Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

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Schatteneule
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Schatteneule »

Ist leider ein reiner PR-Move, der nichts an den grundsätzlichen Problemen mit Apples Alleinherrschaft auf ihren eigenen Geräten ändert.
Rince81
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Rince81 »

Rince81 hat geschrieben: 2. Okt 2020, 12:05Wobei ich bei GOG bzw. CD-Projekt gerade die Geschäftspolitik nicht im Ansatz verstehe. Seit Februar wirbt Nvidia und CD Projekt damit, dass Cyberpunkt Day 1 via Geforce Now streambar sein wird - damals noch mit dem September Release Termin. Nur unterstützt Geforce Now aktuell nur Steam, Epic und uPlay und es gibt keinen Mucks, weder von Nvidia noch GOG über eine mögliche zukünftige Einbindung von Galaxy...
Die wollen wohl aktiv, dass man das Spiel NICHT auf ihrer eigenen Plattform kauft...
Mucks...
GeForce Now bekommt eine Gog Galaxy Anbindung, zuerst für Witcher 3 und Cyberpunk.
https://twitter.com/GOGGalaxy/status/13 ... 02568?s=09
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Dr_Hasenbein
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Schatteneule hat geschrieben: 19. Nov 2020, 16:42 Ist leider ein reiner PR-Move, der nichts an den grundsätzlichen Problemen mit Apples Alleinherrschaft auf ihren eigenen Geräten ändert.
Es gibt damit auch kein grundsätzliches Problem. Genauso nicht mit der Alleinherrschaft von Sony und Microsoft an ihren Geräten.
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Schatteneule
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Schatteneule »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 20. Nov 2020, 20:36 Es gibt damit auch kein grundsätzliches Problem. Genauso nicht mit der Alleinherrschaft von Sony und Microsoft an ihren Geräten.
Damit macht man es sich in meinen Augen etwas zu leicht. Der Konsolenmarkt ist bunter, zumal die Teile in ihrem Bereich noch ernste Konkurrenz durch den PC haben, wo der Markt vergleichsweise frei ist. Apple hat mit iOS/iPadOS eines von zwei überhaupt relevanten Betriebssystemen im gesellschaftlich erheblich wichtigeren Mobilgerätemarkt vertreten und ist in einigen Märkten nach wie vor stärker vertreten als Android, z.B in den USA, in Großbritannien oder in Kanada. Apple hat eine lange Geschichte von Vorfällen, wo mit Entwickler*innen von Software für den App Store äußerst unfair umgegangen ist.
Als Apple Entwickler.innen ziemlich willkürlich behandelt hat, was die Zahlungsprozesse und Teilabgaben an Apple betrifft, z.B. im Falle der App "HEY". Oder als Apple Protonmail dazu "bewegt" hat, Zahlungen in die eigene App einzubauen. Oder als Apple mal den freien VLC Media Player aus dem App Store verbannt hat, weil sie keine Fans der GPL sind.

Der Punkt ist: Nur weil man eine eigene Plattform betreibt und dort den einzigen Marktplatz anbietet, darf man nicht einfach machen, wonach einem gerade der Sinn steht. Abgedroschen, aber hier passend: "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung". Apple hat das soweit getrieben, dass die EU-Kommission eine Untersuchung bzgl. der Regeln im App Store gegen Apple eingeleitet hat.

Übrigens: Ähnliches passiert auch bei Android. Aber da kann ich mir immerhin so etwas wie F-Droid oder einen der vielen anderen kommerziellen Stores installieren und von dort meine Software beziehen oder anbieten, wenn mir es im Play Store nicht gefällt. Auch hier macht man es sich zu einfach, wenn man Google aus dem Schneider lässt, denn die Google Apps sind auf 99% aller verkauften Geräte fest vorinstalliert. Aber das ist eine andere Geschichte...
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Wo sind die Konsolen bitte bunter? Wow es gibt 3 statt 2. all deine vorgebrachten Geschichten der Entwickler sind keineswegs willkürlich sondern beziehen sich auf deren eigens begangenen Vertragsverletzungen. Ich finde es immer erstaunlich, dass ein Entwickler sich darüber schockiert zeigt, dass er angemahnt, ja nicht einmal gekickt, wird. Vor allem dann, wenn er gegen die Vereinbarung verstößt denen er selbst zugestimmt hat. Paradox.

Apple geht absolut fair mit den Entwicklern um. Sie könnten sie auch direkt aus dem Store schmeißen aber das tun sie ja nicht einmal.

Die EU-Kommission als Argument für irgendwas zu nehmen führt ins Leere. Es ist nicht die erste Fehleentscheidung der EU.

Nein, Konsolen haben keine ernste Konkurrenz durch den PC, absolut nicht.

Und doch, in meinem Markt mache ich die Regeln. Mein Markt ist keine Demokratie sondern folgt meinen Bedingungen, andernfalls kann man sich gerne einen anderen Markt suchen. Da ist jeder frei
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Schatteneule
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Schatteneule »

