Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

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syke
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von syke »

DexterKane hat geschrieben: 9. Nov 2018, 22:22 Ist natürlich keine offizielle Info, aber lt. Wikia sind sie lebendig.

http://reddead.wikia.com/wiki/Van_der_Linde_gang
wobei der Artikel aber auch folgendes sagt:

"Some time after Dutch's death, John Marston and Uncle, the last known surviving members of his original gang, are themselves killed by a joint Bureau-Army attack on the Marston ranch. "

Ich glaube da hat man bewusst Figuren eingebaut, mit denen man ggf. noch was machen kann. Oder man hat einfach nicht beachtet dass man in RDR1 sagte nun seien alle tot :D
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Andre Peschke
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Andre Peschke »

Puschkin hat geschrieben: 9. Nov 2018, 22:20 Und ich,als Abonnent, hätte ja nicht gedacht, dass das eine freie Folge wird. Ich würde ja sagen damit habt ihr ein tolles aktuelles Aushängeschild. Das bietet vermutlich sonst niemand.
Was frei verfügbare Folgen angeht, hört die bislang keine Sau. Was auch euren Wunsch nach mehr generell mehr Spoilern ein wenig beantwortet. ^^

Spoilern tun wir ja schon immer, aber das müssen wir sensibel abtrennen.

Andre
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limericks
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von limericks »

syke hat geschrieben: 9. Nov 2018, 21:44PPS: hab ich eigentlich was übersehen, oder was passiert mit Charles und Sadie? Klar, die credits sagen sie haben die Ranch im Guten verlassen, aber hieß es nicht am Ende von RDR alle van der Linde Gang Mitglieder seien tot? Das würde ja Sadie und Charles ignorieren, da die ja nicht vorkamen in Teil 1 :think: Möglicherweise DLC Material...
Die alte Filmweisheit, solange man nicht sieht wie sie sterben sind sie am Leben? :D

Story DLCs würden mich freuen, bin aber skeptisch wenn man sich ansieht was sie mit GTA V gemacht haben. Bemerkenswert (TM) ist auf jeden Fall, dass man den kompletten Norden des ersten RDR in der Karte hat, ohne dass dort viel Story passiert (insbesondere im westlichen Teil).
Das entwickelt man ja nicht einfach zum Spaß. Ich hab dort Kopfgelder gefunden, aber sonst nichts. Gibts da Nebenaufgaben oder irgendwas zu tun?

Im Podcast wurde ja schon besprochen, dass das etwas mit einem Remaster zu tun haben könnte.
Dimiter
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Dimiter »

Auch wenn es vielleicht nicht hier hingehört, mit es aber bei diesem Thema wieder aufgefallen ist, mich würde mal interessieren woher die Abneigung kommt das Wort Indianer zu benutzen.
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Andre Peschke
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Andre Peschke »

Dimiter hat geschrieben: 13. Nov 2018, 20:01 Auch wenn es vielleicht nicht hier hingehört, mit es aber bei diesem Thema wieder aufgefallen ist, mich würde mal interessieren woher die Abneigung kommt das Wort Indianer zu benutzen.
Zumindest im US-Raum gilt das inzwischen als verpönt. Bei uns: keine Ahnung. Daher war ich im Podcast ja auch nur eher unsicher. Eine direkte Abneigung habe ich nicht. Außer eine gegen Fettnäpfchen. ;)

Andre
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DexterKane
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von DexterKane »

Aus Wikipedia:
Vielfach wird der Begriff Indianer, Indian oder Indio von den Mitgliedern der damit angesprochenen Gesellschaften als koloniale Fremdbezeichnung abgelehnt oder gemieden.

Amerikanische Ureinwohner (ob Nord-, Mittel- oder Süd-) möchten nicht so genannt werden, also sollte man das auch nicht.

EDIT: Andre war schneller.
Relax, it's North-Korea. The nation state equivalent of the short-bus. - Sterling Archer
Dimiter
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Dimiter »

Amerikanische Ureinwohner sind aber nicht das selbe wie Indianer, im Englischen ist das anders. Ersteres ist eine viel weiter gefaste Gruppe.
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Caravaggio
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Caravaggio »

Fantastischer Podcast! :clap:
Bitte mehr von dieser Art (und lasst Euch den Begriff "Spoilercast" patantieren).
RowdyAlph
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von RowdyAlph »

Da ich RDR2 nun auch durch habe und mir nun gerade den Spoilercast anhöre, wollte ich nur eines ganz kurz einwerfen:
Warum musste das Ende von RDR1 unbedingt gespoilert werden? Also ein kurzer Hinweis kurz vorher hätte nicht geschadet, hab es nämlich noch vor mir (chronologische Reihenfolge und so). Naja, shit happens, aber trotzdem schade.
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Filusi
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Filusi »

Vielen, vielen Dank @ Jochen, Andre, flowseven und syke!

