[Sammelthread] Games in den Medien

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Leonard Zelig
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Leonard Zelig »

"Qualitätsjournalismus". Achtung, Spoiler zu The Last of Us 2. Vielleicht hab ich auch nur die Ironie überlesen.
SpoilerShow
Mein Plan war, nach diesem Spiel ein weiteres auszuprobieren. Es handelt vom Überleben einer jungen Frau in einer von einer Seuche zerstörten, postapokalyptischen Zombie-Welt. Ich dachte, das passt gut in die Zeit. Dann las ich, dass auch dieses Spiel etwas Besonderes macht: Es lässt einen nicht nur in die Haut der Protagonistin schlüpfen, sondern auch in die der vermeintlich bösen Antagonistin – als eine große, interaktive Lektion in Empathie und Perspektivwechsel. Ich habe die Konsole dann einen Monat früher zurückgegeben. Mir wurde einfach klar, dass Gaming eher was für Kinder ist.
https://www.zeit.de/2021/02/gaming-supe ... le-konsole
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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meieiro
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von meieiro »

Leonard Zelig hat geschrieben: 8. Jan 2021, 11:47 "Qualitätsjournalismus". Achtung, Spoiler zu The Last of Us 2. Vielleicht hab ich auch nur die Ironie überlesen.
SpoilerShow
Mein Plan war, nach diesem Spiel ein weiteres auszuprobieren. Es handelt vom Überleben einer jungen Frau in einer von einer Seuche zerstörten, postapokalyptischen Zombie-Welt. Ich dachte, das passt gut in die Zeit. Dann las ich, dass auch dieses Spiel etwas Besonderes macht: Es lässt einen nicht nur in die Haut der Protagonistin schlüpfen, sondern auch in die der vermeintlich bösen Antagonistin – als eine große, interaktive Lektion in Empathie und Perspektivwechsel. Ich habe die Konsole dann einen Monat früher zurückgegeben. Mir wurde einfach klar, dass Gaming eher was für Kinder ist.
https://www.zeit.de/2021/02/gaming-supe ... le-konsole
Was ich mich bei dem Artikel frage: Was soll das?
Ich geh mal davon aus er redet von Red Dead Redemption 2. Und es wirkt auch so, als ob es ihm eigentlich gefallen hat, dann eben noch der zitierte Abschnitt von Last of Us 2 und dann das Fazit, dass Spiele nur für Kinder sind. Aber wie kommt er zu dem Fazit?
Was ist die Aussage des Artikels? Wie kommt man mit so nem Scheiß auf Zeit.de.
Da waren meine Aufsätze in der Schule ja besser. Und ich hab die Lehrerinnen immer bemitleidet, dass sie den Mist lesen mussten
Tal Rusha
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Tal Rusha »

Hä? Ich versteh auch nicht, was mir der Artikel sagen will?

Will der Typ ausdrücken, dass er sich oberflächlich mit einem Hobby beschäftigt hat und bemerkt hat, dass er damit nichts anfangen kann? So what? Ich kauf mir ja auch keinen 10er-Pack Briefmarken in der nächsten Postfiliale, nur um dann zu behaupten, dass ich mit Briefmarkensammeln nichts am Hut hab. Und wenn es so wäre, würde ich keinen Artikel darüber schreiben :lol:

Vermutlich ist das mit den Kinderspielen ironisch gemeint, und der Autor möchte die simplen, einfachen Spiele aus seiner Kindheit zurück? Aber das wäre ja genauso unsinnig, denn diese Spiele gibt es doch nach wie vor? Zieh dir halt keine Horrorspiele rein, wenn du Kinderspiele willst. Ich bin verwirrt :D
DaFrenz
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von DaFrenz »

Der Autor meint wohl eher, dass Themen wie „Gewalt ist schlecht“ und „Rache ist sinnlos“ einem so belesenen Kunstkritiker nur noch ein mitleidiges Lächeln entlocken können.

