Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

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Rince81
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Rince81 »

Lurtz hat geschrieben: 29. Okt 2018, 11:07
Rince81 hat geschrieben: 28. Okt 2018, 13:501. Im Gegensatz zu den Podcastern denke ich, dass der Erkundungsmodus passabel funktioniert. Jochen hat unrecht wenn er sagt, dass die Hinweise auf den Fundort aus dem Nichts kommen, man erhält sie im Rahmen der Quests von NPCs oder muss sie selbst finden. Wenn man jetzt noch den Tooltip abschaltet, der einem schon 50km gegen den Wind auf das Nahe Ziel hinweist doch Ikaros zu benutzen, funktioniert das ganze sogar richtig gut. Dann sucht man tatsächlich nach einer Pflanze neben einer Brücke oder nach einem Haus neben einem Kornspeicher mit roter Stofffahne. Da ist dann auf einmal nichts mehr aufgepropft, sondern so designt. Eine spürbare Verbesserung.
Ich bin da bei Jochen, in der Form wie in Odyssey ist der Modus reine Augenwischerei und beleidigt eher die Intelligenz des Spielers als sie anzuregen ^^ Am HUD konnte man ja schon immer viel abschalten, aber man merkt IMO dass die Spiele nicht wirklich darauf designet sind.
Oft stimmt das, diesmal nicht. Das einzige was abgeschaltet werden muss sind die "Tipps". Schon funktioniert das richtig gut. Es ist eben nicht mehr das reine Fragezeichenabklappern wie früher aber auch nicht absurdes durch den Wald stolpern wie bei Kingdom Come und ich finde das Spiel ist eindeutig darauf designt so gespielt zu werden.
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Andre Peschke
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Andre Peschke »

DickHorner hat geschrieben: 29. Okt 2018, 11:53 Was mich dann gleich zum nächsten Punkt bringt: Zwischensequenzen, die nicht übersprungen werden können.
IIRC war alles abbrechbar.

Andre
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Fährmann
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Fährmann »

Ich möchte beiläufig erwähnen, wie gut ich den "respektiert das Spiel meine Lebenszeit?"-Ansatz finde, der auch in dieser Besprechung durchgedrungen ist. Das ist ne echt wichtige Information für mich, die sonst in anderen Reviews kaum thematisiert wird.
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Klagsam
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Klagsam »

Ich war ein bisschen enttäuscht, dass die Wertschätzung die üblichen Wertschätzungspfade verlassen hat. Sowohl Preisempfehlung, als auch Grüne-Wiese-Wertung hätten mich sehr interessiert.
Ansonsten empfand ich auch diese Folge wieder als eine absolute Berreicherung für die Rezensionslandschaft. Doms Ansatz das Spiel zu spielen entspricht zwar so gar nicht meinem, stellt aber eine unglaublich faszinierende Perspektive dar
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Andre Peschke
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Andre Peschke »

Klagsam hat geschrieben: 29. Okt 2018, 16:11 Ich war ein bisschen enttäuscht, dass die Wertschätzung die üblichen Wertschätzungspfade verlassen hat. Sowohl Preisempfehlung, als auch Grüne-Wiese-Wertung hätten mich sehr interessiert.
Preis hatte ich IIRC doch "evtl zum halben Preis, wenn man sich damit anfreunden kann, nur das halbe Spiel zu spielen" gesagt, oder täusche ich mich? Grüne Wiese ... hmmm... 69%. Macht dich das am Ende aber wirklich schlauer? ^^

Andre
Maschendraht
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Maschendraht »

Ich spiele zur Zeit ACOd und habe so viel Spaß wie schon lange nicht mehr mit einem Spiel (bin bei 27h Spielzeit). Vielleicht sollte ich zur Einordnung sagen, dass ich weder Origins noch die Mittelerde-Spiele gespielt habe. Mein letztes AC war tatsächlich Black Flag, dass ich vor ca. 1,5 Jahren gespielt habe.

