Die englische Synchro ist übrigens noch ein Stück besser als die deutsche.
EDIT: Und von mir auch noch ein Tipp für neue Spieler:
Man sollte mit PC-Rollenspielen erfahren sein.
Das Spiel arbeitet mit leveled Areas, es gibt also verschieden starke Gegner je nach Gebiet. Das ist wunderbar geografisch aufgeteilt, man kann also davon ausgehen, dass jedes namentlich bezeichnete Gebiet auf der Karte einen eigenen Schwierigkeitsgrad hat (besonders starke Gegner oder Quests pro Gebiet gibt es natürlich auch). Das ist ein wichtiger Tipp, um das Gameplay-Pacing des Spiels zu kapieren. Es ist nämlich so, dass das Spiel immer mehr oder weniger subtile Hinweise dazu gibt, was es grade vom Spieler möchte: Das Spiel hat zwar eine offene Welt, aber das Pacing ist eigentlich recht stark vorgegeben - zumindest hat man den meisten Spaß, wenn man sich an die Vorgabe hält. Konkret läuft es dann oft so ab, dass man durch eine Hauptquest in ein neues Gebiet geführt wird. Dort sucht man am besten vor der Erkundung den Questhub auf und erledigt die Quests mit dem passenden Schwierigkeitsgrad, die dann durch das aktuelle Gebiet führen. Im Zuge dessen kann man dann je nach Gusto erkunden, was einem immer ordentliche Belohnungen beschert und auch hilft, den Charakter schnell genug im Level aufsteigen und stärker werden zu lassen. Danach kann man die schwereren Quests angehen und im Anschluss die Hauptstory weiterführen, die bald in das nächste Gebiet führt. Die Sternchen hinter den Tagebucheinträgen zeigen übrigens, wie schwer die jeweilige Quest ist (mehr Sternchen = schwerer). Einige Nebenquests führen auch in anderen Gebiete, da muss man nach dem Schwierigkeitsgrad gucken, ob das passt. In dem Fall dann aber in dem neuen Gebiet eher nur die Nebenquest machen und nicht die ganze Area erkunden, lieber warten, bis die Hauptquest dahin führt. Dann gibt das Spiel noch andere Hinweise, wie wenn man einen Tag auf irgendwas warten muss, damit die Hauptquest weiter geht. Dann bitte nicht schlafen legen, sondern besser erkunden gehen und Nebenquests machen (oder eine Unterhaltung führen

), um stärker zu werden. Diese Hinweise des Spiels sollte man verstehen, daher meine Aussage, dass man erfahrener Spieler sein sollte. Wann will das Spiel Erkundung, wann will es Hauptquest, wann will es Nebenquest, das sind die wichtigen Fragen dabei. Also auch nicht sklavisch an mein Beispiel halten, sondern auf das Spiel hören.
Wenn man sich an das Pacing des Spiels hält, hat man eine tolle Zeit, da es echt gut gemacht ist. Gameplay-Pacing und Story-Pacing passen ebenfalls zusammen. Grandios gut an vielen Stellen und dabei kranken grade Mods oft an Pacing oder Storystruktur. Grade auch wie die Progression der Story mit der Entwicklung und dem Kennenlernen der Charaktere verwoben ist, großartig! Überhaupt sind die Charaktere eine große Stärke. Sie wirken menschlich, weil sie fehlerbehaftet sind und eigene Weltanschauungen und Motivationen haben. Charaktere erzählen Sachverhalte aus ihrer Perspektive, lügen, manipulieren oder sind aufrichtig. Aber selbst wenn sie die Wahrheit sagen, ist es immer nur ihre Wahrheit; es sind keine allwissenden Erzähler. Dazu das gute Writing der Dialoge und die superbe Vertonung. Das lässt einen im Dialog Subtilitäten der Konversation erleben, die ich in kaum einem anderen Spiel erlebt habe. Nur durch Intonation und Wortwahl, ohne Mimik (dazu hat es die Animationen nicht), schafft es das Spiel, dass ich beispielsweise erkenne, wenn jemand lügt - oder es wenigstens Hinweise dazu gibt und ich es erkennen könnte. Dazu werden ernste Themen meist recht schlau behandelt. Die Hauptstory ist dann etwas hanebüchen und das Writing der geschriebenen Bücher oft sehr mau, auch wenn das Worldbuilding und die Lore inhaltlich stark sind.
PS: und lasst euch bitte nicht am Anfang von "Exposition-Dump-Jespar" abschrecken, es geht stark bergauf, wenn man in der ersten Stadt war und dann richtig, wenn man in Ark ankommt