Zugegebenermaßen sind diese Themen in Literatur und Film schon ziemlich durchexerziert worden. Dennoch ist es eine ziemlich herablassende Haltung von jemandem, der das Medium kaum kennt. Als würde ich meinen Fernseher wieder verkaufen, nachdem ich als ersten Film nen Fast&Furious Streifen geschaut hab.
Sanity Assassin
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Sanity Assassin »

Ich habe mich schon im anderen Thread gefragt, ob das an mir liegt, dass ich den Artikel offenbar völlig anders lese: das ist eine leicht launige Beobachtung, dass Games heute viel komplexer sind als früher, aus Sicht eines Nicht-Spielers.
Klar, wenn man in der Materie drin steckt, bleibt einem als Erkenntnis nur "klar, weiß ich auch", aber dann ist man vielleicht auch nicht die Gruppe, für die so ein Text geschrieben wird. Sehe ehrlich gesagt keinerlei Problem mit dem Text.
Inkognito
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Inkognito »

Wenn man sich ein paar Artikel des Autors ansieht, dann wird sehr schnell klar, dass er mit aktuell populären Spielen und dessen Spielern keine Freude haben wird. Da kann das Medium leider nur verlieren.
Dem muss man mal Stanley Parable, Edith Finch, Papers Please oder Gone Home zu spielen geben.
ZiggyStardust
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von ZiggyStardust »

Sanity Assassin hat geschrieben: 8. Jan 2021, 18:07 Ich habe mich schon im anderen Thread gefragt, ob das an mir liegt, dass ich den Artikel offenbar völlig anders lese: das ist eine leicht launige Beobachtung, dass Games heute viel komplexer sind als früher, aus Sicht eines Nicht-Spielers.
Klar, wenn man in der Materie drin steckt, bleibt einem als Erkenntnis nur "klar, weiß ich auch", aber dann ist man vielleicht auch nicht die Gruppe, für die so ein Text geschrieben wird. Sehe ehrlich gesagt keinerlei Problem mit dem Text.
Die Leser:innen auf Zeit.de scheinen aber auch nicht so ganz zufrieden mit dem Artikel zu sein. Was ist denn die Quintessenz des Artikels? "Ja, die Pandemie sorgt für Langeweile, aber Videospiele sind auch keine Lösung?" Tun sich Erwachsene in anderen Ländern eigentlich auch so schwer damit Spaß mit Spielen wie Super Mario, Crash Bandicoot und Zelda zu haben oder ist das eher ein deutsches Phänomen? Dass The Last of Us 2 keinen Feelgood-Eskapismus bietet und kein launiger Endzeit-Shooter à la Borderlands ist, hätte man auch vorher in Erfahrung bringen können.
Sanity Assassin
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Sanity Assassin »

ZiggyStardust hat geschrieben: 8. Jan 2021, 20:25
Sanity Assassin hat geschrieben: 8. Jan 2021, 18:07 Ich habe mich schon im anderen Thread gefragt, ob das an mir liegt, dass ich den Artikel offenbar völlig anders lese: das ist eine leicht launige Beobachtung, dass Games heute viel komplexer sind als früher, aus Sicht eines Nicht-Spielers.
Klar, wenn man in der Materie drin steckt, bleibt einem als Erkenntnis nur "klar, weiß ich auch", aber dann ist man vielleicht auch nicht die Gruppe, für die so ein Text geschrieben wird. Sehe ehrlich gesagt keinerlei Problem mit dem Text.
Die Leser:innen auf Zeit.de scheinen aber auch nicht so ganz zufrieden mit dem Artikel zu sein. Was ist denn die Quintessenz des Artikels? "Ja, die Pandemie sorgt für Langeweile, aber Videospiele sind auch keine Lösung?" Tun sich Erwachsene in anderen Ländern eigentlich auch so schwer damit Spaß mit Spielen wie Super Mario, Crash Bandicoot und Zelda zu haben oder ist das eher ein deutsches Phänomen? Dass The Last of Us 2 keinen Feelgood-Eskapismus bietet und kein launiger Endzeit-Shooter à la Borderlands ist, hätte man auch vorher in Erfahrung bringen können.
Ich verstehe nicht so ganz, woher die Annahme kommt, so ein Artikel müsse oder wolle irgendeine Aussage über Games an sich treffen. Da beschreibt jemand einfach persönlich sein Spiele-Erleben, und weil es eine Kolumne ist, schreibt er das halbwegs lustig auf. Man muss den Humor natürlich nicht lustig finden, aber die Kommentare à la "der hat Gaming nicht verstanden" gehen halt völlig am Inhalt vorbei.
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Leonard Zelig
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Leonard Zelig »

Der richtige Artikel für Wolfgang (wobei er ihn sicher schon gelesen hat, ist von September):
https://medium.com/curiouserinstitute/a ... 0972548be5
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meieiro
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von meieiro »

