Activision und Bungie beenden ihre Zusammenarbeit

[mausdoadschmatza]

Activision und Bungie haben mitteilt, dass die beiden Firmen ihre Zusammenarbeit beenden. Dabei darf Bungie die Marke Destiny behalten und scheint auch gewillt zu sein, daran weiterzuarbeiten.

Sofern man nicht in den ursprünglichen Verträgen entsprechende Klauseln hatte, muss aus Activision Sicht Destiny ja richtig gefloppt sein, sonst hätte man die Marke wohl kaum aufgegeben. Nach allem, was in den letzten Jahren zu lesen war, sind in die Marke zwischen 500 Mio und knapp 1 Mia. Dollar investiert worden, das so aufzugeben ist interessant.

Es bleibt spannend, ob Bungie es schafft mit dieser einen Marke erfolgreich zu sein, auch, wenn sie anscheinend noch an anderen Projekten arbeiten. Wenn man u.a. die Berichte von Jason Schreier liest, dann hat Bungie in seinen Destiny Phasen wahnsinnig viel Geld in seinen Budgets verbrannt, während sie unter Microsofts Ägide anscheinend noch eine relativ gutes Producing hatten. Woher möchte Bungie das Geld für ein eventuelles Destiny 3 bekommen, sofern man nicht voll auf ein Servicegame setzt?

Da der Trend der großen Publisher ja eher hin zu internen Studios und Eigenmarken geht, ist die Auswahl an potentiellen Partner, die so ein Budget riskieren wollen eher gering, wenn man mal von Tencent und Co absieht. Eventuell könnte Warner hier aktiv werden, die bei IO Interactive und Hitman 2 eine ähnliche Konstellation hatten, wenn auch mit einem deutlich niedrigeren Budget. Vielleicht kehr man ja doch zu Microsoft zurück, ich würde einmal vermuten, dass die nicht abgeneigt wären.

http://www.4players.de/4players.php/spi ... ckler.html
https://www.bungie.net/de/Explore/Detail/News/47569

[Desotho]

Vor allem da EA und Ubisoft dem Destiny Modell ja immer noch fleissig nacheifern.

[imanzuel]

Glaube nicht, dass Destiny (2) auch nur ansatzweise gefloppt ist. Das Activision mit den Verkäufen von Forsaken nicht zufrieden war ist ja bekannt, aber einem Aktien-Unternehmen ist man ja schon unzufrieden, wenn sich ein Spiel "nur" 15 Mio. mal verkauft, anstelle wie der Vorgänger 20 Mio. Einheiten.

(Activision said Destiny sold more than $325 million in its first five days...)
(and that Destiny 2 had already outsold its predecessor, in terms of units sold...)

Hört sich für mich alles andere als ein Flop an, eher als eine Goldgrube.

Denke der Split könnte doch auch mit den 10 Jahres-Deal zusammenhängen, soweit ich weiß war der 2010 gestartet, ergo 2020 eh am Ende gewesen. Vermutlich auch das Jahr, wo man Destiny 3 angepeilt hätte. Da macht man nur Sinn, dass jetzt zu beenden, bzw. Destiny 2 zu einem arbeitsmäßig vernünftiges Ende zu führen.

Bin aber gespannt wie es mit Destiny und vor allem Bungie weitergeht. So ganz unabhängig sind die ja nicht, haben doch auch einen 100 Mio. Dollar Deal mit NetEase gemacht, für ein weiteres Spiel. Und ich bezweifle, dass die den Betrieb mit 700 Leute aufrecht halten können, ohne externe Quellen. Tencent bzw. Epic juckt es da schon in den Fingern, aber wenn sich Bungie zum 3. Mal so eine Firma antun möchte... nur zu. Aber Bungie sollte sich bewusst sein, bei einem möglichen Destiny 3 gibt es nur eine Firma, die dafür Schuld wenn es wieder Müll ist oder mit Microtransaktion vollgestopft ist: Nämlich Bungie. Und wenn man die Entwicklung von Destiny insgesamt beobachtet, habe ich da so meine Zweifel ob Bungie nicht doch mittlerweile nur gehobener Durchschnitt produziert.

[Andre Peschke]

Nach allem, was in den letzten Jahren zu lesen war, sind in die Marke zwischen 500 Mio und knapp 1 Mia. Dollar investiert worden, das so aufzugeben ist interessant.

Vermutlich war das von Anfang an der Deal den sich Bungie nach der Trennung von Microsoft ausgeboten hat: Nochmal 10 Jahre Verpflichten, dann mit einer eigenen Marke in die Freiheit entlassen werden. Nie und nimmer hat Activision die Marke einfach mal hergeschenkt.