Ihr habt mir mit euren Aussagen und Einwürfen das Spiel nochmal auf eine teils andere Sichtweise näher gebracht.
Und ich seh es wie Jochen, es ist wirklich interessant und beredenswert, da es eine so schön persönliche Geschichte beschreibt, rund um Ideale, Familie (in vielerlei Ebenen), Loyalität, den eigenen Moralkompass, Veränderung, Anpassung und der Suche nach dem Glauben, Sinn, dem greifbarem eigenen Glück bzw. dem Irrtum, dem Verfall, der Erkenntnis, um nur einige der vielen möglichen bedeutungsschwangeren Wörter einzuwerfen, welche mir in den Sinn kommen.

Aber ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich selbst hinterfrage mich oft in meinem Handeln, um dann letztendlich leider oft zudem Resultat zu kommen, dass ich meinen Idealen nicht wirklich treu bleiben kann oder teils auch will.
Und eben jenes konnte ich in dieser Erzählung sehr oft wiederfinden. Es sind dann doch die kleinen Dinge, welche Geschichten groß werden lassen und RDR 2 lässt sich dafür viel Zeit.

Ok, wo fange ich an. Wie gesagt, danke, denn ihr habt meine erlebte Geschichte nochmals aufgewertet, da mir nun vieles um einiges klarer ist.
Beispielsweise @ Andre deine Auffassungsgabe am Ende des Epilogs mit Dutch (Micah und John).
Irgendwie ging das an mir vorbei, aber auch aufgrund der Steuerung, weil ich nicht recht wusste, was soll ich jetzt gameplaytechnisch eigentlich machen soll, womit mir einige wichtige Details des Dialogs leider verloren gingen.
Aber ja so macht es viel mehr Sinn, der desillusionierte Dutch hat sich auf den Weg gemacht, um selbst noch ein bißchen den alten eigenen Gangregeln nachzukommen.
Klar vieles ist an der Szene nicht 100% ig durchdacht und das meiste sprecht ihr ja auch an, aber dieser Aspekt ergibt nun zumindest für mich wieder mehr Sinn. Vor allem auch warum Dutch das Geld zurück lässt.

Es ist zudem ja auch schön, wie hier die Geschichte den Bogen zurück macht. John lebt ja prinzipiell das Leben, welches Abigal und vor allem Arthur sich für ihn gewünscht haben (man war die Szene auf dem Boot genial gespielt von Abigal, als ihr klar wird, dass John es Ernst meint [der Blick *love*], zudem auch nochmal schön symbolisch die erneute kirchliche Heirat, abseits der Gangheirat, dem Versuch erneut sich von der Gang loszusagen). Er hat die Familie (Frau und Sohn) höher gestellt als die Gang. Ist ja geflüchtet und hat versucht sein eigenes Leben zu führen und hat nach anfänglichen Schwierigkeiten auch darin sein Glück gefunden.
Aber dann kommt wieder der Gangmoralkodex zurück und die Sache den Verrat und indirekt alle Dinge für die Arthur zuvor stand, welcher ja teils Johns Mentor war, zu rächen. Da wirft Arthur bzw. seine romantisierte Ansicht der Gang anscheinend einen zu langen Schatten...
Wenn ich nämlich den Abspann richtig interpretiere, suchen die Pinkertons erst nach John als sie auf Micahs Leiche stoßen. Ob sie Micah wegen des Blackwater Geldes erst gesucht haben und auch dahingehend weiter forschen, bleibt offen, würde aber auch hier wiederum dafür sprechen, dass John es dann doch nicht ganz lassen kann. Andererseits weiß ich nicht mehr, ob es im 1. Teil überhaupt angesprochen wird.

Hätte demnach John auf seine Frau gehört (und den neuen "Famillien"-kodex) und wäre nicht dem Kodex der Gang oder Rachegelüsten gefolgt, vielleicht wäre im sein Schicksal erspart geblieben. Ich denke hier ist wieder das Motiv der Gewaltspirale im Mittelpunkt.

Dann ist da noch die Sache mit den Gesprächen im Lager mit Mary Beth und Abigal (ich dachte zuvor in meiner Erinnerung es wäre nur Mary Beth gewesen, komisch mein Erinnerungsvermögen ^^), die ja flowseven schon angesprochen hat.
Sie geben einen schönen kleinen Gegenpart zur Ludonarrative Dissonanz, welchen das Game an sich und auch die eigenen Sichtweise zu seinem Arthur gegeben sein kann. Ich bspw. habe Arthur, so gut es ging, auf die "gute" moralische Weise gespielt. Und so war er mir selbstverständlich sympatisch, aber Jochen hat schon recht, auch so ist er ein Killer vor dem Herrn und ich selbst habe mir in die eigene Tasche gelogen.
Wobei ich selbst schon, angesprochen von meiner Tochter auf das Ende von Arthur und wie ich seinen Tot sehe, eingestehen muss und ihr so auch ungeschönt mitgeteilt habe, dass Arthur im Prinzip seinen Tot so auch verdient hat bzw. er ihn selbst verschuldete.

