Runde #185: Und jährlich grüßt die Franchise

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Soulaire
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Runde #185: Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Soulaire »

Für mich sind (fortlaufende) Franchises der größte Feind von Spielen und Filmen. Ich habe nichts gegen Serien, wo jeder Teil einen Mehrwert bietet. Aber meistens ist genau das Gegenteil der Fall und der Geldgeber will nur so viel Geld wie möglich aus diesem Produkt melken, bis man es dann irgendwann abstoßen kann.

Dieses große Verständnis der Öffentlichkeit für dieses Franchise-Denke der Industrie kann ich nicht nachvollziehen, sowohl von den Spielern, als auch von der Presse. Im Podcast wurde auch die meiste Zeit aus der Sicht der Wirtschaftsindustrie Games argumentiert und nicht aus Sicht des Mediums "Video-Spiel". Das Ganze wurde teilweise sogar glorifiziert, unter anderem fiel der Begriff "heiliger Gral" für Publisher. Das fand ich erstaunlich und das obwohl ich die the Pod-Leute als eine der unabhängigsten Journalisten im Bereich Gaming ansehe. :)
Aber man kennt es ja nicht anders, schon immer hatte man in der Presse und in der Community übermäßiges Verständnis für finanziellen Erfolg, egal wie dieser erwirtschaftet wurde.
Das klingt jetzt wahrscheinlich alles überspitzt, aber ohne eine kritische Sichtweise wird sich nichts ändern. Natürlich kann der Spieler alleine durch seine Käufe das Ganze beeinflussen. Aber mit einer Presse, die sagt, dass das schon alles in Ordnung geht und man ja an die Jobs der Entwickler denken müsse,wird die Masse der Spieler das auch so akzeptieren.

Manche Franchises finde ich ehrlich gesagt aber nur noch absurd. Auch wenn es viele anders sehen, das neue God of War hat nichts mehr mit dem alten God of War zu tun. Weder vom Gameplay, Lore, Plot noch von den Charakteren. Mit einer neuen IP wäre das Spiel meiner Ansicht nach sogar besser geworden.
Auch wenn beim neuen Soul Calibur nur noch davon die Rede ist, dass man Geralt aus den Witcher-Teilen spielen kann..... :roll:

Heutzutage können Entwickler ja schon froh sein, wenn sie die Erlaubnis der Spieler bekommen, etwas Neues machen zu dürfen und keine Welle der Entrüstung auf sie einprasselt, dass diese Entscheidung ja auch wirtschaftlich gar nicht sinnvoll sei :mrgreen: .
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Andre Peschke
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Andre Peschke »

Soulaire hat geschrieben: 21. Okt 2018, 02:10 Dieses Verständnis der Öffentlichkeit für dieses Franchise-Denke der Industrie kann ich nicht nachvollziehen, sowohl von den Spielern, als auch von der Presse. Im Podcast wurde auch die meiste Zeit aus der Sicht der Wirtschaftsindustrie Games argumentiert und nicht aus Sicht des Mediums "Video-Spiel". Das Ganze wurde teilweise sogar glorifiziert, unter anderem fiel der Begriff "heiliger Gral" für Publisher. Das fand ich erstaunlich und das obwohl ich die the Pod-Leute als eine der unabhängigsten Journalisten im Bereich Gaming ansehe. :)
Erklären bedeutet doch nicht gutheißen? Und das mit dem Heiligen Gral ist doch keinerlei Glorifizierung, sondern die Formulierung sollte ausdrücken: Alle sind auf der Suche danach.

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Soulaire
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Soulaire »

Andre Peschke hat geschrieben: 21. Okt 2018, 02:16
Soulaire hat geschrieben: 21. Okt 2018, 02:10 Dieses Verständnis der Öffentlichkeit für dieses Franchise-Denke der Industrie kann ich nicht nachvollziehen, sowohl von den Spielern, als auch von der Presse. Im Podcast wurde auch die meiste Zeit aus der Sicht der Wirtschaftsindustrie Games argumentiert und nicht aus Sicht des Mediums "Video-Spiel". Das Ganze wurde teilweise sogar glorifiziert, unter anderem fiel der Begriff "heiliger Gral" für Publisher. Das fand ich erstaunlich und das obwohl ich die the Pod-Leute als eine der unabhängigsten Journalisten im Bereich Gaming ansehe. :)
Erklären bedeutet doch nicht gutheißen? Und das mit dem Heiligen Gral ist doch keinerlei Glorifizierung, sondern die Formulierung sollte ausdrücken: Alle sind auf der Suche danach.

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Die meiste Zeit klang es aber so, dass dem Spieler die Hände gebunden sind und man die derzeitige Situation der Franchises akzeptieren müsse. Quasi als notwendiges Übel und es keinen Ausweg gibt. Das ihr das nicht absichtlich macht ist mir bewusst.