Jedenfalls macht mir zunächst das Kampfsystem großen Spaß. Es fühlt sich mächtig an, ist für mich aber auch nicht zu einfach. Ich komme in einen guten Flow und kann die Griechenland-Fantasie ausleben. Diese besteht darin, in einer prächtigen Rüstung mit einem Helm mit stolzem Kamm meine Feinde mit dem Schwert niederzutrecken. Dabei denke ich weniger an 300, sondern eher an meine Kinderbücher über den Kampf um Troja und dergleichen. Und wie ich Rüstungen und Schwerter aus Holz und Pappe gebastelt habe. Das Spiel ist allerdings auch recht brutal, wie man es sich allgemein über die Antike vorstellt. Den Widerspruch beim Umgang mit Morden finde ich nicht so drastisch. Morde werden allgemein abgelehnt, sind aber trotzdem alltäglich. Keiner scheint es gut zu finden, aber solange niemandem etwas besseres einfällt...

Die Story finde ich ok, um durch das Spiel zu tragen. Die Prämisse ist mal etwas anderes, als die übliche Rache-Geschicht und es passt auch gut zu den Griechen mit ihren Mythen.
SpoilerShow
Ich finde es jedenfalls sehr zum Setting passend, mit einem Aussetzungsmythos und folgendem Vatermord einzusteigen, da dieses Thema in der griechischen Mythologie oft vorkommt. Ich finde das im positiven Sinne ganz nett.
Einige Nebenquests sind auch ganz ordentlich. Die Questtafeln kann man meistens vergessen, aber die von Einzelpersonen mit den Ausrufezeichen auf der Karte waren zum Teil ganz ok. Das Spiel versucht, die Quests erzählerisch ähnlich zu gestalten wie Witcher 3. Auch wenn das oft nicht ganz gelingt, waren schon ein paar bedrückende oder auch lustige Momente dabei. Ein paar Punkte, die im Podcast kritisiert wurden, sehe ich auch anders. Den sexuellen Humor, der tatsächlich recht einfältig und kurios daherkommt, sollte man vor dem Hintergrund bewerten, dass antike griechische Komödien zuweilen einen recht derben und offensiven Humor haben - insofern fand ich das atmosphärisch passend. Auch die leicht übertriebe Gestik und Mimik, die Dom kritisiert, fällt für mich da rein. Man sollte Stories der Quests und die (meisten) Charaktere echt so sehen, dass für einen als Spieler ein kurzweiligesTheaterstück aufgeführt wird, bei dem man auch noch mitwirken kann und das mal etwas ernstere und mal etwas leichtere Töne anschlägt.

Insgesamt bedient das Spiel sehr gut alle möglichen Assoziationen, die in der Populärkultur über das antike Griechenland kursieren. Das wird alles vermischt zu einer wunderbaren Griechenland-Fantasie mit einem spannenden Kampfsystem. Und genau das wollte und habe ich bekommen. Das wollte ich mal darlegen, weil nach dem Podcast ist glaube ich nicht nachvollziehbar, warum jemand das Spiel gut finden könnte.
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Heretic
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Heretic »

Müsste Dom nicht eigentlich schreiend und mit den Armen fuchtelnd von dannen rennen, wenn die Sprache auf "300" kommt? Boah, ich hasse dieses dumme, überstylte und inhaltlich sehr bedenkliche Machwerk wie die Pest! Das ist definitiv schlimmer als "Mad Max - Fury Road"! :ugly:

Ja, ich weiß, es ist 'ne Comicverfilmung...
Maschendraht
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Maschendraht »

Eine Verfilmung in Leni-Riefenstahl-Optik. Davon sieht man in Odyssey eher wenig. Dieses Griechenland ist ziemlich bunt. 300 spielt auch nur ganz am Anfang eine Rolle. Der Rest des Spiels hat damit bis jetzt sehr wenig gemein.
tobit
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von tobit »

Danke für die ausführliche Wertschätzung. Mit Dom kamen noch mal andere Aspekte mit rein, die ich so im Podcast noch nicht erlebt habe was sehr erfrischend war/ist.

Mir ist die unterschiedliche Wertung bzw. Gewichtung einer Spielverlängerung von AC Odyssee und Schatten des Krieges nicht klar.
Ich möchte dabei die Lootboxen Diskussion als solches dabei gerne Ausklammern.