Und trotzdem bin ich immer noch traurig. :( Aber dank dir @ flowseven weiß ich jetzt, um die anderen Auswirkungen unterschiedlicher moralischer Spielweisen und bin froh Arthur wenigstens zu den etwas besseren Menschen geführt zu haben.

Um zurück zu kommen auf diese Dialoge... ich dachte zuerst, es wären sogenannte Psychotherapigespräche für Arthur (die ja auch nochmal seine Sicht der Dinge unterstreichen, er sieht sich ja tatsächlich als schlechten Menschen und verurteilt seine Taten, wobei er aber keinerlei Hoffnung mehr sieht, dass er sich ändern könne [und hier habe ich als Spieler, wenn auch nur ein wenig, aber immerhin Einfluß gehabt, ich konnte ihm helfen, indem ich gewisse Entscheidungen für ihn treffen konnte, ganz groß!]) aber dann Dank Andre und seiner Analyse des Hirsches und der symbolisierten Suche nach Gott, komme ich nun auf den Trichter nein ... das waren gewissermaßen Beichten. Schön. :)

Ich selbst bin ja ein überzeugter Atheist und kann gerade mit so Enden wie bei Battlestar Galaktika (ansonsten bis dahin recht spannend) so gar nichts anfangen, weshalb ich im Nachhinein von der Serie stark enttäuscht war. Aber ich habe nichts gegen den Glauben an sich bzw. dass er Menschen hilft sich selbst bzw. einen Sinn im Leben zu finden, ihren moralischen Kompass massgeblich in die richtige Richtung verschiebt und ein Bild des Menschen zeichnet, welches erstrebenswert ist.
Beispielsweise sind meine Kinder evangelisch, weshalb ich schon oft an Weihnachten zu ihrem Grippenspiel mit in der Kirche war und ja, was da so zur Sprache kommt ist gut, ich verstehe schon den Zweck der Kirche für den Einzelnen und bin froh, dass sie meinen Kindern Werte vermittelt, hinter denen auch ich stehe. Zudem es auch bei uns eine starke und vor allem moderne Jugendkirche gibt (u.a. Disko in der Kirche oder abendliche Treffen mit geselligen Unterhaltungen). Dieses Engagement sieht man woanders selten und motiviert auch meine Kinder sich da zu beteiligen, großartig!

Nunja lange Rede kurzer Sinn, ich glaub zwar nicht dran, mag aber den Ansatz, wenn er nicht missbraucht wird und Menschen hilft bzw. sie so auch zu besseren Menschen macht.

Und diese ist mMn nun nach der Erkenntnis dank Andre auch hier eines von vielen Bildern, welches mehr und mehr Sinn ergibt.

In der hauptsächlichen Frage nach dem: Ja wer hat sich den nun geändert? ... bin ich mittlerweile zwiegespalten. Zuerst nach dem Eigenkonsum des Spiel, dachte ich Arthur hätte sich stark gewandelt.
Jetzt nach der Theorie von Jochen, konnte ich wiederum mit dieser Sichtweise extrem viel anfangen... ist ein tolles Bild.

Und für beide Sichtweisen gibt es mehrere Dinge, welche sie untermauern.

Bei Arthur sehe ich gerade im Strauß Neben Strang eine charakterliche Änderung, wobei hier viel von den Entscheidungen vom Spieler abhängt.

Bei Dutch sehe ich sie vielfach an fast jeder Ecke, einige habt ihr ja schon aufgeführt, aber auch gerade die Erweiterung der Gang um die beiden Gestalten, welche Micah anschlebt, ich glaube vorher mussten sich neue Mitglieder erst langsam integrieren. Aber auch hier, vielleicht zeigt sich erst jetzt in der Enge unter anderen äusseren Einflüssen Dutch wahres Gesicht, womit auch Andres Sichtweise wieder zum Tragen kommt.

Die Wahrheit liegt sicherlich irgendwo dazwischen bzw. sie existiert erst gar nicht, beide Sichtweisen machen Sind und ergänzen sich mMn sogar recht gut.

Wenn man jetzt aber mal Arthur und seine Sicht zur Gang bzw. seine romantisierte Sicht zur Gang betrachtet. Dann wird klar, dass sein Blick mit der Zeit immer schärfer wird (das Bild der romantisierten Gang zeigt in schwierigen Zeiten seine wahre Fratze und wie wir mitverfolgen können, ja teils selbst unterlegt mit zuerst gut gedachten bzw. notwendigen Motiven). Liegt es jetzt am sich verändernden Dutch oder den äusseren Einflüssen oder seiner Krankheit.
Ihm wird immer mehr bewusst, dass sein bisheriger Halt im Leben (die Gang, Familie, Loyalität, der Kodex, Dutch als Vaterfigur) sich als pures Wunschdenken entpuppt und ihm der Sinn seines Lebens entgleitet. Eine Erkenntnis reift und wie er immer wieder in den obigen Beichtgesprächen oder auch in Gesprächen mit dem Priester und der Nonne sagt, ist und bleibt er ein schlechter Mensch und ein Entkommen für ihn ist unmöglich.