Guten Morgen lieber Dr_Hasenbein! :greetings-waveyellow:
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 01:07 Wo sind die Konsolen bitte bunter? Wow es gibt 3 statt 2.
Du unterschlägst hier den PC, siehe auch weiter unten, und auch streamingbasierte Angebote. Und ja, es macht rechtlich, als auch praktisch einen Unterschied, ob dein Markt aus mehr als zwei Alleinherschern besteht. Abgesehen davon bezog ich mich auch darauf, das Smartphones nun mal eben kein reines Spielzeug oder meinetwegen auch Träger von Kulututgütern sind, sondern wir inzwischen an einem Punkt angelangt sind, wo es in westlichen Gesellschaft zumindest schwer geworden ist, sich gegen die Nutzung eines Smartphones zu entscheiden (nein, noch nicht unmöglich). Und genau deshalb wird und sollte hier auch genauer hingeschaut werden, was auf diesem Markt geschieht.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 01:07all deine vorgebrachten Geschichten der Entwickler sind keineswegs willkürlich sondern beziehen sich auf deren eigens begangenen Vertragsverletzungen. Ich finde es immer erstaunlich, dass ein Entwickler sich darüber schockiert zeigt, dass er angemahnt, ja nicht einmal gekickt, wird. Vor allem dann, wenn er gegen die Vereinbarung verstößt denen er selbst zugestimmt hat. Paradox.
Du setzt hier einfach voraus, dass sämtliche Verträge und Richtlinien in Stein gemeißelt sind und vollkommen rechtens sind. Dass es reichlich Verträge, AGBs und Nutzungsbesdinungen gibt, die unwirksame Klauseln enthalten, sobald sie vor Gericht angefochten werden, sollte einem aber bewusst sein. Nur weil du irgendwo als Unternehmen irgendwas reinschreibst, heißt das nicht, dass die Dinge zwingend rechtskonform oder nicht sittenwidrig sind. Zum Glück funktioniert die Realität weder in Deutschland noch in den USA so.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 01:07https://en.wikipedia.org/wiki/United_St ... Corp.Apple geht absolut fair mit den Entwicklern um. Sie könnten sie auch direkt aus dem Store schmeißen aber das tun sie ja nicht einmal.
Schau dir die Fälle doch nochmal in Ruhe an. Und ist es fair, wenn Apple, diverse Konzerne bei den Abgaben bei Zahlungsmodalitäten vollkommen unterschiedlich behandelt? Glaub ich persönlich nicht, und darum geht es ja u.a. auch bei dem Prozess zwischen Epic und Apple/Google. Ihc bin übrigens mitnichten ein Fan von Epic und nutze deren auch Plattform nicht.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 01:07Die EU-Kommission als Argument für irgendwas zu nehmen führt ins Leere. Es ist nicht die erste Fehleentscheidung der EU.
Warum tust du eine eingeleitete Untersuchung einfach pauschal als Fehlentscheidung ab, obwohl es hier noch nicht mal eine abschließende Beurteilung gab? Die Kommission hat zumindest Probleme gesehen und macht ihren Job. Lies doch mal bitte gern den Link dazu, wenn du hier nicht auf die Inhalte eingehen magst.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 01:07Nein, Konsolen haben keine ernste Konkurrenz durch den PC, absolut nicht.
Ich verstehe wirklich nicht, wie du darauf kommst, dass der PC nicht in direkter Konkurrenz mit den Konsolen stünde. Das ist schon so, seit dem der PC seit der IBM-PC 80ern und 90ern groß geworden ist. Darüber diskutieren Journalisten und Privatpersonen seit jeher analog und Netz. Wie viele Menschen überlegen sich noch heute, ob sie in einen Gaming-PC oder in eine Konsole investieren? Doch gerade jetzt, wo uns eine neue Konsolengeneration erschienen ist, sind diese Diskussionen überall zu sehen. Ich halte das für unstrittig.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 01:07Und doch, in meinem Markt mache ich die Regeln. Mein Markt ist keine Demokratie sondern folgt meinen Bedingungen, andernfalls kann man sich gerne einen anderen Markt suchen. Da ist jeder frei
Das kannst du gern behaupten, aber so funktioniert der Markt nun mal nicht. Selbst in den USA gibt es Wettbewerbsbehörden, die eingreifen. Ich erinnere nur mal an Microsoft vs. USA oder vs. die EU-Kommission, wo es um die Bündelung des Internet Explorers mit Windows ging. Wenn du eine gewisse Marktmacht hast, darfst du selbst nicht in freiesten Märkten tun und lassen, was du willst. Vor allen Dingen nicht, wenn dein Segment nur von zwei Akteuren bestimmt wird.
Zuletzt geändert von Schatteneule am 23. Nov 2020, 08:49, insgesamt 3-mal geändert.
Voigt
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Voigt »

Zur Konkurenz zwischen PC und Konsolen, gerade nach der Xbox One ist PC wieder ziemlich gut dabei, siehe beispielsweise Ubisoft:
https://www.globenewswire.com/news-rele ... GURES.html

In 2019 über 12 Monate hat PS4 30% Sales, PC 26% Sales, Xbox One 16%, Switch 9%, Mobile 11% Sales gebracht. PC ist das die zweistärkste Platform. Seit dem Wandel von Digitalen Sales wo PC Vorreiter war geht es dem PC wieder ganz gut.
Rince81
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Rince81 »

Viel beeindruckender finde ich, dass Ubi 9 Prozent seiner Sales (und damit Umsatz?) auf der Switch gemacht hat - im Vergleich von nur 16 auf der Xbox one - und das ohne die ganzen GaaS Titel, da dürfte wohl Just Dance unglaubliche Zahlen hinlegen...
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Dr_Hasenbein
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 08:29 Guten Morgen lieber Dr_Hasenbein! :greetings-waveyellow:
Du unterschlägst hier den PC, siehe auch weiter unten, und auch streamingbasierte Angebote. Und ja, es macht rechtlich, als auch praktisch einen Unterschied, ob dein Markt aus mehr als zwei Alleinherschern besteht. Abgesehen davon bezog ich mich auch darauf, das Smartphones nun mal eben kein reines Spielzeug oder meinetwegen auch Träger von Kulututgütern sind, sondern wir inzwischen an einem Punkt angelangt sind, wo es in westlichen Gesellschaft zumindest schwer geworden ist, sich gegen die Nutzung eines Smartphones zu entscheiden (nein, noch nicht unmöglich). Und genau deshalb wird und sollte hier auch genauer hingeschaut werden, was auf diesem Markt geschieht.
Nein das tue ich nicht, denn das hat mit der Sache nichts zu tun. BTW sind auch Streamingdienste auf Apple Geräten möglich. Ob man das will, ist natürlich die andere Frage. Aber auch hier macht das absolut keinen Unterschied, denn auch in diesem Bereich erlaubt Sony keine Anarchie sondern macht die Regeln und ist am Umsatz beteiligt. Auf dem Markt werden keine Babies verkauft und keine Waffen oder Drogen gehandelt, ganz im Gegenteil. Die Formulierung, man müsse da so genau hinsehen vermittelt aber solch ein dubiosen Eindruck und dies ist hier absolut nicht gerechtfertigt. So zu tun, als sei man förmlich gezwungen ein iPhone zu besitzen ist nicht nur falsch sondern auch fernab jeglicher Realität, wenn man sich mal die Preise der HW ansieht. Es ist ein Luxusprodukt.

Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 08:29 Du setzt hier einfach voraus, dass sämtliche Verträge und Richtlinien in Stein gemeißelt sind und vollkommen rechtens sind. Dass es reichlich Verträge, AGBs und Nutzungsbesdinungen gibt, die unwirksame Klauseln enthalten, sobald sie vor Gericht angefochten werden, sollte einem aber bewusst sein. Nur weil du irgendwo als Unternehmen irgendwas reinschreibst, heißt das nicht, dass die Dinge zwingend rechtskonform oder nicht sittenwidrig sind. Zum Glück funktioniert die Realität weder in Deutschland noch in den USA so.
Nur weil andere Fehler in ihren AGB's machen, gilt das gleiche nicht auch für Apples Verträge mit den Entwicklern. Und nur weil Entwickler für eine Leistung nicht zahlen wollen, handelt es sich dabei nicht um Sittenwidrigkeit. Unabhängig davon ein extrem schwammiger Begriff. Wenn man hier schon mit Moral argumentiert.
Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 08:29 Schau dir die Fälle doch nochmal in Ruhe an. Und ist es fair, wenn Apple, diverse Konzerne bei den Abgaben bei Zahlungsmodalitäten vollkommen unterschiedlich behandelt? Glaub ich persönlich nicht, und darum geht es ja u.a. auch bei dem Prozess zwischen Epic und Apple/Google. Ihc bin übrigens mitnichten ein Fan von Epic und nutze deren auch Plattform nicht.
2 Aspekte:
1. Ich kann deine Aussage hinsichtlich einer Ungleichbehandlung nicht nachvollziehen
2. Es ist absolut üblich, dass unterschiedliche Kunden unterschiedlich behandelt werden und unterschiedliche Konditionen erhalten. Das liegt unter anderem auch daran, dass unterschiedliche Kunden mir unterschiedliche Geldwerte Vorteile bieten können wie bspw. Reputation und Reichweite oder gar Volumen. Selbstverständlich zahlen kleine Kunden mit kleinen Volumen mehr, weil für sie allein der Verwaltungsaufwand höher ist. So zu tun, als sei das böse und unfair dem möchte ich sage: Thats business. Geh mal zum Schrauben Würth und bestell mal 100 Schrauben und danach bestellste mal 10.000.000 Schrauben pro Woche.
Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 08:29 Warum tust du eine eingeleitete Untersuchung einfach pauschal als Fehlentscheidung ab, obwohl es hier noch nicht mal eine abschließende Beurteilung gab? Die Kommission hat zumindest Probleme gesehen und macht ihren Job. Lies doch mal bitte gern den Link dazu, wenn du hier nicht auf die Inhalte eingehen magst.
Weil ich eine eigene Beurteilung habe? Seit wann ist es wichtig zu wissen, zu welchem Urteil die Kommision kommt um eine eigene Meinung zu ihrem Vorgehen zu haben? Kommt zu dem gleichen Urteil wie ich, war es verschwendete Lebenszeit. Wenn nicht, dann war es eine Fehlentscheidung. So oder so halte ich deren Handlung für völlig falsch. Du behauptest, die Kommission hat Probleme gesehen. Ich behaupte, es gibt gar keine Probleme.
Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 08:29 Ich verstehe wirklich nicht, wie du darauf kommst, dass der PC nicht in direkter Konkurrenz mit den Konsolen stünde. Das ist schon so, seit dem der PC seit der IBM-PC 80ern und 90ern groß geworden ist. Darüber diskutieren Journalisten und Privatpersonen seit jeher analog und Netz. Wie viele Menschen überlegen sich noch heute, ob sie in einen Gaming-PC oder in eine Konsole investieren? Doch gerade jetzt, wo uns eine neue Konsolengeneration erschienen ist, sind diese Diskussionen überall zu sehen. Ich halte das für unstrittig.
Ich weiß gar nicht warum wir überhaupt darüber diskutieren. Allein es zeigt sich doch, dass dieser Markt sich gar nicht vergleichen lässt. Genauso gut könnte man den PC auch heranziehen, wenn es um den Fall Apple geht. Tut aber keiner, weil es am Ende keine Rolle spielt.
Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 08:29 Das kannst du gern behaupten, aber so funktioniert der Markt nun mal nicht. Selbst in den USA gibt es Wettbewerbsbehörden, die eingreifen. Ich erinnere nur mal an Microsoft vs. USA oder vs. die EU-Kommission, wo es um die Bündelung des Internet Explorers mit Windows ging. Wenn du eine gewisse Marktmacht hast, darfst du selbst nicht in freiesten Märkten tun und lassen, was du willst. Vor allen Dingen nicht, wenn dein Segment nur von zwei Akteuren bestimmt wird.
Doch so funktioniert ein freier Markt. Es gibt selbstverständlich noch unfreie Märkte, wie bspw. gern im Kommunismus genommen, wobei fraglich ist, ob man bei unfreien Märkten überhaupt von Märkten sprechen kann. Ich verstehe jetzt auch ehrlich gesagt nicht ganz, warum du die USA da heraushebst, ich habe sie nie als Beispiel für einen vorbildhaften Markt benannt, wenngleich ich diesen durchaus dem deutschen vorziehe.

Das Thema mit dem Internet Explorer ist etwas völlig anderes. MS hat keine eigenen Geräte gebaut. iOS ist kein frei verfügbares Betriebssystem sondern lässt sich eher mit der Software eines modernen Autos vergleichen. Da können wir uns ja mal drüber unterhalten, wie offen die so sind ;)