Sanity Assassin hat geschrieben: 9. Jan 2021, 00:01
ZiggyStardust hat geschrieben: 8. Jan 2021, 20:25
Sanity Assassin hat geschrieben: 8. Jan 2021, 18:07 Ich habe mich schon im anderen Thread gefragt, ob das an mir liegt, dass ich den Artikel offenbar völlig anders lese: das ist eine leicht launige Beobachtung, dass Games heute viel komplexer sind als früher, aus Sicht eines Nicht-Spielers.
Klar, wenn man in der Materie drin steckt, bleibt einem als Erkenntnis nur "klar, weiß ich auch", aber dann ist man vielleicht auch nicht die Gruppe, für die so ein Text geschrieben wird. Sehe ehrlich gesagt keinerlei Problem mit dem Text.
Die Leser:innen auf Zeit.de scheinen aber auch nicht so ganz zufrieden mit dem Artikel zu sein. Was ist denn die Quintessenz des Artikels? "Ja, die Pandemie sorgt für Langeweile, aber Videospiele sind auch keine Lösung?" Tun sich Erwachsene in anderen Ländern eigentlich auch so schwer damit Spaß mit Spielen wie Super Mario, Crash Bandicoot und Zelda zu haben oder ist das eher ein deutsches Phänomen? Dass The Last of Us 2 keinen Feelgood-Eskapismus bietet und kein launiger Endzeit-Shooter à la Borderlands ist, hätte man auch vorher in Erfahrung bringen können.
Ich verstehe nicht so ganz, woher die Annahme kommt, so ein Artikel müsse oder wolle irgendeine Aussage über Games an sich treffen. Da beschreibt jemand einfach persönlich sein Spiele-Erleben, und weil es eine Kolumne ist, schreibt er das halbwegs lustig auf. Man muss den Humor natürlich nicht lustig finden, aber die Kommentare à la "der hat Gaming nicht verstanden" gehen halt völlig am Inhalt vorbei.
Ja aber meiner Meinung scheitert er daran. Weder weiß jetzt sein persönliches Spiele-Erleben war, noch fand ich das lustig.
Gehen wir mal davon er schreibt es ironisch und seine eingentliche Aussage ist, dass Spiele eben nicht nur was für Kinder sind, sondern mehr. Warum hat er die Konsole dann früher zurückgegeben? Will er lieber Kinderspiele spielen? Sind ihm die Spiele zu komplex.
Er muss ja keine Aussage über Games an sich treffen, aber irgendeine Aussage sollte die Kolumne schon haben. Sonst stelle ich mir die Frage, warum hat er sie überhaupt geschrieben.
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Soulaire
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Soulaire »

Ich verstehe was der Autor sagen möchte. Finds aber nicht witzig, vielleicht einfach ignorieren?!
Sanity Assassin
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Sanity Assassin »

meieiro hat geschrieben: 11. Jan 2021, 12:05
Sanity Assassin hat geschrieben: 9. Jan 2021, 00:01
ZiggyStardust hat geschrieben: 8. Jan 2021, 20:25

Die Leser:innen auf Zeit.de scheinen aber auch nicht so ganz zufrieden mit dem Artikel zu sein. Was ist denn die Quintessenz des Artikels? "Ja, die Pandemie sorgt für Langeweile, aber Videospiele sind auch keine Lösung?" Tun sich Erwachsene in anderen Ländern eigentlich auch so schwer damit Spaß mit Spielen wie Super Mario, Crash Bandicoot und Zelda zu haben oder ist das eher ein deutsches Phänomen? Dass The Last of Us 2 keinen Feelgood-Eskapismus bietet und kein launiger Endzeit-Shooter à la Borderlands ist, hätte man auch vorher in Erfahrung bringen können.
Ich verstehe nicht so ganz, woher die Annahme kommt, so ein Artikel müsse oder wolle irgendeine Aussage über Games an sich treffen. Da beschreibt jemand einfach persönlich sein Spiele-Erleben, und weil es eine Kolumne ist, schreibt er das halbwegs lustig auf. Man muss den Humor natürlich nicht lustig finden, aber die Kommentare à la "der hat Gaming nicht verstanden" gehen halt völlig am Inhalt vorbei.
Ja aber meiner Meinung scheitert er daran. Weder weiß jetzt sein persönliches Spiele-Erleben war, noch fand ich das lustig.
Gehen wir mal davon er schreibt es ironisch und seine eingentliche Aussage ist, dass Spiele eben nicht nur was für Kinder sind, sondern mehr. Warum hat er die Konsole dann früher zurückgegeben? Will er lieber Kinderspiele spielen? Sind ihm die Spiele zu komplex.
Er muss ja keine Aussage über Games an sich treffen, aber irgendeine Aussage sollte die Kolumne schon haben. Sonst stelle ich mir die Frage, warum hat er sie überhaupt geschrieben.
Die Aussage ist, dass moderne Blockbuster-Games sehr komplex sein können und mit den Spielen, an die man als Genre-Nichtkenner vielleicht zuerst denkt, wenn es um Gaming geht, nicht mehr besonders viel gemein haben.
Die Konsole hat er früher zurückgegeben, weil ihm die Spiele angesichts seiner Erwartungshaltung zu kompliziert sind. Die ironische Brechung besteht darin, dass er die Ursache scherzhaft nicht darin verortet, dass ihm die Spiele zu komplex wären, sondern er natürlich viel zu erwachsen sei für Spiele an sich.
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DexterKane
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von DexterKane »

