The Pod GOTY 2018 - Das Ergebnis

[Dr. Zoidberg [np]]

Alle durchgezockt oder sich einfach mal selbst als angeblichen "Connaisseuer" dargestellt? Hoffe doch schwer auf das Erstgenannte, ansonsten wäre ja deine Aussage etwas gar unglaubwürdig

Mangels PS4 oder Xbox kann ich die nichtmal spielen, selbst wenn ich wollte. Tatsächlich ist es aber so, dass mich alle drei wirklich komplett null interessieren (am ehesten noch Spider-Man, wenn ich wählen müsste). Generell haben Spider-Man, God of War und RDR2 für mich in etwa die Aktivität eines Marvel-Films: Kann man sich antun und ist dann sicherlich auch unterhaltsam, ist jetzt aber nichts, was ich machen muss, wenn mir nicht wirklich sterbenslangweilig ist und ich gerade keine Alternative finde.

Gegen AAA habe ich per se ja nichts, ich habe ja mit Shadow of the Tomb Raider selber eines für mich auf Platz 2 gesetzt und habe in den letzten Jahren in kein Spiel so viel Zeit versenkt, wie in Overwatch.

Ich finde eher die Pauschalität, mit der AAAs hier im Vergleich zu Indies als minderwertig abgekanzelt werden, bedenklich. Dieses Argument war schon immer eines von Sympathie, nicht von Qualität. Auch bei den Indies sind 95% langweilige Stangenware - die spielt nur keiner.

Realistisch und ehrlich betrachtet sind wohl insgesamt 95% aller Spiele langweilige Stangenware. Es ist nur irgendwie interessant zu beobachten, dass die gefühlte Außenwahrnehmung des Forums mit dem Ergebnis nicht zusammenpasst. Ebenso die Tatsache, dass das Forum oftmals eher wie ein "PC-Masterrace"-Forum erscheint, und dann aber 3 Konsolentitel auf den ersten Plätzen sind.

[Vinter]

Realistisch und ehrlich betrachtet sind wohl insgesamt 95% aller Spiele langweilige Stangenware.

Meine Rede!

[DexterKane]

Ich weiß nicht, Leute, die pauschal gegen AAA schimpfen, stehen bei mir immer erstmal unter Hipstertum-Generalverdacht.
Natürlich kann das sein, dass einem das gesamte Hochglanzsegment nichts gibt, aber wahrscheinlicher ist, dass da jemand versucht, sich über seinen besonders distinguierten Geschmack abzusetzen.
Das ist ja auch nun wahrlich kein Phänomen, was nur bei Spielen auftritt.

Zoidbergs Marvel Vergleich trifft das eigentlich ganz gut. Da bin ich auch bereit Geld zu wetten, dass 75%, die über Superhelden die Nase rümpfen, nicht mehr als 2-3 davon gesehen haben.
Kann man natürlich machen, trotzdem war „Captain America: The Winter Soldier“ ein besserer Agententhriller als alle Bourne Filme und 3 der letzten 5 Bonds zusammen.

Man verpasst also u.U. genauso viel, wie jemand, der ausschließlich Blockbuster konsumiert.
(Nebenbei bemerkt mache ich dafür die völlig überflüssige und unsägliche Unterteilung in E und U verantwortlich, die einem hier ja schon in der Schule reingedrückt wird.
Mein Unwillen das zu akzeptieren hat mich damals sowohl in Deutsch, als auch Englisch locker 1-2 Noten gekostet. Gut, dass das Abi-Zeugnis spätestens 2 Jahre später niemanden mehr kümmert… )

[Jon Zen]

(Nebenbei bemerkt mache ich dafür die völlig überflüssige und unsägliche Unterteilung in E und U verantwortlich, die einem hier ja schon in der Schule reingedrückt wird.

Meinst du mit einer Unterilung in E und U, die Unterteilung in "Ernst" und "Unterhaltung"?

[DexterKane]

Jupp, das hinkt im Vergleich auf Spiele natürlich, da hier viele erstmal alles als U sehen würden.

