Skandal um THQ

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ZiggyStardust
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Skandal um THQ

Beitrag von ZiggyStardust »

HobGoblin42 hat geschrieben: 1. Mär 2019, 13:18

Philipp und Reinhard sind bereits seit Jowood Zeiten dabei und daher lange genug im Geschäft, um die Wirkung dieser Aktion im Vorfeld einschätzen zu können.

Zudem sind sie nur halbherzig zurückgerudert, immerhin haben sie ja noch Tweets von eben dieser Zielgruppe geliked die sich über die politisch korrekten Kritiker ausgelassen haben.

Die wollten bestimmt 'edgy' sein um der THQ Nordic endlich mal ein Image zu verpassen, siehe Warhorse Studios.
Ob das Ganze funktionieren wird, sei mal dahingestellt, aber, ausgenommen in den deutschen Gamesmedien, hat diese Aktion eine krasse Reichweite erzeugt.
Wäre das nicht noch schlimmer als meine Unterstellungen? Also dass sie es noch nicht mal aus politischer Überzeugung gemacht haben, sondern aus Opportunismus um der neue Posterboy von GamerGate und co. zu werden?
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Peter
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Beitrag von Peter »

DexterKane hat geschrieben: 1. Mär 2019, 13:48 Sorry, aber das erscheint mir nicht glaubwürdig.
Ich möchte eine Marke/ein Image, deshalb biedere ich mich bei den 5-10% Gamern am rechten Rand an, bringe dadurch aber die restlichen 90-95% gegen mich auf?
Noch dazu bringt man auch viele Entwickler, die für einen arbeiten, gegen sich auf. Und man macht sich als Arbeitgeber generell nicht gerade attraktiv für Neuanwerbungen.

Das erscheint auch mir wirklich extrem weit hergeholt.
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HobGoblin42
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Beitrag von HobGoblin42 »

DexterKane hat geschrieben: 1. Mär 2019, 13:48 Sorry, aber das erscheint mir nicht glaubwürdig.
Ich möchte eine Marke/ein Image, deshalb biedere ich mich bei den 5-10% Gamern am rechten Rand an, bringe dadurch aber die restlichen 90-95% gegen mich auf?
Du unterschätzt den Anteil dieser Leute im Bereich der Hardcore Games massiv. Bereits die Diskussionen rund um GamerGate und dann später auch im kleineren Maßstab bei der Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance hat gezeigt, dass wir hier nicht von einer Minderheit sprechen.

Aber natürlich können auch clevere Menschen unglaublich dumme Dinge anstellen, daher sind beiden Möglichkeiten denkbar. Die Konsequenzen daraus werden vermutlich Hinweise geben, ob es gewollt war oder eben nicht.
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Andre Peschke
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Beitrag von Andre Peschke »

HobGoblin42 hat geschrieben: 1. Mär 2019, 14:02 Du unterschätzt den Anteil dieser Leute im Bereich der Hardcore Games massiv. Bereits die Diskussionen rund um GamerGate und dann später auch im kleineren Maßstab bei der Kontroverse um Kingdom Come: Deliverance hat gezeigt, dass wir hier nicht von einer Minderheit sprechen.
Wot? Nichts in diesen Diskussionen lies darauf schließen, dass es sich nicht um eine Minderheit handelt. Eine laute Minderheit - fraglos. Aber wäre die Mehrheit der Gamer so gepolt, hätte sich ein gänzlich anderes Bild abgezeichnet, IMO. Es gibt zumindest keinerlei (mir bekannten) Beleg in die eine oder andere Richtung. Die Logik sagt mir: Wäre dem so, wüsste das die Marktforschung der großen Hersteller und wir würden keine Entwicklung hin zu mehr Diversität in deren AAA-Produktionen beobachten.

Ob diese Minderheit (erschreckend) größer ist, als wir das wahrhaben wollen - legitime Frage, über die wir aber nur spekulieren können.