So wie Ich die starke Abwertung von Andre bei Schatten des Krieges verstanden haben ging es vor allem um den letzen Akt also den vielen Schlachten die sich immer wiederholen um am Ende ein 3 Minuten Video zu sehen. Jochen hat das damals mit "ca. 10 Stunden Grind" wovon sich der Entwickler erhofft, dass man etwas Geld ausgibt um das zu beschleunigen.

Bei AC wirft Andre einen Booster ein der ca. 10 Stunden Zeit spart die man nicht mit langweiligen, besser gesagt, sich zum x-ten mal wiederholenden Aufgaben verbringen muss.

Warum wird Schatten des Krieges so in die Ecke gestellt und AC als immer noch gutes Spiel dargestellt? Wäre hier nicht auch die gleiche Kritik angebracht?

Bei AC muss ich, nur um der Story zu folgen, entweder eine Booster kaufen oder viele Nebenaufgaben erfüllen um das Level zu halten. Bei Schatten des Krieges bekomme ich die gesamte Story (abzüglich 3 Minuten Video) ohne großen Grind.

Zur Vollständigkeit, AC Odyssee habe ich nicht gespielt bin gerade an Origin dran. Schatten des Krieges habe ich durchgespielt (bis auf den besagten Grind am Ende).
monieu
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von monieu »

Was den "tone" angeht, finde ich mich bei Origin im Vergleich zu Odyssey an das Verhältnis zwischen Unity und Syndicate erinnert. Syndicate war meinens Erachtens auch leichter verdaulich, abenteuerhafter und hatte mehr Anachronismen während Unity deutlich mehr der Versuch war, eine ernste Stimmung zu erzeugen.
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Andre Peschke
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Andre Peschke »

tobit hat geschrieben: 29. Okt 2018, 22:34 Zur Vollständigkeit, AC Odyssee habe ich nicht gespielt bin gerade an Origin dran. Schatten des Krieges habe ich durchgespielt (bis auf den besagten Grind am Ende).
Also, IMO habe ich das auch hier recht deutlich kritisiert. Warum es vom Grad her anders ist:

- Der Grind in SdK ist nochmal eine Stufe härter eingesetzt (du willst das Ende sehen? Ja dann!). Du sagst, das sind nur 3 Min. Ich sage: Das finde ich noch perfider, weil mein Investment in das Spiel (an Zeit) noch höher ist, bis ich an den Punkt komme.
- Alles in ACO ist immerhin narrativ eingebettet und mit mehr Liebe gemacht. In SdK ist es (am Ende) das pure Metagame.
- ACO ist insgesamt ein vielseitigeres, vielfältigeres Spiel, als SdK. Beide Spiele ohne Microtransaction-Bullshit würden in der Beurteilung bei mir ebenfalls auseinanderklaffen.


Andre
Freitag
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Freitag »

Nephtis hat geschrieben: 29. Okt 2018, 08:39 Mein Problem mit dem Titel ist das ich Bock auf das Setting hätte, aber leider ähnelt mir das Spiel zu sehr dem Vorgänger. Den habe ich erst in diesem Sommer beendet, d.h. die Zeitspanne ist einfach noch zu kurz und ich habe noch das komplette Spiel im Kopf.
Ich habe aktuell wirklich keine Lust nochmal 50h+ in ähnliche Aufgaben zu stecken. Für mich war Origins ein echt super Spiel, aber die Spiele machen mir immer nur Spaß wenn ich mindestens 2-3 Jahre Pause zwischen einem der Titel einlege.
Mir geht das ähnlich, nur viel extremer. Mein letztes AC war Teil 3, das habe ich abgebrochen. Nach ~35 Stunden hat mir Uplay das Savegame zerschossen und ich hatte gar keine Motivation, nochmal anzufangen. Und seitdem war es dass für mich mit, sowohl mit Assassin's Creed, als auch generell mir Uplay-Titeln. Eigentlich ist das Schade, weil mich noch jedes Assassin's Creed Setting seitdem fasziniert hat. Und eigentlich hätte ich auch Lust, die Spielwelten zu erkunden und ein bisschen vor mich hin zuspielen. Das große Aber: ich kann die Ubisoft-Formel wirklich nicht mehr sehen. Für mich ist das Zeitverschwendung und Beschäftigungstherapie in Reinform. Dazu kommt, dass zumindest früher die Tutorials sehr lange und langweilig waren und mich für dumm gehalten haben.
Andererseits komme ich seit Jahren auch sehr gut ohne Ubisoft aus. Ich gönne jedem seinen Spaß, aber habe mich damit abgefunden, dass mich die Spiele auf sehr lange Zeit nicht mehr abholen werden.
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Klagsam
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Klagsam »

