Runde #188: Ein teuflischer Shitstorm

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monieu
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Re: Runde #188: Ein teuflischer Shitstorm

Beitrag von monieu »

Zum Thema Spiellänge im Verhältnis zur Erlebnisqualität:

Mich würde interessieren, was der Anteil von Produktionsbedingungen an dem Phänomen ist. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass eine Überproduktion an Inhalten in einem Bereich entsteht, weil man Teile des Entwicklungsteams für die man im Moment keine Verwendung hat mit Überbrückungsaufgaben betreut. Auch in Unternehmen, wo es parallele Produktionen gibt, könnte vom Projektmanagment die Entscheidung getroffen werden, Entwickler lieber mit redundanter Inhalteproduktion zu beschäftigen anstatt zu riskieren sie in einem kritischen Moment nicht zurück zu bekommen, weil sie woanders eingeteilt wurden. Mit anderen Worten vielleicht ist es zu einem gewissen Teil ein Artefakt des Streamlining der Produktion.

Ein weiterer Aspekt, den ich nochmal aufwerfen möchte, ist die Komplikation, dass Spiellänge offenkundig einem Wertewandel unterliegt. Früher wurde eine lange Spielzeit, sicherlich nicht einhellig aber doch überwiegend, positiv gesehen. Heute würde ich sagen, sie wird ambivalent gesehen. Die Komplikation sehe ich bei denjenigen, die positiv auf Erfahrungen mit ausufernden Spielen zurückblicken. Erfahrungen, die allerdings im Lebensvakuum des wir-hatten-doch-nichts gemacht wurden. Unbewusst wird diese Erfahrung weiterhin positiv bewertet und gesucht. Da kann man natürlich auch aus zwei Blickwinkeln drauf schauen: Hier wurde ein Muster eingeübt, dass immer noch Befriedigung verschafft, oder man toleriert mäßig interessante Längen in einem Spiel, um die positive Bewertung des Phänomens für sich aufrecht zu erhalten.

Schließlich siehe ich hier das neue Feld der objektiven subjektiven Wertung. Ihr tragt alles was sich an quantified self-Sensoren finden lässt während ihr Spiele spielt. Anhand eurer aufgezeichneten Biosignale wird mit ein bisschen machine learning hinterher ein Lebensfreude-pro-Spielminute-Wert gemessen.
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Runde #188: Ein teuflischer Shitstorm

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Andre Peschke hat geschrieben: 14. Nov 2018, 19:55 Ahhhh...das wird der Haken sein. ^^

Oder EA-Access-Premium-Exklusiv.

Oder nur im Bundle mit dem nächsten Battelfield.

Oder Vollpreis.

Irgendwas wird schon noch kommen. ^^

Andre
Jedes bauen einer Einheit kostet 1Ct.

Werbeslogan dafür: Microtransactions. Neu gedacht.
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DexterKane
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Re: Runde #188: Ein teuflischer Shitstorm

Beitrag von DexterKane »

C&C 1 war das mit dem Insta-Gebäude-stehl-Ingenieur, oder?

Der wird Premium Einheit, den man entweder über im Multiplayer ergrindbare "Tiberium-Kristalle" oder Echtgeld jedesmal kaufen muss^^
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monieu
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Re: Runde #188: Ein teuflischer Shitstorm

Beitrag von monieu »

Die positiv/negativ-Zuordnung kommt meines Erachtens aus der Lerntheorie. Intrinsische Motivation führt zu besseren Resultaten als extrinsische. Das Ergebnis lässt sich denke ich auf die Qualität von Arbeit ausweiten.

Im Bezug auf den Spielspaß geht es aber denke ich nicht um gut oder schlecht, sondern um mäßiger Spielspaß, an der Schwelle zum Überdruss, gegen Spielspaß.
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Soulaire
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Re: Runde #188: Ein teuflischer Shitstorm

Beitrag von Soulaire »

goschi hat geschrieben: 16. Nov 2018, 17:57 Zum meisten habe ich gar nichts zu sagen, aber etwas fiel mir hier exemplarisch auf, was auch schon früher auffiel.
Wieso besteht eigentlich die starke tendenz dazu intrinsische Antriebe als automatisiert positiv und extrinsische generell als negativ darzustellen?
Abgesehen davon dass es oftmals eine falsche Trennung von extrinsisch und intrinsisch gibt (gerade zB der genannte Komplettierungswahn oder die Optimierungszwänge sind sehr stark auch intrinsisch gesteuert), finde ich diese doch sehr starke schwarz/weiss-Darstellung problematisch.

Es ist eine Darstellung, dass es qusi "guten Spielspass" und "schlechten Spielspass" gibt und dieser nicht gleichwertig sein kann.
sehe ich ähnlich. für mich sind da die Grenzen auch fließend.
Wenn alles organisch aus der Welt passiert ist es natürlich immer besser. Da erklären Games auch zu viel (Exposition), als das es glaubhaft wirken könnte.
Für mich funktionieren glaube ich Spiele nur intrinsisch und nicht extrinsisch.
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