Skandal um THQ

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Stuttgarter
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Stuttgarter »

olipool hat geschrieben: 4. Mär 2019, 09:56

Das ist ohne Frage eine schreckliche Geschichte, die es garantiert zu Hauf gibt (was es jetzt schlimmer und nicht besser macht).
Aber da möchte ich doch mal wissen, welche Berichterstattung sich in den letzten Wochen um dieses Thema gekümmert hat? Vermutlich überschaubar. Aber jetzt mit THQ kann man sich mal schnell und einfach, ohne großen Aufwand positionieren. Und geht es den Publikationen wirklich um dieses Thema oder um Abgrenzung?

Wie gesagt, meine Meinung soll in keinster Weise Anspruch auf Richtigkeit oder Allgemeingültigkeit haben. Ich bin lediglich generell unglücklich über Presse/Nachrichten. Mir fällt als Parallele auch die WM in Russland ein. Schlimme Arbeitsbedingungen, sklavenartige Verhältnisse? Ach na komm, soll doch in erster Linie um Fußball gehen, berichten wir mal kurz aber dann bitte auf die Titelseite wie Deutschland gespielt hat. Wird irgendwo gehäuft über moderne Sklaverei (inkl. verschleppter Kinder für Pornographie) berichtet, in einem Außmaß, dem der Dringlichkeit gerecht würde? Ich glaube nicht. Weil am Thema gar nicht das große Interesse besteht (bei Presse und Leserschaft). Daher FÜHLT sich die THQ Debatte eben so falsch für mich an, weil es nicht um die schlimmen Dinge auf 8chan geht sondern um jemanden, der diese schlimmen Dinge "ja bestimmt gutheißen muss". Es ist in erster Linie ein "Opfer" gefunden, das Verfehlungen begangen hat.
Man könnte ja nun auch fragen, warum so viele Leute noch nie von 8chan gehört haben, nicht wissen, dass Sklaverei nicht abgeschafft ist und Kinder für Pornos verschleppt werden. Aber dass viele Leute jetzt wissen, dass THQ ja mal der richtig schwarze Peter in der Branche ist. Das meinte ich mit meiner persönlichen Wichtigkeitsskala. Was THQ gemacht hat, ist doch Pillepalle im Vergleich. Und ja, es triggert bei manchem schlimmste Erinnerungen und es ist auch nicht schön zu reden.


Aber ist es nicht für das oben zitierte Opfer kinderpornographischer Taten nicht ein noch viel größerer Schlag ins Gesicht, JEDEN Tag, wenn die Headline auf Seite 1 ist: Trump furzt auf Pressekonferenz. Oder: Madonna zeigt Nippel auf Konzert. Oder: Deutsche Bank mit Rekordgewinn.

Mit anderen Worten: halt die Klappe, deine Story ist nicht wichtig.
Das Problem mit (letztlich) Whataboutism ist nunmal, dass man dann über gar nix berichten dürfte, gegen gar nichts protestieren dürfte, sich gegen gar nichts wehren dürfte. Denn es gibt immer irgendwas andres, was schlimmer, wichtiger, dringlicher wäre.

Ich seh in sowas dann lieber eine Chance. Wenn THQ wegen Kinderpornographie in die Schlagzeilen kommt und sich dann auch betroffene Opfer zu Wort melden, besteht die Chance, dass die Opfer Gehör finden. Und ein weiteres Tabuthema mehr und mehr ins öffentliche Bewusstsein gerät. So kann die Gesellschaft Stück für Stück sensibilisiert werden. Das wird vermutlich nicht jetzt sofort passieren, die Erfahrung zeigt, dass Gesellschaften die wirklich unangenehmen Themen gern so lang wie möglich ignorieren. Aber es sind nunmal die kleinen Tropfen, die irgendwann doch ein Fass zum Überlaufen bringen. Die irgendwann ein vehementes "Jetzt reichts!" bewirken. Die THQ-Story wird auf lange Sicht vermutlich so ein Tropfen sein.