Wäre also grob eher "Indie-Spiele mit künstlerischem Anspruch (E)" vs. "AAA-Popcorn-Blockbuster (U)"

[DerSpieler]

Von der Unterscheidung hab ich noch nie was gehört und ich hab auch Abitur. Lernt man anscheinend nicht überall.

[Sakesleg]

Ich kenne diese Unterteilung nur bei Musik. Laut Wikipedia kommt das ganze von Verwertungsgesellschaften wie der GEMA die Musik eben in E-Musik (Klassik) und U-Musik (so ziemlich alles andere) einteilen. Würde mich ehrlich gesagt wundern wenn man in der Schule etwas über Klassifizierungspraktiken von Musikverwertungsgesellschaften lernt

wahrscheinlicher ist, dass da jemand versucht, sich über seinen besonders distinguierten Geschmack abzusetzen.
Das ist ja auch nun wahrlich kein Phänomen, was nur bei Spielen auftritt.

Denke auch, dass meistens Selbstdarstellung der Grund ist.

[DexterKane]

Ok, vielleicht war das auch nur in meiner Schule so, oder ist meinem Jahrgang geschuldet.
Der Mann, der meinen Englisch-LK unterrichtet hat, (Lehrer möchte ich den weiterhin nicht nennen… ) war da sehr vehement, Unterhaltungsliteratur hatte in SEINEM Unterricht nichts zu suchen, das war unter der Würde des WAHREN LITERRATEN™!
Menno, da hat man mal ne schöne steile These, und dann merkt man, dass man allein auf weiter Flur ist…

[Voigt]

Ich kenne auch wenn dann nur "Ernste Musik", aber nie bei Filmen gehört, und noch weniger mit Abkürzung E und U. Unsere Englischlehrerin war aber auch echt chillig mit viel Medien und so.

Captain America Winter Soldier habe ich zwar geschaut, aber kann mich kaum dran erinnern, wie an die meisten Superhelden Filme. Sind halt echt alle ziemlich meh. Kann man mal schaun, aber keine Glanzfilme. Auch nicht Avangers oder Guardians of the Galaxy.

[Jon Zen]

Bei Spielen finde ich eher eine Unterteilung in tiefgründig und oberflächlich sinnvoll und das jeweils für die Thematik und die Spielmechanik (die Realität sind natürlich Grauzonen).
Denn die meisten Spiele, die eine tiefgründige Thematik behandeln (z.B.: What Remains Edith Finch, Papers,Please) haben eine oberflächliche Spielmechanik, während sehr tiefgründe spielmechanische Spiele (z.B.: Dota 2, CS:GO, Slay the Spire, etc.) eine äußerst oberflächliche Thematik haben.
Als Hybrid würde ich beispielsweise The Witcher 3 ansehen, der eine mittlere Spieltiefe besitzt und in Momenten auch tiefgründige Thematiken anspricht (z.B. Rassismus und Kriegsauswirkungen).

Dennoch könnte man davon nicht die Qualität eines Spiels ableiten - genauso wenig wie "ernste Musik" automatisch besser als "Unterhaltungsmusik" sein muss.

Aber vermutlich gibt es schon solche Einordnungen in der Spielebranche? Einordnungen, welche über Serious Games hinaus gehen?

[Insanity]

Die Einordnung der E- und U-Musik rührt, so wurde es mir mal erklärt, ausschließlich daher, dass die GEMA dem Rechteinhaber der E-Musik viel mehr Geld bezahlt, wenn sie denn mal im Radio läuft, als dem Rechteinhaber der U-Musik, um auszugleichen, dass die E-Musik dramatisch seltener gespielt wird. Diese Einteilung sagt also tatsächlich nichts über etwaige Qualitäten eines Werkes aus, sondern dient der (in der Theorie) gerechteren Verteilung der Gelder. Am Ende ist und bleibt die individuelle qualitative Einordnung, egal ob von Büchern, Filmen, Spielen oder Schokotorten, eben doch Geschmackssache.

[Vinter]

Ist Heavy Metal dann E-Musik?!

[Insanity]

Nur, wenn er richtig true ist.
Aber im Ernst, genau da liegt der Hund begraben: Wenn du U-Musik bist und trotzdem nicht im Radio gespielt wirst, hast du halt Pech.