Für ihn ist es, so interpretiere ich es zumindest, seine einzige verbliebene Möglichkeit, einen anderen Halt zu finden, seine Gang letztendlich der Suche nach Glauben zu opfern. Der Glaube an Gott vielleicht oder der Glaube und die Hoffnung an ein besseres Leben für die Lieben in seiner Umgebung. Er tauscht letztendlich dann doch seine Loyalität der Gang gegenüber ein (verhilft John und seiner Famillie zur Flucht vor der Gang, sabotiert teils die Gang) und das Spiel gibt ihm recht.
All jene, die der Gang und seinem bisherigen Ideal entsagen, scheinen danach ein gutes Leben führen zu können. Marry Beth als Schriftstellern, Tilly als Ehefrau, dieser zwilichtige Typ (komme grad nicht auf den Namen) geht mit Koffern und Frau? auf ein Schiff [Tahitti maybe? ^^], selbst John und Famillie bis er rückfällig wird.


Hierbei will ich auch nochmal darauf eingehen wie RDR 2 gewisse Sachen mit Gamplay "untermalt", so Sachen, welche Wolfgang ja oft von Spielen fordert.
@ Jochen, wenn ich es noch recht in Erinnerung hab, steigt doch die Kurve einer klassischen Tragödie zuerst an und fällt danach nur noch.
Ich selbst würde jetzt den Höhepunkt im Kapitel 3 sehen, bis dahin kamen neue und alte Mitgliedern zurück in die Gang, die sich immer mehr gemausert haben und zu echten Stützen wurden.

Auch spielerisch wurden bis hier hin immer neue Gameplaymechanismen eingeführt und auch vom Spieler her etabliert.
Zumindest ich konnte mich hier am stärksten entfalten und auch spielerisch für den Aufbau, die Moral und Versorgung der Gang viel beitragen.
Dann als man jedoch das erste Mal Saint Denis in einer Storymission begegnet oder auch in der Konfrontation in den Straßen von Rodes, als man das erste Gangmitglied wieder verliert, ich glaub ab da ging es bergab.

Zuerst hat man immer weniger Kameraden mit denen man spielerisch in Nebenmissionen interagieren bzw. deren Geschichten man erfahren kann.
Dann fallen spielerische Aspekte des Lagers weg, man kann sich dort nicht mehr einfach versorgen. Dann die Krankheit von Arthur, welche auch mit spielerischen Einschränkungen einher läuft (im letzten Kampf vorm Tod habe ich doch tatsächlich fast alle meine zuvor angehäuften Items verbraucht, welche das Dead Eye wieder aufladen, auch im Spielgeschehen merkte ich es geht dem Ende entgehen, alles wird schwerer bis " werde ich es denn noch schaffen").

Man hat den Verfall spielerisch miterleben dürfen bzw. war zum Schluss stärker eingeschränkt als zuvor. Klar ging dies nicht weit genug, um der Storyprämisse zu genügen, aber doch weiter als bei vielen anderen Spielen.Ich hatte mich jedenfalls sofort an Wolfgang erinnert gefühlt. ^^



Und als letztes möchte ich noch das umstrittene 5. Kapitel ansprechen. Ja, auch mir hat es im Nachhinein weniger gefallen, als der Rest des Spiels.
Aber es hat mMn schon Berechtigung innerhalb der Story und Charakterentwicklung bestimmter Personen.

Am augenscheinlichsten natürlich bei der Szene wo Dutch die Frau umbringt und Arthur wiedermal vom Glauben an die Gang bzw. an Dutch abfällt.
Schade, dass man als Spieler hierbei nicht sieht, worum es Dutch letztendlich bei dem Mord ging. Ich denke, er wollte sein letztes Gold wieder an sich nehmen, belegt wurde es vom Spiel aber nicht.
Allerdings unterlegt es Jochens Sichtweise der Veränderung von Dutch, da hier keinerlei äussere Bedingungen vorliegen, welche es nötig machen, die Frau kaltblütig zu ermorden und es so dem Gangkodex widerspricht, jedenfalls wenn ich Arthurs Reaktion richtig interpretiere.

Weit aus mehr sagt das 5. Kapitel aber über die Personen aus, welche man hier nicht eine Sekunde lang zu Gesicht bekommt.
Nämlich dem Rest der Gang. Dort übernehmen jetzt andere Figuren (u.a. Saddy, hier ist ein für mich wichtiger Entwicklungspunkt ihrer Person hin zur Kopfgeldjägerin, es verleimt ihr ein Gewicht, indem sie die Verantwortung und den Schutz über den Rest der Gruppe übernommen und sehr gut ausgeführt hat) das Ruder und können sich auch selbstständig in Sicherheit bringen.
Hier wird wiederum das Argument von Micah, dass dieser Rest eh nur eine unnötige Last am Bein ist, ein wenig ausgehebelt und so Arthurs Sichtweise für den Spieler bestärkt.