Andre
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DexterKane
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Beitrag von DexterKane »

Ich würde dagegen sagen, Du überschätzt diese massiv. :)
Ja sie sind eine sehr laute Minderheit, aber nicht ansatzweise so zahlreich, wie einen social media eventuell glauben lässt.

Auch ein Rush Limbaugh (um mal ein Beispiel aus einem anderen Medium zu nehmen) hat sicherlich ehrliche Anhänger, ist für den großen Teil der konservativen Leute aber nicht konsenzfähig.

Hauptproblem der heutigen dualen Weltsicht ist leider diese "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!" Mentalität. In der Warhorse Diskussion wurde beispielsweise auch ich (als linksliberaler Sozi) dadurch in den großen Topf der "Anderen" geschmissen.
Was wirklich lustig wäre, wäre es nicht so beleidigend. ..
Relax, it's North-Korea. The nation state equivalent of the short-bus. - Sterling Archer
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HobGoblin42
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Beitrag von HobGoblin42 »

Andre Peschke hat geschrieben: 1. Mär 2019, 14:07 Wot? Nichts in diesen Diskussionen lies darauf schließen, dass es sich nicht um eine Minderheit handelt. Eine laute Minderheit - fraglos. Aber wäre die Mehrheit der Gamer so gepolt, hätte sich ein gänzlich anderes Bild abgezeichnet, IMO.
Ich sprach deswegen auch eindeutig nur von Hardcore-Gamern, die in diesem Umfeld (KCD, Darksiders, Metro, etc.) relevant sind. Speziell in dieser Gruppe sehe ich den Anteil derjenigen die sich gegen "Political Correctness" positionieren deutlich höher als 5% an. Aber ist alles Spekulatius und nicht wirklich relevant. Vermutlich wollte man edgy wie Devolver sein und hat es massiv verkackt.
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Andre Peschke
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Beitrag von Andre Peschke »

HobGoblin42 hat geschrieben: 1. Mär 2019, 14:24 Ich sprach deswegen auch eindeutig nur von Hardcore-Gamern, die in diesem Umfeld (KCD, Darksiders, Metro, etc.) relevant sind. Speziell in dieser Gruppe sehe ich den Anteil derjenigen die sich gegen "Political Correctness" positionieren deutlich höher als 5% an. Aber ist alles Spekulatius und nicht wirklich relevant. Vermutlich wollte man edgy wie Devolver sein und hat es massiv verkackt.
Höher als 5% - das kann ich mir vorstellen. Mehrheit (50%+) - auch da nicht.

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Sakesleg
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Beitrag von Sakesleg »

Und dann muss man noch unterscheiden zwischen denen, die wirklich aus Überzeugung diese Meinungen vertreten und denen, die einfach nur trollen. Gerade in solchen Communities wie 4chan (vermutlich auch 8chan - hab vorher noch nie von dieser Seite gehört) dürfte ein extrem hoher Anteil sich einfach einen Spaß daraus machen Feministen und SJW zu provozieren.
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Asphyx
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Magazin Spezial: Skandal um THQ

Beitrag von Asphyx »

Wilde Geschichte, hab vor ein paar Tagen davon gehört. Und ich stimme euch zu - so dumm kann man eigentlich gar nicht sein.

Hab ich was verpasst, oder hat die Gamestar bislang tatsächlich kein Wort zu der Sache verloren?
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Andre Peschke
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Re: Magazin Spezial: Skandal um THQ

Beitrag von Andre Peschke »

Asphyx hat geschrieben: 1. Mär 2019, 16:38 Hab ich was verpasst, oder hat die Gamestar bislang tatsächlich kein Wort zu der Sache verloren?
Kein Schimmer. Aber ist ja ein heikles Ding, die nehmen sich vermutlich einfach Zeit, sich das gründlich anzuschauen.