EDIT: Der Beitrag mag vielleicht etwas emotional rüberkommen, vermutlich weil er es auch ist. Ich empfinde insbesondere dieses unverfrorene und schamlose Vorgehen Epics, sich als armen Underdog zu präsentieren und bewusst die Community auszunutzen um sie für sich einzuspannen absolut ekelerregend. So gehen Psychopathen vor, welche die Gefühle anderer ausnutzen um sie für ihre Zwecke zu benutzen. Und für was noch gleich? Ahja, weil man von den Leistungen anderer profitieren, aber nicht dafür zahlen möchte, und selbst keine Leistung erbringt.
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Schatteneule
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Schatteneule »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 15:12 Nein das tue ich nicht, denn das hat mit der Sache nichts zu tun. BTW sind auch Streamingdienste auf Apple Geräten möglich. Ob man das will, ist natürlich die andere Frage. Aber auch hier macht das absolut keinen Unterschied, denn auch in diesem Bereich erlaubt Sony keine Anarchie sondern macht die Regeln und ist am Umsatz beteiligt. Auf dem Markt werden keine Babies verkauft und keine Waffen oder Drogen gehandelt, ganz im Gegenteil. Die Formulierung, man müsse da so genau hinsehen vermittelt aber solch ein dubiosen Eindruck und dies ist hier absolut nicht gerechtfertigt. So zu tun, als sei man förmlich gezwungen ein iPhone zu besitzen ist nicht nur falsch sondern auch fernab jeglicher Realität, wenn man sich mal die Preise der HW ansieht. Es ist ein Luxusprodukt.
Ach, wenn das mit Apple und Streaming so einfach wäre. Steam-Link ist übrigens auch lange Zeit geblockt worden.
Es geht auch nicht um Anarchie, sondern faire Reglungen für alle. Was die Plattform betreffend genauer hinzusehen, hat überhaupt nichts Dubiosität zu tun: Märkte und deren Regeln werden ständig geprüft. Wäre ja noch schöner, wenn es anderes wäre, dann könnten wir sämtliche Wettberwerbsbehörden auch gleich abschaffen. iOS-Geräte gibt es inzwischen zu recht erschwinglichen Preisen und viele bekommen ihre Geräte auch gebraucht. Ein Beispiel: Nur weil PCs und Smartphones teuer sind, ist es inzwischen gar nicht mehr so einfach, ohne sie im gleichen Maße wie ihre Bestzer*inne an gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben (Stichwort Internet). Das ist soziologisch auch ziemlich gut untersucht. Wenn ich ein Smartphone kaufen will, muss ich mich aktuell quasi zwischen Android und iOS entscheiden. Was ich dort aber für Software und zu welchen Bedingungen nutzen kann, ist grundsätzlich erst mal unfrei - viel sträker, als es bei Windows je der Fall war. So ist das bei Android und vor allen Dingen bei iOS. Und ja, gerade da hat die Politik genauer hinzuschauen, mit Gesetzen zu reglementieren - oder es wird eben geklagt. Und wie ich schon sagte: Apple hat in andere Ländern eine ganz andere Marktmacht, als in Deutschland - das gilt es zu berücksichtigen.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 15:12 2 Aspekte:
1. Ich kann deine Aussage hinsichtlich einer Ungleichbehandlung nicht nachvollziehen
2. Es ist absolut üblich, dass unterschiedliche Kunden unterschiedlich behandelt werden und unterschiedliche Konditionen erhalten. Das liegt unter anderem auch daran, dass unterschiedliche Kunden mir unterschiedliche Geldwerte Vorteile bieten können wie bspw. Reputation und Reichweite oder gar Volumen. Selbstverständlich zahlen kleine Kunden mit kleinen Volumen mehr, weil für sie allein der Verwaltungsaufwand höher ist. So zu tun, als sei das böse und unfair dem möchte ich sage: Thats business. Geh mal zum Schrauben Würth und bestell mal 100 Schrauben und danach bestellste mal 10.000.000 Schrauben pro Woche.
1. Apple lässt da ziemlich willkürlich zu, wies einem gerade in den Kram passt. Das halte ich in einer Duopol-Situation aber nicht für zulässig, schon gar nicht in so einem fundamental wichtigen und fast alle Bürger*innen betreffenden Markt. Im nur leicht bunteren Mobilfunkmarkt klagen Verbraucherschutzorganisationen regelmäßig gegen Praktiken der Mobilfunkanbieter und und auch gesetzlich wurde jüngst disktiert, ob man Zwei-Jahres-Verträge grundsätzlich verbieten sollte. Man kann und sollte nun eben nicht machen und lassen, was man will.
2. Es gibt für Schrauben nicht nur zwei große, plattformgebundene Marktplätze, auf die man seine Schrauben anbieten muss, damit man überhaupt sichtbar wir und verkaufen kann. Freier Markt mit vielen, kleineren Konkurrenten bedeutet auch, dass jeder eher sein eigenes Ding machen kann. Passt mir was nicht, gehe ich halt zu wem anders. Geht in diesem Fall aber nicht. Siehe oben.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 15:12 Weil ich eine eigene Beurteilung habe? Seit wann ist es wichtig zu wissen, zu welchem Urteil die Kommision kommt um eine eigene Meinung zu ihrem Vorgehen zu haben? Kommt zu dem gleichen Urteil wie ich, war es verschwendete Lebenszeit. Wenn nicht, dann war es eine Fehlentscheidung. So oder so halte ich deren Handlung für völlig falsch. Du behauptest, die Kommission hat Probleme gesehen. Ich behaupte, es gibt gar keine Probleme.
Da sind wir fundamental anderer Meinung. Wenn dich die spätere Argumentation zu dem Urteil nicht interessiert, wirkt das zumindest voreingenommen.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 15:12 Ich weiß gar nicht warum wir überhaupt darüber diskutieren. Allein es zeigt sich doch, dass dieser Markt sich gar nicht vergleichen lässt. Genauso gut könnte man den PC auch heranziehen, wenn es um den Fall Apple geht. Tut aber keiner, weil es am Ende keine Rolle spielt.
Weil wir darüber diskutieren, kann man es nicht vergleichen? Nichts für ungut, aber das verstehe ich nicht. Der PC konkurriert im Gaming-Bereich direkt mit Konsolen, denn die stehen bei mir zuhause zum Zocken. Abgesehen davon mögen PCs auf anderen Marktsegmenten im Elektronikbereich mitmischen - schließt sich ja nicht aus.

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 23. Nov 2020, 15:12Doch so funktioniert ein freier Markt. Es gibt selbstverständlich noch unfreie Märkte, wie bspw. gern im Kommunismus genommen, wobei fraglich ist, ob man bei unfreien Märkten überhaupt von Märkten sprechen kann. Ich verstehe jetzt auch ehrlich gesagt nicht ganz, warum du die USA da heraushebst, ich habe sie nie als Beispiel für einen vorbildhaften Markt benannt, wenngleich ich diesen durchaus dem deutschen vorziehe.

