Bandersnatch auf Netflix

[ragdel]

Schöne Wertschätzung.

Was mir aufgefallen ist zu der ersten Entscheidung, die ihr so etwas als Tutorial Entscheidung abgetan habt.
Die ist auch dazu da, um zu erklären, dass das „zurückspulen“ auch die Dialoge ändert. Da nachdem du das Jobangebote annimmst und zurückspulst sich einige Dialoge ändern. Das passiert häufiger.

[HerrReineke]

Netflix wird übrigens gerade vom Rechteinhaber der "Choose Your Own Adventure" Bücher wegen (angeblicher) Verletzung von Markenrechten und Wettbewerbsrecht verklagt [Bericht bei TechCrunch - Die Klageschrift]

[Joschel]

Habe mir gestern vor der Podcast-Folge noch schnell Bandersnatch angeschaut. Oje, ich bin von ‚The Pod‘ so beeinflusst!

Mir haben viele Sequenzen gut gefallen. Da ich eher die unerwarteten Pfade benutzt habe, kam der erste Abspann dann nach etwa einer Stunde. Das Ausprobieren hat aber schon Spaß gemacht und zum Teil zu absurden Enden geführt.

Die Auswahlmöglichkeiten sind ja nun wirklich nichts Neues. Schon vor ca. 15 Jahren hatte ich mal eine Final Destination-DVD, mit der man auch etwas Einfluss nehmen konnte. Mein 8-jähriger Sohn hat mir heute Morgen erzählt, dass dies bei dem Gestiefelten Kater wohl auch möglich ist.

Bandersnatch macht das aber schon erheblich besser. Auf jeden Fall sehenswert und wie Jochen schon sagt: Man kann kann sich prima drüber unterhalten.

[philoponus]

Bin ich der Einzige, der beim zweiten Versuch technische Probleme hatte?

Beim ersten "Restart" kamen überhaupt keine Entscheidungen mehr. Auch nicht als ich es mit einem anderen Gerät noch einmal versuchte. Ich habe dann ein neues Profil angelegt. Damit hat es eine Zeitlang funktioniert, aber nach vier oder fünf Entscheidungen war damit schon wieder Schluss: Bekam meine Auswahl mehr präsentiert und es wurde immer irgendeine ohne mein Zutun genommen.

[cL0NcK]

Schöne Wertschätzung! Und zu Andres Kommentar zu Black Mirror: Gib dem nochmal ne Chance. Die erste Folge ist bizarrerweise ein ganz ungünstiger Einstieg in die Serie, weshalb die Freundin, die mir das damals gezeigt hat, mit mir ganz bewusst mit der zweiten Folge eingestiegen ist

[Merbatur]

Wenn ich mich richtig erinnere, war früher die Folge Fifteen Million merits die erste folge, was ich auchas einen viel besseren Einstieg empfinde . Netflix hat nachträglich die Reihenfolg aus Marketinggründen geändert.

[Metalveteran]

Ich hab mir das jetzt auch mal gegeben. Hat ~3 Stunden gedauert, meistens weil ich in einer Sackgasse gelandet bin oder mir der weitere Verlauf nicht gefallen hat.

Ich finde schon, das man sich das mal geben sollte. Den Einspieler mit "Ne, nix da Fenster, jetzt kommt ne Action-Szene!" fand ich großartig

Ich habe bisher noch keine Folge von Black Mirror gesehen. Das war quasi die Entjungferung

Diese Grafik ist ziemlich klasse, da sieht man alle möglichen Verzweigungen. Hut ab für den der sie gemacht hat. Vorsicht, Spoiler! https://external-preview.redd.it/3YAutm ... 3b71a1c6e5

Nur ein bisschen Off-Topic, und sicherlich bekannt: The Horribly Slow Murderer with the Extremely Inefficient Weapon inkl. Fortsetzungen. Da gibt es auch einen interaktiven Film zu: SAVE JACK Zwar lange nicht so interaktiv, aber weitaus unterhaltsamer - find ich.

[54gzwhj9z703]

Zum Thema "Schleichwerbung auf Netflix" hat Walulis ein Video produziert. https://www.youtube.com/watch?v=w4qcADRcJP0

[Rick Wertz]

Nachdem The Pod jetzt auch Netflix-Reviews veröffentlicht, wollte ich fragen, wann die Wertschätzung zu Bird Box kommt?

[Soulaire]

Nachdem The Pod jetzt auch Netflix-Reviews veröffentlicht, wollte ich fragen, wann die Wertschätzung zu Bird Box kommt?

kein Gaming-Bezug

[toxic_garden]

Diese Grafik ist ziemlich klasse, da sieht man alle möglichen Verzweigungen. Hut ab für den der sie gemacht hat. Vorsicht, Spoiler! https://external-preview.redd.it/3YAutm ... 3b71a1c6e5

Wow. Also ich wusste ja schon, dass

SpoilerShow

die Entscheidung über die Frühstücksflocken oder die Musik angeblich eine andere Abzweigung bieten, aber dass die SO intensiv ausfällt, ist krass. Das meinte Jochen also mit "man kann die Tragweite seiner Entscheidungen sowieso nicht abschätzen"

[DexterKane]

*tschuka-tschuka-tschuka-tschuka*

Achtung! Achtung! Auf Gleis 4 trifft der Railroading Express ein.

