BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

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Rince81
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Rince81 »

imanzuel hat geschrieben: 12. Jun 2022, 09:50 Es ist doch offensichtlich das Immortal im Moment der Live-Test ist wie weit man damit bei Diablo 4 gehen kann.[...] Blizzard klatscht in die Hände, weil die damit alles erreicht haben: Jegliche Monetarisierung in einem Vollpreis-Spiel. Immortal ist dafür nur der Grundstein der dafür sorgt dass das dann am Ende noch als "Sieg" betrachtet wird, weil "so schlimm wie Immortal ist es ja nicht"...
Da würde mich auf einer Metaebene interessieren ob Microsoft daran Interesse hätte. Zusätzliche Monetarisierung neben dem Gamepass? Sicher - gerne. Ich halte das Konzept alleine langfristig eh nicht für tragfähig. Die eigene Plattform aber mit sowas direkt in Verbindung gebracht zu sehen? Vielleicht sogar bei einem exklusiven Titel?
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Leonard Zelig
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Leonard Zelig »

Rince81 hat geschrieben: 12. Jun 2022, 00:45 Free to play Spiele danach zu bewerten, wie lange man es kostenlos spielen kann geht aber auch in die falsche Richtung. Natürlich will der Entwickler dafür entlohnt werden und wenn man 20 Stunden echten Spaß mit einem Spiel hat soll man dafür imho auch bezahlen.

There ain't no such thing as a free game.

Das Problem ist wie free to play Entwickler ihre Spiele monetarisieren
95% der Nutzer von Free2Play-Titeln investieren keinen einzigen Cent. Es gibt keine moralische Verpflichtung nach einer bestimmten Spielzeit etwas zu zahlen.

Echte kostenlose Spiele gibt es genug, siehe die Gratisspiele im Epic Store. Leider ist sowas in geschlossenen Ökosystemen wie auf den Smartphones nicht möglich. Da müssten schon Google oder Apple selber die Entwicklung finanzieren und dann die Games an die User verschenken. Also ähnlich wie früher die bei Windows vorinstallierten Titel.
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Rince81 »

Leonard Zelig hat geschrieben: 12. Jun 2022, 10:03 Echte kostenlose Spiele gibt es genug, siehe die Gratisspiele im Epic Store.
Die sind nicht kostenlos, die sind Teil von Epics Marketingbudget. Der Spieler legt sich für diese Spiele einen Account an und Epic verdient an dem mit zukünftigen Käufen. Der Spruch bezieht sich primär auf Opportunitätskosten. Der stammt aus den USA wo es in Saloons oft kostenfreies Essen gab, man dafür aber Drinks bestellen musste.
95% der Nutzer von Free2Play-Titeln investieren keinen einzigen Cent. Es gibt keine moralische Verpflichtung nach einer bestimmten Spielzeit etwas zu zahlen.
Dann werden dafür aber die anderen 5% umgedreht an eine Wäscheleine gehängt und mit einem Teppichkopfer bearbeitet bis das Geld aus den Taschen fällt...
Zuletzt geändert von Rince81 am 12. Jun 2022, 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Heretic
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Heretic »

imanzuel hat geschrieben: 12. Jun 2022, 09:05 Das würde bei Spiele aus einem anderen Genre funktionieren. Battle Royale zum Beispiel. Allerdings nicht bei einem Diablo. Es ist doch offensichtlich dass das "richtige" Spiel bei Diablo erst im Endgame stattfindet. Also da wo man bezahlen muss. Klar gibt es Spieler da draußen die das nur für die Kampagne durchspielen. Aber mal ehrlich, die Anzahl der Käufer von z.B. Diablo 3, die ausschließlich die Kampagne einmal spielen wollen, die dürfte ziemlich gering sein. Man spielt nicht Diablo nur für die Kampagne.
Ich bin mir nicht so sicher, dass das für ein Smartphone-Diablo auch so gilt. Ja, es gibt auch eine PC-Version, aber im Grunde ist Immortal aufs Smartphone ausgelegt. Spielt man da stundenlange Sessions, oder doch eher mal ein halbes Stündchen zwischendurch? Ich würde auf letzteres tippen, aber ich bin alt. ;) Ich hätte keinerlei Lust darauf, meine ausgiebigen Diablo 2-Sessions von früher auf einem Winzbildschirm zu wiederholen. Für mich wäre Immortal dementsprechend ein Pausenfüller ähnlich wie ein Candy Crush, und in das würde ich garantiert kein Geld investieren. Ich vermute mal, das gilt auch für sehr viele andere Casual-Smartphone-Spieler.