Es wurde für meinen Geschmack zu sehr über die Wirtschaftlichkeit von Spielefirmen gesprochen und ich hätte mir gewünscht, dass mehr über die Entwicklung bestimmter Spielereihen gesprochen wird.
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Andre Peschke
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Andre Peschke »

Soulaire hat geschrieben: 21. Okt 2018, 02:29 Die meiste Zeit klang es aber so, dass dem Spieler die Hände gebunden sind und man die derzeitige Situation der Franchises akzeptieren müsse. Quasi als notwendiges Übel und es keinen Ausweg gibt. Das ihr das nicht absichtlich macht ist mir bewusst.
Ich kann dir leider null folgen. Wir haben über "den Spieler" doch gar nicht gesprochen? Nur darüber, wie und warum Hersteller (zumindest in der jüngeren Vergangenheit) so begeistert nach jährlichen Franchiseveröffentlichungen strebten.
Soulaire hat geschrieben: 21. Okt 2018, 02:29 Es wurde für meinen Geschmack zu sehr über die Wirtschaftlichkeit von Spielefirmen gesprochen und ich hätte mir gewünscht, dass mehr über die Entwicklung bestimmter Spielereihen gesprochen wird.
Wir haben uns mit den publisherseitigen Maßnahmen und Hintergründen in Form einer Betrachtung des IST-Zustands befasst. Darin sind die Aspekte, die du ansprichst, zum Größtenteil ausgeblendet, ja. Aber wegen des Betrachtungswinkels. Deine Interpretation, dass wir dem Beifallklatschen kann ich nicht nachvollziehen und ich lehne sie auch ab. IIRC nehmen wir nirgendwo irgendein Werturteil in dieser Art vor. Tatsächlich, wenn ich mich nicht sehr irre, sind die einzigen Aussagen die tatsächlich vorkommen eher genau so, wie du es dir vorstellst: "Ich mag es lieber, wenn Titel alle paar Jahre wirklich substanzielle Änderungen mitbringen, statt wie in einer Zwangshandlung neue TItel zu veröffentlichen" ist ein Satz, den ich glaube ich gesagt habe.

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Axel
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Axel »

Schade, dass ihr nicht über Nintendo gesprochen habt! Denn Nintendo würde sich ja förmlich in diese Diskussion anbieten:
Pokemon, Metroid, Star Fox, Kirby, Splatoon, Animal Crossing, Fire Emblem, Zelda, die verschiedensten Super Mario Franchises und so weiter und sofort. Gerade auch weil Nintendo dieses Franchise-Denken ja erst etablierte. In dem Nintendo in den 80ern Mario zu seinem Maskottchen etablierte, zogen andere Hersteller nach. Capcom mit Mega Man, Sega erst mit Alex Kidd und später mit Sonic. Jeder Spielehersteller in den späten 80ern und 90ern musste irgendein Maskottchen und eine dazu gehörige Spielereihe etablieren.

Und gerade auch im Kontext der diskutierten Ermüdungserscheinungen ist besonders eine Figur wie Mario hochinteressant. In den letzten 35 Jahren wurden ca. über 150 Spiele mit Mario veröffentlicht. Platformer, Rollenspiele, Strategiespiele, Brettspiele, Minispielsammlungen, Prügelspiele, Racingspiele, Sportspiele, Puzzlespiele. Mit den beiden Luigis Mansion gibt es sogar Action-Adventures mit Gruselanstrich. Nimm irgendein Genre, außer jetzt vielleicht Shooter, und schau Dir die Spieleliste an. Irgendwann gab es garantiert mal ein Spiel mit Mario oder seinem erweiterten Freundeskreis wie Yoshi, Wario oder Donkey Kong. Und das finde ich tatsächlich ziemlich beeindruckend. Es gab innerhalb der Franchises immer mal wieder Ermüdungserscheinungen. Beispielsweise bei der New Super Mario Reihe. Der erste Teil 2006 für den DS zog einen extremen Hype mit sich, weil es halt nach 15 Jahren das erste echte 2D-Mario war. Als man dann Anfang der 2010er anfing die Reihe zu melken, haben sich genau diese Abnutzungerscheinungen bemerkbar gemacht. Und seit 2013, nachdem die Wii U Spiele so floppten, gab es keinen neuen Teil mehr. Aber interessanterweise hat sich das auf keinste Weise auf die Figur Mario und das Gesamtfranchise bemerkbar gemacht.