Das Thema mit dem Internet Explorer ist etwas völlig anderes. MS hat keine eigenen Geräte gebaut. iOS ist kein frei verfügbares Betriebssystem sondern lässt sich eher mit der Software eines modernen Autos vergleichen. Da können wir uns ja mal drüber unterhalten, wie offen die so sind ;)
1. Doch, man kann es vergleichen, denn es geht um Marktmacht, die dir auch als Duo- oder Monopolist besondere Verantwortung zukommen lässt. Mal abgesehen davon, dass Windows in jener Zeit und auch noch heute fast ein Monopol hat. Du kannst dir gern vormachen, dass du da die freie Wahl hast, was anderes zu installieren, in Beruf und Schule schaut es da im Großteil aber ganz anders aus. Außerdem lässt du auch außer Acht dass an vielen Schulen mehr und mehr iPads eingekauft werden und gar nicht mehr kennenlernen werden, was es heißt, alternative Dienste auf ihren Geräten nutzen zu können. Apple hat ein nahezu geschlossenes Ökosystem, das nicht an Schulen gehört. Die Länder haben da alles vollkommen verpennt und jetzt wird groß gestritten, weil man Jahre auf eine eigene Strategie und Infrastruktur gepfiffen hat, die zur Zeiten von Corona nun dringend nötig gewesen wäre. Eigentlich ein anderes Thema, aber es illustriert nochmal, dass man entsprechend dominante Marktakteure nicht freie Hand lassen darf.
2. Ja, auch bei Autos sollte man viel kritischer hinschauen, was da so softwareseitig getrieben wird. Versuch mal einen heute üblichen Pkw allein zusammenzuschrauben. Bei Traktoren ist man inzwischen soweit, dass Bauen alte, gebrauchte Traktoren kaufen, weil sie neue Traktoren wegen DRM und Co ohne offizielle Servicetechniker nicht mehr repariert bekommen. Da kann man sich gern hinstellen und sagen "ja der Markt hat das halt geregelt". Man kann aber auch hoffen, dass der Staat hier irgendwann gesetzlich interveniert und mehr Möglichkeiten für Verbraucher*innen schafft. Und im Zweifel schließe ich mich dieser Seite eher an.

Sollen Apple, Google und Epic sich gern zerfetzen - schlechter als ohnehin schon wird es für die Kund*innen und Entwickler*innen durch die Prozesse nicht werden.