Beispiele für so "Tropfensammlungen" gibt es zuhauf - Alltagsrassismus von Polizeibeamten in den USA, Alltagssexismus gegenüber Frauen, die sexuelle Ausnutzung von Machtverhältnissen, um nur ein paar der letzten Jahre zu nennen. Lauter Themen, die alle unterm Tisch gehalten wurden - bis irgendwann eben eine Meldung zuviel erschienen ist und es nicht mehr unterm Tisch bleiben konnte.

Der Job der Presse ist es, das Geschehen zu dokumentieren. Ob daraus dann eine gesellschaftliche Debatte wird, liegt letztlich nicht in ihrer Hand. Allerdings tust Du "der Presse" auch ein wenig Unrecht - zwar ist es richtig, dass sich viele Artikel nur auf die absolut akkute Schlagzeile beziehen. Eine gute Zeitung oder auch ein special interest-Magazin hat aber sehr wohl auch eine Unterabteilung, in der dann Hintergründe umfassender aufgearbeitet werden. Konkret in dem Beispiel: Du kannst sicher nicht erwarten, dass in der Spielepresse, ausgehend von THQ, ein Hintergrundartikel zur Kinderpornographie auftauchen wird. Es ist aber durchaus denkbar, dass die ZEIT oder auch die Süddeutsche den Vorfall zum Anlass nehmen, darüber allgemein zu schreiben. "Die Spielepresse" tut das bei anderen Themen übrigens genauso - siehe den Magazinteil der Gamestar, in dem zum einen 2014 ein sehr langer, gut recherchierter Artikel zu "Gamergate" erschienen ist, zum anderen auch zB nach Erscheinen von KC:D eine gründliche Untersuchung veröffentlicht wurde, wie KC:D nun tatsächlich historisch zu bewerten ist.

"Die Presse" erledigt ihren Job in der Regel durchaus. Es ist tatsächlich das mangelnde Interesse der Leser, das einer größeren Debatte oft im Weg steht.
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olipool
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von olipool »

Mit den Tropfen gebe ich dir recht, das ist ein guter (Neben!-)effekt.
Und auch mag es Magazine geben, die ihre Arbeit gut und gewissenhaft machen. Mein Beef liegt eher in der Tagespresse. Denn neben dem Job, das Geschehen zu dokumentieren, ist es auch ihre (zwingende) Pflicht, Geschehen auszuwählen, das dokumnetiert werden will. Und diese Auswahl finde ich furchtbar. Vielleicht geht es auch nicht anders, weil die Presse eben nicht frei ist, sondern zumindest monetären Zwängen unterworfen ist.

THQ ist so ein Beispiel an Auswahl, wo man sich vielleicht gedacht hat: hm, das knallt doch ganz gut, nehmen wir. Ob es jetzt wirklich jemand schrecklich fand, dass THQ in einem "Kinderpornoforum" ein AMA gemacht hat und damit ja definitiv sympathisiert, glaube ich zu 0%, denn das wird meiner Meinung nach niemand, der bis 3 zählen kann, wirklich denken. Aber in der Außenwirkung ist es ein schönes Skandälchen.

Und ja, mit whataboutism kommt man nicht weiter, aber so wollte ich auch gar nicht argumentieren (hab ich vermutlich trotzdem gemacht). Es gibt sicher immer wichtigeres, schlimmeres, nur wenn man sich für das einfachere entscheidet in der Auswahl, möchte ich das auch begründet sehen. Und überhöhte Sprengkraft ist ein schlechter Grund für mich. Da sind Katzenvideos ehrlicher. :lol:
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Stuttgarter »

olipool hat geschrieben: 4. Mär 2019, 11:23 Mein Beef liegt eher in der Tagespresse. Denn neben dem Job, das Geschehen zu dokumentieren, ist es auch ihre (zwingende) Pflicht, Geschehen auszuwählen, das dokumnetiert werden will. Und diese Auswahl finde ich furchtbar. Vielleicht geht es auch nicht anders, weil die Presse eben nicht frei ist, sondern zumindest monetären Zwängen unterworfen ist.
Das mag sicher sehr stark davon abhängen, wo man wohnt/was man zur Auswahl hat. Ich finde die "Stuttgarter Zeitung" alles in allem sehr brauchbar, was das angeht. Die "Süddeutsche" soll auch ganz gut sein.

