ich habe das Glück, einen Alpha-Key zu Torchlight Frontiers bekommen zu haben. Ich selbst habe sehr begeistert Torchlight und Torchlight 2 gespielt und freue mich entsprechend sehr auf den neuen Ableger. Da ich nun übers Wochenende an der zweiten Alpha teilnehmen darf, habe ich mir gedacht, dass sich einige von euch vielleicht auch für das Spiel interessieren und vielleicht ein paar Eindrücke zum Spiel haben wollen.
Und genau damit möchte ich euch an dieser Stelle versorgen.
Link zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=gKtkt71oMLU
Gameplay/Klassen:
Derzeit sind zwei Klassen verfügbar, zum einen der Dusk-Mage und der Forged. Beim Dusk-Mage kann man derzeit nur zwischen Mann und Frau wählen, andere Anpassungsmöglichkeiten gibt es nicht. Der Forged, ein Roboter, ist nicht anpassbar. Ebenso wie in den alten Teilen, kann man sich auch wieder ein Pet mitnehmen. Davon gibt es im Moment drei in verschiedenen Farben zur Auswahl: Hund, Alpaka und Eule.
Ich habe mich für einen Forged entschieden und werde von einer kleinen Eule begleitet. Der Forged selbst spielt sich durchaus interessant, denn im Gegensatz zu anderen Hack n'slay spielen hat diese Klasse eine Meter-Management, das in zwei Richtungen gedeckelt ist. Wenn man grundlegende Spezialangriffe ausführt, wie eine Art Wirbelangriff oder einen Dauerfeuer, baut man Heat auf. Hat man hier das Maxium an Heat erreicht, kann man die genannten Spezialangriffe nicht mehr nutzen, dafür kann man dann allerdings verschiedene Feuerangriffe nutzen, die ohne Heat nicht funktionieren würden. Tut man dies, so sinkt der Heat-Wert wieder auf Null. Die ursprünglichen Spezialangriffe werden damit wieder anwendbar, die Feuerangriffe, welche einen hohen Umgebungsschaden haben, fallen dann wieder weg, bis man wieder genügend Heat aufgebaut hat.
Dieses Meter-Management und die daraus resultierende Abwechslung machen mir persönlich viel Spaß.
Allerdings kämpft man ja nicht allein, sondern vor allem gegen verschiedene Gegnertypen. Hier bin ich momentan allerdings etwas unzufrieden, da gerade in den Anfangsarealen fast nur der gleiche Gegnertyp Goblin auf einen wartet. Er ist klein, in der Überzahl und fällt um wie Gras in Zelda. Es dauert mir persönlich zu lange, bis es hier mehr Variation gibt. Allerdings gilt die Variation nicht nur für Gegnertypen und deren Vorgehen, sondern auch für deren KI bzw. Vorgehensweise. Denn aktuell stürmen die meisten Gegner einfach nur auf den Spieler ein und lassen sich dann mit mehr oder weniger Mühe totklicken. In Torchlight 2 haben sich die Gegner auch positioniert und haben verschiedene Fähigkeiten genutzt, um den Spieler in Gefahr zu bringen. Das fehlt mir hier noch. Ich habe bisher keine Fähigkeiten gesehen, die Zustände wie Knockback auslösen, keine zielsuchenden Geschosse oder dergleichen. Bisher ist es einfach die Masse an Gegnern, die uns überwältigen soll, und manchmal klappt das auch. Bei einer Art Goblin Schamanen treten dann natürlich auch Fähigkeiten auf wie Goblins wiederbeleben, aber das ist auch wieder nur Masse, nicht mehr. Feuerzauber habe ich auch schon sehen dürfen, allerdings sehen die, von der visuellen Ausgestaltung her, schon etwas armselig aus.
Interessant sind aber dafür ein paar neue Ansätze bei Champion-Kreaturen, denn hier gibt es teilweise sogenannte Packs, die aus mehreren Champions bestehen und stärker werden, je weniger von ihrer Gruppe leben. Weitere Besonderheiten neben regenerierender Lebensenergie und Immunitäten gibt es hier aber auch.
Neben dem Hack n' Slay Gameplay gibt es aber noch eine Art Aufbau-Modus. Denn jeder Spieler hat sein eigenes Fort und kann in der Wildnis Rohstoffe sammeln, um dekorative oder gameplay-relevante Gebäude zu bauen. Letztere braucht man zum Beispiel um seinen Charakter upzugraden und zu skillen. Denn das Skillen funktioniert nicht über ein immer griffbereites Menü, sondern nur im eigenen Fort. Dort muss man zum entsprechenden Gebäude gehen und seine Skillpunkte investieren, die man durch das Schlachten von Gegnern und dem Absolvieren von Quests erhält. Die Skillpunkte sind auch relevant, weil es keine dauerhaften Charakterstufen mehr gibt. Man muss für jedes Biom/Gebiet Skillpunkte investieren, um die jeweilige Ausrüstung nutzen zu können. Wenn ich also eine Rüstung mit Level 5 aus dem Goblin-Gebiet nutzen möchte, muss ich das fünfte Level für Rüstungsteile aus diesem Gebiet mit Skillpunkten freischalten. Bin ich in einem neuen Gebiet, muss ich erstmal Punkte für die Ausrüstung aus diesem Gebiet investieren, ehe ich sie nutzen darf.
Die einzigen Dinge, die wirklich leveln, sind sogenannte Relic-Waffen, die durch Nutzung stärker werden, und nur für begrenzte einsetzbar sind.
Gebiete/Umgebungen:
Während die Gebiete in Torchlight 2 trotz Random-Generator noch relativ organisch erschienen mit Höhenunterschieden, mal schmalen, mal breiten Gängen/Wegen oder Flüssen und Seen, die das Terrain durchbrochen haben, erscheint mir die Welt in Torchlight Frontiers noch etwas stark nach Baukasten. Die Maps bestehen hauptsächlich aus quadratischen Einzelbereichen/Grundflächen, die durch Verbindungsstücke miteinander verbunden sind. Diese Zonen sind sich derzeit noch sehr ähnlich und haben eben diese Dinge, die ich an der Gebietsgestaltung von Torchlight 2 so zu schätzen wusste, leider nicht mehr. Das stört mich persönlich, weil diese, für mich langweilige, Map-Gestaltung schon meiner größter Kritikpunkt an Diablo 2 war und meiner Spielspaß deutlich reduziert. Dungeons gibt es auch, nur die sind ähnlich aufgebaut, wie die Oberfläche. Groß, eben in der Fläche, wenige Gegnertypen ... also langweilig, für mich.
Trotzdem: Das Gameplay macht mir Spaß, die Klassen sind interessant, ich mag den Grafikstil und es ist ne Alpha (Interface überzeugt auch noch nicht ganz).
Ich denke also trotz meiner Negativität am Ende, dass wir uns auf das Spiel freuen können und wichtig: Ich spreche von den ersten 2-3 Stunden meiner Gameplay-Erfahrung.
Entscheidend wird hier sicher auch werden, wie sie die Flexibilität und Langzeitmotivation gestalten. Finde darin z.B. Path Of Exile großartig...