Ich musste nach dieser Antwort aber erst mal kurz innehalten. Wir diskutieren hier gerade recht verbissen, aber ich bin aufrichtig interessiert daran, deine Perspektive nachzuvollziehen. Gern würde ich mich mal für ein bis zwei Stunden mit einem Bier oder einem nicht-alkoholischen Kaltgetränk auf Discord, TeamSpeak, Mumble oder ähnlichen mit dir zusammensetzen - nur so als entspannende Alternative zur verkrampften Forendiskussion. :obscene-drinkingcheers:
Dr_Hasenbein
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 16:41 Ach, wenn das mit Apple und Streaming so einfach wäre. Steam-Link ist übrigens auch lange Zeit geblockt worden.
Es geht auch nicht um Anarchie, sondern faire Reglungen für alle. Was die Plattform betreffend genauer hinzusehen, hat überhaupt nichts Dubiosität zu tun: Märkte und deren Regeln werden ständig geprüft. Wäre ja noch schöner, wenn es anderes wäre, dann könnten wir sämtliche Wettberwerbsbehörden auch gleich abschaffen. iOS-Geräte gibt es inzwischen zu recht erschwinglichen Preisen und viele bekommen ihre Geräte auch gebraucht. Ein Beispiel: Nur weil PCs und Smartphones teuer sind, ist es inzwischen gar nicht mehr so einfach, ohne sie im gleichen Maße wie ihre Bestzer*inne an gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben (Stichwort Internet). Das ist soziologisch auch ziemlich gut untersucht. Wenn ich ein Smartphone kaufen will, muss ich mich aktuell quasi zwischen Android und iOS entscheiden. Was ich dort aber für Software und zu welchen Bedingungen nutzen kann, ist grundsätzlich erst mal unfrei - viel sträker, als es bei Windows je der Fall war. So ist das bei Android und vor allen Dingen bei iOS. Und ja, gerade da hat die Politik genauer hinzuschauen, mit Gesetzen zu reglementieren - oder es wird eben geklagt. Und wie ich schon sagte: Apple hat in andere Ländern eine ganz andere Marktmacht, als in Deutschland - das gilt es zu berücksichtigen.
Das ist genau die Unaufrichtigkeit die es zu bemängeln gilt. Selbstverständlich ist Streaming möglich, wie Shadow beweist. https://shadow.tech/de/shadow-apps Oder Playstation Remote Play https://apps.apple.com/de/app/ps-remote ... 1436192460 Der Unterschied ist nur, dass Microsoft und Google ganz gerne eine Plattform implementieren wollen, welche frappierend an deren eigenen Storeplattform erinnert. Oder Kurz: Streaming ist möglich, nur halt zu den Bedingungen die Apple vorgibt. Völlig legitim. Ja, es spricht nichts dagegen Wettbewerbsbehörden abzuschaffen. Sie sorgen ohnehin nicht für Wettbewerb. Das ist eine völlige Verzerrung des Wortes :D Besitzer eines Smartphones kann man mit rund 100€ Eigenkapital werden. Ein iPhone braucht es dazu absolut nicht. Es ist ein absolutes Luxusgut. Ich freue mich sehr, bei iOS unfrei zu sein, dafür weniger fragmentiert, sicherer und vor allem besser supported zu sein. Wem das nicht gefällt kann ja gerne ein Android Handy kaufen und sich darauf ein Ubuntu kompilieren oder was weiß ich. Nein das gilt es nicht zu berücksichtigen, das ist allenfalls deine Meinung und längst kein Fakt.
Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 16:41 1. Apple lässt da ziemlich willkürlich zu, wies einem gerade in den Kram passt. Das halte ich in einer Duopol-Situation aber nicht für zulässig, schon gar nicht in so einem fundamental wichtigen und fast alle Bürger*innen betreffenden Markt. Im nur leicht bunteren Mobilfunkmarkt klagen Verbraucherschutzorganisationen regelmäßig gegen Praktiken der Mobilfunkanbieter und und auch gesetzlich wurde jüngst disktiert, ob man Zwei-Jahres-Verträge grundsätzlich verbieten sollte. Man kann und sollte nun eben nicht machen und lassen, was man will.
2. Es gibt für Schrauben nicht nur zwei große, plattformgebundene Marktplätze, auf die man seine Schrauben anbieten muss, damit man überhaupt sichtbar wir und verkaufen kann. Freier Markt mit vielen, kleineren Konkurrenten bedeutet auch, dass jeder eher sein eigenes Ding machen kann. Passt mir was nicht, gehe ich halt zu wem anders. Geht in diesem Fall aber nicht. Siehe oben.
1. Nein eigentlich nicht. Das ist allein deine Interpretation, aber die Regeln sind allen bewusst und verändern sich nicht ständig. Das beweist ja durchaus dein beispiel mit Stadia und XCloud. Scheint nicht sehr willkürlich zu sein wenn es beide nicht gibt. Und? Dann tun es die Verbraucherschutzorganisationen eben. Das heißt noch lange nicht, dass dies richtig ist. Ein Benefit hat der Verbraucher in dem Fall eh nicht.
2. Du hast mich nicht richtig verstanden: Für unterschiedliche Kunden gibt es unterschiedliche Konditionen. War schon immer so und wird auch immer so sein. Du kannst natürlich versuchen irgendwo anders deine Schrauben zum gleichen Preis zu bekommen wie derjenige, der beim Würth Tonnenweise davon ordert. Doch machen wir uns nichts vor, wie wahrscheinlich ist das wohl?
Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 16:41 Da sind wir fundamental anderer Meinung. Wenn dich die spätere Argumentation zu dem Urteil nicht interessiert, wirkt das zumindest voreingenommen.
Warum sollte es mich interessieren, wenn die Intention für mich schon falsch ist. Es kann für mich keine Begründung geben, in der es legitim ist einem Anbieter vorzuschreiben, unter welchen Bedingungen er sein Produkt veräußert oder SCHLIMMER noch, dass er sein Produkt für andere gratis zur Verfügung stellen solle. Weiterhin habe ich kein Interesse an der Etablierung einer dauerhaften Schwachstelle im System.
Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 16:41 Weil wir darüber diskutieren, kann man es nicht vergleichen? Nichts für ungut, aber das verstehe ich nicht. Der PC konkurriert im Gaming-Bereich direkt mit Konsolen, denn die stehen bei mir zuhause zum Zocken. Abgesehen davon mögen PCs auf anderen Marktsegmenten im Elektronikbereich mitmischen - schließt sich ja nicht aus.
Na dann, kann man ja auch ein Windows Laptop heranziehen. Wenn Dir das iPhone nicht passt, kannst Du ja bspw. auch ein HP Spectre kaufen. Ist sehr leicht und kann im Grunde auch telefonieren. Du könntest Dir theoretisch auch eines dieser chinesischen Telefone mit eigenem OS kaufen :) Vor dem Hintergrund gilt IMHO auch nochmal zu hinterfragen, was das Duopol bedeuten soll. Früher war dies ein Problem weil man aufgrund von Kompatibilitätsgründen auf ein anderes System nicht ausweichen konnte. Das ist heute aber nicht mehr gegeben. Im Grunde genommen sind diese Themen fast völlig beseitigt.
Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 16:41 1. Doch, man kann es vergleichen, denn es geht um Marktmacht, die dir auch als Duo- oder Monopolist besondere Verantwortung zukommen lässt. Mal abgesehen davon, dass Windows in jener Zeit und auch noch heute fast ein Monopol hat. Du kannst dir gern vormachen, dass du da die freie Wahl hast, was anderes zu installieren, in Beruf und Schule schaut es da im Großteil aber ganz anders aus. Außerdem lässt du auch außer Acht dass an vielen Schulen mehr und mehr iPads eingekauft werden und gar nicht mehr kennenlernen werden, was es heißt, alternative Dienste auf ihren Geräten nutzen zu können. Apple hat ein nahezu geschlossenes Ökosystem, das nicht an Schulen gehört. Die Länder haben da alles vollkommen verpennt und jetzt wird groß gestritten, weil man Jahre auf eine eigene Strategie und Infrastruktur gepfiffen hat, die zur Zeiten von Corona nun dringend nötig gewesen wäre. Eigentlich ein anderes Thema, aber es illustriert nochmal, dass man entsprechend dominante Marktakteure nicht freie Hand lassen darf.
2. Ja, auch bei Autos sollte man viel kritischer hinschauen, was da so softwareseitig getrieben wird. Versuch mal einen heute üblichen Pkw allein zusammenzuschrauben. Bei Traktoren ist man inzwischen soweit, dass Bauen alte, gebrauchte Traktoren kaufen, weil sie neue Traktoren wegen DRM und Co ohne offizielle Servicetechniker nicht mehr repariert bekommen. Da kann man sich gern hinstellen und sagen "ja der Markt hat das halt geregelt". Man kann aber auch hoffen, dass der Staat hier irgendwann gesetzlich interveniert und mehr Möglichkeiten für Verbraucher*innen schafft. Und im Zweifel schließe ich mich dieser Seite eher an.
1. Einem Monopolist eines Luxusgut kommt keine wie auch immer geartete Verantwortung zu. Das ist primär ein Wortkonstrukt umdafür zu sorgen, dass der Monopolist das tut, was man gerne hätte. Aber wirklich Verantwortung hat er erstmal nur sich selbst gegenüber. Als nächstes noch seiner Familie und seinen Angestellten ggü aber definitiv nicht ggü den Kunden, die auch einfach den Konsum einstellen könnten. Doch man darf Marktakteuren freie Hand lassen und es spricht IMHO auch nichts dagegen, gut funktionierende Produkte zu verwenden.
2. Ich könnte nicht weniger deiner Meinung sein ;) Es steht übrigens jedem frei in den Markt einzutreten mit einer offenen Plattform ;)
Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 16:41 Sollen Apple, Google und Epic sich gern zerfetzen - schlechter als ohnehin schon wird es für die Kund*innen und Entwickler*innen durch die Prozesse nicht werden.
Das Gegenteil ist der Fall. Kunden von Apple profitieren in erheblichen Maße von dem geschlossenen Ökosystem mit strikten Regeln. Eine Zwangsöffnung des Systems wäre ein gefährlicher Eingriff in das Ökosystem und wird die Sicherheit und den Komfort erheblich gefährden. Ich lege darauf absolut keinen Wert. Wenn Entwickler ein Problem mit dem retailer cut haben kann ich nur herzhaft lachen. Es gehört auch zur Wahrheit dazu, dass die Entwickler den Preis in der Regel aufschlagen und es für Kunden dieses Luxusproduktes in der Regel kein großer Schmerz ist für gute Software auch gutes Geld zu bezahlen.
Schatteneule hat geschrieben: 23. Nov 2020, 16:41 Ich musste nach dieser Antwort aber erst mal kurz innehalten. Wir diskutieren hier gerade recht verbissen, aber ich bin aufrichtig interessiert daran, deine Perspektive nachzuvollziehen. Gern würde ich mich mal für ein bis zwei Stunden mit einem Bier oder einem nicht-alkoholischen Kaltgetränk auf Discord, TeamSpeak, Mumble oder ähnlichen mit dir zusammensetzen - nur so als entspannende Alternative zur verkrampften Forendiskussion. :obscene-drinkingcheers:
Ja das scheint mir auch so und wir werden ohnehin zu keinem gemeinsamen Punkt kommen. Allein schon deshalb, weil ich von Apples Ökosystem als Nutzer profitiere und dieses nicht gefährdet wissen will. Auch lehne ich eine weitere Sozialisierung des Marktes ab. Denn am Ende ist es genau das, was bei uns alles so teuer macht. Dieses Thema ist eigentlich ein rein politisches Thema. Ich kann verstehen, warum Grundnahrungsmittel etc. regulieren will oder Wohnungsmieten und Preise für den ÖPNV, keine Frage. Aber beim Luxusgut hört der Spaß für mich persönlich auf.
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Heretic
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Heretic »