Ich muss allerdings vermutlich dazusagen - ich hab die "Stuttgarter" als Printabo. Ob sie ihre Hintergrundstories auch online einstellen - keine Ahnung.

Was die Auswahl der Themen angeht - grade online und speziell im Newsbereich wird halt vermutlich einfach alles rausgeballert, was reinkommt. Die Entscheidung, ob darüber hinaus auch noch groß Hintergrundberichterstattung stattfinden wird, dürfte dann Redaktionsentscheidung sein. Eine gute Zeitung wird dabei aber nicht nur nach dem gehen, was die Leser wollen - siehe Jochens oft genutzter Satz, "Ein Journalist schreibt nicht das, was die Leser wissen wollen, sondern was sie wissen müssen".
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Asphyx
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Asphyx »

Polygon, Rock Paper Shotgun, Kotaku, Variety, etc. haben zuerst vergangenen Dienstag über das Thema berichtet. Polygon hat am Samstag nochmal einen Folgeartikel gepostet (https://www.polygon.com/2019/3/2/182468 ... sy-apology).

PC Games, Gameswirtschaft.de - immer noch Fehlanzeige. Die Gamestar "recherchiert" noch - fast eine Woche später.

Die einzige öffentliche Reaktion seitens THQ Nordic ist scheinbar immer noch die persönliche Entschuldigung von Philipp Brock, der sich hier offenbar im Namen der gesamten Firma auf sein Schwert stürzen darf. Es mag ja sein, dass die Sache sein persönlicher Fehler war, aber sich als Gesamtunternehmen nichtmal im Nachhinein von dem ganzen Vorgang zu distanzieren, in einer Zeit, wo die meisten Unternehmen geradezu Rückwärtssaltos schlagen, wenn sie auch nur in die Nähe so eines Shitstorms geraten, ist schon überaus auffällig.

Bei dieser Faktenlage und dem beharrlichen Schweigen der Firma und der deutschen Szenepresse (4Players und The Pod ausgenommen) darf sich niemand wundern, wenn die Spekulationen wilde Blüten treiben...man darf gespannt sein, was für Folgeschäden die Geschichte noch nach sich zieht - und für wen.
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olipool
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von olipool »

Stuttgarter hat geschrieben: 4. Mär 2019, 11:28 siehe Jochens oft genutzter Satz, "Ein Journalist schreibt nicht das, was die Leser wissen wollen, sondern was sie wissen müssen".
Schöner Satz, würde ich voll so unterschreiben. Und wenn ich diesen (immer persönlichen) Maßstab anlege würde ich sagen: THQ war auf 8chan, nicht um dort Kinderpornos zu verbreiten sondern für ein AMA: das muss niemand wissen. Aber meinem Empfinden nach gibt es nur sehr wenig, was man wirklich wissen muss, was über Nachrichten verbreitet wird. Dazu würde aber z.B. die im Pod Magazin gemachte tiefere Recherche zu dem Thema zählen, um mal eine Einnordung vorzunehmen. Hätte niemand etwas dazu geschrieben, wäre absolut gar nichts schlimmes passiert. (gilt genauso wie für die oben angeführten Nachrichten über Trumps verbale Entgleisungen oder Rekordgewinne von Banken).
Asphyx hat geschrieben: 4. Mär 2019, 11:39 PC Games, Gameswirtschaft.de - immer noch Fehlanzeige. Die Gamestar "recherchiert" noch - fast eine Woche später.
[...]
Bei dieser Faktenlage und dem beharrlichen Schweigen der Firma und der deutschen Szenepresse (4Players und The Pod ausgenommen) darf sich niemand wundern, wenn die Spekulationen wilde Blüten treiben...man darf gespannt sein, was für Folgeschäden die Geschichte noch nach sich zieht - und für wen.
Mir ist da längere Recherche aber lieber als wenn die Redaktionen sagen: man, in einer Woche kräht da kein Hahn mehr nach, schreibt einfach irgendwo was ab und raus damit. Und klar, dass so Spekulationen wilde Blüten treiben, aber die dürfen sich höchstens normale Menschen leisten und keine Redaktion. Ein "die schweigen dazu, also haben sie bestimmt was zu verbergen, also finden die Kinderpornos gut" ist völlig unseriös.
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Stuttgarter »