Andre

[Dr. Zoidberg [np]]

In der aktuellen Lage würde es mich ja weder wundern, wenn sie übernächste Woche ankündigen, dass Destiny: The Reboot exklusiv im Epic Store erscheint, noch wenn THQ Nordic ankündigen würde, Bungie gekauft zu haben

[Dr. Zoidberg [np]]

Vermutlich war das von Anfang an der Deal den sich Bungie nach der Trennung von Microsoft ausgeboten hat: Nochmal 10 Jahre Verpflichten, dann mit einer eigenen Marke in die Freiheit entlassen werden. Nie und nimmer hat Activision die Marke einfach mal hergeschenkt.

Andre

Hab irgendwo vorhin schon gelesen, dass das so im Vertrag geregelt war

[Sebastian Solidwork]

Ich frage mich ob Bungie ein klassisches Spiel (wie die alten Halos) überhaupt noch produzieren kann. Ober ihre Produktionsstrukturen jetzt voll auf GaaS ausgelegt sind und wir nur noch andere Varianten von Destiny sehen werden. Falls sie nicht daran kaputt gehen.

[Andre Peschke]

Ich frage mich ob Bungie ein klassisches Spiel (wie die alten Halos) überhaupt noch produzieren kann. Ober ihre Produktionsstrukturen jetzt voll auf GaaS ausgelegt sind und wir nur noch andere Varianten von Destiny sehen werden. Falls sie nicht daran kaputt gehen.

Falls sie nicht massiv Mitarbeiter abbauen, ist das Studio inzwischen viel zu groß, um sich klassische Titel ohne fortlaufende Monetarisierung zu leisten.

Andre

[Sebastian Solidwork]

Danke für die Einschätzung, dass war meinen Vermutung/Befürchtung.

[HerrReineke]

In der aktuellen Lage würde es mich ja weder wundern, wenn sie übernächste Woche ankündigen, dass Destiny: The Reboot exklusiv im Epic Store erscheint, noch wenn THQ Nordic ankündigen würde, Bungie gekauft zu haben

Letzteres war auch mein erster Gedanke

Aber das erklärt dann vielleicht noch mehr warum Activision mit dem Verkäufen der Erweiterung "Forsaken" bei Teil 2 unzufrieden war - wenn die den longtail absehbar nicht komplett mitnehmen können und für die sich die Zusammenarbeit kurzfristiger rentieren muss.

[Dr. Zoidberg [np]]

Gemessen an der Jason Schreier Aussage "At today's meeting announcing the news, Bungie staff cheered loudly. Can't over-emphasize how happy they are not just to get away from Activision, but to have a game that they now own completely." sowie dem dazugehörigen Kotaku Artikel glaube ich, dass da vor allem Bungie die unzufriedenen waren.

[Rince81]

Ist ein unabhängiges Studio in der Größe überhaupt alleine Lebensfähig?

[HerrReineke]

Gemessen an der Jason Schreier Aussage "At today's meeting announcing the news, Bungie staff cheered loudly. Can't over-emphasize how happy they are not just to get away from Activision, but to have a game that they now own completely." sowie dem dazugehörigen Kotaku Artikel glaube ich, dass da vor allem Bungie die unzufriedenen waren.

Wie gesagt, mir ging es nur darum, dass Activision ja scheinbar mit den Verkaufszahlen (Edit: Der Erweiterung "Forsaken" zu Destiny 2) nicht zufrieden war (siehe S. 8 in dem Earnings Call zum 3. Quartal 2018: "though the latter [D2:Forsaken] underperformed expectations". Wenn die auch nur noch wenige Monate Zeit hatten zu diesem Zeitpunkt um die Ausgaben, die sie ja in die Entwicklung gerade auch des Addons gesteckt haben, wieder reinzuholen, dann versteht man vllt sogar eher, warum sie unzufrieden waren: Es musste schnell gut performen, damit es sich lohnt.

Wenig überraschend war Bungie auch damals schon hoch zufriedem mit dem Addon.

Dass die Leute bei Bungie persönlich mit der Zusammenarbeit scheinbar extrem unglücklich waren ist ja nochmal eine andere Sache.

[Soulaire]

da bin ich mal gespannt. Ich traue Bungie auch ohne Activision nicht sonderlich viel zu.
Gameplay ist gut, aber auch sehr eintönig. Da wird sich auch bei einem möglichen Destiny 3 nicht allzu viel tun.

