Fallout 76

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akill0816
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Re: Fallout 76

Beitrag von akill0816 »

Endlich sind die Bethesda Fallouts wertungstechnisch da angelangt, wo ich schon seit Fallout 3 sehe ;)
Das Vats System war ja schon in den RPG-Teilen kaum ein vernünftiges System und die NPCs waren auch noch nie Bethestas Stärke.
Und für mich wirkt die Berichterstattung schon so, dass Survival im Vordergrund steht und Bethesda das ebensowenig kann wie eigentlich alle wirklichen Gameplaymechanismen :twisted:
Die Kritikpunkte der Testberichte sind für mich alle valide und begründen eine Wertung unter 60 eigentlich sehr überzeugend.
Die Frage was die ganze Welt an Fallout 3 gefunden hat, stelle ich mir bis heute. Nachdem ich auch New Vegas nur mittelmäßig fand (vorallem wegen Bethesdas Grundsystem) habe ich die Reihe sowiso abgeschrieben aber freue mich doch irgentwie, dass es endlich mal ein Bethesda-Spiel gibt, bei dem die gravierenden Macken die jeder ausprobierte Teil ihrer RPG-Marken hat anständig abgestraft werden.
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Wudan
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Re: Fallout 76

Beitrag von Wudan »

Vinter hat geschrieben: 23. Nov 2018, 02:07 Ich kann den konkreten Fall natürlich nicht beurteilen, aber das ist vermutlich so vorgesehen. Wenn deine Basis beim einloggen blockiert wird, wandern die Einzelteile ins Inventar.

JEDOCH: Man kann sich von größeren Strukturen Baupläne bauen. D.h. die Basis steht mit ein paar Klicks wieder. Ich hatte das zunächst auch falsch verstanden, aber nach muss in der Tat nicht alles von Hand neu bauen, wenn man es sich vorher gespeichert hat.
Hm nein das klingt hier ein wenig anders. Ich kanns ja auch nicht wirklich beurteilen, ich les nur was da steht (aus dem 4Players Test):
Nachdem ich einen Dungeon verlassen und zu meinem Lager zurückteleportieren wollte, musste ich feststellen, dass mein Camp weg war. Weg. Verschwunden von der Karte. Wo eigentlich ein Zelt den Fixpunkt meines Fallout-Lebens markieren sollte, war nichts. Okay, dachte ich. Vielleicht hat ein Spieler in den 20 Minuten, in denen ich im Dungeon war, mein Lager angegriffen und sich an den sechs Geschütztürmen vorbeigemogelt, die meine Werkbänke, meine Felder oder meine Wasser-Reinigungsanlage bewachten. Für den Fall hätte ich allerdings gerne eine Bildschirmanzeige, auf der mir gesagt wird, dass mein Lager angegriffen wird. Vielleicht gibt es die auch, auf jeden Fall wurde nichts angezeigt. Und ein Blick auf die Karte zeigte mir, dass auch kein Spieler mit Gesucht-Status unterwegs ist, der vielleicht bei einem Amoklauf mein Lager dem Erdboden gleich gemacht hat. Einen Angriff durch Monster schließe ich aus – das Lager wurde bewusst in einem Gebiet gewählt, in dem die sechs Geschütztürme mit allen Gegnern in der Umgebung (mit Ausnahme eines wild fliegenden Brandbiests) fertig werden könnten. Na gut, baue ich das Lager wieder auf. Immerhin werden ja z.B. bei einem Verlegen alle bereits hergestellten Werkbänke, Generatoren etc. eingelagert. Doch ein Blick in den „Gelagert“-Reiter zeigte mir… Gähnende Leere. Alles war weg. Alles. Stunden, in denen ich Rohstoffen hinterher jagte – alles umsonst. Vielen Dank für gar nix, Bethesda. Vielen Dank. Jetzt habe ich kein vernünftiges Lager mehr, nicht einmal ansatzweise genug Rohstoffe, um die Basics wieder aufzubauen (bei mir herrscht notorische Aluminium- und Klebstoff-Knappheit) und unter dem Strich auch keine Lust mehr, nochmal so viel Zeit zu investieren.
Und dann nochmal später:
Nachdem meine Camp-Position offensichtlich in einem Einzugsgebiet für in der Nähe angesiedelte Super-Mutanten lag, hatte ich die glorreiche Idee, den Standort um gut 50 oder 70 Meter zu verschieben, damit sie mein Lager nicht mehr angreifen – oder zumindest die Chance darauf zu reduzieren.
(..) Gesagt, getan: Das Lager kurzerhand verschoben und dann war es soweit. Alle bis hierhin erstellten Lagerbauten waren wieder weg - alle Werkbänke, alle Wasseraufbereiter, alle Generatoren. Alles. Betten, Geschütztürme, Regale, meine Truhe. Alles.
Nordhesse80
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Re: Fallout 76

Beitrag von Nordhesse80 »

Ich habe jetzt bis Level 26 gespielt und die Basis ist rein optional wie in Fallout 4. ich habe mir ne kleine Holzbaracke mit allen Produktionsstätten, einem Wasseraufbereiter, einer Feuerstelle und einem Bett gebastelt. Selbst wenn das weg wäre, bedeutet das nur wenige Klicks und das Ding steht wieder dank Bauplan.

Das alles findet man aber auch so in der Spielwelt und somit benötigt man nicht unbedingt eine Basis.