olipool hat geschrieben: 4. Mär 2019, 11:55
Schöner Satz, würde ich voll so unterschreiben. Und wenn ich diesen (immer persönlichen) Maßstab anlege würde ich sagen: THQ war auf 8chan, nicht um dort Kinderpornos zu verbreiten sondern für ein AMA: das muss niemand wissen. Aber meinem Empfinden nach gibt es nur sehr wenig, was man wirklich wissen muss, was über Nachrichten verbreitet wird. Dazu würde aber z.B. die im Pod Magazin gemachte tiefere Recherche zu dem Thema zählen, um mal eine Einnordung vorzunehmen. Hätte niemand etwas dazu geschrieben, wäre absolut gar nichts schlimmes passiert. (gilt genauso wie für die oben angeführten Nachrichten über Trumps verbale Entgleisungen oder Rekordgewinne von Banken).

Bei Trump und Banken würd ich widersprechen - die Berichterstattung über Trump wird voraussichtlich die Wahl 2020 mit beeinflussen. Abgesehen davon, dass man m. E. durchaus wissen sollte, was politische Größen so denken und sagen. Und bei den Banken - die Berichterstattung über das Bankwesen hat zB. "we are 99 %" verursacht. Sprich - es hat genau das bewirkt, was Du ja weiter oben mehr oder weniger wolltest: Dass Menschen aufgrund von Berichterstattung aktiv werden.

Zu THQ zurück - The Pod hat die tiefere Recherche gemacht. Aber letztlich ja auch nur, weil es die Aufregernews gab. Sonst hätte The Pod ja vermutlich auch nicht mitbekommen, dass es da überhaupt was zu recherchieren gibt. Und dass ein großes Wirtschaftsunternehmen in einem sehr fragwürdigen Umfeld agiert - doch, das sollte die Öffentlichkeit durchaus wissen.
olipool hat geschrieben: 4. Mär 2019, 11:55 Mir ist da längere Recherche aber lieber als wenn die Redaktionen sagen: man, in einer Woche kräht da kein Hahn mehr nach, schreibt einfach irgendwo was ab und raus damit. Und klar, dass so Spekulationen wilde Blüten treiben, aber die dürfen sich höchstens normale Menschen leisten und keine Redaktion. Ein "die schweigen dazu, also haben sie bestimmt was zu verbergen, also finden die Kinderpornos gut" ist völlig unseriös.
In dem Punkt bin ich völlig bei Dir. :) Meiner Meinung nach machen gute Presseorgane halt beides - einerseits die News raushauen, "Leute, es ist was passiert". Und dann nach geraumer, angemessener Zeit (die eben für Recherche etc nötig ist) dann nachsetzen, "DAS ist passiert - und das sind die Gründe dafür, so wird das bewertet, das sagen Experten dazu etc.".

Dass speziell Gamestar die News in dem Fall nicht rausgehauen hat, schiebe ich vor allem mal auf die Erfahrung, die sie mit ihrer Community haben. (Hab ich weiter vorn ja schon ausgeführt.)
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Asphyx
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Asphyx »

olipool hat geschrieben: 4. Mär 2019, 11:55 Mir ist da längere Recherche aber lieber als wenn die Redaktionen sagen: man, in einer Woche kräht da kein Hahn mehr nach, schreibt einfach irgendwo was ab und raus damit. Und klar, dass so Spekulationen wilde Blüten treiben, aber die dürfen sich höchstens normale Menschen leisten und keine Redaktion. Ein "die schweigen dazu, also haben sie bestimmt was zu verbergen, also finden die Kinderpornos gut" ist völlig unseriös.
Ich behaupte ja nicht, irgendwer habe etwas zu verbergen, nur dass es auffällig ist, dass THQN bislang keinerlei offizielles Statement (ob Erklärung, Entschuldigung oder sonstwas) zu der Sache abgegeben hat, bloß Philipp Brock persönlich. Was auch immer ihre Motive dafür sein mögen, in Zeiten wie diesen ist das extrem ungewöhnlich. Wer zu so etwas keine Stellungnahme abgibt, öffnet Spekulationen und Gerüchten Tür und Tor, und es sollte eigentlich in THQNs eigenem Interesse sein, dem einen Riegel vorzuschieben.