Und von Mario mal abgesehen. Nintendo hat seit spätestens den späten 80ern immer in die Richtung von Franchises gedacht. Es gibt wirklich kaum Spiele in den letzten 35 Jahren, die allein für sich standen. Selbst mit den Hamtaro-Figuren hat man versucht Anfang der 2000er ne Franchise aufzubauen. Oder wer kann sich noch an die Advance Wars Reihe erinnern, das es in Japan seit NES-Tagen gibt? Zu Wii-Zeiten hat man sogar das alte Excitebike ausgegraben und nicht nur geremastered, sondern dann auch mit Excite Bots und Escite Trucks 3D Nachfolger spendiert. Selbst aus einem Educational Game wie Art Academy haben die eine Reihe gemacht mit Pokemon Art Academy oder Disney Art Academy und es ist nur ne Frage der Zeit bis es einen Teil für die Switch gibt.

Interessant sind die ganzen Dinge, weil sich westliche Entwickler so scheinbar schwer tun Spielereihen zu etablieren und vor allem frisch zu halten. Ihr habt ja über Need for Speed gesprochen, wo das Experimentieren eher zum Niedergang der Serie führte. Interessanterweise hat das bei Nintendo-Reihen kaum für Probleme gesorgt. Metroid funktioniert als Platformer genauso wie als 3D-Shooter. Kirby kann man in quasi jedes Spielkonzept stopfen, genauso wie Mario und die Pokemons.

Denken vielleicht westliche Hersteller nicht zu fixiert auf einzelne Genres? Warum gibt es beispielsweise kein Assassins Creed Strategiespiel a la Civilization? Die Spielwelten würden sich doch anbieten für solch ein Genre. Oder warum gibt es kein Call of Duty Militär-Strategiespiel?
Smartie
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Smartie »

Servus Podcaster,

mir hat die Folge ganz hervorragend gefallen, fand sie informativ und interessant. Ich würde mir wünschen, wenn ihr zu dem Thema vielleicht sogar
noch eine Zusatzfolge einbauen würdet, in der ihr euch en detail mit speziellen Franchises auseinandersetzt, die im Rahmen dieser Folge nicht besprochen werden konnten.

Diesbezüglich hätte ich auch gleich einige Fragen:

1. Gefühlt werden bei der Kritik an Franchises für mich zweierlei Maßstäbe angelegt:
Während auf der einen Seite gegen die Call of Duties etc. scharf geschossen wird, werden die alle 2 Jahre erscheinenden WoW-Addons lange nicht so kontrovers aufgenommen. Welche Ursachen könnten dafür verantwortlich sein?
2. Sind die WoW-Addons der entscheidende Grund dafür, dass bis heute kein Warcraft 4 erschienen ist? Hat Blizzard also Angst, dass es zu einer Franchise-Fatigue kommt, wenn neben dem Rollenspiel auch ein Strategiespiel erscheint? (Das ist zumindest meine Befürchtung, weshalb ich als Strategiespieler bei jeder Ankündigung eines Addons erstmal tief enttäuscht bin)
3. Die Konzentration von CD Project auf Cyberpunk und die damit einhergehende Abwendung von der Witcher-Franchise wurde damals damit begründet, dass die Witcher-Reihe "Ruhe"und das Team einfach neue Impulse brauche nach den jahrelangen Arbeiten am immergleichen Universum. Die Argumente fand ich immer überzeugend. Dennoch die Frage: Wie riskant war diese Entscheidung eurer Meinung nach? Man hätte ja auch noch DLCs nachlegen können...
4. Am Dienstag erscheint Thronebreaker: The Witcher tales. Steht die Veröffentlichung von Spielen, die im Witcher-Universum spielen nicht in einem gewissen Gegensatz zu der obigen Begründung von CD Project?

Sorry, dass ich euch mit Fragen bombaridere, aber mich würde eure Meinung sehr interessieren!
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Axel
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Axel »

Smartie hat geschrieben: 21. Okt 2018, 11:01 3. Die Konzentration von CD Project auf Cyberpunk und die damit einhergehende Abwendung von der Witcher-Franchise wurde damals damit begründet, dass die Witcher-Reihe "Ruhe"und das Team einfach neue Impulse brauche nach den jahrelangen Arbeiten am immergleichen Universum. Die Argumente fand ich immer überzeugend. Dennoch die Frage: Wie riskant war diese Entscheidung eurer Meinung nach? Man hätte ja auch noch DLCs nachlegen können...
4. Am Dienstag erscheint Thronebreaker: The Witcher tales. Steht die Veröffentlichung von Spielen, die im Witcher-Universum spielen nicht in einem gewissen Gegensatz zu der obigen Begründung von CD Project?
Vielleicht meinten die im ersten Statement lediglich 3D-Rollenspiele im Witcher-Universum. Wo nach 3 Teilen ja tatsächlich erstmal eine Pause nötig war und ist. Das heißt aber ja nicht, dass man das Spieleunivsum mit anderen Genres erweitern kann. Wie eben GWENT, was ein ziemlicher Erfolg geworden ist. Und Thronebreaker wirkt auf dem ersten Blick auf mich eher wie ein Strategiespiel mit einem anderen Fokus auf das Universum. Welche vielleicht wiederum andere Spieler anspricht als Open World Rollenspiele. Allein durch das ändern von Genres kann man ein Spieleuniversum auch frisch und neu präsentieren. Und vielleicht hatte eine Gruppe innerhalb CD Projekts mal Bock auf Strategie, Witcher passt in das Genre - warum also nicht?
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Andre Peschke
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Andre Peschke »