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Stew_TM
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Beitrag von Stew_TM »

Andre Peschke hat geschrieben: 1. Mär 2019, 13:02 2. Wenn das alles kalkuliert war, dann wussten sie vorher aber auch, dass sie im Nachgang direkt wieder zurückrudern müssen. Erst einen Schritt auf die Anti-PC-Crowd zugehen, dann aber alles öffentlich widerrufen - wie viele Punkte sammelt man dann in dem Lager wirklich?
Wäre ein solches Vorgehen denn so abwegig? Am Ende ist man eben auf dem Mauszeiger ausgerutscht, aber in den Kreisen, die man damit ansprechen möchte, kommt es doch nachweislich sehr gut an - zum Beispiel bei 5.878.115 (oder 12,6%) der deutschen Wähler. Diese Strategie scheint mir ganz im Gegenteil sogar DIE GoToMethod zu sein, sie ist seit Jahren bewährt.

Damit möchte ich nicht sagen, dass ich dies im konkreten Fall THQNordic für einzige wahrscheinliche Erklärung halte, aber man kann es definitiv so lesen. Wie schon angemerkt wurde, an der Reaktion von THQNordic wird man ablesen können, was eher zutrifft. Wenn dies tatsächlich keine personellen Konsequenzen haben sollte, spricht es IMO eher für die Theorie von @HobGoblin42, dass der Skandal so zumindest teilweise gewollt war.

Im Artikel von 4Players (http://www.4players.de/4players.php/spi ... 8chan.html) wird auf einen Post auf ResetEra verlinkt, in welchem ein paar Fragen und Antworten zusammengetragen wurden: https://www.resetera.com/threads/thq-no ... t-18319779.
Ich bin ehrlich, da an Unwissenheit zu glauben, fällt mir sehr schwer. Selbst wenn man dem Narrativ von THQNordic glauben mag, dass man dort blinden Auges in etwas hineingeschlittert ist, dessen Konsequenzen man nicht absehen konnte und auch nicht beabsichtig hat: Alleine die Tatsache, dass solche Fragen dann nicht einfach ignoriert wurden, sondern man überhaupt darauf eingegangen wurde, spricht IMO Bände. Selbst wenn man die Implikation hinter der "Social Justice-Warrior"-Frage tatsächlich nicht verstanden haben sollte, dann WOLLTE man sie nicht verstehen - so weit kann niemand hinter dem Mond leben.
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Andre Peschke
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Skandal um THQ

Beitrag von Andre Peschke »

Stew_TM hat geschrieben: 1. Mär 2019, 17:17 Ich bin ehrlich, da an Unwissenheit zu glauben, fällt mir sehr schwer. Selbst wenn man dem Narrativ von THQNordic glauben mag, dass man dort blinden Auges in etwas hineingeschlittert ist, dessen Konsequenzen man nicht absehen konnte und auch nicht beabsichtig hat: Alleine die Tatsache, dass solche Fragen dann nicht einfach ignoriert wurden, sondern man überhaupt darauf eingegangen wurde, spricht IMO Bände. Selbst wenn man die Implikation hinter der "Social Justice-Warrior"-Frage tatsächlich nicht verstanden haben sollte, dann WOLLTE man sie nicht verstehen - so weit kann niemand hinter dem Mond leben.
Kann ich schon verstehen, aber ich hab oben ja nun eine lange Liste aufgeführt, warum das alles für mich keinen Sinn ergibt. Da muss mir einer erklären, warum Philipp Brock sich für eine solche Aktion DERMASSEN in aller Öffentlichkeit zum Idioten machen sollte. Welch unfassbar großen Gewinn muss man sich von einer solchen Aktion versprechen, dass das Sinn ergibt?

Wenn das eine Aktion wäre, mit der THQN erkennbar Millionen verdient - ja, da wäre ich vielleicht bereit zu glauben, dass alle möglichen Menschen alle möglichen Hemmungen und Werte fallen lassen. Aber diese Aktion allein, was wird sie THQ bringen? Ich kann mir schon nicht vorstellen, dass sie überhaupt einen netto-positiven Effekt hat. Aber selbst wenn man diese Ansicht nicht teilt: Glaubt irgendjemand wirklich, dass sie dadurch jetzt auf einmal Hunderttausende Spiele mehr verkaufen?