Auch gegen gute Recherche habe ich nichts, im Gegenteil, es wurde aber nichtmal der Vorfall selbst berichtet. Was da passiert ist, und dass es weltweit große Aufregung verursacht hat, ist Faktum und könnte ohne weiteres als News gemeldet werden, ggf. mit dem Vermerk "wir recherchieren zu den Hintergründen und werden in den kommenden Tagen einen umfassenden Report veröffentlichen".
Auch hier möchte ich niemandem unlautere Absichten unterstellen, aber auch hier ist auffällig, dass eine Unmenge internationaler Medien weit über die Spielepresse hinaus das Thema bereits vor knapp einer Woche aufgegriffen hat ("die schweigen dazu, also haben sie bestimmt was zu verbergen, also finden die Kinderpornos gut" habe ich da nirgendwo gelesen), während weite Teile der deutschen Szenepresse beharrlich dazu schweigen. Wenn man nicht behaupten will, ausgerechnet die deutsche Presse sei die einzige, die vernünftig recherchieren würde, ehe sie etwas veröffentlicht (was ich für eine gewagte These hielte), dann fragt man sich schon, welche Beweggründe dahinter stehen mögen. Beantworten müssen diese Medien das selber...
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von olipool »

Asphyx hat geschrieben: 4. Mär 2019, 12:27 Ich behaupte ja nicht, irgendwer habe etwas zu verbergen
[...]
aber auch hier ist auffällig, dass eine Unmenge internationaler Medien weit über die Spielepresse hinaus das Thema bereits vor knapp einer Woche aufgegriffen hat ("die schweigen dazu, also haben sie bestimmt was zu verbergen, also finden die Kinderpornos gut" habe ich da nirgendwo gelesen)
Sorry, das war nicht auf dich gemünzt. :) Ich meinte damit nur, WENN eine Redaktion diesen Gedankengang machen würde, wäre das unseriös.
Und dass jetzt eine Menge Medien darüber berichten, die eigentlich so unseriös nicht sein werden, führt mich wieder zu meiner Ausgangsfrage, warum denn dieser Rummel dann gemacht wird und vermutlich verstehe ich das nur nicht, weil mir die Bedeutung von 8chan nicht geläufig ist.
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Asphyx »

olipool hat geschrieben: 4. Mär 2019, 12:34 Und dass jetzt eine Menge Medien darüber berichten, die eigentlich so unseriös nicht sein werden, führt mich wieder zu meiner Ausgangsfrage, warum denn dieser Rummel dann gemacht wird und vermutlich verstehe ich das nur nicht, weil mir die Bedeutung von 8chan nicht geläufig ist.
War sie mir auch nicht, aber das sollte nach der Lektüre der verfügbaren Artikel bzw. nach dem Magazin Spezial deutlich klarer werden. ;)
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von mfj »

Das mit dem Post des Betroffenen ist harter Tabak, ja.
Und ganze Verlinkung - dieser eigentlich fast noch harmlosen Geschichte um "THQ macht AMA" im falschen Forum - mit Kinderporno extrem fatal.
Zum einen, weil es erstmal nichts damit zu tun hat, zum anderen auch, weil dieses Thema enorm sensibel und für die meisten derart heftig ist, dass die alleinige Erwähnung dessen gleich dafür sorgt, dass sämtliche Sicherungen durchbrennen und es dann schlagartig kein Ja und Nein, kein Vielleicht und Womöglich mehr gibt.
Dass in solchen Fällen dann die Beurteilung der tatsächlichen Situation kaum mehr möglich im allgemeinen unerwünscht ist und überhaupt alles und jedes damit in Zusammenhang gebracht wird, ist mir seit einer Weile aufs ausdrücklichste veranschaulicht worden, indem ich selbst in einen solchen Sturm geraten bin. Das ist nicht gesund.

Da ist das dann einfach nur noch ein Killerargument, das nicht argumentiert, sondern aufs heftigste Fakten verbiegt und gelogene "Wahrheiten" schafft.