So endlich konnte ich mal einige meiner vielen Gedanken zur "Papier" bringen, Danke auch hierfür!
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Leonard Zelig
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Leonard Zelig »

Hab Red Dead Redemption 2 gestern nach knapp fünf Monaten endlich beendet. Man könnte also sagen ich hätte mir Sebastians Vorschlag das Spiel nur in kleinen Dosen zu genießen wie einen guten Whiskey sehr zu Herzen genommen, wenn ich die beiden Red Dead Podcasts nicht erst heute gehört hätte. ;-)

Als ich nach Guarma kam, war ich erstmal positiv überrascht, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Zwar ist das Kapitel ziemlich linear, ich fand es trotzdem irgendwie cool. Ich finde auch nicht, dass es keinen Sinn ergeben würde. Meiner Meinung nach steht Guarma stellvertretend für Tahiti und Dutchs Traum irgendwo anders nochmal neu anzufangen. Dieser Traum zerschellt in Guarma und auch das Verhältnis zwischen Arthur und Dutch bekommt schwere Risse. Die Szene in der Dutch sinnlos eine alte Frau tötet, ist möglicherweise der Wendepunkt. Arthur hinterfragt danach immer stärker die Entscheidungen von Dutch und beginnt sich von ihm zu emanzipieren indem er z.B. gegen Dutchs Willen entscheidet John aus dem Gefängnis zu befreien und den Native Americans zu helfen.

Die angesprochene Vergleiche mit der aktuellen Zeit waren sehr spannend. Ich hatte beim Spielen den Gedanken, ob die Dutch-Gang nicht stellvertretend für toxische Männlichkeit steht, bzw. das Recht des Stärkeren. Statt sich positiv zu entwickeln, reiten sie sich im Laufe der Geschichte immer tiefer rein ins Schlamassel und ihre einzige Antwort darauf ist Gewalt. Gut zu sehen in der Szene in der Dutch Cornwall einfach umnietet.

Was ich etwas schade fand ist, dass die Spielwelt aus dem ersten Teil überhaupt keine Rolle spielt. Warum ist sie dann drin in dem Spiel? Wenn man nach Armadillo reitet, kann man dort dem Sheriff helfen, der sich aber sofort danach aus dem Staub macht, weil die Stadt von Cholera heimgesucht wurde.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Rick Wertz
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Rick Wertz »

RowdyAlph hat geschrieben: 14. Feb 2019, 17:53 Da ich RDR2 nun auch durch habe und mir nun gerade den Spoilercast anhöre, wollte ich nur eines ganz kurz einwerfen:
Warum musste das Ende von RDR1 unbedingt gespoilert werden? Also ein kurzer Hinweis kurz vorher hätte nicht geschadet, hab es nämlich noch vor mir (chronologische Reihenfolge und so). Naja, shit happens, aber trotzdem schade.
Spoilerhinweise sind in erster Linie lästig. Das Spiel ist vor bald 9 Jahren erschienen, irgendwann muss man auch über einen Titel frei diskutieren dürfen - erst recht in einer Diskussion des Nachfolgers.
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S3mj0n
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von S3mj0n »

Ich habe Red Dead Redemption 2 nun ein drittes Mal gespielt, und das erste Mal eure Podcasts dazu angehört. Allgemein eine sehr gute Besprechung. Ich möchte aber noch auf eine Person eingehen welche leider gerne übersehen wird, aber eine sehr wichtige Rolle spielt. Evelyn Miller, der Lieblingsautor von Dutch. Wenn man mit Arthur spielt, taucht er nur in zwei Szenen kurz auf, und mit John in Epilogue 2 kann man noch eine wie ich finde sehr gute Stranger Quest mit ihm absolvieren.

Insgesamt kann man 3 Bücher von ihm finden, welche klaren Einfluss auf Dutch frühe Philosophie hatten, bevor beim missglückten Blackwater Raubzug der Anfang vom Ende eingeleitet wurde, noch bevor das Spiel angefangen hatte.

Buch 1 findet man in Chapter 2

An American Eden

They say that only the fool quotes himself, and I confess that along with ample reserves of stupidity I have also cursed with an excess of vanity, so the reader will forgive me if I quote myself:

"The real America can only be found not in desires but in the purity of its landscape."

This remark is commonplace enough, but in my commonplace mind it resonated since I wrote it in a second-rate book a few years ago. What did I mean by it?

When I wrote it, I did not very much by it. I merely liked the turn of phrase. But since then this idea has captured my mind. America is a land that is captivated by its own appetites. Of that, there can be no doubt. We are taught to cherish only the temporary feelings of satiety that repeated binging upon our appetites can ensure. Yet, this is not liberty. We are not free merely to choose a poison. We are free to think, to feel and to be.

