Hallo zusammen!
Zunächst erneut vielen Dank an Dom für das schöne Gespräch - und ein generelles Dankeschön an euch alle für das Interesse an unserem Projekt.
Selbstverständlich stehe ich nicht nur dem Dom im Podcast sondern auch euch hier in Schriftform gerne Rede und Antwort und will hier entsprechend auf die bisherigen Beiträge eingehen:
Dass es zu Teilen vielleicht den Anschein einer Werbe-Sendung macht, nehme ich zum Teil auf meine Kappe. Ich habe in letzter Zeit (zu?) viele solcher Gespräche geführt, wo ich Leuten mein Spiel verkaufen musste und habe mich da möglicherweise nicht ausreichend auf dieses andere Format eines Gespräches eingelassen. Umso mehr freue ich mich natürlich zu lesen, dass die eigentlichen Gründe auch für meine Leidenschaft für dieses Spiel trotzdem angekommen sind und Interesse wecken konnten.
(Kleine Anmerkung: Man wäre ich glücklich, wenn wir Geld hätten, um Dom bestechen zu können!
)
Bezüglich Don Mchawi und der Schwierigkeit glaubwürdige Moral- und Entscheidungssysteme aufzubauen:
Tatsächlich ist unser System bisher so komplex und unterschwellig, dass ich eher Angst habe, dass Spieler*innen sich verloren fühlen könnten. Die Hoffnung ist natürlich, dass die Undurchsichtigkeit des dahinterliegenden Systems dazu führt, dass sie sich mehr in die Situation einfühlen und es rollenspielerischer angehen (was auch der eigentliche Zweck einer sozialen Simulation ist) - aber da besteht dann die altbekannte Gefahr, dass die Handlungsoptionen nicht zufriedenstellend sind. Es ist ein Balanceakt und wird auf jeden Fall noch einige Arbeit kosten. Aber ich kann dir zumindest garantieren, dass wir uns der essenziellen Relevanz des Themas bewusst sind.
An Odradek: Ich kann gut verstehen, dass du dir da mehr Professionalität wünschst und vielleicht habe ich auch unseren aktuellen Prozess etwas untertrieben. Es ist schon absolut so, dass wir recherchieren, was wir grafisch und textlich integrieren - aber wir können dabei eben nicht auf eine akademische, spezifisch historische Ausbildung zurückgreifen. Ähnlich bei Sozio- und Psychologie, wobei dort die Recherche tendenziell schwerer ist. (Aber insbesondere zur Psychologie von Soldaten hat natürlich allen voran die US Army schon eine Menge geforscht -
hier eine schöne Zusammenfassung.)
Wir planen damit früher oder später auch Personen mit entsprechendem Hintergrund einzubinden, aber dafür muss zuerst eine Grundlage geschaffen werden, auf welcher solche Personen ohne Erfahrung als Spieleentwickler überhaupt sinnvolles Feedback geben können. Ansonsten dürfte es zu theoretisch und damit potenziell nicht anwendbar sein. Dazu kommt die Geld und Zeit Frage, in welcher du es dir ein bisschen zu einfach machst, wie ich finde. Selbst wenn man die perfekte Person dafür hat, muss man eine Struktur aufbauen, in welcher diese Person beitragen kann - während man nicht nur selbst ein Spiel entwickelt, sondern eine Firma führt und hoffentlich finanziert.
Für mich ist das auch keine billige Ausrede, sondern eine Tatsache mit der ich arbeite und trotzdem überzeugt bin zu einem guten Ergebnis zu kommen. Wenn du kein Vertrauen darin hast, dass wir dieses Ziel erreichen - dass es "in unserer Kragenweite ist" - dann ist das natürlich schade, aber es wird nichts daran ändern, dass wir es versuchen werden und dich hoffentlich am Ende positiv überraschen.
Bezüglich echtschlecht165 und der "Nicht-Existenz" von All Quiet in the Trenches: Also der Dom hat den aktuellen Build gespielt. Klar hilft dir das als Zuhörer nicht direkt weiter, aber vielleicht indirekt, wenn du Dom und seinen Einschätzungen vertraust, dass er es entsprechend einordnen können wird. Wenn nicht, dann wirst du wohl auf einen Early Access/Release warten müssen, bevor du irgendein Urteil über das Spiel fällen kannst, aber dann hätten Dom und ich in diesem Moment auch nichts richtig machen können.
PS: *Julian Bärlin übrigens. Auch wenn ich mich mit Bär allein ebenfalls durchaus identifizieren kann!