Ich kann mir maximal vorstellen, dass das ein PR-Stunt war, der aber ebenfalls dann furchtbar schiefgegangen ist. Sie also schon durchaus wussten, was 8chan ist, aber das Echo massiv falsch eingeschätzt haben. Aber es *muss* IMO Dummheit gewesen sein. Vorsatz ergibt für mich hinten und vorne keinen Sinn.

Andre
Smartie
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Smartie »

@Jochen/Andre:
Danke für die tolle Aufarbeitung des Skandals! Ihr habt nicht nur den Sachverhalt gut dargelegt, sondern dann mit einer angenehm nüchternen Sicht den Sachverhalt zu erklären versucht, Ich persönlich würde mich eurer Interpretation anschließen, auch wenn diese (menschliches Versagen ohne politisches Motiv) vielen nicht "spektakulär" erscheinen mag. Eine "rechte" Verschwörung bei THQ zu vermuten und dann gleich eine Verbindung mit dem Kauf von "Warhorse Studios" zu kreieren, halte ich für alles andere als redlich, um nicht zu sagen:es ist verdammt ärgerlich.
Vor allem vor dem Hintergrund, dass Vavra grenzwertige Ansichten haben mag, "Kingdom Comes" aber als Spiel KEINERLEI Anlass für die wüsten und letztendlich völlig gegenstandslosen Vorwürfe gegenüber dem Spiel bot.
Es ist leider bezeichnend, dass sich mehr Menschen an die Vorwürfe gegenüber "Kingdom Come" erinnern als die Tatsache, dass diese sich nach Release in keinster Weise bestätigten. Insofern hoffe ich, dass der Marketingmitarbeiter, dem gerade alles um die Ohren fliegt, nicht immer auf diesen Aussetzer reduziert werden wird.
(Offtopic: Pers. Perspektive: Die Diskussion um das Spiel "Kingdom Comes" auf diesem Forum empfand ich damals wie heute als Tiefpunkt der ansonsten sehr löblichen Diskussionskultur beim "niveauvollen Stammtisch", zum Glück gab es damals auch einen "Spezialpodcast")
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HobGoblin42
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von HobGoblin42 »

Politische Motive der Mitarbeiter selber ganz bestimmt nicht, aber die bewußte Provokation/Grenzüberschreitung als Mittel des Marketing sollte man derzeit nicht gänzlich ausschließen. Auch bei Herrn Vávra nicht, immerhin hat er durch seine politischen Statements viel Aufmerksamkeit auf sein Spiel lenken können (und dann sein Studio mit nur einem einzigen Titel für 43 mio EUR verkauft).

Es gab bereits in der Vergangenheit andere Companies die damit erfolgreich waren, siehe Benetton oder kürzlich Nike (dort politisch gesehen allerdings von links).
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Stew_TM
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Stew_TM »

Andre Peschke hat geschrieben: 1. Mär 2019, 17:36 Ich kann mir maximal vorstellen, dass das ein PR-Stunt war, der aber ebenfalls dann furchtbar schiefgegangen ist. Sie also schon durchaus wussten, was 8chan ist, aber das Echo massiv falsch eingeschätzt haben. Aber es *muss* IMO Dummheit gewesen sein. Vorsatz ergibt für mich hinten und vorne keinen Sinn.
Why not both? :D Eine vorsätzliche Anbiederung an "Hardcore Gamer"-Kreise, bei der die Intensität des nachfolgenden und grundsätzlich berechneten und in kauf genommenen Shitstorms unterschätzt wurde. Das halte ich jedenfalls für wahrscheinlicher als komplette Ahnungslosigkeit.

