IpsilonZ hat geschrieben: ↑27. Dez 2018, 12:45
Ich kauf mir seit Ewigkeiten keine Lootboxen und umschiffe elegant Micro Transactions wenn sie mir begegnen. Und trotzdem verbreiten sie sich immer mehr und schleichen sich sogar in Spiele ein die ich mag. Irgendwie funktioniert das nicht...
Wie gesagt, es fällt mir schwer mich auf die Seite irgendeines shitstormenden "Mobs" zu stellen die verlangen, dass Spiele auf Steam veröffentlicht werden müssen. Ich glaube aber auch nicht, dass reines "einfach nicht kaufen" irgendwie etwas regulieren wird. Der Grund, dass Micro Transactions immer noch viel thematisiert werden und Spieleentwickler das Thema immer noch sehr vorsichtig angehen ist sicher nicht, dass der Markt gezeigt hat, dass es sich nicht auszahlt. Sondern weil solche Praktiken oft heftige Gegenreaktionen auslösen.
Aber klar, es ist ein Fluch und ein Segen mit den Möglichkeiten von Twitter und Co... und oft leider eher ein Fluch. Ändert für mich aber nichts daran, dass ich es in manchen Situationen eben nachvollziehen kann.
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Oh aber die Samorost Spiele (und Machinarium) sind toll! Schönes und schräges artdesign, tolle Musik und merkwürdige Rätsel. N hab ich auch als sehr kurzweilig in Erinnerung.
(ich bin hier aber voll bei deinem Punkt. Wollte nur kurz hervorheben, dass das schöne Adventures sind
)
Machinarium sagt mir sogar was. Aber ich wollte die Qualität ja auch gar nicht in Abrede stellen - nur die "Massenverbreitung" im Vergleich zu heutigen Indiehits.
Zum Rest: Es würde selbstverständlich was bringen. Wenn es genügend Kunden gäbe, die das so sehr stört, dass sie die entsprechenden Produkte konsequent meiden würden. Offensichtlich ist das nicht der Fall - bzw, die böse Interpretation ist da halt, "Es stört zwar viele, aber kaufen tun sie es trotzdem, weil sie glauben, dass sie Spiel XYZ unbedingt haben müssen". Spieler scheinen da als Ganzes irgendwie nicht wirklich "mündig" zu sein - auch bei manchen Spielereihen gibt es (oder gab es zumindest) ja das Phänomen, dass sich die Fans aufgeregt haben, dass sich nie was ändert, es jedes Jahr das gleiche ist - aber gekauft haben sie es dann trotzdem wieder und wieder. Und haben sich vermutlich dann noch gewundert, warum der Hersteller keinen Grund sah, etwas zu ändern.
Wie gesagt - "Anno 1404" hat gezeigt, dass Boykott sehr wohl was bringt. Denn da lag es nun definitiv nicht an der Qualität des Spiels oder zu schlechter Presse, dass das im ersten halben Jahr wie Blei in den Regalen lag.
Ansonsten wird es Spielern nunmal wie allen anderen Gruppen gehen: Da das Medium in der berühmten "Mitte der Gesellschaft" angekommen ist, werden sie sich damit abfinden müssen, dass der Großteil der hergestellten Spiele nicht mehr für sie persönlich geeignet ist, aus welchen Gründen auch immer. Wenn die absolute Mehrheit der Spieler kein Problem mit Lootboxen, zig verschiedenen Installern/Launchern, der berühmten "Casualisierung" hat, dann wird sich daran auch nix ändern. Und ich muss mir eben Ausweichprodukte suchen oder in den sauren Apfel beißen. Das ist aber beileibe kein Spiele-exklusives Thema. Als Kinofan, der mit Superhelden oder Bombastkino generell rein gar nix anfangen kann, dürfte man zur Zeit auch eher schlechte Karten haben.