Das heißt natürlich nicht, dass ich Blizzards F2P-Modell gutheiße. Mir würde es nur relativ leicht fallen, es zu ignorieren. Ich bin echt mal gespannt, inwieweit sich die Spielerschaft darauf einlässt und Blizzard wirklich Unsummen in die Kasse pumpt. Ich habe die für mich bisher einzig wirksame Methode angewandt: Ich habe das Spiel nicht installiert. Auch nicht auf dem PC. Da gibt es schließlich unzählige Alternativen. Z. B. "Diablo 3" :mrgreen:
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Rince81 »

Heretic hat geschrieben: 12. Jun 2022, 10:25 Spielt man da stundenlange Sessions, oder doch eher mal ein halbes Stündchen zwischendurch? Ich würde auf letzteres tippen, aber ich bin alt. ;) Ich hätte keinerlei Lust darauf, meine ausgiebigen Diablo 2-Sessions von früher auf einem Winzbildschirm zu wiederholen. Für mich wäre Immortal dementsprechend ein Pausenfüller ähnlich wie ein Candy Crush, und in das würde ich garantiert kein Geld investieren. Ich vermute mal, das gilt auch für sehr viele andere Casual-Smartphone-Spieler.
Ein Diablo ist aber - im Gegensatz zu Candy Crush - auf Optimierung und Gearverbesserung getrimmt und zieht daraus seinen Reiz. Und wenn ich das in den Videos richtig gesehen habe, schlägt gerade da die Monetarisierung zu. Wenn du mal als Lückenfüller Immortal spielen willst, spielst du einen oder mehrere Rifts. Damit sich das loottechnisch zum optimieren lohnt brauchst du Gems - die gibt es gegen Cash.
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Teddybär
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Teddybär »

Oh, es wird sogar noch besser (hinterhältiger):

Die legendary crests (die Items für die Rifts, die legändere Drops garantieren), welche man als F2P Spieler erhält sind nicht identisch mit den legendary crests, die man im Shop kaufen kann.

Sie sind aber absichtlich optisch nahezu identisch designend.

https://youtu.be/iUCrcNkgqXo?t=221

Ah, in allen "Starterpaketen" sind diese minderwertigen legendary crests drin, deren Gems seelengebunden sind (können nicht im ingame Spieler-Shop verkauft werden). Nur die direkt mit Geld gekauften crests droppen Steine, die handelbar sind. Die gesamte Wirtschaft basiert damit auf Echtgeld.
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Rince81
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Rince81 »

Teddybär hat geschrieben: 12. Jun 2022, 10:37 Die gesamte Wirtschaft basiert damit auf Echtgeld.
In der Endkonsequenz ist das erfrischend ehrlich... :ugly:
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von MrP »

imanzuel hat geschrieben: 12. Jun 2022, 09:05 Es ist doch offensichtlich dass das "richtige" Spiel bei Diablo erst im Endgame stattfindet. Also da wo man bezahlen muss.
Und das ist halt falsch. Ich bin im Endgame vom Immortal und ich muss nichts bezahlen. Ihr hängt euch einfach unnötig an der ganzen Edelstein Geschichte auf welche aber für das Spiel unwichtig sind es sei den ich möchte PVP oder Rangliste machen. Wenn man aber einfach die Dungeons machen möchte oder seine Setitems farmt ist das irrelevant.
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Teddybär
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Teddybär »

Wir hängen uns an den Methoden auf. Schönsaufen kann man sich natürlich alles.
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von MrP »

Teddybär hat geschrieben: 12. Jun 2022, 11:27 Wir hängen uns an den Methoden auf. Schönsaufen kann man sich natürlich alles.
Das hat mit schön saufen überhaupt nichts zu tun. Ich sehe das ganze einfach etwas weniger toxisch. Und wenn die Behauptung aufgestellt wird man kann nach der Kampagne nur mit Echtgeld weiter kommen muss ich halt dagegenhalten und sagen dass das halt nun mal nicht so ist. Das der Shop keine Abzocke ist habe ich ja auch nicht behauptet den das ist so. Der Einfluss auf den normalen Spieler ist allerdings nicht so dramatisch wie behauptet wird.
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Heretic
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Heretic »