Eventuell war die Arbeitsthese, dass sich in drei Wochen eh niemand mehr daran erinnert. Und der Kulturpessimist in mir befürchtet, dass sie mit dieser Annahme nicht so falsch liegen könnten. Wie schief dieser PR-Stunt tatsächlich gegangen ist, bleibt dementsprechend noch abzuwarten. Ich würde mir gerne vorstellen, dass man mit so etwas auf die Nase fliegt, aber wer weiß. Vielleicht weiß die Marktforschung von THQNordic da mehr als wir.
Da wäre dann die Frage, ob es zu den Konsequenzen ähnlicher Fälle Untersuchungen gibt. Wenn ich mich recht entsinne, ist ArenaNet doch auch schon einmal mit zwei Rausschmissen vor GamerGate-Trollen eingeknickt. Ob die ganz aktuellen massiven Entlassungen damit irgendwie verbunden sind?

Mir fällt es auch sehr schwer, die Story einzuordnen. Ich kann all deine Punkte verstehen, warum ein Vorsatz für dich keinen Sinn ergibt. Vor allem den, dass die Assoziation mit Kinderpornographie natürlich auch in "Hardcore Gamer"-Kreisen für Abstoßung sorgen dürfte, und daher selbst wenn wir einen grundsätzlichen Vorsatz in der ganzen Geschichte annehmen würden, vonseiten THQNordic nicht gewollt war. Rational muss man dir da uneingeschränkt zustimmen.
Aber, die Reaktion auf den Lolicon-Beitrag ... da bekomme ich einfach Bauchschmerzen, sorry. Wieso reagiert man überhaupt auf so etwas? (Btw, ich bin heilfroh, dass mir dieser Begriff heute erstmals begegnet ist). Ich will anhand dessen natürlich niemandem die Unterstützung von Kinderpornographie unterstellen, das wäre absurd. Aber ich habe dabei einfach ein ganz generell ein schrecklich ungutes Gefühl und mir will sich nicht erschließen, warum die betreffenden Personen bei THQNordic das offensichtlich nicht hatten. Alleine durch eine Reaktion darauf bestätigt man solche widerwärtigen Leute doch. Und spätestens in dem Moment, in dem ich eine solche Frage sehe, würde ich Hals über Kopf von dieser Plattform flüchten.

PS: Das ganze Herumgeschwurbel seitens THQNordic erinnert mich übrigens an die Geschichte rund um die Epic Store-Exklusivität von Metro Exodus. Da hatte Jochen noch herausgestellt, er könne sich nicht vorstellen, dass die Entscheidung nicht mit der Führungsetage abgesprochen war (was sich dann im Nachhinein ja auch als eine Art Missverständnis herausgestellt hat(?) Soweit habe ich das nicht mehr verfolgt). Aber vielleicht herrscht bei THQNordic ja tatsächlich absolutes Chaos und das Ask Me Anything war einfach ein persönliches Ding von wenigen aus der Marketingabteilung?
Stuttgarter
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Stuttgarter »

Jochen hat geschrieben: 1. Mär 2019, 11:09 Es erscheint im Laufe des Tages übrigens ein Magazin Spezial mit den Hintergründen und den Dingen, die ich und insbesondere André in der Zwischenzeit recherchiert und gehört haben.
Dafür einfach nur ein "wow".

Meine Herren, mein Geld ist bei Euch wirklich verdammt gut angelegt. Danke!
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Darkcloud
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Darkcloud »

Andre Peschke hat geschrieben: 1. Mär 2019, 17:36


Ich kann mir maximal vorstellen, dass das ein PR-Stunt war, der aber ebenfalls dann furchtbar schiefgegangen ist. Sie also schon durchaus wussten, was 8chan ist, aber das Echo massiv falsch eingeschätzt haben. Aber es *muss* IMO Dummheit gewesen sein. Vorsatz ergibt für mich hinten und vorne keinen Sinn.
Halte ich eigentlich für das wahrscheinlichste. Das man da so gar nicht wusste um was es da geht würde halt wirklich bedeuten, dass man sich so GAR nicht informiert hat und das macht man doch allein schon um zu wissen ob das nicht ne Seite ist die außer vom Onkel des Erstellers, der aus Mitleid auf die Seite geht, von keinem besucht wird.