Smartie hat geschrieben: 21. Okt 2018, 11:01 1. Gefühlt werden bei der Kritik an Franchises für mich zweierlei Maßstäbe angelegt:
Während auf der einen Seite gegen die Call of Duties etc. scharf geschossen wird, werden die alle 2 Jahre erscheinenden WoW-Addons lange nicht so kontrovers aufgenommen. Welche Ursachen könnten dafür verantwortlich sein?
Ich denke, alle 2 Jahre ist schon ein erheblicher Unterschied. Dann sind die nicht Vollpreis. Wie erwähnt: An ein 60€-Produkt werden höhere Ansprüche gestellt bzgl. Wertigkeit - auch beim Neuheitswert. Und WoW ist als Spielerfahrung grundsätzlich ja eher schon konzeptionell auf "Beständigkeit" angelegt. Selbst unter den jährlichen Reihen ist ja die Kritik außerdem auch unterschiedlich scharf. Wird also auch auf die Umsetzung ankommen und auch ein wenig auf das Image des Herstellers / der Reihe. CoD hat inzwischen einen so schlechten Ruf in dieser Hinsicht, evtl. würde selbst ein wirklich origineller Titel nicht wirklich anerkannt.
Smartie hat geschrieben: 21. Okt 2018, 11:012. Sind die WoW-Addons der entscheidende Grund dafür, dass bis heute kein Warcraft 4 erschienen ist? Hat Blizzard also Angst, dass es zu einer Franchise-Fatigue kommt, wenn neben dem Rollenspiel auch ein Strategiespiel erscheint? (Das ist zumindest meine Befürchtung, weshalb ich als Strategiespieler bei jeder Ankündigung eines Addons erstmal tief enttäuscht bin)
Kann ich mir nicht vorstellen. Bei der Franchise-Fatigue geht es ja um eine Abnutzung durch Redundanz. Das ist beim Wechsel des Spielgenres nicht zu befürchten.

IMO wahrscheinlicher: Echtzeitstrategie entspricht nicht den strategischen Anforderungen nach denen Activision/Blizzard eine Produktion freigibt.
Smartie hat geschrieben: 21. Okt 2018, 11:01 Die Konzentration von CD Project auf Cyberpunk und die damit einhergehende Abwendung von der Witcher-Franchise wurde damals damit begründet, dass die Witcher-Reihe "Ruhe"und das Team einfach neue Impulse brauche nach den jahrelangen Arbeiten am immergleichen Universum. Die Argumente fand ich immer überzeugend. Dennoch die Frage: Wie riskant war diese Entscheidung eurer Meinung nach? Man hätte ja auch noch DLCs nachlegen können...
Das wäre dann ein schönes Beispiel gewesen bzgl "Project Fatigue", stimmt.

Lassen sie Geld liegen, indem sie nicht zB das Team direkt vergrößert haben und parallel weiter Witcher rauspumpen? Vermutlich. Im Sinne der im Podcat besprochenen Gewinnmaximierung (maximales Geld mitnehmen solange Geld mitzunehmen ist, weil man nicht weiß, was die Zukunft bringt), ist das vermutlich ein Risiko. Aber (siehe unten): In Polen können sie ihr Studio vermutlich nicht so leicht skalieren. Sie haben einfach keine Entwicklerszene die so groß ist, dass man sagen kann: "Holen wir halt nochmal 200 Leute, die parallel ein Witcher 4 machen". Zumal zu schnelles Wachstum einer der großen Studiokiller ist, IMO.

Im Sinne eines eher nachhaltigen Aufbaus ihres Studios daher vermutlich sinnvoll. Wie im Podcast angesprochen ist ein Risiko von Project Fatigue ja, dass dir gutes Personal abwandert. Gerade CDPR wird da sehr aufpassen müssen, da sie im Vergleich zu den USA weniger erfahrene Entwickler vor der eigenen Haustür haben. Ihre Schlüsselpositionen glücklich zu halten, sollte eine recht hohe Priorität haben.