Rince81 hat geschrieben: 12. Jun 2022, 10:31 Ein Diablo ist aber - im Gegensatz zu Candy Crush - auf Optimierung und Gearverbesserung getrimmt und zieht daraus seinen Reiz. Und wenn ich das in den Videos richtig gesehen habe, schlägt gerade da die Monetarisierung zu. Wenn du mal als Lückenfüller Immortal spielen willst, spielst du einen oder mehrere Rifts. Damit sich das loottechnisch zum optimieren lohnt brauchst du Gems - die gibt es gegen Cash.
Wenn's mir aber einfach nur ums Spielen geht und ich mit dem Zeug zufrieden bin, was ich finde? Ich brauche auch in Diablo 3, PoE oder MMOs nicht zwingend die beste Ausrüstung. Wenn man in Immortal im Endgame auch mit F2P-Ausrüstung weiterkommt, ist doch alles ok. Nur wenn das nicht möglich ist, würde ich das anprangern, von P2Win sprechen und das Spiel fortan ignorieren. Dass man mit Geldeinsatz komfortabler und schneller durchkommt, ist halt eine Entscheidung des Entwicklers und in vielen F2P-Spielen Usus.
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Mauswanderer »

Rince81 hat geschrieben: 12. Jun 2022, 10:20
Leonard Zelig hat geschrieben: 12. Jun 2022, 10:03 Echte kostenlose Spiele gibt es genug, siehe die Gratisspiele im Epic Store.
Die sind nicht kostenlos, die sind Teil von Epics Marketingbudget. Der Spieler legt sich für diese Spiele einen Account an und Epic verdient an dem mit zukünftigen Käufen. Der Spruch bezieht sich primär auf Opportunitätskosten. Der stammt aus den USA wo es in Saloons oft kostenfreies Essen gab, man dafür aber Drinks bestellen musste.
Du verrennst dich hier. Ja, man muss einen Account anlegen, man "zahlt" also mit der Preisgabe einer E-Mail-Adresse. Die "Kosten" für den Nutzer beschränken sich also genau darauf und gehen damit gegen null. Nach jeder sinnvollen Definition sind das "free games". Es gibt 0 Anreize für die Nutzer, später nochmal in irgendeiner Form Geld, Daten oder andere Werte nachzulegen.
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Tom »

Also ich muss sagen, viele Argumente mit denen Diablo Immortal kritisiert wird und Forderungen die aufgestellt werden finde ich mäßig stichhaltig bzw. unzureichend begründet.

Für mich gibt es eine wirklich schlagende Kritik:

Diablo Immortal versucht, Spieler mit allerlei psychologischen Tricks und Täuschungsversuchen zum Geldausgeben zu verleiten. In einem fairen Verhältnis zwischen Anbieter und Abnehmer sollte klar sein, was der Abnehmer für sein Geld bekommt und er sollte seine Entscheidung rational kalkuliert fällen können. F2P Spiele versuchen genau das zu vermeiden.

Dabei sehe ich das mMn nicht mal besonders streng. Wenn bei McDonalds der BigMac auf den Werbetafeln leckerer aussieht als das tatsächliche Produkt, dann ist das auch irgendwie eine Täuschung, gehört mMn aber zum Handwerk dazu: Menschen rechnen damit und fühlen sich nicht nennenswert getäuscht.

Die Methoden von F2P Spielen gehen - jedenfalls nach der bislang hierzulande noch allgemein herrschenden Meinung - über das zulässige Maß an Vermarktungstricks hinaus. Wobei sich an der Verteidigung von Diablo Immortal mMn schon zeigt, dass sich diese Einschätzung auch irgendwann ändern kann.

Aber zu der Kritik und den Forderungen, die ich nicht unbedingt valide finde:

#1 "Es kostet 100.000$ um das Spiel durchzuspielen!"

Das Spiel ist offensichtlich nicht dafür gemacht um in diesem Sinne durchgespielt zu werden.

#2 "Das Spiel ist Pay2Win!"

Das finde ich grundsätzlich nur bei kompetitiven Spielen wirklich problematisch.

#3 "Das Spiel hat Glücksspiel-Mechaniken und sollte daher wie Glücksspiel behandelt / für Kinder verboten oder ganz verboten werden!"

Ich frage mich, ob es denjenigen, die so etwas fordern wirklich darum geht, Glücksspielsucht zu vermeiden, oder nicht eher darum, den Service Game Anbietern die ökonomische Grundlage zu entziehen, damit die wieder Spiele nach den eigenen Wünschen entwickeln.

Glücksspiel ist nach meinem Verständnis verboten, weil es suchterzeugend ist und darüber hinaus noch das Risiko in sich trägt, dass Suchtkranke große Teile ihres Vermögens dabei verlieren.