Also, ganz ehrlich?
Wenn ich den heutigen Text des Herrn Giammarco über die neue Expanse Staffel lese, weiß ich, dass ich seine Artikel in Zukunft übergehen kann.

https://www.zeit.de/2021/02/the-expanse ... chwerkraft

Wenn ich das lese, muss ich mich nämlich ernsthaft fragen, ob der Herr die 4(!) Staffeln davor überhaupt gesehen hat, oder ob er sich einfach eine Influenza Zusammenfassung angeguckt hat, um sich danach lang und breit über Allgemeinplätze (Schwerkraft, häßliche Raumschiffe, Gegenschub zum Abbremsen), die nicht nur seit Staffel 1 bereits vorhanden sind, sondern auch alles andere als neu im Genre.

Sorry, solche Szenen gab es schon im 25 Jahre alten Space 2063. Tatsächlich habe ich eher den Eindruck, er kennt außer Star Wars (und der genamedropten Trisolaris Reihe) gar keine andere Science Fiction und versucht dies mit möglichst viel sprachlichem Geschwurbel zu überdecken.

Ich denke also, man kann ihn geflissentlich ignorieren. :)
Relax, it's North-Korea. The nation state equivalent of the short-bus. - Sterling Archer
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Dicker
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Dicker »

So schlimm liest sich der Artikel doch gar nicht. Für eine große Sci Fi Serie ist es doch in der Tat ungewöhnlich so realistisch an das Thema Raumfahrt heranzugehen. Klar gabs da auch schon andere, ich kenne aber keine, die so erfolgreich wie The Expanse ist/war.
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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Andre Peschke »

https://www.spiegel.de/netzwelt/web/twi ... 0174874880

Erneut wird in das „wie in einem Videospiel“-Horn geblasen, diesmal anlässlich live-streaming beim Sturm auf das Kapitol. Ist DLive wirklich bei Gamern irgendwie populär? Ich hätte davon noch nicht gehört und würde erstmal vermuten, das Games auf jeder Livestreamingplattform gut dabei sind, weil sie eben der am einfachsten verfügbare, legale Live-Content sind, bei dem nicht jemandem beim Gärtnern zugesehen werden muss.

Beim Attentat von Halle konnte ich verstehen, woher es kam. Hier war ich überrascht, dass die gleiche Marschrichtung durchklingt. Zumal im weiteren Text keine weitere Bezugnahme erfolgt.

Zitate:
„ Er überträgt seine Taten live, auf der bei Gamern beliebten Streamingplattform DLive – und er lässt sich von seinen Zuschauern mittels InApp-Spenden sogar bezahlen. Gionet, der unter dem Alias »Baked Alaska« Karriere als rechter Netzagitator gemacht hat, streamt rund 20 Minuten lang und feuert seine Zuschauer in der Manier publikumsgeiler Influencer an: »Wir haben jetzt über 10.000 Leute live dabei, los geht's!« Und: »Ich danke allen, die dieses Video teilen.«

Während Gionet und der Mob durch die Flure des Parlamentsgebäudes marodieren, tippen die Zuschauer anfeuernde Botschaften in seinen Chatkanal. »Schmeißt das Fenster ein«, »hängt alle Abgeordneten auf« – wie bei einem Spielestream, wofür DLive vor allem benutzt wird.“


„Die Welt wurde Zeuge der rauschhaften Selbstbespiegelung einer dauerkommunizierenden Menschenmasse auf der Suche nach Klicks und Likes. Trumps Horden in und vor dem Kapitol bildeten eine Sturmtruppe digitaler Freunde, die vergessen hatten, dass sie sich nicht in einem Videospiel befanden, sondern im Sitz des amerikanischen Parlaments, einem Ort, an dem Scheiben real zu Bruch gehen und Menschen wirklich sterben, wenn geschossen wird.“
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Gonas
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Gonas »