Andererseits wird vielleicht vielleicht auch der Skandal überberwertet. Wie viele werden denn jetzt wirklich nichts mehr von THQ Nordic kaufen? Gut angekommen ist die Aktion bei mir sicher nicht und THQ Nordic ist jetzt auch eher weit von meiner "toller Entwickler" Liste, ich werd also auch nicht aus Symphatie ein Spiel von denen früher und/oder teurer kaufen als ich es vielleicht sonst täte.

Wenn man die Seite schon grob kannte hat man dann vielleicht auch den Aspekt mit der Kinderpornografie unterschätzt und den nicht so im Blick gehabt. Der könnte übrigens doch noch weiter gehen als nur das von Jochen genannte mit "Kindern in expliziten posen und gezeichneten Minderjährigen".

Im Wikipediaartikel findet sich zumindest das:
The Washington Post described it as "the more-lawless, more-libertarian, more 'free' follow-up to 4chan."[7] Boards have been created to discuss topics such as child rape. While the sharing of illegal content is against site rules, The Daily Dot wrote that boards do exist to share sexualized images of minors in provocative poses, and that some users of those boards do post links to explicit child pornography hosted elsewhere.[4] When asked whether such boards were an inevitable result of free speech, Brennan responded, "Unfortunately, yes. I don’t support the content on the boards you mentioned, but it is simply the cost of free speech and being the only active site to not impose more 'laws' than those that were passed in Washington, D.C."[4]
Was zumindest auch nach US-Recht die Grenze des Problematischen doch etwas überschreiten dürfte.


Wenn das ganze wirklich aus Nichtwissen geschehen wäre hätte man doch nach den ersten 5 Posts in dem Thread alles abgebrochen und nicht zumindest mit mindestens mildem Wohlwollen geantwortet.
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mfj
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von mfj »

Uiuiui...
Ich kann mir gut vorstellen, wie diese Sau gerade durch die (a-)sozialen Medien getrieben wird.

Ich würde da ja gerne noch eine Frage zum Besten geben, hier im "weltbesten" Forum.

8chan ist mir auch recht neu, 4chan gibt es jedoch schon seit den allerfrühesten Tagen des Netzes.
Will man jetzt THQN unterstellen da irgendwie auf Fischfang gegangen zu sein, à la Trump und AFD, nur um dann hinterher zwinkernden Auges zurück zu rudern, im Wissen dass gewisse Leute einen schon verstanden haben, wieso sollten sie das genau dort machen?
Wer auch immer sich nun auf 8chan tummelt, wenn dieses sich aus der 4chan "Community" gebildet haben sollte dann ist doch eigentlich auch klar, dass es da recht schwer sein dürfte Menschen mit rechten, oder linken, oder überhaupt irgendwelchen verlässlichen Überzeugungen zu finden.

Sicher gab es da jede Menge Unfug und bestimmt nicht wenige verwirrte Menschen.
Die Grundidee war jedoch, meines Wissens nach, keineswegs politisch sondern streng anarchistisch und infantil. Unter diesem Haufen zusammengewürfelter Leute, die alles und jeden auf die Schippe nehmen, ohne Anstand, Moral und sonstigen gesellschaftlichen Verbindlichkeiten auf die Suche nach Überzeugungstätern zu gehen, also unter Menschen deren einzige Überzeugung zu sein scheint, dass Überzeugungen unnützer Ballast seien, ist ebenfalls wesentlich dümmer, als sich kopflos in dieses PR-Drama zu stürzen.

Vielleicht sollte man diese beiden Foren nicht verwechseln, okay, aber da kommt 4chan halt ursprünglich her...Die Geburtstätte des Internet-Trolls, sozusagen.

Wie Jochen (oder Andre?) im Magazin bereits ungefähr sagten: Etwas Unwarscheinliches wird nicht warscheinlicher indem man sich noch weitere Unwarscheinlichkeiten zur Argumentation herbeizieht. Das ist, fürwahr, Verschwörungstheorie-Territorium.