Dass die Annahme THQ hätte absolut keine Ahnung von dem, was in 8chan vorgeht auf sehr wackeligen Beinen steht, klingt durchaus nicht ganz unvalide. Dass sie sich, aus welchen Gründen auch immer, in die Nähe dieses Mißbrauchsthemas begeben wollten aber doch auch, oder nicht?

Dass bei Themen wie Rassismus und Mysogonie noch eine Rest-Wahrscheinlichkeit besteht, dass das AMA mit Kalkül geschah ist vielleicht noch denkbar, um ein paar Ecken rum, meinetwegen, auch wenn ich das schon für sehr unwahrscheinlich halte, gesehen vom Standpunkt des finanziellen Nutzens her.

Die hier erarbeitete Arbeitsthese THQ hätte sich wagemutig ins Land der Bekloppten aufgemacht um ihre "edginess" und Offenheit zu kolportieren, finde ich bislang die beste, die
ich im thread gelesen habe.
Da ist ein bisschen von allem dabei: Kalkül, schlampig übermütige und hastige Recherche,
gefolgt von enormer Dummheit und Überforderung.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Andres Vergleich mit dem Doom-Stream unter Gamestar-Flagge auch hier zutrifft.

Und wenn ich mir mal so vorstelle ich gehe mal so eben in diese komische Dorfkneipe, bestelle mir ein Bier und merke dann erst, dass um mich rum nur Neonazis in Bomberjacken sind, würde ich mich bestimmt auch hüten sofort lautstark Kritik zu äußern..
Und das Bier steht da schon, dann muss ich es wohl austrinken...

Hinkt, der Vergleich, ja...

Doch wenn der Kerl von THQ noch schnippische Kommentare zu Lolitabildern macht, kann das nicht in seinem oder THQ's Interesse sein hier jetzt ein Pro Kindesmissbrauch Statement abzugeben. Das klingt für mich ganz deutlich "Ach du Sch.. was jetzt? Wie kommen wir da wieder raus"
Oder was meint ihr?
Hatten die gedacht, dass das nicht aus dem Forum rauskommt und in die breite Öffentlichkeit gerät?

Jedenfalls, wenn so geschehen, wie Andre es skizziert hat, dann würde ich ja gerne einen Mitschnitt/-script haben, von dem, was die während der dreiviertel Stunde untereinander ausgetauscht haben. Dann wäre der ganze Spass ja vielleicht doch noch wenigstens ein bisschen lustig....


Brrrrrr zuviel Text!

:whistle:
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Leonard Zelig
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Leonard Zelig »

NamenlosesWesen hat geschrieben: 4. Mär 2019, 14:48 Ich finde es ziemlich lächerlich das ein Großteil der Berichterstattung zu dem Thema einfach den Verdacht dass es bei 8chan Kinderpornos geben würde nachplappert. Dort sind zwar durchaus einige meiner Ansicht nach zweifelhaften Dinge erlaubt, aber trotzdem hält die Seite sich an amerikanisches Recht. Die "Kinderpornos" beschränken sich lediglich auf gezeichnete Bilder. Echte Kinderpornos sind dort verboten und werden von den Moderatoren auch konsequent gelöscht. Jetzt kann man sich natürlich trotzdem darüber empören dass man sowas moralisch total verwerflich findet, aber man sollte dabei vielleicht bedenken das es auch Länder mit gänzlich anderen moralischen Vorstellungen gibt. 4chan und 8chan haben beide das japanische 2chan als Vorbild und ein Großteil der Nutzer hat dementsprechend auch eine gewisse Affinität zu Anime und Manga und generell zur japanischen Kultur und dort ist sowas viel akzeptierter. Durch das Internet kommt man heutzutage halt viel eher mit kulturellen Dingen in Kontakt die man auf dem ersten Blick bedenklich findet, aber vielleicht sollte man das ganze etwas unvoreingenommener betrachten und sich einfach mal Gedanken darüber machen warum das in anderen Kulturen so gesehen wird. Durch solche Bilder wird niemanden ernsthaft geschadet und die wenigsten die sowas sehen würden auf die Idee kommen das es okay wäre ein echtes Kind zu vergewaltigen.
Es ist sicherlich falsch 8Chan auf das Thema Kinderpornogrpahie zu reduzieren, wie es einige Überschriften gemacht haben. Ob 8Chan genug Moderatoren hat, um konsequent alles zu löschen, wage ich mich mal zu bezweifeln. Das ist ja gerade der Witz an 8Chan, dass es ein relativ moderationsfreier Raum ist.