Hab Bandersnatch gestern auch mal geguckt, und mein Fazit wäre da eher: „Hätt ich stattdessen mal zwei Folgen Frontier oder Travellers geguckt.“

Wie Jochen schon richtig sagte, hat Bandersnatch einige clevere Ideen, da es mit diesen aber nichts macht, finde ich das Gesamterlebnis höchst unbefriedigend.
Dann das ganze Railroading! Wenn ihr mir eine „Entscheidung“ gebt, wo eine von beiden (meistens die „logische“) im unmittelbaren game over endet, dann brauche ich keine „Entscheidungen“.

Unterm Strich für mich leider Zeitverschwendung, mit „The infectious Madness of Doctor Decker“ und „Contradiction“ (In der FMV Folge vorgestellt) hatte ich DEUTLICH mehr Spaß.
Gut, die waren nicht kostenlos, aber da sag ich getreu nach rheinischem Motto: „Wat nüscht kost, is och nix!“

[Heretic]

Wow. Also ich wusste ja schon, dass

SpoilerShow

die Entscheidung über die Frühstücksflocken oder die Musik angeblich eine andere Abzweigung bieten, aber dass die SO intensiv ausfällt, ist krass. Das meinte Jochen also mit "man kann die Tragweite seiner Entscheidungen sowieso nicht abschätzen"

Wobei ich zu behaupten wage, dass diese Entscheidung auch im wahren Leben keine weitreichenden Konsequenzen nach sich ziehen dürfte, sondern sich höchstens auf den Zeitpunkt des nächsten WC-Besuchs auswirken könnte.

[Darkcloud]

Wow. Also ich wusste ja schon, dass

SpoilerShow

die Entscheidung über die Frühstücksflocken oder die Musik angeblich eine andere Abzweigung bieten, aber dass die SO intensiv ausfällt, ist krass. Das meinte Jochen also mit "man kann die Tragweite seiner Entscheidungen sowieso nicht abschätzen"

Wobei ich zu behaupten wage, dass diese Entscheidung auch im wahren Leben keine weitreichenden Konsequenzen nach sich ziehen dürfte, sondern sich höchstens auf den Zeitpunkt des nächsten WC-Besuchs auswirken könnte.

Und da du von den einen Flocken hart Dünnpfiff bekommen hast und dir dadurch dein Zug vor der Nase weggefahren ist, welcher dann entgleist ist bist du am ende des Tages noch am Leben und wärst bei der anderen Wahl tot gewesen.

[olipool]

Naja aber da könnte man ja auch mal drüber nachdenken, wie es oben bereits ein Hörer feststellte, dass unsere Entscheidungen eben auch meist keine epischen Unterschiede hervorbringen. Man entscheidet eben morgens über sein Frühstück und fertig. Aber ich glaube, der Grund für das Vorhandensein dieser trivialen Entscheidung ist ganz einfach, den Zuschauer abzuholen. Der Normalgucker hat doch gar kein großes Konzept von interaktivem Film (jaaa, weit aus dem Fenster gelehnt) und muss erstmal schnallen, was da geht und wie das geht und soll dann staunen, dass ja die Szene jetzt genauso weitergeht, wie er wollte. Das ist so eine instant gratification. Und eben ein Mini-Tutorial.

[bluttrinker13]

Dann das ganze Railroading! Wenn ihr mir eine „Entscheidung“ gebt, wo eine von beiden (meistens die „logische“) im unmittelbaren game over endet, dann brauche ich keine „Entscheidungen“.

Das Railroading ist, gerade im Kontext das es sich um BM handelt, meines Erachtens volle Absicht. Das sieht man imo sehr gut bei einer der ersten dieser Gelegenheiten:

SpoilerShow

Bei der Entscheidung ob er JA oder NEIN dazu sagt das Spiel zu machen, ist die offensichtliche Antwort natürlich das Ja, was auch die Mehrheit wählen wird. Jedoch endet es dann sehr schnell im ersten Try Again. Damit zwinkert BM dir zu und zeigt dir imo schon, dass sie hier die Regeln verkehrt werden und gerade die weniger offensichtlichen Antworten zu interessanten Entwicklungen führen. Genial parodiert wird das dann noch durch die Szene die kommt, wenn du die Entscheidung ein zweites Mal triffst und Nein wählst. Du siehst, er will JA sagen, sagt aber Nein (weil du es im oktroyierst), ist auch sofort selber verdutzt, ebenso wie alle anderen. Awkward-geile Szene. Nächstes Zwinkern von BM: guck mal du triffst nicht "seine" Entscheidungen, du kontrollierst ihn extern! Was später ja wieder aufgegriffen wird. Fand ich persönlich sehr amüsant.

Es kann somit als Parodie der Entscheidungsfreiheit in Computerspielen verstanden werden, die oft auch nur reine Makulatur ist bzw. meist nur ein illusorisches Kontrollbedürfnis des Spielers bedient.
(Das es dich dadurch nicht unterhalten hat, ist dir natürlich unbenommen und schade.)