We are free to live in this landscape, in this Eden, if we choose it so to be and live free from unceasing desires. The very things that have plagued European man since the Enlightenment. The great sea of desires that leads to all of mankind's assorted folly. Here in this landscape so perfectly cherished by our Native cousins, we, they and all those who value it, are free to worship at God's truest altar.

The Altar of the actual America.

The soil, rock and trees that make this vast and perfect place so perfect. Yet we bespoil it with European delusions. The delusions that we can compete with God. That our built environment can transcend his. That our factories and the squalid conditions that arise in the towns in which they are built will somehow allow us to be happy. We are not fools, for fools cannot see their idiocy.

We are somehow, worse than fools, for we will ourselves to do things of such profound stupidity despite knowing that we hate what we have built. Who likes a factory? Which man's soul was ever lifted by a tenement building? Who enjoys seeing working men reduced to wretches and their wives and children treated not as cherished members of a family but as an awful burden? We need better, and yer better is all around, better is America.

By attempting to transform it into a poor impersonation of Europe, we are as Adam, eating once more of the apple, only this time knowing full well of the consequences. To free the American soul, the New World soul, we must free the American spirit from the prison in which we have placed it, we must return from the prison in which we have placed it, we must return to the American landscape. We must seek our solace, our comfort, our very heaven in the perfection and splendor of this place.


In Chapter 3 kann man sein zweiten Buch finden:

The American Inferno



In the end, what has a man but his thoughts? I would postulate further, what has a man to stand for, but his thoughts? His actions, perhaps? I know precious little of actions. Lions, donkeys, hyenas. They all act. So is that what we are? No. We are more and less than the beasts. We are thoughts. We are actions and the reflections upon those actions. Yet, we are also not merely reflections. We are not mirrors.

That is the preserve of spirits, of the gods. We are actions and the thoughts upon actions. Neither one nor other. We are free neither from action, nor from thought. Our humanity can only be understood if we embrace both the animal and the god within us. As humans, we must nourish both, yet America is a land of action. A place fixated not on ideas, not on the redemptive power of thought but on the obliteration of the intellect.

It is a place wherein mankind has attempted to deny half of his being, and in pursuing freedom has attempted to split himself. Much like the monk gives up the pleasures of the body, so the American, the American is encouraged to give up pleasures of the mind. He is led by desire into a pig pen, awaiting his own slaughter.

With this in mind, I decided that my study could best be conducted by traveling around this country and seeing how we, as Americans, could best awaken both the god and the animal within. I wandered into the inferno. The grand human inferno, the fiery and mediocre hell that is Manhattan. A world built by men for the torture of their fellows.

A place that shows, beyond all reasonable doubt, that when left to his own devices, when removing God entirely from his creation, man will induce not heaven, but hell. The gilded inferno. The marbled purgatory. This American churning sea of desire, the place where we see man for what he truly is, and recoil in horror. He is the destroyer of all. Of nature, of course, of his brothers, seemingly as sport, and finally of himself.

Men are fixated on greed, on desire, and on the acquisition not of experiences or pleasures but on the ability to acquire. People are fixated on wealth. Man is reduced to the desire for desire. Wanting is all that matters. Not loving, not being, not having, but wanting. We are killers for desire. Even sport would be preferable. This is the grand sickness, the eternal sickness of this land—it is, man unleashed. Man unleashed and turned into, he knows what not?

For inside he is nothing, so all that moves him, all that he understands is the external, the great churning sea of desire. It is not freedom. It is an impression of freedom for people who have not the capacity to see further. And why can they not see further? Because they have not been taught to see. If you wish for man truly to be free—if that is this nation’s promise and not merely a sales pitch for snake oil—then we must first teach ourselves and then our fellows to see the glory.

The glory is in death. Yes, of course, in life, and but also in death. I realize that idea is abhorrent. I realize it is vulgar and distasteful, I realize it is perverse. But it is also the truth.

As I travelled throughout Manhattan, from the migrant slums of the Lower East to the marble-clad mansions by the central park, I came to appreciate a hideous truth; the system that allows poverty and degradation such as I saw is wrong, and the impacts of the degradation on humanity are profound, but far worse is the impact of wealth upon those who possess it, who are possessed by it.

To be removed from humanity, to live as a prisoner in a marble goal, to be isolated from humanity in such a manner, is so profoundly anti-American as to make the whole conception of this nation an absurdity even worse than our treatment of the negro. Manhattan at once depraves the poor and dehumanizes the rich. Its purpose is unhappiness. The nurturing and blooming of suffering.

And this, we are informed, is the high point of American society. Nonsense. This is nonsense. American nonsense, yes, but nonsensical deceptions nonetheless. The real America can only be found not in desires but in the purity of its landscapes.

und wenn man in Epilogue 2 die Stranger mission von Evelyn Miller "The American Inferno, Burnt Out" spielt, bekommt man am ende sein letztes Buch

America

Chapter XIII

To even consider America as an ideal, a place, an integer is to constrain it with the ideas of the European. I am a European, or at least a European descent. I am a writer. People used to pay me to think, or perhaps not to think, but to think in the correct manner. I worked at a University. Those god awful places where we send our best and brightest to boil themselves and prevent too many original thoughts emerging. I ran away.