Eine 30er Wertung soll da wohl auch noch einmal zusätzlich Reichweite generieren. Stört mich allerdings nicht, da ich meinen Spaß mit F76 habe.
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Pan Sartre
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Re: Fallout 76

Beitrag von Pan Sartre »

Ich werde auch das Gefühl nicht los, dass einige ihren gesamten Frust, den sie über die letzten 3-4 Bethesda Titel gesammelt haben, an Fallout 76 ablassen. Hey, das Ding hat Fehler und sieht bescheiden aus, aber wo ist da der Unterschied zu Fallout 3, NV, Skyrim und Fallout 4? Es wirkt gerade eher wie ein Negativhype. Ein Wettrennen, wer es am meisten abwerten kann und ohne sich daran zu stören, sich argumentativ im Kreis zu drehen: "Denkt doch an die Bugs!" - "Ja, die Bugs, aber auch die Grafik!" - "Klar, die Grafik! Und erst die ganzen Fehler!" - "Unglaublich ja, die Fehler. Und dazu noch die schlechte Optik!" - "Eben, die schlechte Optik kommt dazu, neben den Bugs" - "Ohja! Die ..." -> "Wow, soviele unterschiedliche Kritikpunkte, die wir jetzt abziehen müssen."
Der einzige Fehler, der mir gerade störend in Erinnerung geblieben ist, war ein Event-NPC (MrHandy), der an einem Hang festhing und nicht weitergehen wollte. Die anderen, viel zitierten Fehler sind mir bisher nicht untergekommen. Meine Hütte ("Basis") steht seit 5 Logins immer noch an der gleichen Stelle und aus der Kiste fehlen keine Gegenstände, soweit ich das bei der Masse überhaupt beurteilen kann.

Mir fällt es mit der zunehmender Kritik schwerer, diese nachzuvollziehen. Denn wie Jochen schon schrieb, wo ist da die klare Abgrenzung zu Fallout 4? Ist der eine Teil angepisst, weil sie eben doch ein normales SP-Fallout wollten? Ist der andere Teil, der sich immer schon ein MP-Fallout wünschte, enttäuscht, dass sich alle Vorstellungen wie cool es wäre, mit Freunden durchs Ödland zustreifen, doch nicht bewahrheitet haben? Ganz nach dem Motto: "Herr Eisverkäufer, ich hab mir schon immer ein Bitterlemon-Knoblauch-Eis gewünscht! Jetzt hast du mir es so zubereitet, wie ich es wollte. Es schmeckt mir nicht und du bist Schuld!" :D
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Vinter
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Re: Fallout 76

Beitrag von Vinter »

Nagut, es scheitert natürlich an den eigenen Ansprüchen. Multiplayer ist irrelevant, Housing eher eingeschränkt und die Entscheidung zum entfernen der NPCs imho eine Schnapsidee. Vorallem profitiert FO76 an der Stelle nicht mal in der Form, wie Jochen meint, denn eine idiotische Story ist ja TROTZDEM drin - diesmal sogar für mich, der mit FO4 über weite Strecken noch recht zufrieden war.

Wenn das also der Maßstab ist, den man anlegt, hat Bethesda natürlich ins Klo gegriffen. Nur: Der Autor ist tot und das, was übrig bleibt, ist eben dennoch Fallout 4.5. Der grundsätzliche Gameplayloop ist drin und er funktioniert. Mich motiviert das herumstreifen in der Welt, die Suche nach dem nächsten Upgrade und ja, selbst manche der Questreihen und das environmental Storytelling sind ganz gut.

Da brauch man natürlich keine 90 drunter hauen. Aber ganz sicher auch keine 39.
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Pan Sartre
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Re: Fallout 76

Beitrag von Pan Sartre »

Vinter hat geschrieben: 23. Nov 2018, 11:38 Nagut, es scheitert natürlich an den eigenen Ansprüchen. Multiplayer ist irrelevant, Housing eher eingeschränkt und die Entscheidung zum entfernen der NPCs imho eine Schnapsidee. Vorallem profitiert FO76 an der Stelle nicht mal in der Form, wie Jochen meint, denn eine idiotische Story ist ja TROTZDEM drin - diesmal sogar für mich, der mit FO4 über weite Strecken noch recht zufrieden war.

Wenn das also der Maßstab ist, den man anlegt, hat Bethesda natürlich ins Klo gegriffen. Nur: Der Autor ist tot und das, was übrig bleibt, ist eben dennoch Fallout 4.5. Der grundsätzliche Gameplayloop ist drin und er funktioniert. Mich motiviert das herumstreifen in der Welt, die Suche nach dem nächsten Upgrade und ja, selbst manche der Questreihen und das environmental Storytelling sind ganz gut.