Und nur mal so nebenbei:

Weshalb überhaupt Politik mit Marktwirtschaft vermischen?
Um Gewinne zu maximieren? Kunden zu erschließen?
Immerhin sind die Umsätze von Addidas immer noch wesentlich höher als die von Thor Steinar., meines Wissens nach...

Ja, es sitzen Rechte in der österreichischen Regierung.
Aber Kapitalismus ist numal eine völlig eigene Ideologie.
Stuttgarter
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Stuttgarter »

Smartie hat geschrieben: 1. Mär 2019, 18:31 Es ist leider bezeichnend, dass sich mehr Menschen an die Vorwürfe gegenüber "Kingdom Come" erinnern als die Tatsache, dass diese sich nach Release in keinster Weise bestätigten. Insofern hoffe ich, dass der Marketingmitarbeiter, dem gerade alles um die Ohren fliegt, nicht immer auf diesen Aussetzer reduziert werden wird.
Also ganz so einfach ist es nicht. Die Gamestar hat nach Erscheinen des Spiels nen langen Report zu dem Thema gehabt. Der kam, wenn ich mich recht entsinne, im großen und ganzen zu dem Ergebnis, dass das Spiel die Geschichte zwar nicht explizit verfälscht, aber sich nahezu immer dann, wenn die Auswahl zwischen verschiedenen historisch verbürgten Darstellungen gegeben war, für Vavras Weltsicht entschieden hat. Wenn ichs recht im Kopf hab, war die gesellschaftliche Stellung der Frau so ein Ding. Das Fehlen der POC übrigens genauso - letztlich kann kein Mensch wissen, ob zu der Zeit auf dem Flecken Erde ein Angehöriger der POC-Gruppe rumgelaufen ist. Was man weiß, ist, dass es möglich wäre. KC:D entscheidet sich aber dagegen.

Ich würde sagen, man kann durchaus davon ausgehen, dass Vavras Überzeugungen da eine Rolle gespielt haben.
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Darkcloud
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Darkcloud »

mfj hat geschrieben: 1. Mär 2019, 19:12 U
8chan ist mir auch recht neu, 4chan gibt es jedoch schon seit den allerfrühesten Tagen des Netzes.
Will man jetzt THQN unterstellen da irgendwie auf Fischfang gegangen zu sein, à la Trump und AFD, nur um dann hinterher zwinkernden Auges zurück zu rudern, im Wissen dass gewisse Leute einen schon verstanden haben, wieso sollten sie das genau dort machen?
Wer auch immer sich nun auf 8chan tummelt, wenn dieses sich aus der 4chan "Community" gebildet haben sollte dann ist doch eigentlich auch klar, dass es da recht schwer sein dürfte Menschen mit rechten, oder linken, oder überhaupt irgendwelchen verlässlichen Überzeugungen zu finden.
Weil so ziemlich alle "wir lassen hier nur alle Meinungen zu" Platformen zumindest in letzer Zeit ganz schnell von genau diesen Gruppen überrannt wurden und dort die Mehrheit Bilden. 4chan hat gegenmaßnahen ergriffen und Gamergate Topics gebannt. Bei "richtiger" Kinderpornografie wurde da eh schon von Anfang an hart durchgegriffen und die IPs der Poster an Ermittlungsbehörden gegeben. Mal davon abgesehen, dass auf 4chan oft nicht das gerade populär war was der Anonyme Mob hochgetrieben hat sondern das was von Mods gepusht wurde. Genauso werden beliebte aber von den Mods nicht erwünschte Themen ganz schnell sterben gelassen.

Womit dann angebliche durch die Anonyme Masse gestartete Aktionen oft auch ziemlich durch Mods gelenkt sind.

8chan ist dann noch mal eine ganz besondere Gruppe. Da sind nämlich die Leute hin die sich auf 4chan nicht mehr zuhause fühlten eben wegen den beiden Themen die dort nicht so frei gepostet werden konnten wie auf 4chan. Gamergate Circlejerks und Inhalte die in Richtung Kinderpornografie gehen.
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