Aber 8Chan ist ja nicht nur deswegen eine problematische Seite:
But a couple of years ago, when 4chan decided to ban Gamergate threads because they were being used to post personal information and plan attacks, some of those "powerful people" started leaving. They moved on to 8chan, a site with even looser moderation policies. It became the new digital home for some of the most offensive people on the internet, people who really believe in white-supremacy and the inferiority of women.

You may not have heard of 8chan, but you've almost definitely been exposed to their actions. When something horrifying happens online that leads people to say, "the internet is a terrible place," they are often talking about something that was planned on 8chan. This is the group that made Microsoft's teen-loving bot Tay turn racist and start praising Hitler. It got a hashtag trending that suggested boycotting Star Wars because it had black and female lead actors. It was delisted from Google's search results after users posted child pornography. It has a board called /baph/ dedicated to doxing people and attacking other websites.
https://splinternews.com/meet-the-man-k ... 1793856249
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Voigt »

Außerdem, wenn nunmal deutsche Medien darüber berichten, dann gilt halt such deutsche Moralvorstellung und unter anderem Deutsche Gesetze. Halt wenn ein deutscher Leser die Seite ansteuern würde.
Und auch gezeichnete Kinderpornografie ist insbesondere nach deutschem Recht Kinderpornografie. Ich würde mir zwar eine Präzisierung der Medien, zumindest im Fließtext wünschen, so wie es ThePod im Magazin gemacht hat, aber trotzdem gilt schon der Überbegriff.
Der deutsche Hintergrund gilt umsomehr, durch den deutschen Hintetgrund von THQ Nordic.
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Andre Peschke
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Andre Peschke »

NamenlosesWesen hat geschrieben: 4. Mär 2019, 14:48 Jetzt kann man sich natürlich trotzdem darüber empören dass man sowas moralisch total verwerflich findet, aber man sollte dabei vielleicht bedenken das es auch Länder mit gänzlich anderen moralischen Vorstellungen gibt.
Ob die Darstellungen auf 8chan nach dem für die Webseite gültigen Recht noch legal sind oder in anderen Teilen der Welt kulturell weniger problematisch, spielt aber doch für die Diskussion eine untergeordnete Rolle. Ein europäischer Publisher der auf einer solchen Seite Hof hält, wird selbstverständlich nach hiesigen Moralvorstellungen beurteilt. Zumal, wenn man sich den 8Chan-Thread anschaut:

- Es gibt mindestens einen User-Avatar den ich gesehen habe, der eine kindliche, weibliche Figur zeigt bei der ich unschlüssig war, ob sie nun vollständig nackt sein soll, oder evtl ein wenige pixel breiter "String" ihr Geschlechtsteil einen Hauch bedeckt. Das war schon mindestens sehr irritierend.
- Es gibt einen Nazigruß zu lesen.
- Es wird mit dem N-Wort um sich geworfen.
- Der Hersteller wird gelobt, dass er sich nicht aktuellen, progressiven Tendenzen unterwirft.

Und in dieser Suppe schwimmt das AMA, ohne das die Beteiligten darauf eine Antwort finden die auch nur entfernt signalisiert, dass ein Problembewusstsein existiert.

Ich finde die Frage durchaus interessant, wie reine Zeichnungen (zB wie die oben genannte) rein rational zu bewerten wären (Es kommt niemand bei der Herstellung zu schaden - haben sie aber darüber hinaus zB schädliche Effekte, wie zB eine Akzeptanzbildung gegenüber solchen Darstellungen allgemein, haben sie einen "Katalysator-Effekt" bei Menschen mit entsprechenden Neigungen etc?). Aber im Rahmen der konkreten Diskussion ist es praktisch unerheblich, ob auf 8chan jemals tatsächlich Kinderpornografie zu sehen war. Der Vorwurf steht im Raum und ist leicht nachlesbar - und in diesem Kontext wird das AMA durchgeführt und es erscheinen zumindest moralisch problematische Bilder in dem Thread. Eines von vielen Warnsignalen, das ignoriert wird. Um darum geht es ja im Kern: Warum wurde das AMA a) dort überhaupt durchgeführt und warum wurden dann b) diese und zahlreiche andere "Red Flags" ignoriert, sowie c) abschließend eine doch recht unbefriedigende, abschließende Erklärung verfasst, bevor man die Luken dicht gemacht hat?