Da brauch man natürlich keine 90 drunter hauen. Aber ganz sicher auch keine 39.
Eben. Letztlich wollte ich genau das damit sagen. Es ist keine 90, aber letztlich auch keine <60. F76 bietet letztlich all das, was jedes Open-World-Sandboxspiel bietet. Teilweise sogar mehr, aber es ist für die meisten trotzdem kein "richtiges" Fallout.
Aber hätte man dann nicht von Anfang an ehrlich zu sich selbst sein sollen und akzeptieren, dass ein Multiplayer-Fallout nur schwer (besser gesagt NIE) ein vollwertiges/"normales" Fallout sein kann? Viele Spieler von F76 erwarten wohl, durch die Welt geführt zu werden. Aber warum? In ähnlich gelagerten Games schreiben die Spieler doch auch ihre eigenen Storys und setzen sich Ziele. Als es angekündigt wurde, klang es für mich wie ein Spiel zwischen DayZ, Rust und Fallout 4. Und ich bin letztlich sogar happy, dass es mehr zu F4 tendiert als zu den anderen beiden...
toxic_garden

Re: Fallout 76

Beitrag von toxic_garden »

Pan Sartre hat geschrieben: 23. Nov 2018, 11:07 Ich werde auch das Gefühl nicht los, dass einige ihren gesamten Frust, den sie über die letzten 3-4 Bethesda Titel gesammelt haben, an Fallout 76 ablassen. Hey, das Ding hat Fehler und sieht bescheiden aus, aber wo ist da der Unterschied zu Fallout 3, NV, Skyrim und Fallout 4? Es wirkt gerade eher wie ein Negativhype. Ein Wettrennen, wer es am meisten abwerten kann und ohne sich daran zu stören, sich argumentativ im Kreis zu drehen: "Denkt doch an die Bugs!" - "Ja, die Bugs, aber auch die Grafik!" - "Klar, die Grafik! Und erst die ganzen Fehler!" - "Unglaublich ja, die Fehler. Und dazu noch die schlechte Optik!" - "Eben, die schlechte Optik kommt dazu, neben den Bugs" - "Ohja! Die ..." -> "Wow, soviele unterschiedliche Kritikpunkte, die wir jetzt abziehen müssen."
sieh es mal von der Seite: Fallout 4 ist vor ziemlich genau 3 Jahren raus gekommen. Nun wird mit viel Tamtam ein Spiel angekündigt, bei dem es heißt, das Studio hätte nahezu alle Ressourcen darin versenkt, diesen neuen Teil so interessant und gut wie möglich zu machen. Du startest das Spiel und siehst exakt die selbe Engine wie vor drei Jahren. Inklusive der Bugs von vor drei Jahren. Und 80% der selben Assets. Und ein Menu, dass im Singleplayer schon nicht gut war, aber wenigstens die Spielzeit während der Bedienung pausierte.

Es ist - zumindest auf meiner Seite - nicht der Frust darüber, dass Fallout 4 schon scheiße war (kann man so sehen, wenn man will. Ich habe es geliebt und >100 Stunden drin verbracht), sondern dass seit dem Release gefühlt NICHTS gemacht wurde, um F76 einen auch nur ansatzweise zeitgemäßen Fortschritt zu verpassen. Da kann man schon mal frustriert sein.

Und nur weil du von den zahlreichen Bugs nicht betroffen bist (Stichwort "survivor bias"), heißt es ja nicht, dass andere davon auch verschont blieben. Würde mir während eines Spieltests die Basis bei jedem Login unter dem Arsch weg gerissen (OHNE, dass sie im Inventar landet), wäre ich auch ziemlich angefressen.
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v3to
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Re: Fallout 76

Beitrag von v3to »

Jochen hat geschrieben: 22. Nov 2018, 23:41 Huh. Ich verstehe ja, warum man Fallout 76 nicht mag. Das Ding hat viele Macken. Sehr viele. Aber um 30-50 Punkte schlechter als Fallout 4? Weil es keine strohdumme Geschichte erzählt? Und dafür erheblich besser im Environmental Storytelling ist? Huh. Na gut. Ich muss ja nicht alles verstehen.
Das Argument könnte ich insofern verstehen, weil Enviromental Storytelling nicht In-Your-Face funktioniert. Es ist wie die Sahne auf dem Pudding, wie die Butter auf dem Brot. In den meisten Reviews, welche ich gelesen bzw auf Youtube geschaut habe, wird immens darauf rumgehackt, wie leblos die Welt sei, dass das Spiel narrativ auf nichts Interessantes zusteuert. Es fehlt die Wurst, es fehlt der Pudding selbst. Es geht nicht um die Qualität einer Geschichte, sondern die leckende Atmosphäre.

Für mich machen Fallout 3, New Vegas und 4 hauptsächlich das Erkunden aus. Die Hauptstory - die habe ich in jedem Teil nach zwei Stunden links liegen lassen und sozusagen mein eigenes Leben gelebt. Dass ich mich in F4 kaum um meinen Sohn gesorgt habe, war geschenkt. Viel interessanter war immer, dass das Spiel es schafft, mit den (in Teil 4 leider überwiegend nicht besonders aufregenden) Nebenquests kohärent zu bleiben und mit den NPCs mir eine weitgehend schlüssige, lebendige Welt bietet. Ich, mein Eigenheim, meine Nachbarschaft, viele kleine Einzelschicksale erfahren als Randnotiz der lebensfeindlichen Umgebung, selbst Einfluss zu nehmen, dass diese Welt ein bisschen besser wird. Nimmt man die Gespräche bzw menschliche NPCs dort raus, bleibt trotz Ghule und Getier augenscheinlich nur die Kulisse übrig. Und spätestens in dem Moment springt einen auch die angerostete Technik an. Insbesondere, wenn sie sich nicht gerade stabil präsentiert.