Gibt es überhaupt stichhaltige Belege (also z.B. wissenschaftliche Studien) dazu dass Menschen durch F2P Spiele vergleichbar erkranken und ihr Vermögen verlieren? Oder wirken F2P Mikrotransaktionen eher wie Panini-Sammelaufkleber, Sammelkartenspiele, oder Quengelware an der Kasse, wo evtl. mal unüberlegt etwas zu schnell zugegriffen wird, aber die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung genug Selbstkontrolle aufbringen kann, um sich rechtzeitig zu stoppen?

#4 "Die Monetarisierungsmethoden machen das Spiel schlechter!"

a.) Dafür ist es grundsätzlich kostenlos spielbar. b.) Ist es immer noch schlechter, wenn ich bereit bin, einen evtl. angemessenen Betrag für das Spiel aufzuwenden?

Im Jahr 2022 ist es ja klar, dass F2P-Spiele nicht unbedingt mit dem Versprechen verbunden sind, uneingeschränkt kostenlos spielbar zu sein. Lt. Blizzard wurde Diablo Immortal mit dem gleichen Aufwand entwickelt, wie Vollpreis-Projekte. Da könnte man als Spieler ja auch mit der Einstellung rangehen, dass man das kostenlose Spiel als eine Art Light-Variante / Demo ansieht, man aber zahlen muss, wenn man mit maximalen Spaß weiterspielen möchte.
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von MrP »

Tom hat geschrieben: 12. Jun 2022, 16:48 #2 "Das Spiel ist Pay2Win!"

Das finde ich grundsätzlich nur bei kompetitiven Spielen wirklich problematisch.
Das sehe ich nicht so. Für mich bedeutet Pay2Win dass das Spiel die Spielerfahrung des Spielers soweit ändert, dass er gezwungen wird Geld auszugeben. Beispiele hierzu sind zum Beispiel eine begrenzte Anzahl an Versuchen ein Level zu spielen oder lange Zeiten die der Spieler warten muss bis er das eigentlich Spiel wieder spielen kann. Diese Mechanismen finde ich auch in PVE spielen problematisch.
Deswegen ist zum Beispiel der PVP Modus oder die Rangliste bei Diablo Immortal Pay2Win. Hierbei habe ich ohne Geldeinsatz keine Chance zu gewinnen. Das normale Endgame ist allerdings kein Pay2Win da ich vielleicht nicht das beste Gear habe aber trotzdem stark genug bin um mithalten zu können.
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Rince81 »

Mauswanderer hat geschrieben: 12. Jun 2022, 15:44 Nach jeder sinnvollen Definition sind das "free games". Es gibt 0 Anreize für die Nutzer, später nochmal in irgendeiner Form Geld, Daten oder andere Werte nachzulegen.
Sind sie nicht. Epic bezahlt dafür.
https://en.wikipedia.org/wiki/There_ain ... free_lunch
TANSTAAFL, on the other hand, indicates an acknowledgement that in reality a person or a society cannot get "something for nothing". Even if something appears to be free, there is always a cost to the person or to society as a whole, although that may be a hidden cost or an externality. For example, as Heinlein has one of his characters point out, a bar offering a free lunch will likely charge more for its drinks.
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Terranigma
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Terranigma »

Tom hat geschrieben: 12. Jun 2022, 16:48Da könnte man als Spieler ja auch mit der Einstellung rangehen, dass man das kostenlose Spiel als eine Art Light-Variante / Demo ansieht, man aber zahlen muss, wenn man mit maximalen Spaß weiterspielen möchte.
Das ist ein naheliegender Gedankengang, allerdings geht die Kalkulation nicht auf. Ein typischer Vollpreis-Titel kostet 60€ und dafür erhält man ein vollständiges Produkt. Für 60€ bekommt man bei Diablo Immortal allerdings ggf. ein paar Skins, Erleichterungen beim Spielfortschritt oder - insb. im Endgame - verbesserte Chancen auf guten Drop. Der für mich maßgebliche Unterschied ist: bei einem Vollpreis-Titel tätige ich eine einmalige Transaktion, d.h. der Entwickler bietet mir etwas an und wenn ich dies will, kaufe ich es. Und dann ist die Transaktion auch beendet und ich besitze das Produkt. Diablo Immortal - wie allerlei F2P-Titel - bieten mir aber kein Produkt zum Erwerb an, denn das Produkt ist kostenlos erhältlich. Sie binden mich als Kunden in einen beständigen Prozess ein, in dem das Spiel wiederholt versucht einen zum Kauf zu nudgen. Also selbst wenn man 60€ in Diablo Immortal investiert, ist die Transaktion damit nicht beendet; auch nach 600€ nicht, weil wesentliche Kaufinhalte in den Gameplay Loop eingebunden sind. Und der wiederholt sich, weshalb sich auch die Incentivierung zum Kauf wiederholt.

