Tom hat geschrieben: ↑14. Apr 2019, 23:32
Das Monopol von Steam besteht darin, dass kleinere und mittlere Publisher und Entwickler, die nennenswerte Mengen ihrer Spiele verkaufen möchten, dafür zwingend auf Steam veröffentlichen und dabei die 30% Marge von Steam schlucken müssen.
Das müssen sie im eShop von Nintendo, bei iTunes bei Apple, im PSN von Sony, im XboxStore vom Microsoft auch. Das sind die "normalen" Markteintrittskosten. Das war bisher kaum je ein Thema, im Gegenteil jeder auch die Entwickler haben betont wie toll Steam sei und wie viel mehr sie da ja verdienen als davor...
1. Findest Du nicht, das Du Dir hier etwas widersprichst?
Nein, weil es im Endeffekt keine große Relevanz haben dürfte. Kein Entwickler wird nur aufgrund eines leicht besseren Cuts beim PC auf einmal im Geld schwimmen oder der über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
2. Zum Glück gibt es im Kapitalismus eine Lösung dafür, damit es für Entwickler etwas einfacher wird, um am Markt zu überleben: Konkurrenz!
Was Entwickler zum Überleben brauchen ist
weniger Konkurrenz. Jede Woche erscheinend auf Steam eine dreiststellige Zahl an neuen Spielen und davon sind nicht die meisten irgendwelche Asset-Flips oder Scams sondern einfach durchschnittliche oder ganz gute Spiele und zwar nicht schlechter als der Titel, den man selbst gerade versucht zu verkaufen. Die Entwickler leiden unter mangelnder Sichtbarkeit, weil sie - wie ihre Konkurrenz - den Store fluten und jeder einen kleineren Teil vom Kuchen bekommt - auch daran wird Epic nichts ändern. Die Entwickler die hier auf den Shop schimpfen verkennen imho die Realität. Das Problem ist weder Steam noch der Cut, das Problem ist quasi ihre Existenz auf dem Markt. Konkurrenz unter den Märkten wird daran nichts ändern - außer die Sperren für die bessere Sichtbarkeit einen Großteil des Entwicklermarktes aus.
Die Exklusivdeals dürften kaum so gestrickt sein, dass Epic draufzahlt. Schließlich will man mit dem EGS selbst Geld verdienen, und das bei nur 12,5 % Marge.
Mit Sicherheit zahlt Epic dafür drauf. Zum einen haben Entwickler bereits bestätigt, dass ihre Veröffentlichungen bei Epic bereits zum Release lukrativ waren. Zum anderen muss Epic für so einen Exclusivdeal mehr anbieten, als der Publisher bei Steam in einem Jahr verdienen könnte - sonst macht das für die wirtschaftlich absolut keinen Sinn so einen Deal abzuschließen - der Cut ist am Ende zweitrangig, es zählt die Zahl, die unterm Strich rauskommt. Außerdem hat Sweeney bereits auf Twitter bestätigt, dass der Epic Store gerade durch diese Deals Verlust macht.
Die Konkurrenz von Steam mit den Keyseller-Websites wird überbewertet.
Für wen? Ja, Steam hat von den Verkaufszahlen vermutlich einen gewaltigen Vorsprung vor den Keysellern, sie existieren aber.
1. Hat über ein einzelnes Spiel immer noch der Rechteinhaber (idR der Publisher) ein Monopol.
Der dieses quasi an Epic "verkauft".
Und wie die Ankündigung zwischen Humble und Epic zeigt, behält sich Epic vor zu entscheiden welche Plattformen Keys für den Epic Store verkaufen dürfen und Epic dabei auf seinen Cut verzichtet. Das ist ein fundamentaler Unterschied zu den quasi Nichtbeziehungen zwischen Valve und den seriösen Keysellern.
2. Definiert Steam Richtlinien, nach denen Steamkeys verkauft werden dürfen:
Die letztlich lediglich eine Art "Fair Play" bedeuten - sprich stell unsere Kunden nicht schlechter als die Kunden von externen Marktplätzen. Das ist nachvollziehbar.