Ich selbst habe Fallout 76 noch nicht gespielt und werde es voraussichtlich auch nicht, weil ich die Shooter-Mechanik in F3 und F4 nicht wirklich leiden kann, bzw für mich das neue, laut diverser Reviews unbrauchbare Zielhilfen-VATS in dem Moment zum Dealbreaker wird. An sich würde alleine der Multiplayer-Aspekt reichen (sowas meide ich normal grundsätzlich), aber Spieler-Statements, dass hauptsächlich coop-willige und hilfsbereite Spieler unterwegs sind, denen man kaum begegnet und PVP praktisch nicht stattfindet, macht mich allerdings dann doch neugierig.
Jochen

Re: Fallout 76

Beitrag von Jochen »

Dass nur Kulisse übrig bliebe, kann ich - zumindest bislang - nicht bestätigen. Im Gegenteil. Das Erkunden macht mir zum Beispiel erheblich mehr Spaß als in Fallout 4 - gerade weil die (langweilige) Interaktion fehlt und es dafür deutlich mehr zu entdecken gibt. Vorhin bin ich beim Looten einer Fabrik auf einen darunter versteckten Bunker von (übrigens ziemlich dummen) chinesischen Infiltratoren gestoßen, die vom Atomkrieg völlig überrascht wurden. Das sind die Momente, in denen ich die Bethesda-Fallouts mag, und Fallout 76 hat zumindest bislang viel mehr von diesen Momenten als das in dieser Hinsicht enttäuschende Fallout 4. Dass dafür eine belanglose Geschichte fehlt und rudimentäre Dialoge, bei denen ohnehin fast jede Antwort zum selben Ergebnis führt, ist zumindest für mich ein sehr willkommener Tausch. Die Welt wirkt auf mich auch nicht tot oder leblos - gerade weil sie nicht an jeder Ecke von unwichtigen Statisten bevölkert ist, wirkt sie in ihrer trostlosen Einsamkeit viel lebendiger. Außer natürlich, es hüpft BananaDick79 an einem vorbei und murmelt russisch in sein Mikrofon, dann stellt man nebenbei fest, wie sinnlos der ganze Multiplayer-Aspekt ist :mrgreen:

Wie gesagt: Man muss das Ding nicht mögen. Man kann es legitimerweise auch scheiße finden. Oder (wie weiter oben) frustriert sein, dass Bethesda eine neue Skin über ein altes und rumpeliges Gerüst gezogen hat und dafür Vollpreis sehen will. Völlig berechtigt. Aber dass das Spiel an sich scheiße sei und Fallout 4 an sich großartig, das funktioniert imho als Argument halt einfach nicht.
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Pan Sartre
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Re: Fallout 76

Beitrag von Pan Sartre »

toxic_garden hat geschrieben: 23. Nov 2018, 12:19 sieh es mal von der Seite: Fallout 4 ist vor ziemlich genau 3 Jahren raus gekommen. Nun wird mit viel Tamtam ein Spiel angekündigt, bei dem es heißt, das Studio hätte nahezu alle Ressourcen darin versenkt, diesen neuen Teil so interessant und gut wie möglich zu machen. Du startest das Spiel und siehst exakt die selbe Engine wie vor drei Jahren. Inklusive der Bugs von vor drei Jahren. Und 80% der selben Assets. Und ein Menu, dass im Singleplayer schon nicht gut war, aber wenigstens die Spielzeit während der Bedienung pausierte.

Es ist - zumindest auf meiner Seite - nicht der Frust darüber, dass Fallout 4 schon scheiße war (kann man so sehen, wenn man will. Ich habe es geliebt und >100 Stunden drin verbracht), sondern dass seit dem Release gefühlt NICHTS gemacht wurde, um F76 einen auch nur ansatzweise zeitgemäßen Fortschritt zu verpassen. Da kann man schon mal frustriert sein.

Und nur weil du von den zahlreichen Bugs nicht betroffen bist (Stichwort "survivor bias"), heißt es ja nicht, dass andere davon auch verschont blieben. Würde mir während eines Spieltests die Basis bei jedem Login unter dem Arsch weg gerissen (OHNE, dass sie im Inventar landet), wäre ich auch ziemlich angefressen.
Die Sicht kann ich eben doch durchaus nachvollziehen. Aber nicht in der Massivität. Ich sehe da eben eine riesige Diskrepanz zwischen der Erwartungshaltung und dem, was man hätte realistisch erwarten können, wenn man sich nicht nur seinen Wünschen und Hoffnungen hingibt. Vom Marketing habe ich bis auf einzelne deutsche Vorberichterstattung wenig mitbekommen.
Wenn also wirklich behauptet wurde, das gesamte Mainstudio von Bethesda habe nur an Fallout 76 gearbeitet, um es perfekt zu machen und man hat dieser Behauptung geglaubt, ist man schon reichlich naiv. Wieviele Spiele sind bekanntlich bei denen gerade parallel in Planung und Entwicklung?
Wieviele Jahre liegen sonst zwischen den Spielereihen? Min. 5 Jahre mit größer werdenden Abständen. Ein neues Fallout war schon wegen der etablierten Releasefolge nicht zuerwarten. Eine Engine-Verbesserung damit auch nicht (da wird Bethesda die nächsten Jahre wohl am meisten Zeit investieren).
Asset-Recycling ist ebenfalls nichts neues bei Bethesda. F3 hatte viele Animationen von Oblivion übernommen. F4 hatte sich reichlich bei der Flora (Gras, Bäume) und Elementen (Felsen) von Skryrim bedient. Das sie jetzt 80% der Inhalte von F4 übernehmen, ist möglich und (da gleiches Universum) fast schon erwartbar gewesen, habe ich aber bisher nicht als störend empfunden. Einzig das einige Objekte sehr wahrscheinlich noch aus den Anfängen der Entwicklung von F4 stammen (Fahrzeugwracks) und dementsprechend extrem matschig texturiert sind, fand ich sehr unschön.