Wenn sie eine zweite Marke neben Witcher etablieren können, ist das zudem ein Gewinn. Und die Marken mit denen CDPR operiert sind nicht so teuer wie ein Star Wars. Insofern hat zwar auch CDPR bisher noch keine eigene Franchise, die ihnen allein gehört, aber vermutlich sind ihre eingekauften Marken gemessen am Erfolg den sie damit erzielen praktisch kein Faktor. Ist eigentlich bekannt, wie lange sie die Witcher-Rechte haben?
Smartie hat geschrieben: 21. Okt 2018, 11:01 Am Dienstag erscheint Thronebreaker: The Witcher tales. Steht die Veröffentlichung von Spielen, die im Witcher-Universum spielen nicht in einem gewissen Gegensatz zu der obigen Begründung von CD Project?
Das kommt ja drauf an: Sitzen in dem Team vielleicht vor allem Juniors, die sich dort ihre ersten Sporen verdienen? Sitzen dort Gamedesigner, die einfach kein 3D-Rollenspiel mehr machen wollten? Oder ist es einfach eine strategische Entscheidung bei der man sagt "das muss trotzdem sein" - die Marke Witcher ist ja dennoch ihr bestes Pferd im Stall und es ist sinnvoll, sie in dieser "Witcher-Pause" trotzdem sichtbar zu halten. Mal abgesehen davon, dass ja "Hearthstone" & Co. bewiesen haben, dass im CCG-Markt ein unfassbares Potenzial liegt mit minimalem Aufwand extrem viel Geld reinzuholen. Evtl. verfolgen sie also auch dort nur einen neuen Ansatz? (Thronebreaker ist ja im Grunde eine Gwent-Abspaltung, oder? Hab's nur am Rande verfolgt).

Andre
Smartie
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Smartie »

MitSchmackes! hat geschrieben: 21. Okt 2018, 11:19 Vielleicht meinten die im ersten Statement lediglich 3D-Rollenspiele im Witcher-Universum. Wo nach 3 Teilen ja tatsächlich erstmal eine Pause nötig war und ist. Das heißt aber ja nicht, dass man das Spieleunivsum mit anderen Genres erweitern kann. Wie eben GWENT, was ein ziemlicher Erfolg geworden ist. Und Thronebreaker wirkt auf dem ersten Blick auf mich eher wie ein Strategiespiel mit einem anderen Fokus auf das Universum. Welche vielleicht wiederum andere Spieler anspricht als Open World Rollenspiele. Allein durch das ändern von Genres kann man ein Spieleuniversum auch frisch und neu präsentieren. Und vielleicht hatte eine Gruppe innerhalb CD Projekts mal Bock auf Strategie, Witcher passt in das Genre - warum also nicht?
Ich hab mir Thronbreaker vorbestellt, finde die Entscheidung also nicht wirklich tragisch;) Ich finde es auch - so wie du schreibst- nachvollziehbar, im Universum zu bleiben und dieses in einem neuen Genre umzusetzen. Gleichwohl gibt es durch GWENT/ Thronebreaker eben nicht den klaren Cut. Finde ich nicht schlimm und finanziell wird sich das für DC Project sicher lohnen. Diskussionswürdig (nicht im Sinne eines erhobenen Zeigefingers, sondern im Sinne einer Nachzeichnung der Gründe) finde ich es aber schon.
Smartie
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Smartie »

Andre Peschke hat geschrieben: 21. Okt 2018, 11:30 Ich denke, alle 2 Jahre ist schon ein erheblicher Unterschied. [...]
Sorry für den Doppelpost, konnte aber doch nicht damit rechnen, dass Andre so fix antwortet :dance: Erst einmal "danke" für die ausführliche Antwort!
Ich finde deine Begründung für die Entwicklung von Thronebreaker interessant. Nachwuchskräfte an ein eher kleineres Project zu lassen, wäre in der Tat sinnvoll, da dass Risiko überschaubar, aber die Chancen sehr groß sind. Dazu könnte CDR bei einem Erfolg sich zusätzlichen finanziellen Spielraum verschaffen, den sie angesichts der langen Entwicklungszeit von Cyberpunk sicher gut gebrauchen können.

