht hätte man Christian Schiffer dazu einladen sollen lol ("Die Explosionen! Aber die Explosionen!" :D ). Genau wegen solch manchmal sehr kritischen Positionen höre ich ja auch The Pod. Es ist ein Teil des Spektrums. Ich habe auch nichts gegen harte Kritik, solange sie gut begründet ist. Ohne das Spiel gespielt zu haben konnte ich die meisten Kritikpunkte geistig nachvollziehen und finde dass man das durchaus so sehen kann. Ich weiß das einzuschätzen und zu gewichten, und nehme nach Hören des Casts + Lesen diverser Tests für mich mit: Wenn ich die anderen beiden Teile geil fand, werde ich wahrscheinlich auch diesen Teil geil finden. Es ist halt opulentes sinnfreies Popcornkino - kann man sich durchaus mal geben und daran Spaß haben, intellektuell hat man aber nicht viel zu erwarten. Genauso könnte man auch einen Transformers Film kritisieren aber ich denke das ist Andre auch durchaus bewusst. Und Andre hat ja auch einleitend gesagt dass sie das Spiel wahrscheinlich jetzt unfairer besprechen als es verdient. Und das ist ja dann auch okay wenn das klar gemacht wird - lieber sollen die Leute das Spiel so besprechen wie sie es aktuell wirklich fühlen, als dass sich sprachlich verbogen wird nur um möglichst neutral oder fair zu bleiben. War eben ne launige Pod Besprechung, kein Wunder wenn man morgens schon Bier trinkt^^ Alles okay.
monieu
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von monieu »

Warum hat Dom eigentlich nicht die Maya-/Inka-Verwirrung aufgeklärt? Soweit ich das verstanden habe, handelt es sich beim Hauptsetting um einen Ableger der Maya-Kultur im peruanischen Dschungel.

Das führt mich zu der Frage, wieso man die Maya eigentlich dorthin verpflanzt hat. Die Antwort, die mir sofort einfiel, war, dass eine versteckte aber über Jahrhunderte bewohnte Stadt in der Mitte von Südamerika noch plausibler erklärt werden kann als in Mexiko. Angesichts der vielen Freiheiten, die man sich sonst genommen hat, stellt sich mir allerdings die Frage, ob auf Plausibilität überhaupt so stark geachtet wurde. Meine zweite Vermutung ist, dass man die Legende von Paititi als Ausgangspunkt hatte, aber von der Ästhetik, die die lokalen Kulturen bieten, nicht überzeugt war und deshalb auf die Maya zurückgegriffen hat.
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Andre Peschke
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Re: Runde #183: Shadow of the Tomb Raider

Beitrag von Andre Peschke »

monieu hat geschrieben: 9. Okt 2018, 20:00 Warum hat Dom eigentlich nicht die Maya-/Inka-Verwirrung aufgeklärt? Soweit ich das verstanden habe, handelt es sich beim Hauptsetting um einen Ableger der Maya-Kultur im peruanischen Dschungel.
Basiert scheinbar auf der realen Legende (im Sinne von: Die Legende gibt es wirklich), dass die letzten Inka geflüchtet sind und dort in ihrer geheimen Stadt Paititi leben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paititi

Oder gab's eine andere Verwirrung, an die ich mich nicht erinnere?

Andre
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