Ohres hat geschrieben: ↑20. Nov 2018, 22:48
Kann ich machen.
Leider weiss ich nicht, wie das Zitieren hier funktioniert.
Letzter Absatz bei Fr. Schulz:
"...denke ich bin da einfach mit einer anderen, vielleicht niedrigeren Erwartungshaltung rangegangen und wurde bei manchen Dingen positiv überrascht.."
1. Warum war ihre Erwartung eher niedrig, schreibt sie leider nicht.
2. Es sugeriert, dass eure Erwartung vielleicht höher war... aber, ist die Erwartungshaltung ein valides Maß für das Beurteilen eines Spieles?
Vor allem, wenn es um "Mängel" geht, die ihr dem Spiel atestiert.
Ein Beispiel von EINIGEN in der "Kritik" von Frau Schulz: (in der Gamestar 12/18, Seite 68) :
"An einigen Punkten integriert CoC den Horror deutlich besser: zum Beispiel in Form unserer Lampe, für die wir natürlich unser Öl finden müssen (...)
das sorgt für Nervenkitzel, wenn die Flamme zu flackern beginnt."
Ähm... wie habt ihr die Lampe subsumiert?
Fr. Schulz vergibt ein + für den Stimmungsvollen Soundtrack... Timecode des Podcasts 1:32:10 Jochen findet einen der wenigen atmosphärischen
Momente... und es fällt eben auf, weil es ansonsten nicht gut ist.
Deswegen mein vorangegangener, zugegeben etwas saloper, Kommentar.
Solche Bewertungen der Spiele in der Gamestar haben mich, leider in letzter Zeit immer öffter, an meinem Gamestar Abo zweifeln lassen.
Wird bei der Vergabe der Spiele in der Gamestarredaktion ein wenig daruf geachtet, ob der Journalist für das Genre geeignet ist?
Wenn ich mich nach dem neuem Horrorfilm erkundige, frage ich da etwa den "dünnhäutigeren" Freund oder eher den Horror Spezi,
der Aufgrund seiner "Robustheit" den Film eventuell valider beurteilen kann. Wenn er Gänsehaut und Schweisausbrüche hatte, gehe ich rein.
Das schreibe ich durchaus, ich erwähne, dass ich „einen Walking Simulator mit ein bisschen Versteckspiel“ erwartet habe. Das war aber nicht meine Grundlage für die Wertung, wie du der Argumentation im Test entnehmen kannst. Ich sage lediglich, dass es mir positiv aufgefallen ist. Ich habe ein Spiel mit deutlich weniger Gameplay erwartet und fand es deshalb erfrischend, dass die Entwickler zumindest versucht haben, hier Abwechslung reinzubringen – auch wenn es ihnen mechanisch nicht unbedingt geglückt ist.
Natürlich kann so etwas zumindest unterbewusst Einfluss nehmen, auch wenn man als Tester versucht, möglichst objektiv ranzugehen. Genauso, wie das zum Beispiel passieren kann, wenn man ein großer Lovecraft-Fan ist. Wir gehen immer als eine Person mit Erfahrungen und Erwartungen an Spiele heran, was selbst Tests ein Stück weit subjektiv macht. Deshalb ist es für mich wichtig, dass man sie als Leser für sich selbst gewichtet. Schreibt der Tester, ihn stört das wenige Gameplay nicht, muss man sich als Spieler fragen, ob für einen das Gleiche gilt – zum Beispiel – wenn man ein großer Story-Enthusiast ist. Spielt man aufgrund der Mechaniken, trifft das wohl eher weniger zu, was man bei der Wertung für sich berücksichtigen sollte. Problematisch ist nur, wenn die Argumentation im Test an sich nicht schlüssig ist, also der Tester nicht begründen kann, wie er zu dieser Ansicht kommt.
Ich teile die Meinung von Jochen und Andre zum Beispiel nicht unbedingt, finde ihre Argumentation aber schlüssig und nachvollziehbar. Für sie waren eben andere Punkte ausschlaggebend, als Tester kann ich erstmal aber nur mit dem arbeiten, was für mich gilt oder mit dem, von dem ich weiß, dass es für einen Großteil der Spieler gelten könnte.
Was die Lampe angeht, kann diese tatsächlich in einer Sequenz ausgehen, wenn man nicht genug Öl parat hat. In diesem Fall wird man vom Monster angegriffen und getötet. Natürlich hätte man aus der Lampe mehr machen könnten (und wollte das wohl auch), aber selbst, wenn es erstmal keine Folgen hat, dass sie ausgeht, erzeugt es für mich Spannung – allein schon, weil man erwartet, dass etwas passiert. Selbst wenn das Feuerzeug nur kurz ausgeht, rechnet man ja trotzdem einen Herzschlag lang damit, dass da gleich etwas auftaucht. Wie gesagt, das sind Feinheiten, die letztlich davon abhängen, wie man sie wahrnimmt. Wie in meinem Beitrag oben beschrieben, gibt es auch mehrere Möglichkeiten, mit der Schusssequenz im Spiel umzugehen, die sie vollkommen unterschiedlich gewichten.
Im Prinzip gilt das für alle Punkte, die du ansprichst. Es gibt keine „richtige Antwort“ und du wirst in allen Tests mal diese und mal jene lesen, auch wenn es natürlich eine gewisse Tendenz geben wird, die durchaus auch gegen das sprechen kann, was ich sage. Ich habe aber auch nie behauptet, dass meine Bewertung allgemein gültig ist oder von allen akzeptiert werden muss. Ich fand den Soundtrack insgesamt sehr atmosphärisch, die Szene mit der Treppe wird eben dramatisiert, weil man kurz vor dem Finale steht – ich empfand das weder als übertrieben, noch als ungewöhnlich, sondern eher als recht simples Mittel, um Spannung aufzubauen, weil gleichzeitig sehr lange nichts passiert, man aber permanent damit rechnet.
Ich kann dir zu meiner Eignung für Horrorspiele nur sagen, dass ich in letzter Zeit die meisten Horrortests für die Gamestar geschreiben habe, zum Beispiel auch Outlast 2, Resident Evil 7 auf dem PC, Perception oder Remothered und dementsprechend auch ein bisschen Erfahrung mit dem Genre habe und keine Berührungsängste. Zu gruselig war Cthulhu für mich also nicht, ich schreibe im Test sogar, dass es kein typisches Horrorspiel für mich ist und ich das gut finde. Falls du darauf hinauswillst.
Edit:
Hui, da ist während des Schreibens ja noch Einiges passiert.
Danke an euch, Andre & Jochen!
@Ohres: Also geoutet hab ich mich ja nun nicht, meine Meinung war auch vorher schon sehr gut einsehbar. ^^ Weil im Podcast explizit von hohen Wertungen die Rede war, zu denen meine ja auch gehört, wollte ich nur ansprechen, wie ich dazu komme und einen andere Perspektive auf das Spiel bieten. Ich verstehe, dass dich das irriert, schließlich steht unter einem Test eine Zahl und alles wirkt sehr absolut. Aber letztlich heißt das nur, dass ich die Story gut fand, aufgrund der Punkte, die im Wertungskasten oder im Text stehen. Zumal in unserem Wertungskasten Story & Atmosphäre zusammengefasst werden und ich ja schon betont habe, dass ich dem Spiel für die sehr gelungene Atmosphäre viel verziehen habe. Das heißt also nicht automatisch, dass die Story perfekt ist.