I ran mostly because I am a terrible coward, but also in part because I was searching for something. In this way, I was both vain and a coward. Maybe I should never have left the University? Here I am, deep in the wilderness, living like a half cooked hermit, like a truly sightless seer, and still I search and still I do not quite find.

Have I, and those countless fops born into lives like mine across the East Coast and the middle west, and the genteel parts of the South, been forever assified like so many generations of Europeans before us, into men that are at once not man? Mutate us into thinkers who can never quite think for we have been denuded of the ability to feel? Was this the method by which the Serpent and the Apple removed us from Eden?

Not by letting us see, but by allowing us to think and thereby forever stopping us feeling? I am almost entirely consumed by my doubts, yet there is within me stull a tiny spark that tells me it is possible, this land makes possible, this land makes possible, the chance of absolution. Absolution from the European hell of thought and back to the Eden in which man can live as a sentient, yes, but above all as sensate. As a creature of God, alive in his world.

This world. Pure. Not clouded by idoicy. Not imagining himself as God as so many of us are forced to do, but happy as a child of God. But still my thoughts came upon me like wolves. My needs swamp me. My desires overwhelm me. It is not mortality I now fear but its opposite. That idoit's part of me that attempts to convince me I am above mortal concerns. That foolish part of man that tells him he is immortal. That tell him, that whisper like the serpent.

That seduces like the apple, that charms like Eve, that tells him he is God. I am not God. In this truth. I will find my absolution. I shall be set free. The trees, and the wolf's howl, and the dance of the rain drops shall set me free. My Lord, but this utter tripe, yet there is something there. I know there is. I pray now only for the talent to makes this make some kind of sense. Oh, the lot of the fool who aspires to more. Ours is the most humilating of burdens.




Evelyn Miller ist meiner Meinung nach sehr von Upton Sinclair und D. H. Lawrence inspiriert. D.H. Lawrence sagte einmal sinngemäß; "The most unfree souls go west and shout of freedom. But men are freest when most unconscious of freedom. The shout is rattling of chains. Always was."
Wie ich finde, hört sich das schon sehr nach Evelyn Miller und auch Dutch an.

Allgemein fand ich Dutchs frühe Philosophie, ob er sie nun vorgespielt hat oder wirklich daran geglaubt hat ist erstmal unwichtig, sehr interessant. Meiner Meinung nach klar inspiriert von Frühen nordamerikanischen Anarchismus wie z.B. von Stephen Pearl Andrews, Benjamin Tucker, Emma Goldman und Henry David Thoreau. Dazu gibt es noch einige Einschläge von Egoismus wie ihn Stirner definiert hat und einige Parallelen zur Bonnet Gang aus Frankreich welche nach dem Illegalismus gelebt hat.

Natürlich ist das nur meine ungebildete Meinung dazu, ich bin kein Experte auf dem Gebiet. Es ist mir auch erst beim dritten Durchgang aufgefallen, da mir bis dato der Kontext gefehlt hat.
Zuletzt geändert von S3mj0n am 4. Okt 2021, 14:57, insgesamt 2-mal geändert.
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S3mj0n
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von S3mj0n »

Zum Ende eigentlichen Ende mit Micah, John und Dutch möchte ich auch noch ein paar Worte verlieren. Meiner Meinung nach war es auch etwas schwach, allerdings wurde recht eindeutig gezeigt, dass Dutch auch erst vor kurzem wieder zu Micah gestoßen ist. Am Ende mit Arthur haben sich Dutch und Micahs Wege getrennt.

Als John Micah am Berg konfrontiert sagt er "all manner of folk paying social calls" was ja impliziert das Dutch auch erst seit kurzen wieder bei ihm ist. Wahrscheinlich um selber Rache zu üben. Auch da er John auf die Frage "what are you doing here Dutch?" mit "same as you, i suppose" antwortet.

Vielleicht habt ihr es doch angesprochen und ich habe es nur überhört. Dann entschuldige ich mich. Insgesamt war das Ende aber zu rushed und unbefriedigend. Es hat leider nicht wirklich den Bogen vom RDR2 Dutch zum RDR1 Dutch gespannt.
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Otis
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Otis »

Wenn man eines dem Ende nicht vorwerfen kann, dann mit Sicherheit, es sei "rushed". Kommt natürlich darauf an, was genau man zum Ende dazu zählt. Was sollte da denn noch erzählt werden?
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S3mj0n
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von S3mj0n »