Das einige Spieler schwerwiegend Fehler haben, ist bedauerlich, aber es fällt mir schwer, diese als Grundlage für eine allgemeine Bewertung ranzuziehen, besonders wenn sie nicht reproduzierbar sind bzw. nur anekdotisch geäußert werden. Ich habe bisher nur ein GS-Video zu einer Vorabauswertung geschaut und konnte die Kritikpunkte durchausnachvollziehen, aber daraus noch keine 67% ableiten.
Zuletzt geändert von Pan Sartre am 23. Nov 2018, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
bimbes1984

Re: Fallout 76

Beitrag von bimbes1984 »

also sind doch die Wertungen allesamt völlig richtig: ~50-60/100 = für Fans

Ich warte noch bis das Bugfixing durch ist und dann hole ich mir das Spiel in 3-6 Monaten, alleine um die Welt zu erkunden reicht es mir aus...ich lass dann auch wie Jochen den Basenbau weg, der hat mich auch bei Teil IV nicht interessiert. Story? egal, war bis auf New Vegas immer schon kappes (also die Hauptstory), solange die Welt zum Erkunden einläd und ich einigermaßen frustfrei zocken kann reißt schon das Setting alles raus.
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v3to
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Re: Fallout 76

Beitrag von v3to »

Jochen hat geschrieben: 23. Nov 2018, 13:28 Das Erkunden macht mir zum Beispiel erheblich mehr Spaß als in Fallout 4 - gerade weil die (langweilige) Interaktion fehlt und es dafür deutlich mehr zu entdecken gibt.
Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Jetzt nicht der Teil mit dem mehr zu entdecken, aber mir hat die Interaktion in vorherigen Fallouts sogar ziemlich viel Spaß gemacht. Auch in Teil 4.

Edit: Ich würde zwar nicht soweit gehen, dass mir die Hauptstory in bisherigen Fallouts egal war, aber sie war für mich eher mehr der Fingerzeig, um in die Welt zu finden, aber kein schwergewichtiger Teil. New Vegas war dahingehend eine Ausnahme, wobei ich das Spiel weniger gespielt habe, weil es das "ich bin ein Teil dieser Welt" mir nicht ganz so gut vermittelte, als Fallout 3 und selbst Fallout 4.

Das mit dem Enviromental Storytelling - wie soll ich sagen... wenn ich darüber nachdenke, welche Spiele ich gespielt habe, die sich hauptsächlich auf diese Erzählweise stützen, kommt mir als erstes die Myst-Reihe oder Obduction in den Sinn (auch wenn es ein völlig anderes Genre ist). Mich fasziniert es, eine Welt schnipselweise zu erschließen, aber auch nur, weil es in kleinen Happen serviert wird und wie nur wenige andere Spiele es versteht, die Umgebung mit einzubeziehen. Was allerdings nicht von der Hand zu weisen ist, dass Spiele dieser Art polarisieren. Man muss schon dafür empfänglich sein, sonst ergibt man sich in Langeweile. Wenn man sich vor Augen hält, dass in Fallout 76 praktisch persönliche Kommunikation wegrationalisiert wurde - das ist keine Verbesserung im klassischen Sinne. Da wurde der Acker umgepflügt.
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Guthwulf
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Re: Fallout 76

Beitrag von Guthwulf »