Andre Peschke hat geschrieben: 29. Okt 2018, 19:56
Preis hatte ich IIRC doch "evtl zum halben Preis, wenn man sich damit anfreunden kann, nur das halbe Spiel zu spielen" gesagt, oder täusche ich mich?
Shit. Das ist mir wohl durchgegangen. Kommt davon wenn man beim Podcast hören noch was anderes tut.
Andre Peschke hat geschrieben: 29. Okt 2018, 19:56 Grüne Wiese ... hmmm... 69%. Macht dich das am Ende aber wirklich schlauer? ^^
Nicht einen Jota. Aber es macht mehr Spaß das zu hören, als es nicht zu hören :)
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DickHorner
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von DickHorner »

goschi hat geschrieben: 29. Okt 2018, 23:21
Freitag hat geschrieben: 29. Okt 2018, 22:58 Das große Aber: ich kann die Ubisoft-Formel wirklich nicht mehr sehen. Für mich ist das Zeitverschwendung und Beschäftigungstherapie in Reinform.
Wie ist denn "DIE Ubisoft-Formel"?
Ich höre/lese immer wieder Kritik daran, gerne in Bezug nehmend auf alte Titel.
Daher würde mich interessieren, was diese denn ausmacht. (So oft wie sie kritisiert wird, muss sie prägnant sein).
Turm o.ä. hochklettern/hacken um die Karte und quests, loot, collectibles aufzudecken. Ggf. Festungen erobern oder Banditen/Soldaten/was auch immer Lager ausheben. Dabei den ein oder anderen Bosskampf triggern. Rinse & repeat.
Das begann mit dem ersten Assassin's Creed, mäanderte dann in andere Serien (Far Cry ab Teil 3) Und wurde zur Basis neuer IPs (watch dogs).
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Freitag »

goschi hat geschrieben: 29. Okt 2018, 23:21 Wie ist denn "DIE Ubisoft-Formel"?
Ich höre/lese immer wieder Kritik daran, gerne in Bezug nehmend auf alte Titel.
Daher würde mich interessieren, was diese denn ausmacht. (So oft wie sie kritisiert wird, muss sie prägnant sein).
DIE Formel gibt es nicht, aber es steht meiner Meinung nach für einen Trend im Gamedesign. Ohne Anspruch auf irgendwas und mit dem Disclaimer, seit 6 Jahren nichts mehr von Ubi gespielt zu haben - kommt allerdings auch woanders oft genug vor:
Open World, weil muss ja. Diese sind optisch oft sehr schön und interessant, aber inhaltlich oft mit lieblosen Inhalten gefüllt. Collectibles, einfallslose Beschäftigungen und Nebenmissionen und viele Spielsysteme obendrauf, die oft nicht wirklich notwendig scheinen. Dazu eine mittelprächtige Hauptstory, weil man entweder nichts zu erzählen hat, oder sie nicht zu diesem Open-World-Konzept passt.
Es geht darum, den Spieler Dutzende Stunden zu beschäftigen und das Spielerlebnis zu strecken. Der Hang zu Games-as-a-Service und Microtransaktionen spielt auch noch rein.
Wie gesagt, das Phänomen ist nicht auf Ubisoft beschränkt, die haben es aber auf die Spitze getrieben und etwa ihre Türme gefühlt in jedes Spiel eingebaut. Obige Mängel würde ich aber auch vielen anderen Spielen attestieren: Witcher 3, GTA V, Shadow of Mordor, Mafia 3, etc. Als Gegenbeispiel würde ich Kingdom Come Deliverance nennen. Hat auch seine Mängel, aber anderer Natur.
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gnadenlos
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von gnadenlos »