Das funktioniert im Wesentlichen anders als z.B. der Kauf von DLCs, die man nach der Transaktion besitzt. Oder selbst der Kauf von Skins, die man dann eben hat. Diablo Immortal ist wie'n Rennspiel, das einem bei jeder absolvierten Runde daran erinnert, dass man sich das Rennen mit einem kleinen Obolus im Echtgeldshop erleichtern könnte. Daher finde ich die von dir genannte Einstellung nicht angemessen, weil der zu zahlende Betrag keinerlei Obergrenze kennt, sondern als dauerhafter Prozess designt ist. Und der schnöde Grund ist: weil Blizzard sich offenbar erhofft auf diese Art mehr Umsatz zu machen, als sie's mit einem anständigeren Modell - z.B. nur Skins, Charakterklassen, o.Ä. - zu machen.
Tom hat geschrieben: 12. Jun 2022, 16:48#2 "Das Spiel ist Pay2Win!"

Das finde ich grundsätzlich nur bei kompetitiven Spielen wirklich problematisch.
Der Begriff erscheint mir bei Diablo Immortal auch unpassend. Zugegeben: es hat einen PvP-Modus sowie Ranglisten und dort werden Spieler mit Geldeinsatz erkennbar besser abschneiden, eben weil sie deutlich besseren Loot erhalten. Abseits dessen würde ich Diablo Immortal aber vor allem als Pay2Progress bezeichnen, eben weil das Spiel ohne Echtgeldeinsatz mit angezogener Handbremse gerade dort fährt, wo die Kernkompetenz eines Diablo liegt - bei der Charakterprogression über Loot. Ohne Echtgeldeinsatz ist der Ertrag von Rift Runs offenbar ziemlicher Murks. Da kann man natürlich Spaß dran haben, aber das is'n bisschen so, als würde ich bei Diablo 3 nur weiße und blaue Items finden können, solange ich nicht den "Grüne Items"-DLC für 20€ kaufe. Da käme ich mir als Kunde verarscht vor und würde aussteigen.
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Rince81 »

Tom hat geschrieben: 12. Jun 2022, 16:48 Gibt es überhaupt stichhaltige Belege (also z.B. wissenschaftliche Studien) dazu dass Menschen durch F2P Spiele vergleichbar erkranken und ihr Vermögen verlieren? Oder wirken F2P Mikrotransaktionen eher wie Panini-Sammelaufkleber, Sammelkartenspiele, oder Quengelware an der Kasse, wo evtl. mal unüberlegt etwas zu schnell zugegriffen wird, aber die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung genug Selbstkontrolle aufbringen kann, um sich rechtzeitig zu stoppen?
Braucht es das wirklich, wenn die Anbieter alles daran setzen, dass die Methoden und Funktionsweisen wie Einarmige Banditen aussehen - nur komplett ohne Chance sein Geld zurückzugewinnen?

Der Vergleich mit einem Sammelalbum läuft völlig ins leere. Das ist endlich, da man irgendwann alle Motive haben kann und man kann doppelte gezielt tauschen und letztlich meist beim Hersteller einzelne fehlende gezielt bestellen. Mobile Games wie Immortel sind Slotmaschinen, in die man alle paar Minuten 20€ und mehr stecken kann. Wäre es Glücksspiel nach geltender rechtlicher Definition, wäre das längst verboten.
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Lurtz »

Terranigma hat geschrieben: 12. Jun 2022, 09:54 Der Gedankengang erscheint mir auf dem ersten Blick schlüssig, in der Konsequenz allerdings nicht. Man kann diesen Gedankengang nämlich unabhängig von F2P, etc. auch auf konventionelle Titel sowie Tests übertragen. Angenommen es gibt'n Spiel, welches einen super Einstieg hat und die ersten 10 Stunden sehr viel Spaß macht, danach aber in einen zähen und drögen Grind abdriftet, aber noch einmal 80 weitere Stunden an Spielzeit hat. Folge ich deinem Gedankengang, so könne man dieses Spiel als "Gut" bewerten mit dem Argument, dass man eben nur die ersten 10 Stunden spielen und danach abbrechen sollte und nur dieser spaßige Teil in die Bewertung einfließt. Dass man dies für sich persönlich so handhabt ist ja in Ordnung; gibt allerlei Titel, mit denen ich so'n paar Stunden meinen Spaß hatte und dann aufhörte.