Jochen hat geschrieben: 23. Nov 2018, 13:28Aber dass das Spiel an sich scheiße sei und Fallout 4 an sich großartig, das funktioniert imho als Argument halt einfach nicht.
Wieso nicht? Vielleicht nicht "scheiße" vs. "großartig", aber ich hab Fallout 4 geliebt und kann mit Fallout 76 gar nix anfangen. Das ist Fakt und das hat auch Gründe. Die Gründe magst du anders bewerten, aber das macht meine Sichtweise nicht weniger berechtigt. Hängt vielleicht auch von der Erwartungshaltung, subjektivem Geschmack und der Zeit, in der die Spiele erschienen sind, ab. Würde Fallout 4 heute (anstatt vor 3 Jahren) und ohne jeden Modsupport erscheinen, würde ich das Spiel bspw. sicher auch anders (aber immer noch besser als Fallout 76) bewerten.
Jochen hat geschrieben: 23. Nov 2018, 13:28Das Erkunden macht mir zum Beispiel erheblich mehr Spaß als in Fallout 4 - gerade weil die (langweilige) Interaktion fehlt und es dafür deutlich mehr zu entdecken gibt. (...) Dass dafür eine belanglose Geschichte fehlt und rudimentäre Dialoge, bei denen ohnehin fast jede Antwort zum selben Ergebnis führt, ist zumindest für mich ein sehr willkommener Tausch. Die Welt wirkt auf mich auch nicht tot oder leblos - gerade weil sie nicht an jeder Ecke von unwichtigen Statisten bevölkert ist, wirkt sie in ihrer trostlosen Einsamkeit viel lebendiger.
Ich fand die Interaktion in Fallout 4 nicht langweilig. Sie hat zum Gefühl einer lebendigen Welt beigetragen. Und was gibt es bei Fallout 76 mehr zu entdecken? Per Audiolog erzählte Geschichten über lange vergangene Ereignisse oder das Environmental Storytellung? Keine Ahnung ob Fallout 76 nun mehr davon hat, aber bei Fallout 4 gab es das alles auch (und nach meiner Erinnerung ebenfalls sehr gut). Ich hab jedenfalls in Fallout 4 viele Stunden mit dem Erkunden und Entdecken der Welt verbracht. Das mache ich dort aber in einer lebendigen Welt und nicht in einer Kulisse, in der alles Interessante in der Vergangenheit ohne mich passiert ist und ich mir jetzt nur Sorgen darüber machen muss, ob Spieler "BananaDick79" mich mit dummen Aktionen aus der Immersion reißt oder die Atombombe über meinem Kopf zündet. Die Geschichten und Quests waren für mich nicht belanglos, meine Begleiter, viele NPCs oder die in der Spielwelt aktiven Fraktionen keine reinen Statisten und die Dialoge haben für mich erheblich zur Immersion beigetragen (selbst wenn sie oft auf ähnliche Ergebnisse hinausführen... das hat mich aber schon in Walking Dead und Co nie gestört). Ich hab nix gegen ein Spiel das trostlose Einsamkeint vermittelt... dann aber bitte ohne BananaDick79 und als immersives Rollenspiel anstatt eines schlecht funktionierenden Pseudo Survival Shooters. Aus der Idee, zu den ersten Bunkerbewohnern zu gehören, die das Ödland betreten, bevölkern und gemeinsam eine "neue Welt" aufbauen, hätte man so viel Schönes machen können. Übrigens gabs in Fallout schon immer intelligente Ghule und Nachfahren von Überlebenden. Warum das jetzt ausgerechnet in der Gegend nicht der Fall sein soll, die vergleichsweise wenig vom Krieg abbekommen hat und in der Pflanzen und Co ganz hervorragend gedeihen, erschließt sich mir nicht. Aber auch ohne die, hätte man aus dem Setting ein tolles Spiel machen können.
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toxic_garden

Re: Fallout 76

Beitrag von toxic_garden »

Pan Sartre hat geschrieben: 23. Nov 2018, 13:33Das einige Spieler schwerwiegend Fehler haben, ist bedauerlich, aber es fällt mir schwer, diese als Grundlage für eine allgemeine Bewertung ranzuziehen, besonders wenn sie nicht reproduzierbar sind bzw. nur anekdotisch geäußert werden. Ich habe bisher nur ein GS-Video zu einer Vorabauswertung geschaut und konnte die Kritikpunkte durchausnachvollziehen, aber daraus noch keine 67% ableiten.
es wurde ja oben bereits schon mal verlinkt, aber gerade passt es wieder so gut: https://www.youtube.com/watch?v=zV2HBU8aANo
Das sieht mir absolut nicht nach bedauerlichen Einzelschicksalen aus. Ich würde tatsächlich sagen, F76 ist zum Release deutlich schlechter als F4. Das habe ich damals auf der PS4 ca. einen Monat nach Release gespielt und hatte in der ganzen Zeit tatsächlich einen einzigen Bug, der mit aufgefallen ist. Der lies sich dann aber auch recht easy durch laden eines vorherigen Quicksaves beheben. Und natürlich könnte man auch hier jetzt wieder sagen "jaja, Survivor bias", aber die medienübergreifenden Berichte über spielbeeinflussende Fehler gab es zum damaligen F4 Release in dieser Dimension einfach nicht.

Damit will ich nicht sagen, dass F4 das beste Spiel aller Zeiten war, aber zumindest ist es im Vergleich zu seinem drei Jahre später erschienenen Pendant deutlich runder auf den Markt gekommen!
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Wudan
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Re: Fallout 76

Beitrag von Wudan »

Jochen hat geschrieben: 23. Nov 2018, 13:28Die Welt wirkt auf mich auch nicht tot oder leblos - gerade weil sie nicht an jeder Ecke von unwichtigen Statisten bevölkert ist, wirkt sie in ihrer trostlosen Einsamkeit viel lebendiger.
äh? weil sie nicht bevölkert ist wirkt sie lebendiger? :think:
Jochen

Re: Fallout 76

Beitrag von Jochen »