Fand die Folge eher enttäuschend. Einige Aussagen waren einfach falsch, was glaube ich auch daran liegt, dass der Haupttester einen XP-Boost benutzt hat und Jochen teilweise aus Hörensagen und Vermutungen wertgeschätzt hat. Viele Spielmechaniken, das Balancing und warum diese so umgesetzt wurden und ein rundes Ganzes ergeben, schienen mir nicht komplett verstanden. Um die ganzen Fehler und Missverständnisse aufzuführen müsste ich die Folge nochmal hören, wofür ich neben AC:OD und RDR2 momentan keinen Zeit habe - daher nur dieser allgemeine Eindruck.
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gnadenlos
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von gnadenlos »

tobit hat geschrieben: 29. Okt 2018, 22:34So wie Ich die starke Abwertung von Andre bei Schatten des Krieges verstanden haben ging es vor allem um den letzen Akt also den vielen Schlachten die sich immer wiederholen um am Ende ein 3 Minuten Video zu sehen. Jochen hat das damals mit "ca. 10 Stunden Grind" wovon sich der Entwickler erhofft, dass man etwas Geld ausgibt um das zu beschleunigen.

Bei AC wirft Andre einen Booster ein der ca. 10 Stunden Zeit spart die man nicht mit langweiligen, besser gesagt, sich zum x-ten mal wiederholenden Aufgaben verbringen muss.

Warum wird Schatten des Krieges so in die Ecke gestellt und AC als immer noch gutes Spiel dargestellt? Wäre hier nicht auch die gleiche Kritik angebracht?

Bei AC muss ich, nur um der Story zu folgen, entweder eine Booster kaufen oder viele Nebenaufgaben erfüllen um das Level zu halten. Bei Schatten des Krieges bekomme ich die gesamte Story (abzüglich 3 Minuten Video) ohne großen Grind.

Zur Vollständigkeit, AC Odyssee habe ich nicht gespielt bin gerade an Origin dran. Schatten des Krieges habe ich durchgespielt (bis auf den besagten Grind am Ende).
AC:OD hat keinen klassischen Grind - außer natürlich man hat am grundsätzlichen Kampfsystem keinen Spaß und empfindet dieses dann, trotz stetiger und spürbarer Weiterentwicklung durch den Skilltree, als Grind.

Es gibt Nebenaufgaben verschiedener Güte, die sehr leicht an Symbol und Bezeichnung unterscheidbar sind. Um auf Level 50 weit vor Abschluss des Spiels zu kommen, muss man weder Grinden (also monotone Aufgabe für mehrere Stunden durchführen), noch einen XP-Boost kaufen, noch jeden Aufgabentyp vervollständigen, noch die minderwertigen Nebenaufgaben machen.

Ich war ohne XP-Boost nach 58% Spielfortschritt (Story + aufgedecktes Gebiet) auf Level 50 und musste auch zum Weiterspielen der Hauptquest nie zwangsweise Zufalls-Missionen machen - das war alles mit Erkundung der gerade aktiven Gebiete und den hochwertigen Nebenmissionen machbar. Für mich monotone Elemente wie Banditencamps oder Stürzen der lokalen Führer habe ich weitestgehend ausgelassen - das Spiel bietet genug Alternativen, um die 2-3 Elemente, die einem nicht zusagen, zu ignorieren.

Ein Problem bekommt man nur, wenn man sehr strikt die Hauptstory durchziehen will, weil man nicht der Spielertyp für eine Open World und Erkundung von Spielwelt und der optionalen Spielelemente (Söldner-System, Kultisten, legendäre Tiere, Arena, mystische Kreaturen, etc.) ist. RDR2 bietet diese Möglichkeit zum Beispiel, ist mit dieser Spielweise aber auch nur ein lineares Spiel mit sehr strikten Fail-Bedingungen - von der Open World bekommt man auch in RDR2 mit dieser strikten Hauptstory-Spielweise gar nichts mit.