Otis hat geschrieben: 4. Okt 2021, 21:33 Wenn man eines dem Ende nicht vorwerfen kann, dann mit Sicherheit, es sei "rushed". Kommt natürlich darauf an, was genau man zum Ende dazu zählt. Was sollte da denn noch erzählt werden?
Rushed ist vielleicht das falsche Wort. Es hat sich einfach etwas schnell und sehr nach einem einfachen Ende angefühlt. Keine Ahnung wie ich es beschreiben soll. Allgemein war ich nicht der größte Fan vom Epilog. Er war zwar gut und unterhaltsam, hat sich aber eher angefüllt als wäre er ursprünglich nicht geplant gewesen und es wurde nur als ein Übergang für ein mögliches RDR1 remake, was wahrscheinlich nie kommen wird, gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass der Epilog eher von einem B-Team entwickelt wurde. Wahrscheinlich wollte man doch noch New Austin verwenden nachdem ursprünglich geplant war, dass Arthur dorthin gehen kann und es dann gestrichen wurde. Guarma war ja auch ursprünglich als richtige open world gedacht welche man nach den Missionen wieder besuchen kann
Ist natürlich meckern auf einem hohen Niveau, RDR2 bleibt mit RDR1 eines meiner Lieblings Spiele.
Zuletzt geändert von S3mj0n am 6. Okt 2021, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Otis
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Otis »

Ich denke, der Epilog ;) war vor allem als Zeichen zu sehen, dass Arthurs "Redemption" nicht sinnlos war.
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Ihm war wichtig, dass John und seine Familie mit einem guten Leben aus der Sache rauskommen und das wäre so ohne weiteres mit dem Wissen aus Teil 1, wie die Sache für John letztlich ausgeht, ein blödes Ende gewesen. Der Prolog zeigt, dieses Leben hat John gehabt; aber er hat es riskiert bloß für die blöde Rache an Micah und insofern finde ich das Ende eigentlich recht gelungen, denn in dem Moment, wo John sich aufs Pferd setzt und zur letzten Auseinandersetzung reitet, findet der Übergang statt von Arthurs "Vermächtnis" zu Johns Geschichte. Die Konfrontation mit Micah ist dann eigentlich nur noch Formsache. Sie steht am Ende der Geschichte, ist aber eigentlich der Anfang. Ein guter Übergang zu RDR1.
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von S3mj0n »

Otis hat geschrieben: 5. Okt 2021, 23:33 Ich denke, der Epilog ;) war vor allem als Zeichen zu sehen, dass Arthurs "Redemption" nicht sinnlos war.
SpoilerShow
Ihm war wichtig, dass John und seine Familie mit einem guten Leben aus der Sache rauskommen und das wäre so ohne weiteres mit dem Wissen aus Teil 1, wie die Sache für John letztlich ausgeht, ein blödes Ende gewesen. Der Prolog zeigt, dieses Leben hat John gehabt; aber er hat es riskiert bloß für die blöde Rache an Micah und insofern finde ich das Ende eigentlich recht gelungen, denn in dem Moment, wo John sich aufs Pferd setzt und zur letzten Auseinandersetzung reitet, findet der Übergang statt von Arthurs "Vermächtnis" zu Johns Geschichte. Die Konfrontation mit Micah ist dann eigentlich nur noch Formsache. Sie steht am Ende der Geschichte, ist aber eigentlich der Anfang. Ein guter Übergang zu RDR1.

Ich glaube ich habe mich etwas blöd ausgedrückt. Ich mag den Epilog und er ergibt auch Sinn bzw. funktioniert. Was ich mit "rushed" meine ist, dass er nicht so polished wirkt wie das Hauptspiel. Es gibt in der Wüstenregion, außer die Bounties, kaum etwas zu tun. Wenn man sich mit Arthur nach New Austin glitched hat er z.B. komplett neue Dialoge, was ja bedeuten würde, dass ursprünglich geplant war, dass er die ganze Welt bereisen kann. Auch wirken manche Cutsceenes im zweiten Teil vom Epilog nicht ganz so polished wie im Hauptspiel. Auch verstehe ich nicht warum einfach Arthurs Körper und Haare genommen wurden, und John sein Gesicht draufgesetzt. Epilog John sieht komplett anders aus als NPC und RDR1 john. Andere Haare, Ohren, Körperbau, Haarfarbe.
Ich könnte mir durchaus vorstellen das ursprünglich geplant war das Spiel nach Arthurs Ende aufhören zu lassen, aber dann doch noch der Epilog mit John dazugeschrieben wurde. Halt relativ am Ende der Entwicklung.
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Otis
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Re: Spoilerthread zum Spoilercast: Red Dead 2

Beitrag von Otis »

Ach so, ich dachte, Du meintest die Erzählung wäre rushed. Hm, mir ist da nichts in die Richtung aufgefallen, aber was den Bodyswap angeht, das war meiner Erinnerung nach vor einem bestimmten Patch nicht so! Kann aber sein, dass ich etwas verwechsle. Ich denke mal, das wurde gemacht, damit die Klamotten richtig sitzen, classic John ist ja wesentlich schmächtiger als Arthur.
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