Davon getrennt ist aber die Frage, wie man als Kritiker mit soetwas umgehen sollte und ob man einem Spiel alleine deshalb eine gute Wertung - und damit im Prinzip auch eine Empfehlung - aussprechen sollte, weil es einen guten Einstieg hat und einige Stunden Spaß macht, ehe der Spielspaß z.B. in drögen Grind abdriftet oder die Monetarisierung greift. Ein Kritiker sollte ein Spiel in seiner Gänze betrachten, weil sich ja auch die Wertung auf das Spiel bezieht und nicht nur "Kapitel 1", "die ersten 43 Minuten", "die Szene als ...", etc. Selbst wenn ein Kritiker dies so meinen sollte, in der Öffentlichkeit stehet da eben eine Zahl und wenn diese positiv ist - z.B. man Diablo Immortal eine 82% gibt - dann wird das als klare Empfehlung verstanden. Aber wie kann man einem Spiel numerisch eine klare Empfehlung aussprechen, wenn man Kunden zeitgleich davor warnen müsste, es länger als 10 Stunden zu spielen? Das eigentliche Kerngameplay von Diablo Immortal etwa beginnt ja erst nach der Kampagne und das ist wiederum der Teil, der hart monetarisiert ist. Und vor diesem Teil wiederum müsste man Kunden eher warnen.
Der Fall hat ja sogar eine Entsprechung in der Geschichte von Diablo, nämlich in der Releaseversion von Diablo 3, die ab dem zweiten Akt des zweiten Schwierigkeitsgrades, der damals noch Pflicht war um das Endgame zu erreichen. Ab da war das Balancing mies, der Schwierigkeitsgrad stieg plötzlich exorbitant an und man war als Normalspieler fast auf das Auktionshaus angewiesen um in überschaubarer Zeit weiterzukommen.

Die wenigsten Spielemagazine hatten das in ihren Tests zu Release auf dem Schirm, die Wenigsten werden überhaupt so weit gespielt haben, wage ich zu behaupten.

Irgendwann hat man dann zähneknirschend abgewertet und gemeint, das Auktionshaus habe wohl doch größeren Einfluss auf das Spiel als gedacht.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob für eine Mehrheit der Diablo Spieler das Endgame wirklich so entscheidend ist. Ich vermute sehr viele werden die Kampagne wie den klassischen Single-player Teil EINES reinen Storyspiels sehen und danach nicht viel weiter spielen. So spiele ich Genrevertreter seit jeher. Diablo 3 war mit dem Addon und dem Adventure Mode eigentlich Das erste, wo ich eine Zeit lang Rifts gespielt habe, aber auch das hielt nicht wirklich lange an...

Ich habe das Gefühl das ist bei den meisten dieser Spiele mit starkem Multiplayer Anteil der unausgesprochene Deal zwischen Leser und Magazin? Für wirklich tiefe Analysen und Anleitungen geht man was das angeht heute eher zu Youtube und Twitch. Ich habe abgesehen von Maurice Video auch bei Gamestar zB bei keinem Redakteur, der Inhalte zu dem Spiel produziert hat, das Gefühl, er hätte das Endgame und die Monetarisierung wirklich selbst gespielt und durchdrungen. Und selbst Maurice hat sich viel bei Youtube informiert...
Zuletzt geändert von Lurtz am 12. Jun 2022, 17:37, insgesamt 2-mal geändert.
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That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Voigt »

Ich denke du meinst den letzten Schwierigkeitsgrad Inferno?
Weil Normal, Alptraum als auch Hölle kam man gähend einfach durch, auch in der Releaseversion. Inferno Akt I war ein ziemlich harter Brocken, in Akt II in Inferno bin ich dann aber komplett verzweifelt.
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Re: BlizzCon: Warcraft 3 Reforged + Diablo Mobile Game angekündigt.

Beitrag von Lurtz »

Voigt hat geschrieben: 12. Jun 2022, 17:34 Ich denke du meinst den letzten Schwierigkeitsgrad Inferno?
Weil Normal, Alptraum als auch Hölle kam man gähend einfach durch, auch in der Releaseversion. Inferno Akt I war ein ziemlich harter Brocken, in Akt II in Inferno bin ich dann aber komplett verzweifelt.
Ja stimmt, meinte Inferno.
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