Das Spiel hat zu jeder Zeit über 10 verschiedene Dinge, die man machen kann und die zum großen Teil RPG-Elemente zur Motivation enthalten. Man weiß teilweise gar nicht was man als erstes machen will. Bei früheren Spielen hat man für Stunden Tiere gejagt oder Schiffskämpfe gemacht um den Maximallevel zu erreichen. AC:OD verhindert das dadurch, dass für den Skill-Tree diverse Beschränkungen eingebaut sind, die nur per Spielfortschritt oder ein wichtiges Nebenelement freigeschaltet werden. Es lenkt den Spieler dahin, Aufgaben im Wechsel zu machen, statt eine Aufgabe zu stark konzentriert.

Ich bin übrigens inzwischen 120 Stunden im Spiel drin und noch immer motiviert. Die Motivation durch den Levelaufstieg wurde dadurch abgelöst, dass man jetzt sinnvoll die Rüstung und Perks optimieren kann, was vorher finanziell nicht drin war. Jetzt merkt man natürlich schon, dass immer mehr Elemente wegfallen und auf 200 Stunden werde ich wohl ohne Season Pass nicht mehr kommen, aber wer sich hier nach 30 Stunden langweilt, hat sich das falsche Spiel ausgesucht und sollte wohl eher bei lineareren Titeln bleiben.

Zur besseren Einschätzung meine bisherigen Open World Favoriten: Pirates!, Oblivion, Far Cry 3+4, AC3, Witcher 3, BOTW - wer sich hier wiederfindet und Spaß daran hat in virtuelle Welten einzutauchen, aber auch Spielmechaniken zu analysieren und für sich zu optimieren, sollte AC:OD eine Chance geben und das nicht erst im Sale und mit dem Vorsatz einen XP-Boost zu kaufen und nach 30 Stunden abzubrechen.

Das Spiel hat sicher seine Schwächen und hätte für allerhöchste Open Word Sphären noch etwas Feinschliff beim einen oder anderen Element vertragen, aber wer bei Pirates! gerne herumgesegelt ist oder in Zelda BOTW 120+ Stunden verbracht hat, findet hier einen echtes Highlight. Für gehetzte Spieler ist das aber leider schon auf Grund der gigantischen Größe der Welt nichts. Da bringt dann aber auch der XP-Boost nichts - denn die Hauptstory ist nicht das Highlight des Spiels, sondern wie bei jedem guten Open World Titel nur die Rahmenhandlung - der Star sind die Spielwelt und die ineinandergreifenden Spielelemente.

Durch die diversen Beschränkungen (ich sage nur Speer-Level 5) führt der XP-Boost auch nicht wirklich zu einer starken Beschleunigung sondern nur zu längeren Phasen in denen die RPG-Elemente ausgehebelt werden und daher IMO zu vermindertem Spielspaß.
tobit
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von tobit »

AC:OD hat keinen klassischen Grind - außer natürlich man hat am grundsätzlichen Kampfsystem keinen Spaß und empfindet dieses dann, trotz stetiger und spürbarer Weiterentwicklung durch den Skilltree, als Grind.
Ich sehe das bei SdK ebenfalls so. Wenn dir das Kampfsystem und das Nemesis System gefällt ist das auch kein Grind.

Es sind ja am Ende immer persönliche Meinungen und Vorlieben die zu einem Urteil führen. Mir kommt es weiterhin so vor als würde es (Mikrotransaktionen) bei AC:OD (Nur Aufgrund des Podcasts) nur anders verpackt werden und schon ist es "ok".
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Andre Peschke
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Andre Peschke »

tobit hat geschrieben: 30. Okt 2018, 08:41 Ich sehe das bei SdK ebenfalls so. Wenn dir das Kampfsystem und das Nemesis System gefällt ist das auch kein Grind.

Es sind ja am Ende immer persönliche Meinungen und Vorlieben die zu einem Urteil führen. Mir kommt es weiterhin so vor als würde es (Mikrotransaktionen) bei AC:OD (Nur Aufgrund des Podcasts) nur anders verpackt werden und schon ist es "ok".
Grundsätzlich: Natürlich ist das keine von mir verkündete, universelle Wahrheit. Jeder kann zu einem eigenen Ergebnis kommen. Daher werben wir ja auch immer dafür, konkret eigene Perspektiven zur Diskussion zu stellen. Ich finde meine Logik in diesem Falle aber nicht so absurd. IMO ist es völlig ok, Ungleiches ungleich zu behandeln. Und ACO unterscheidet sich erheblich von SdK.