Guthwulf hat geschrieben: 23. Nov 2018, 16:00Wieso nicht?
Die beiden springenden Wörtchen waren "an sich". Natürlich kannst du Fallout 4 lieben und 76 scheiße finden - oder umgekehrt. Tun ja genug Menschen. Und natürlich gibt es dafür Gründe - gute wie schlechte. Ich würde bloß bei der Behauptung nicht mitgehen, dass das eine isoliert betrachtet ein tolles und das andere isoliert betrachtet ein schreckliches Spiel sei. Dafür sind sie in viel zu vielen Belangen viel zu deckungsgleich (bis hin zu den zahlreichen Problemen). Nun magst du den einen nicht-deckungsgleichen Aspekt schwerer gewichten als andere - fair enough. Aber das ist dann weniger eine qualitative als mehr eine persönliche Vorlieben-Debatte. Siehe:
Ich fand die Interaktion in Fallout 4 nicht langweilig
Siehste: Ich fand' die stinklangweilig. Dass in meiner Siedlung ein Preston Garvey rumstand und mir ungefragt Quests in Endlosschleife aufs Auge gedrückt hat oder persönlichkeitsbefreite Siedler tagein, tagaus Gemüse pflückten und Türrahmen versperrten, trug für mich nicht das Geringste zu einer "lebendigen Welt" bei. Ich habe nicht einen NPC mit Namen in Erinnerung. Ich fand' außer dem Detektiv keinen Gefährten auch nur halb interessant. Die Fraktionen waren allesamt dumm und ich wollte mich keiner davon anschließen. Mir fehlt durch eine vollständige Extraktion dieses unnützen Ballasts nicht das Geringste. Im Gegenteil: Ich kann mich auf das konzentrieren, was mir tatsächlich Spaß macht und werde nicht von dem belästigt, was mich stört und was qualitativ in meinen Augen weit unter Vorgänger- oder auch nur mittelmäßigem Erzählniveau war. Trotzdem würde ich nicht behaupten, dass Fallout 76 ein 90er-Spiel ist. Oder Fallout 4 50 Punkte schlechter. Dafür sind sie einfach zu sehr das selbe Spiel mit einem nahezu identischen Gameplay-Loop.

Wenn dir die Story, Fraktionen und Quests von Fallout 4 gefallen, wirst du das selbstverständlich alles ein wenig anders sehen. Aber dann kommen wir bei der Bewertung von Erzählqualität in Rollenspielen wahrscheinlich eh nie auf einen gemeinsamen Nenner :mrgreen:
Wudan hat geschrieben: 23. Nov 2018, 17:01äh? weil sie nicht bevölkert ist wirkt sie lebendiger?
NPCs in eine Welt zu setzen und ihnen ein paar Zeilen Dialog zu spendieren, macht eine Welt nicht lebendiger. Bloß belebter. Das ist ein Unterschied ;)

Aber jetzt mache ich fürs Wochenende Forum-Feierabend. Hab' nämlich einiges zu erledigen (u.a. auch Fallout 76 weiterspielen und es vielleicht nach 30 Stunden viel schlechter finden als nach 15). Wundert euch also nicht, wenn ich nicht mehr antworte.
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Pan Sartre
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Re: Fallout 76

Beitrag von Pan Sartre »

toxic_garden hat geschrieben: 23. Nov 2018, 16:14
Pan Sartre hat geschrieben: 23. Nov 2018, 13:33Das einige Spieler schwerwiegend Fehler haben, ist bedauerlich, aber es fällt mir schwer, diese als Grundlage für eine allgemeine Bewertung ranzuziehen, besonders wenn sie nicht reproduzierbar sind bzw. nur anekdotisch geäußert werden. Ich habe bisher nur ein GS-Video zu einer Vorabauswertung geschaut und konnte die Kritikpunkte durchausnachvollziehen, aber daraus noch keine 67% ableiten.
es wurde ja oben bereits schon mal verlinkt, aber gerade passt es wieder so gut: https://www.youtube.com/watch?v=zV2HBU8aANo
Das sieht mir absolut nicht nach bedauerlichen Einzelschicksalen aus. Ich würde tatsächlich sagen, F76 ist zum Release deutlich schlechter als F4. Das habe ich damals auf der PS4 ca. einen Monat nach Release gespielt und hatte in der ganzen Zeit tatsächlich einen einzigen Bug, der mit aufgefallen ist. Der lies sich dann aber auch recht easy durch laden eines vorherigen Quicksaves beheben. Und natürlich könnte man auch hier jetzt wieder sagen "jaja, Survivor bias", aber die medienübergreifenden Berichte über spielbeeinflussende Fehler gab es zum damaligen F4 Release in dieser Dimension einfach nicht.

Damit will ich nicht sagen, dass F4 das beste Spiel aller Zeiten war, aber zumindest ist es im Vergleich zu seinem drei Jahre später erschienenen Pendant deutlich runder auf den Markt gekommen!
Moment, auch wenn das wieder nach Relativierung klingt, einige der Szenen sind eindeutig der Beta entnommen. Den Rest kann ich nicht beurteilen, weil ich diese Probleme nicht hatte und bisher habe. Die grafischen Unzulänglichkeiten kann man schwer beurteilen, wegen der miesen Qualität des Videos. Aber wenn einer sich über die Optik des Wassers beklagt, aber sämtliche Texturen bei ihm wie Matsch aussehen, muss ich davon ausgehen, dass er die niedrigsten Grafikquali eingestellt hat oder ein Treiberproblem/veraltete Hardware. Und ich kann es nur nochmal betonen, mein Kernsystem ist von 2011 (i5-2400 samt Mainboard) und die 960 war 2015 schon nur Mittelklasse.
Kritik ist angebracht und zu monieren gibt es sicher vieles am Spiel. Aber genau dieses Video ist eine ganz schlechte Grundlage um seine Kritik zu untermauern.
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Guthwulf
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Re: Fallout 76

Beitrag von Guthwulf »

Jochen hat geschrieben: 23. Nov 2018, 17:08Ich würde bloß bei der Behauptung nicht mitgehen, dass das eine isoliert betrachtet ein tolles und das andere isoliert betrachtet ein schreckliches Spiel sei.
Damit kann ich mitgehen :)