Andre Peschke hat geschrieben: 17. Jan 2021, 11:31 https://www.spiegel.de/netzwelt/web/twi ... 0174874880

Erneut wird in das „wie in einem Videospiel“-Horn geblasen, diesmal anlässlich live-streaming beim Sturm auf das Kapitol. Ist DLive wirklich bei Gamern irgendwie populär? Ich hätte davon noch nicht gehört und würde erstmal vermuten, das Games auf jeder Livestreamingplattform gut dabei sind, weil sie eben der am einfachsten verfügbare, legale Live-Content sind, bei dem nicht jemandem beim Gärtnern zugesehen werden muss.
Finde ich auch eigenartig, hier kann man ja nicht mal die Egoshooter Karte ziehen. Mit welchem Spiel wäre das denn vergleichbar?

Ich glaube die Journalisten haben da ein Problem. Die Zuschauer sind ja wirklich Live mit einer Person dabei und feuern diese an, sehen aus ihrer Perspektive, können mitwirken und anfeuern ohne tatsächlich Konsequenzen zu erleben. Für die Zuschauer kann das tatsächlich quasi gerade eine 'fiktive' Allmachtsfantasie sein. Also wie in einem Videospiel.

Das Problem ist aber da glaube ich weniger das Videospiel, sondern, dass wir sonst bisher nichts haben mit dem man diese Perspektive vergleichen kann.
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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Andre Peschke »

Gonas hat geschrieben: 17. Jan 2021, 11:43 Ich glaube die Journalisten haben da ein Problem. Die Zuschauer sind ja wirklich Live mit einer Person dabei und feuern diese an, sehen aus ihrer Perspektive, können mitwirken und anfeuern ohne tatsächlich Konsequenzen zu erleben. Für die Zuschauer kann das tatsächlich quasi gerade eine 'fiktive' Allmachtsfantasie sein. Also wie in einem Videospiel.

Das Problem ist aber da glaube ich weniger das Videospiel, sondern, dass wir sonst bisher nichts haben mit dem man diese Perspektive vergleichen kann.
Das ist ein kluger Gedanke: Weil interaktives Fernsehen immer ein Experiment geblieben ist, wird weiter mit dem einzig bekannten interaktiven Medium verglichen, obwohl wir es mit interaktivem Live-TV zu tun haben.

André
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Textsortenlinguistik
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Das kann doch auch daran liegen, dass sich Live-TV mit Einbindung des Publikums und Spenden fast ausschließlich (Filterblase?) auf populären Gaming-Plattformen wie Twitch und YouTube abspielt, in meiner subjektiven Sicht auch aus der Livestreaming-Szene der Videospiele erwachsen ist.

Ich bin aber auch seit 10 Jahren nicht mehr auf Facebook und ähnlichen Netzwerken unterwegs, daher kann ich nicht einschätzen, welche Rolle das Livestreaming dort spielt (s. Filterblase).
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Gonas
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Gonas »

Textsortenlinguistik hat geschrieben: 17. Jan 2021, 12:44 Das kann doch auch daran liegen, dass sich Live-TV mit Einbindung des Publikums und Spenden fast ausschließlich (Filterblase?) auf populären Gaming-Plattformen wie Twitch und YouTube abspielt, in meiner subjektiven Sicht auch aus der Livestreaming-Szene der Videospiele erwachsen ist.

Ich bin aber auch seit 10 Jahren nicht mehr auf Facebook und ähnlichen Netzwerken unterwegs, daher kann ich nicht einschätzen, welche Rolle das Livestreaming dort spielt (s. Filterblase).
Eine sehr geringe, zumindest auch aus meiner Perspektive. Facebook und ähnliche Netzwerke werden zwar auch für Livestreams genutzt, aber eher von Künstlern, also z.B. Musikern, besonders jetzt zu Corona.

Das man Livestreams, also quasi interaktives TV, und Videospiele verknüpft ist irgendwo verständlich. Sie gehören immer noch stark zusammen, aber es sind halt trotzdem andere Medien.
Das wäre doch eigentlich mal ein interessantes Thema für einen Podcast mit einem Medienwissenschaftler oder so?
Rigolax
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Re: [Sammelthread] Games in den Medien

Beitrag von Rigolax »

https://www.tagesspiegel.de/politik/kam ... 28528.html "Derzeit sind zwei in Rechtsextremistenkreisen programmierte Shooterspiele im Umlauf, in denen unter anderem eine Figur abgeknallt werden soll, die mir frappierend ähnlich sieht." Das "mir" in dem Artikel ist der Autor/Journalist Hasnain Kazim.
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