Zu deiner Frage bezüglich der Witcher-Rechte: Ich kann leider keine Informationen bezüglich der Dauer der Rechtenutzung beisteuern, die Tatsache, dass Sapkowksi aber CDR auf 14 Millionen Euro verklagt, u.a. mit folgender Begündung, spricht zunächst einmal dafür, dass Autor/ Studio wohlo unterschiedliche Meinungen diesbezüglich haben:
Laut der Meinung von Sapkowski und seinen Anwälten lässt der ursprüngliche Vertrag zwischen ihm und CD Projekt gewisse Sorgfaltspflichten vermissen und würde CD Projekt nicht das Recht geben, mehr als ein Spiel im Witcher-Universum zu produzieren

https://www.gamestar.de/artikel/the-wit ... 35405.html

Im gleichen Artikel wird Sapkowski noch folgendermaßen zitiert:
»Sie boten mir einen Prozentsatz ihrer Gewinne an. Ich sagte: `Nein, es wird keinen Profit geben - gib mir jetzt mein ganzes Geld! Den ganzen Betrag.` Es war dumm. Ich war dumm genug alles in ihrer Hand zu lassen, da ich nicht an ihren Erfolg geglaubt habe. Aber wer hätte diesen Erfolg schon vorhersehen können. Ich nicht.«, sagte Sapkowski damals und lässt wenig Zweifel daran aufkommen, dass CD Projekt die komplette Lizenz besitzt und damit mehr als ein Spiel im Witcher-Universum entwickeln darf."

Für mich klingt das fast so, als ob CDR auf unbegrenzte Zeit die Rechte besitzt und Sapkowksi nun scharf schießt, um sich mit dem Studio außergerichtlich einigen zu können. Was denkt ihr?
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Axel
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Axel »

Project Fatique ist definitiv ein Thema bei Developern - und allgemein in der Kunst. Du kannst die noch so erfolgreichsten Titel in deinem Stall haben, irgendwann wird es den Angestellten überdrüssig. Game Freak beispielsweise, die Entwickler hinter den ganzen Pokemon Spielen. Da gibt es auch alle paar Jahre mal Spiele abseits des Franchises wie Drill Dozer, HarmoKnight, Tembo the Badass Elephant oder Pocket Card Journey. Alles Spiele die im Endeffekt nie irgend jemand gespielt hat und sich nicht gut verkauften. Die aber wohl wichtig sind um die Entwickler bei Laune zu halten und etwas Abwechslung in deren Arbeitsalltag zu bieten.

Die Frage stellt sich mir da durchaus schon, wie das Ubisoft, Activsion und EA machen. Da gibt es ja so gefühlt garnix was aus der Reihe tanzt und den Project Fatique entgegenwirkt, aber vielleicht irre ich mich da?
JanTenner
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von JanTenner »

Ich habe kein Problem mit jährlich erscheinenden Franchises. Es zwingt mich ja keiner jeden Teil einer Reihe zu kaufen und zu spielen - aber es ist doch schön zu wissen, dass wenn ich mal wieder Lust darauf habe, eins da ist und ich weiß was ich bekomme.
Beispiel Assassin's Creed. Davon habe ich Teil 1 und alle Ezio Teile gespielt. Danach war bei mir die Luft raus. Als Origins raus kam hatte ich aber wieder Lust darauf und fand es super.

Außerdem betrifft das Phänomen ja auch nur die ganz großen Triple A Publisher. Ansonsten ist doch die Auswahl an unterschiedlichen Spielen und Genres so groß wie noch nie.
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Seltsamsa »

Eine sehr interessante Folge.

Eine Anmerkungen zu den LEGO-Spielen: Traveler's Tales hat versucht mit Lego Worlds von ihrer vorherigen Formel abzuweichen. Das Spiel war ging stark in Richtung Minecraft, mit verschiedenen zufällig generierten Planeten und einem relativ umfangreichen Set an Steinen für das Ausleben der eigenen Kreativität. Das ändert natürlich nichts daran, dass der Großteil ihrer Spiele (also alle außer Lego Worlds) nach wie vor nach einem ehr ähnlichen Schema wie das erste Lego Star Wars funktioniert und sie vermutlich eines der krassesten Beispiele für ein (in dem Fall sogar halbjährliches) Franchise sind.
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Axel
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Axel »

Wobei man bei LEGO sagen muss, dass die nach wie vor Spaß machen. Also nicht, wenn man alle Spiele hintereinander spielt. Aber so alle 2-3 Jahre kaufe ich mir immer mal wieder ein LEGO-Spiel und habe damit wirklich eine gute Zeit. In den letzten Jahren habe ich LEGO City, LEGO Batman 3 und LEGO Jurassic World gespielt und mit allen auf ihre Weise echt großen Spaß gehabt. Das sind so nette Spiele, die man zum abschalten spielen kann, weil sie nicht sonderlich anspruchsvoll sind. Gleichzeitig kann man nebenbei hübsch Podcasts hören.