Wie schon im Cyberpunk-Thread angemerkt wurde, sperrt Steam in Deutschland Adult Only-Spiele:
https://www.gamestar.de/artikel/steam-a ... 65462.html

Interessanterweise scheint das nur Spiele mit sexuellen Inhalten zu betreffen. :roll:

Ich verstehe echt nicht, warum es ein Gigant wie Valve nicht schafft, eine funktionierende Altersverifikation in seinen Shop einzubauen. Aber man hat's halt schlicht nicht nötig und pfeift drauf. Sehr kundenfreundlich.
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Rince81 »

Sie wollen micht.

Was für Spiele betrifft das eigentlich? Nur richtige Sexspiele oder auch Visual Novels mit expliziteren Bildern?
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Rigolax »

Heretic hat geschrieben: 24. Dez 2020, 11:58 Wie schon im Cyberpunk-Thread angemerkt wurde, sperrt Steam in Deutschland Adult Only-Spiele:
https://www.gamestar.de/artikel/steam-a ... 65462.html

Interessanterweise scheint das nur Spiele mit sexuellen Inhalten zu betreffen. :roll:

Ich verstehe echt nicht, warum es ein Gigant wie Valve nicht schafft, eine funktionierende Altersverifikation in seinen Shop einzubauen. Aber man hat's halt schlicht nicht nötig und pfeift drauf. Sehr kundenfreundlich.
Der Artikel ist imho leider etwas problematisch.

Ich kopier hier Tweets von mir dazu, spart mir etwas das umformulieren.

---

Knapp daneben ist leider auch vorbei.

Jugendschutzprogramme wie JusProg sollten nicht mit geschlossene Benutzergruppen etabliert durch Altersverifikation verwechselt werden. Andere Anforderungen für andere Inhalte. Siehe auf der Website der KJM: https://www.kjm-online.de/aufsicht/tech ... onssysteme

"eine zeitliche Beschränkung des Angebots, sodass tagsüber keine jugendgefährdenden Inhalte verfügbar sind" ist geeignet für sogenannte "entwicklungsbeeinträchtigende Inhalte" (grob hier gesagt: Pornografie vs. USK 18 – und jeweils äquivalent ungeprüft).

JusProg ist, soweit ich weiß, als rechtliche Jugendschutzlösung auf Ebene der sog. Entwicklungsbeeinträchtigung aktuell gangbar, da im Zuge des Eilverfahrens der Klage der FSM eine aufschiebende Wirkung der KJM-Entscheidung wiederhergestellt wurde: https://fsm.de/de/presse-und-events/eil ... en-jusprog

Dürfte bei den Sperren vielmehr ein Zusammenhang mit den Hinweisen der MA HSH an Valve aus dem Frühjahr bestehen. Laut Auskunft der MA HSH an mir habe ihnen Valve damals mitgeteilt, dass "pornografische Spiele auf Steam für deutsche Kunden komplett geblockt würden."

Ein Zusammenhang ist auch denkbar im Kontext der Verfahren der Landesmedienanstalten bei MindGeek und Twitter (für öffentlich zugängliche Pornografie).
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Heretic »

Rince81 hat geschrieben: 24. Dez 2020, 12:02 Was für Spiele betrifft das eigentlich? Nur richtige Sexspiele oder auch Visual Novels mit expliziteren Bildern?
Keine Ahnung, ich tippe aber auf ersteres. Vielleicht ist auch die eine oder andere Visual Novel betroffen, aber bestimmt nicht alle.

Mir geht's auch eher darum, dass Valve ums Verrecken keine Altersverifikation einbauen will. Das kann doch echt nicht so schwer sein. Man stelle sich mal vor, Steam würde von heute auf morgen mal eben alle Ab 18-Titel in Deutschland sperren. Aus welchem Grund auch immer, sie könnten es tun. Dann wäre aber was los in Germany... :mrgreen:
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Rigolax »

Heretic hat geschrieben: 24. Dez 2020, 13:02
Rince81 hat geschrieben: 24. Dez 2020, 12:02 Was für Spiele betrifft das eigentlich? Nur richtige Sexspiele oder auch Visual Novels mit expliziteren Bildern?
Keine Ahnung, ich tippe aber auf ersteres. Vielleicht ist auch die eine oder andere Visual Novel betroffen, aber bestimmt nicht alle.