Ich würde aber argumentieren, dass Fallout 76 auch "objektiv" ein schlechteres Spiel als Fallout 4 ist, aber sicher nicht im Extrem von "schrecklich" zu "toll". Fallout 76 versucht ein AlwaysOnline-Multiplayer-Survival-Shooter im Jahr 2018 zu sein. Fallout 4 versuchte ein Singleplayerrollenspiel im Jahr 2015 zu sein. Fallout 4 erreicht meines Erachtens sein Zeil auch nach "objektiven" Maßstäben besser und technisch überzeugender, als jetzt Fallout 76. Zudem nagen die drei Jahre Unterschied an Fallout 76. Die Gaminglandschaft entwickelt sich weiter. Was bei Fallout 4 in 2015 technisch vielleicht grad noch so akzeptiert wurde, ist heute längst völlig veraltet und inakzeptabel. Ob das dann dazu führt, das man Fallout 4 auch subjektiv besser finden muss, als Fallout 76, will ich damit natürlich nicht sagen. Da wären wir dann wieder bei unterschiedlichen Geschmäckern und subjektiven Gewichtungen.
Pan Sartre hat geschrieben: 23. Nov 2018, 17:27Den Rest kann ich nicht beurteilen, weil ich diese Probleme nicht hatte und bisher habe. (...) Kritik ist angebracht und zu monieren gibt es sicher vieles am Spiel. Aber genau dieses Video ist eine ganz schlechte Grundlage um seine Kritik zu untermauern.
Ja, anekdotische Erlebnisse sind immer problematisch und können schnell ein verzerrtes Bild vermitteln.

Fallout NV war bei mir bspw. damals quasi nicht spielbar, da ich extrem mit Bugs, Abstürzen und anderen technischen Problemen zu kämpfen hatte. Außerdem war die Grafik objektiv schlechter (dank Outhouse Entwicklung von einem mit der Engine nicht vertrauten Entwickler in extrem kurzer Zeit). Die inhaltlichen Qualitäten von NV kamen bei mir deshalb nie an. In meinem Kopf ist es eine technische Katastrophe. Fallout 3 hingegen lief bei mir (für Bethesdaverhältnisse) wunderbar und sah auch noch schöner aus. Bei meinem Bruder haben sich die technischen Probleme genau umgekehrt. Für ihn ist daher NV das bessere Spiel und Fallout 3 ein Bugfest.

Wenn man sich die Berichterstattung insgesamt anguckt, dann kommt aber Fallout 76 auch bei sonst für einen Shitstorm oder Fanboygehabe unverdächtigen Reviewern auf den Gamingseiten oder Youtube sowie der breiten Masse erheblich schlechter an, immer mit Verweisen auf die technischen Probleme und veraltete Technik. Teile der Aufregung sind sicher der Shitstorm-Kultur zuzurechnen (ähnlich wie damals bei Mass Effect Andromeda das Problem mit den Gesichtern völlig übertrieben wurde). Aber ich erkenne da schon einen deutlichen qualitativen und quantitativen Unterschied zwischen Fallout 4 und Fallout 76. Was natürlich nicht heißt, das es nicht auch schweigende Nutzer gibt, bei denen Fallout 76 relativ problemlos läuft.
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Re: Fallout 76

Beitrag von Pan Sartre »

Guthwulf hat geschrieben: 23. Nov 2018, 18:00 Wenn man sich die Berichterstattung insgesamt anguckt, dann kommt aber Fallout 76 auch bei sonst für einen Shitstorm oder Fanboygehabe unverdächtigen Reviewern auf den Gamingseiten oder Youtube sowie der breiten Masse erheblich schlechter an, immer mit Verweisen auf die technischen Probleme und veraltete Technik. Teile der Aufregung sind sicher der Shitstorm-Kultur zuzurechnen (ähnlich wie damals bei Mass Effect Andromeda das Problem mit den Gesichtern völlig übertrieben wurde). Aber ich erkenne da schon einen deutlichen qualitativen und quantitativen Unterschied zwischen Fallout 4 und Fallout 76. Was natürlich nicht heißt, das es nicht auch schweigende Nutzer gibt, bei denen Fallout 76 relativ problemlos läuft.
Und dem kann ich auch zustimmen. Es ist für mich nicht so gut wie Fallout 4, aber es ist bisher auch nicht der Veriss, der teilweise ausgerufen wird. Ich sehe die Hauptgründe immer noch in enttäuschten Erwartungen. Wenn die GS meint, ohne die technischen Mängel wären vielleicht noch eine 67-69% Wertung dringewesen (also 7-9% als jetzt), dann kann ich mir das nur so erklären. Meine Befürchtungen waren zum Beispiel wesentlich schlimmer als es letztlich ist. Vielleicht kann man das mit dem Wechselt von F1-2 zu F3 vergleichen. Ich hatte mich damals mit jemanden unterhalten und für ihn war F3 der größte Flopp, der die Serie unwürdig versuchte fortzusetzen. Dazu gesellen sich jetzt dann noch einige, die F76 einfach schlecht machen wollen. Deswegen Anti-Hype.
Wenn ich ehrlich bin, geht es mir mit Gothic 1 und 2 so. Maßlos überschätzte Spiele, die dazu noch heute teilweise unspielbar sind (trotzdem aktuellester Communitypatches) und ich deren Beliebtheit auch retroperspektivisch nur begrenzt nachvollziehen kann. Und das, obwohl ich doch irgendwie Spaß haben konnte mit den Gothics :D
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Re: Fallout 76

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