Und ich glaube mit diesem Konzept fahren die tatsächlich ganz gut. Wie Seb ja schon sagte: Es wachsen immer wieder neue Kinder heran und je nach Lizenz kann man auch als Erwachsener alle paar Jahre immer wieder reinspielen und wird nicht enttäuscht.
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Laflamme
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Laflamme »

Nur zwei kurze Anmerkungen:

Ich fand seinerzeit das Konzept von Need for Speed The Run sehr interessant, habe es aber selbst nie gespielt, weil ich meine Grafikkarte als zu schwach empfunden habe. Habs mir dann als LP angeschaut und erkannt, dass es für die Zeit zwar schön anzusehen war, aber der Wiederspielwert zu vergessen war. Sprich ob ich jetzt die selbe Story nochmal mit einem anderen Auto bzw. einer neuen Bemalung ist absolut nicht abendfüllend. Dazu dann noch die Logiklücken: Wenn ich die Zielvorgabe habe, dass ich bis Chicago auf Platz 100 sein muss, wieso muss ich dann genau auf der Etappe zwischen Middleofnowhere, Colorado und Citynobodycaresabout, Iowa vier andere Teilnehmer überholen, anderenfalls ausscheiden, obwohl ich ja theoretisch bis Illinois immer noch die Plätze aufholen kann? Und wer legt eine Streckernführung durch einen verdammt engen Park in New Jersey oder die New Yorker Ubahn?

Sprich, mit etwas mehr zu Ende gedachtem Konzept hätte das - zumindest für mich - durchaus etwas werden können.

Und zweitens, wenn man bei einem x-beliebigen Legospiel abstürzt oder die Herzchen weg sind verlierst du deine Studs, die du eine kurze Zeit wieder einsammeln kannst. Es gibt zwar kein Game Over, aber die Studs braucht man ja für Punkte und damit große Blöcke und die wieder für Freischaltungen. Sprich, bis man sich die Multiplikatoren gekauft hat verlängern Tode den Grind.
Zuletzt geändert von Laflamme am 22. Okt 2018, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
Einer der OGs des Hörerbiers (André Peschke in "Zwei Jahre The Pod")
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Symm
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Symm »

Zu den LEGO Spielen.

diese sind seit den 2012 erschienen Teilen so gut wie alle voll vertont was für mich den Spielspaß erheblich gesteigert hat, weil sie einen zugegebenermaßen sehr seichten Slapstick Humor haben.
Mittlerweile müsste ich so an die 200h in allen möglichen LEGO Ablegern haben und fand es immer unterhaltsam. Was bei den LEGO Spielen vll. auch ein Faktor sein könnte ist dass es den Sammeltrieb anspricht. Fast jedes Lego Spielen hat 50+ Charaktere die man sammeln kann, diese haben z.B. bei den Marvel Ablegern oft auch noch verschiedene Skins wie z. B. Tony Stark, Iron Man, Iron Man Mk 42 usw. So hat LEGO Marvel Super Heroes 2 ingesamt 193 Charaktere und Skins die man sich auf die ein andere andere weiße besorgen kann.
Da sind dann eben teilweise auch sehr abstruse Charaktere dabei, aber sei's drum. Auch wenn es more of the same ist hab ich doch an den meisten LEGO Spielen auch heute noch meinen Spaß. Gerade im September hab ich LEGO MSH 2 durchgespielt und hatte dabei schon wieder ordentlich meinen Spaß. Ich hab auch mal parallel zu den Herr der Ringen Filmen auf meinem 2. Monitor LEGO Herr der Ringe gespielt. Also die passenden Szenen zum Film live mitgespielt. :D.
Wie schon im Podcast erwähnt, es werden wohl immer neue Fans nach kommen, aber auch für ältere Fans hat es etwas Zenartiges. Einfaches Gameplay ohne viel Tiefgang sondern einfach nur vor sich hinspielen und das Hirn ausschalten und zwischendurch mal ein paar Lacher.

Der Telltale Vergleich scheint hier wirklich sehr naheliegend in fast allen belangen. Was mich aber z.B. an Walking Dead gestört hat, waren die große Inszenierung von Entscheidungen, welche dann nach 3 Spielszenen wieder relativiert wurden. Da entschied ich mich zwischen Person A und Person B um diese zu Retten. Entschied ich mich für B. Starb Person A und Person B 3 Szenen weiter dann auch. Danke für nichts. Im Gegensatz dazu hatte zumindest ich bei LEGO nie so wirkliche Enttäuschungen.