[Dr. Zoidberg [np]]

da bin ich mal gespannt. Ich traue Bungie auch ohne Activision nicht sonderlich viel zu.
Gameplay ist gut, aber auch sehr eintönig. Da wird sich auch bei einem möglichen Destiny 3 nicht allzu viel tun.

Ich bin vor allem gespannt, ob es Bungie nach 18 Jahren nichts anderem endlich mal schafft ein Spiel zu veröffentlichen, das nicht generischer Sci-Fi-Crap ist.

[Dr. Zoidberg [np]]

Wie gesagt, mir ging es nur darum, dass Activision ja scheinbar mit den Verkaufszahlen nicht zufrieden war (siehe S. 8 in dem Earnings Call zum 3. Quartal 2018: "though the latter [D2:Forsaken] underperformed expectations". Wenn die auch nur noch wenige Monate Zeit hatten zu diesem Zeitpunkt um die Ausgaben, die sie ja in die Entwicklung gerade auch des Addons gesteckt haben, wieder reinzuholen, dann versteht man vllt sogar eher, warum sie unzufrieden waren: Es musste schnell gut performen, damit es sich lohnt.

Wenig überraschend war Bungie auch damals schon hoch zufriedem mit dem Addon.

Dass die Leute bei Bungie persönlich mit der Zusammenarbeit scheinbar extrem unglücklich waren ist ja nochmal eine andere Sache.

Eine einzelne Aussage aus einem Quartalsbericht würde ich jetzt noch nicht für einen Trend heranziehen. Waren sie denn in den Quartalen davor und mit dem ersten Destiny auch so unzufrieden?

[Andre Peschke]

Ist ein unabhängiges Studio in der Größe überhaupt alleine Lebensfähig?

Bungie hat ja bereits $$$ von Netease eingesammelt (of Diablo Immortal fame).

https://www.forbes.com/sites/insertcoin ... 7d0fb1d3a5

Andre

[HerrReineke]

Eine einzelne Aussage aus einem Quartalsbericht würde ich jetzt noch nicht für einen Trend heranziehen. Waren sie denn in den Quartalen davor und mit dem ersten Destiny auch so unzufrieden?

Soweit ich das finden konnte betrifft diese Unzufriedenheit seitens Activision ausschließlich das Addon Forsaken - der Rest lief wohl den Erwartungen entsprechend gut oder - gerade in Bezug auf Teil 1 - deutlich über den Erwartungen. Ich hätte vielleicht deutlicher machen sollen, dass ich auch nur darauf hinaus wollte.

Activision wäre mit einer längeren Zusammenarbeit demzufolge vielleicht auch mit dem Addon zufriedener gewesen, weil sie dann auch länger was davon gehabt hätten. Hier auch noch ein kleiner Beitrag aus Aktionärssicht.

Bungie hat ja bereits $$$ von Netease eingesammelt (of Diablo Immortal fame).

Activision Blizzard hat mit NetEase ebenfalls gerade nochmal die Partnerschaft verstärkt verlängert - wohl gerade für den chinesischen Markt.

[imanzuel]

Activision Blizzard hat mit NetEase ebenfalls gerade nochmal die Partnerschaft verstärkt - wohl gerade für den chinesischen Markt.

Naja, ist wenn ich das richtig verstehe nur Blizzard, die ihren Vertrag, den die ja eh für China benötigen (um Spiele dort anbieten zu können) mit NetEase einfach verlängert haben. Da ist die Sache mit Bungie, 100 Mio. Dollar und neuer IP doch etwas völlig anderes.

[Sebastian Solidwork]

Hat hier jemand konkrete Zahlen dazu was die Erwartungen und die tatsächlichen Umsätze von Forsaken waren?

Bei sowas frage ich mich immer ob etwas seinen Breakeven nicht erreicht hat oder jemand nicht den Hals genug voll mit Rendite bekommt.
"Wir konnten zwar konnten zwar kostendeckend arbeiten und sogar Rücklagen bilden, aber es sind uns zu wenige Millionen Gewinn die überbleiben.". Vermutlich ist einigen Manager das Risiko zu groß die Ziele für ihre Bonuszahlungen nicht zu erreichen...
Ich habe auch Erwartungen. z.B. an das Wetter. Und sie werden regelmäßig enttäuscht, weil ich falsch liege. Was meistens mehr über mich sagt, als über das woran ich Erwartungen habe.

Auch wenn ich mich in diesem Fall eher für Bungie freue. Auch wenn mich ein weiteres Gaas so überhaupt nicht interessiert.