Mir geht's auch eher darum, dass Valve ums Verrecken keine Altersverifikation einbauen will. Das kann doch echt nicht so schwer sein. Man stelle sich mal vor, Steam würde von heute auf morgen mal eben alle Ab 18-Titel in Deutschland sperren. Aus welchem Grund auch immer, sie könnten es tun. Dann wäre aber was los in Germany... :mrgreen:
Hier eine Liste der etwas (aktuell) über 2000 Spiele/Inhalte mit dem "adult only"-Eintrag, von denen der Großteil (bzw. fast alle) nun offenbar in der deutschen Store-Region zum Kauf gesperrt wurden: https://steamdb.info/search/?a=app&q=&category=888

Valve hat diese Store-Kategorie offenbar an sich für betroffene Nutzer deaktiviert; von einzelnen Glitches bei Titeln abgesehen. Die Spiele sind recht bunt, teils 3D-Sex und damit sicherlich hardcore pornografisch, teils eher albern und RTL2-Nachmittagsniveau (reicht wohl schon teils eine betont entblößte weiblich angenommene Brust für diese Einstufung), diverse VN-Spiele, die teils einiges an Handlungskontext vorweisen und noch die japanische Mosaikzensur. Zu bedenken ist auch, dass viele Spiele über einen via Steam (nun im Rest der Welt) angebotenen DLC erst uncut werden, die Basisversion also dann noch in Deutschland verfügbar sein dürfte zum Kauf.

Bezüglich der Altersverifikation: Stell ich mir nicht sooo trivial vor, jedenfalls ist es keine simple API, wenn man's korrekt machen will; gibt auch Anforderungen an das Backend, User-Timeout etc. Siehe die KJM-Seite oben verlinkt, deren "AVS-Raster". Neben purer corporate Trägheit/Desinteresse könnte es schlicht gefühlt zu sehr in ihre Integrität von Steam eingreifen. -- Sollte irgendwann drohen, dass USK 18 und äquivalent ungeprüfte Inhalte verschwindibus gehen, dürfte Valve aber ziemlich kreativ werden, ja.

Ich find's auch sehr arschig von Valve, das so klandestin zu machen ohne Hinweis. Anscheinend wissen die betroffenen Entwickler/Publisher auch nicht viel mehr. Da gibt's aber schon teils Äußerungen, dass der Verlust des deutschen Markts auf Steam die hart trifft, natürlich.

Vielleicht noch interessant: https://netzpolitik.org/2020/was-besser ... u-sperren/
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Heretic »

Rigolax hat geschrieben: 24. Dez 2020, 13:28 Hier eine Liste der etwas (aktuell) über 2000 Spiele/Inhalte mit dem "adult only"-Eintrag, von denen der Großteil (bzw. fast alle) nun offenbar in der deutschen Store-Region zum Kauf gesperrt wurden: https://steamdb.info/search/?a=app&q=&category=888
Was es nicht alles gibt (oder im Falle Deutschland: gab) auf Steam... :mrgreen:

Rigolax hat geschrieben: 24. Dez 2020, 13:28 Bezüglich der Altersverifikation: Stell ich mir nicht sooo trivial vor, jedenfalls ist es keine simple API, wenn man's korrekt machen will; gibt auch Anforderungen an das Backend, User-Timeout etc.
Man müsste doch z. B. irgendwas mit der Online-Funktion des Personalausweises anstellen können. Aber gut, ich habe keine Ahnung von solchen Dingen. Ich finde aber, dass es in Valves Interesse sein sollte, eine Lösung für das Problem zu finden. Betrifft ja nicht nur Deutschland, sondern auch diverse andere Länder mit ihren diversen Eigenheiten.
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von XfrogX »

Ist das nicht der Grund warum man bei Sony immer zahlen von seinem pass eingeben muss? Eben damit die eine alterskontrolle haben?
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Rigolax »

XfrogX hat geschrieben: 24. Dez 2020, 16:20 Ist das nicht der Grund warum man bei Sony immer zahlen von seinem pass eingeben muss? Eben damit die eine alterskontrolle haben?
Das dürfte wieder eher auf Ebene der sog. Entwicklungsbeeinträchtigung stattfinden, also USK 16/18 und mindestens äquivalent inhaltlich. Dies ist scharf zu trennen von der Ebene der sog. Jugendgefährdung, zu der auch Hardcore-Pornografie im Sinne des § 184 StGB zählt (wobei man da sogar von schwer jugendgefährdend spricht) und Medien auf dem Index-Listenteil A oder C.

Ein Altersverifikationssystem für sog. geschlossene Benutzergruppen hat jedenfalls tendenziell ganz andere Anforderungen, siehe Link auf Website der KJM weiter oben.

Der GameStar-Artikel wurde übrigens nun etwas korrigiert in Bezug auf die Gültigkeit von JusProg als Jugendschutzlösung (auf Ebene der Entwicklungsbeeinträchtigung). Dabei wurde der Artikel aber auch etwas umgebaut, sodass der Kausalzusammenhang, der da einst aufgebaut wurde, nun nicht mehr vorhanden ist; damit auch einigermaßen fragwürdig doch, dass gemeint wird, dass man erkläre, was es mit den Steam-Sperren auf sich hat. Die vorherigen Sperrungen nach Hinweis der MA HSH wurden jedenfalls bisher nicht gewürdigt, obwohl dies viel naheliegender ist als Erklärung.

Jedenfalls dürfte eine befriedigendere journalistische Aufarbeitung noch etwas auf sich warten lassen, da durch die Feiertage die Institutionen nicht erreichbar sind. Ich weiß aber, dass da schon wer dran ist, also journalistisch.
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Jon Zen
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Re: Store Wars - Steam, Epic Games Store & co

Beitrag von Jon Zen »

Für die Plattform Steam wurde mit dem Winter Sale zahlreiche Optionen eingeführt, um sein eigene Profil weiter zu individualisieren. Man kann jetzt von jedem Profilaussteller eine zweite Box freischalten (über diese Art "Payback Punkte) und jede Box auf weitere Reihen ergänzen. Außerdem gibt es neue Profilrahmen, animierte Miniprofilhintergrüde und noch mehr.
Damit baut Valve seinen Vorsprung gegen die Konkurrenz aus.

Die Individualisierung von Profilen ist vor allem für Multiplayerspieler ein Pluspunkt, besonders für die chinesische Fraktion unter den Spielern, denen dies besonders wichtig ist.
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