Was ich Traveller's Tales zum Beispiel übel nehme ist der Umgang mit LEGO The Hobbit. Man kann über den Film denken was man will.
Aber der Community wurden damals die Nasen mit DLCs zu den Filmen 2&3 lang gemacht. Die sind aber nie erschienen so das LEGO TheHobbit eigentlich nie einen Abschluss gefunden hat. Da wollte man wahrscheinlich zum Kino oder DVD Start eine passende Version im Laden haben statt zu warten bis alle Teile draußen sind.
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Andre Peschke
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Andre Peschke »

Symm hat geschrieben: 22. Okt 2018, 05:52 Wie schon im Podcast erwähnt, es werden wohl immer neue Fans nach kommen, aber auch für ältere Fans hat es etwas Zenartiges.
Wird man abwarten müssen, auf welchem Niveau sich das einpendelt. Bisher geht's halt mit den Verkaufszahlen recht stetig bergab. Angesichts der Schlagzahl ihrer Veröffentlichungen, kann das aber auch keine irrsinnig teure Produktion sein, also ist da vllt noch Luft. Das sie im Gegensatz zu Telltale ein internes Studio sind, dürfte auch helfen, genauso wie die Konstellation Warner Bros. (Mutterfirma hat Filmlizenzen) und Lego (braucht Filmlizenzen).

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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Axel »

Wobei es ja nicht nur die LEGO Spiele gibt, sondern mittlerweile auch eine echt große Anzahl an LEGO Movies, Direct to Video Specials, TV Specials und Serien. https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_L ... _TV_series

Da hat man in den letzten Jahren ein riesiges Medienfranchise aus dem Boden gestampft, in dem Spiele nur ein Teil davon sind. Ich denke, dass die Verzahnung zwischen TV, Filme, Games und reales Merchandise und klassisches LEGO Spielzeug so gut etabliert wurde, dass es vielleicht garnicht so sehr für Warner ins Gewicht fällt, sollte die Games Sparte ne Weile nicht so gut laufen. So lange mit dem ganzen Franchise halt noch mehr als genug Kohle scheffeln kann.

Deswegen kann man das halt schwer mit Telltale vergleichen. Das war ja "nur" eine zu schnell gewachsene Firma, die abhängig von externen Lizenzen war. Wie ist das bei TT? Sind die auch unabhängig oder gehören die mittlerweile direkt bzw. teilweise zu Warner?
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von Rince81 »

Andre Peschke hat geschrieben: 21. Okt 2018, 11:30 Mal abgesehen davon, dass ja "Hearthstone" & Co. bewiesen haben, dass im CCG-Markt ein unfassbares Potenzial liegt mit minimalem Aufwand extrem viel Geld reinzuholen. Evtl. verfolgen sie also auch dort nur einen neuen Ansatz? (Thronebreaker ist ja im Grunde eine Gwent-Abspaltung, oder? Hab's nur am Rande verfolgt).

Andre
Ich finde es interessant, dass diese sehr einfache Argumenation nicht viel früher auftaucht oder man das CD Projekt RED einfach nicht zutraut. Es ist ja nicht der erste Versuch, das Witcher Universum in ein Spielegenre zu transferieren, dass gerade als Cash-Cow gilt. Erinnert sich noch jemand an das The Witcher Battle Arena? Da war mobil, Free-to-Play und MOBA extrem angesagt und man hat, letztlich ohne Erfolg, versucht da mit der starken Marke im Rücken einem Teil vom Kuchen abzubekommen. Hat nicht geklappt. Für mich ist Gwent da der zweite Versuch einen Teil des Kuchens bei den Free-to-Play Sammelkartenspielen mit Mikrotransaktionen abzubekommen. Ich sehe Thronebreaker da primär als Promotionvehikel um mehr Spieler auf den Geschmack von Gwent zu bringen...
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monieu
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Re: Runde #185 Und jährlich grüßt die Franchise

Beitrag von monieu »

Schöne Idee, dass der Anteil Kunden, die nur jeden zweiten oder dritten Franchisetitel kaufen, deutlich höher sein könnte. Dazu muss es doch Marktforschung geben, kommt man da irgendwie ran? Generell würde mich interessieren, wie die Qualität der Publikumskenntnis in der Branche ist, ob man bei Studioentscheidungen zum Beispiel im Bezug auf Franchises eher von zielgerichteter Anpassung ausgehen kann oder ob es doch eher Spaghettiwerfen ist.

Bei Gelegenheitsspielern könnte ich mir auch vorstellen, dass man einen begrenzten Zeitraum lang alle Spiele in Folge kauft und dann wieder aufhört, aus Gründen wie man kauft sich keine neue Hardware, das Freizeitkontingent ist nicht mehr vorhanden usw. Auch bei einer Spielerschaft, die insgesamt nur 2-3 Titel hintereinander konsumiert, würde sich über diesen Zeitraum vielleicht noch keine franchise fatigue einstellen. Wenn das das Verhalten eines signifikanten Anteils wäre, müsste man sich um Erneuerung weniger Sorgen machen. Wichtig ist nur, dass neue Kunden nachkommen.
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