1. Das Spiel ist erheblich facettenreicher, insbesondere durch Schifffahrt/Schiffskämpfe zB. Plus das ausgefeilte Stealth-System. Was bedeutet, es nutzt sich in weniger erheblichem Maße ab, als SdK.

2. Wenn wir darüber sprechen, ob ein Spiel meine Lebenszeit respektiert, dann ist die "Verpackung" durchaus ebenfalls ein beachtlicher Unterschied. Auch wenn mir die Nebenquests in ACO nicht herausragend gut gefallen - sie sind eindeutig mit mehr Aufwand und dem Willen zu einer unterhaltenden Rahmung produziert. Der Entwickler will erkennbar versuchen, mir den oft generischen Missionsinhalt durch oft ulkige, manchmal tragische kleine Geschichten in einer Form darzureichen, die es wertvoller macht sie zu erfahren. Aus dieser Perspektive ist das IMO ein substantieller Unterschied zu einer Flut von Missionen aus dem Generator.

3. Es gibt zwar nominell Lootboxen in ACO, aber sie sind im Grunde bedeutungslos (derzeit). Auch die Effekte des XP-Boosters sind, wie beschrieben, nicht wahnsinnig dramatisch, außer man will stringent der Hauptstory folgen. Ein System das auf Lootboxen fußt, sehe ich erheblich kritischer, als eine Einmalzahlung wie im Falle des XP-Boosters. Was nicht "unkritisch" bedeutet, das sollte aus dem Podcast klar geworden sein.

Unterm Strich für mich kein Unterschied in der Sache - daher auch die grundlegende Kritik - aber erhebliche Unterschied im Grad der Anwendung.

Andre
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Herr Hesse
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Re: Runde #186: Assassin’s Creed Odyssey

Beitrag von Herr Hesse »

Ich sehe AS: Odyssey scheinbar komplett anders wie die meisten hier im Thread.
Bin jetzt nach knapp 90h Stunden am Ende angelangt. Der Kult ist zerstört und die Familientragödie beendet.

Und ich hatte einen Riesenspaß!

Keine Ahnung was ihr erwartet habt, aber man kann sich ein Spiel auch kaputt konstruieren.
Odyssey ist ein Massenprodukt, und zwar ein gutes. Es nimmt sich mit Humor und bietet eine wunderbare, immersive und abwechslungsreiche Spielwelt die ihres Gleichen sucht.
Der Hauptcharakter (Alexios in meinem Fall) ist richtig gut gesprochen (deutsch). Wird sogar richtig sympathisch im Spielverlauf, klar ist er nicht die hellste Kerze auf der Torte. Dafür ist er nicht so blass wie sein bierernster Vorgänger in Origins.
Zum Kampfsystem, es ist einfach flüssig. Das Skillsystem wird einem modernen RPG gerecht und lädt in Verbindung zu den Rüstungssets zum Build ausprobieren ein. Auch positiv überrascht hat mich das unaufdringliche Levelscaling, von dem ich eigentlich kein Freund bin. Hier hat es mich nicht sonderlich gestört.

Odyssey ist für mich ein Abenteuer, mit Verve und Charme in einem wunderschönen Griechenland der Antike.
Ich glaube nicht das es den Anspruch einer historisch korrekten Simulation erhebt. Und zum Glück hält sich die AS typische Animus Metaebene in Grenzen.

Mir reicht das bei einem Triple A Spiel das in erster Linie Mainstream Unterhaltung bieten soll. Und wenn man es nicht drauf anlegt, bekommt man vom Ingame Shop nichts mit. Den braucht man wirklich null.

Und es ist fehlerfrei (PC)

Für mich das Beste AC bisher und eine klare positive Weiterentwicklung zu Origins. Aber ich erwartete auch kein Guido Knop kompatibles Autoren Spiel.
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