Zum Thema freien Willen und Kontrolle hatte ich bereits weiter oben was geschrieben. Das kommt auch noch dazu.

[DexterKane]

SpoilerShow

Ok, so hatte ich das tatsächlich noch nicht betrachtet.
Das kann man durchaus so sehen, aber allein das ist mir als Prämisse zu dünn für 2 ½ Stunden „Film“.
Selbst wenn ich jetzt die zweite Ebene mit reinbringe, dass ich als „Entscheider“ ja auch keinerlei Wahl habe, schließlich muss ich ja die eine Sache drücken, die mich weiter führt.

Gerade weil man dadurch den Reiz, den ein „choose your own adventure“ Film sonst hätte, kaputt macht.

[\spoiler]

[limericks]

Hab mich sehr über die Wertschätzung gefreut

Mir hat Bandersnatch gut gefallen, in dieser Produktionsqualität gabs das halt noch nicht. Im Vergleich mit anderen Black Mirror Folgen (hab erst letzte Woche alle nachgeholt) ist die Erzählung nicht die beste, ich hab das Gefühl dass das aber vorrangig dem Format geschuldet ist.

Die Stärken liegen nämlich in den miteinander verwobenen Ebenen, der vorherrschenden Meta Thematik und gelegentlich auch dem Brechen der vierten Wand, und das funktioniert nur weil man eben diese Entscheidungsfreiheit hat. Bandersnatch funktioniert vorrangig als Experiment, weniger als Film oder Serienepisode.

Jemand anderes mag das sicher als prätentiös ansehen, kann ich auch verstehen, ich bin aber durchaus jemand, der viel Spaß daran hat sich von sowas "nur" intellektuell anteasern zu lassen, ohne dass am Ende eine eindeutige Aussage darunter stehen müsste.

Und wenn jemand versucht, ALLE Möglichkeiten "freizuspielen", weil er von Spielen darauf konditioniert wurde, wundert es mich nicht dass derjenige von Bandersnatch gelangweilt ist

Man hat übrigens an den Enden, also bei der Szene wo vorgeschlagen wird zu den Credits zu wechseln, mehrmals die Möglichkeit, zurückzuspulen, und das sollte man auch nutzen weils aus meiner Sicht für das Erlebnis unerlässlich ist.
Irgendwann hatte ich dann ein "definitives" Ende - also mit Credits, wo ich auch nicht mehr die Möglichkeit hatte zurückzuspulen. Ist das ein fixer Punkt? Kommt der, wenn ich bestimmte Szenen "erledigt" habe? Ich hätte da gern noch ein paar Wege verfolgt, aber das war dann nicht mehr möglich ohne das gesamte Erlebnis neu zu starten.

[ragdel]

Irgendwann hatte ich dann ein "definitives" Ende - also mit Credits, wo ich auch nicht mehr die Möglichkeit hatte zurückzuspulen. Ist das ein fixer Punkt? Kommt der, wenn ich bestimmte Szenen "erledigt" habe? Ich hätte da gern noch ein paar Wege verfolgt, aber das war dann nicht mehr möglich ohne das gesamte Erlebnis neu zu starten.

Das kommt nach 90 Minuten. Beim nächsten Ende kommen dann die Credits.

[JayTheKay]

Die Stärken liegen nämlich in den miteinander verwobenen Ebenen, der vorherrschenden Meta Thematik und gelegentlich auch dem Brechen der vierten Wand, und das funktioniert nur weil man eben diese Entscheidungsfreiheit hat. Bandersnatch funktioniert vorrangig als Experiment, weniger als Film oder Serienepisode.

Genau das.

Das große Problem bei dieser Art verzweigter Handlung ist ja, dass der Produktionsaufwand theoretisch mit jeder Entscheidungsmöglichkeit exponentiell wächst, da man für jede Option ja etwas produzieren muss. Deswegen gibt es auch in Bandersnatch nur wenige große Handlungszweige, viele Entscheidungen haben entweder gar keine Auswirkung oder führen ziemlich direkt zu einem Ende bzw. Neuversuch.

Was Bandersnatch hier außergewöhnlich gut macht, ist diese Limitierung durch die sehr clevere Nutzung mehrerer Meta-Ebenen und den Fokus auf das Thema "Freier Wille" einerseits zu kaschieren und andererseits sogar damit zu spielen ("freier Wille ist eine Illusion"). Das macht für mich die Story inhaltlich durchaus interessant. Ich glaube besser hätte man das "GamePlay" mit dem Inhalt kaum verknüpfen können.

Leider war ich beim anschauen trotzdem schnell etwas genervt von den wenigen wirklichen Entscheidungen, die nicht direkt zu einem Ende führen. Diese Illusion einer weit verzweigten Handlung hat dadurch für mich nicht wirklich funktioniert. Auf Grund der hohen Produktionsqualität und den vielen Bedeutungsebenen in der Handlung hatte ich trotzdem meinen Spaß damit.