Andre
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Raptor 2101 »

Andre Peschke hat geschrieben: 4. Mär 2019, 16:08 - Es gibt mindestens einen User-Avatar den ich gesehen habe, der eine kindliche, weibliche Figur zeigt bei der ich unschlüssig war, ob sie nun vollständig nackt sein soll, oder evtl ein wenige pixel breiter "String" ihr Geschlechtsteil einen Hauch bedeckt. Das war schon mindestens sehr irritierend.
Ich finde es interessant wie freimütig ihr darüber berichtet. Mag ja sein, dass das alles in USA "nicht justiziabel" ist, aber in Deutschland sollte das unter §184b STGB fallen ... (Speziell das in "in besitzt bringen)? Es bringt auch wenig wenn Jochen da ein VPN nutzt und dieses dann im Cast freimütig raus-posaunt.
Stuttgarter
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Stuttgarter »

Ehrlich gesagt finde ich es ein wenig irritierend, wie teilweise versucht wird, die Umgebung "8chan" für das AMA zu entschuldigen/rechtfertigen. Hier im Forum sind sich glaub praktisch alle einig, dass diese Umgebung rein gar nix über irgendwelche persönlichen Präferenzen von THQ-Mitarbeitern aussagt. Wäre schön, wenn man sich genauso einig sein könnte, dass die gewählte Plattform ein extrem dummer Fehler war aufgrund dessen, wofür diese Plattform nunmal steht. Statt beispielsweise Entschuldigungen mit anderen Kulturen zu suchen. (Und auch, wenn die japanische Kultur vorsieht, dass Kinderfiguren zur sexuellen Stimulation eingesetzt werden, muss das ja nicht automatisch dadurch "richtig" oder "tolerabel" werden. Es wäre auch möglich, dass Japan in der Hinsicht einfach eine Vollmeise hat.)
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Tagro
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Tagro »

Andre Peschke hat geschrieben: 4. Mär 2019, 16:08 [...]
Ich finde die Frage durchaus interessant, wie reine Zeichnungen (zB wie die oben genannte) rein rational zu bewerten wären (Es kommt niemand bei der Herstellung zu schaden - haben sie aber darüber hinaus zB schädliche Effekte, wie zB eine Akzeptanzbildung gegenüber solchen Darstellungen allgemein, haben sie einen "Katalysator-Effekt" bei Menschen mit entsprechenden Neigungen etc?). [...]
Andre
Dies ist wohl eine Frage die Gesellschaft (eines Landes) mit ihren persönlichen Moralvorstellungen beantwortet, je nachdem wie die Bürger dieser Gesellschaft je nach Generation sozialisiert wurden.

Als Äquivalent dazu könnte man das Hakenkreuz nehmen. Ein Hakenkreuz z.B. an einer Hauswand als Zeichnung oder besser als Geschmiere selbst verletzt ja auch keinen Menschen direkt. Doch durch die unvorstellbaren Gräueltaten die mit diesem Symbol, besonders in diesem Land, in Verbindung gebracht werden ist es bei uns verboten.
Während man in anderen Ländern mit anderer Sozialisierungshintergrund vielleicht einfach anders dazu steht.
Dies ist bei diesen Zeichnungen mit Kinderpornografie wahrscheinlich das selbe. Was dort noch als gerade so ok durchgeht und was verboten ist, ist eine Frage der moralischen Maßstäbe der zugrundeliegenden Gesellschaft. Für mich persönliche stehen solche Zeichnungen wegen ihrer Verbindung zu extremen realen Gräueltaten sogar noch auf einer moralisch noch weniger akzeptieren Ebene als z.B. das Hakenkreuz.
Dies bitte nicht Falsch verstehen, ich verabscheue auch die Schmierereien von Hakenkreuzen und rechtes Gedankengut im allgemeinen, kann aber die reine Abbildung eines Hakenkreuz im Bereich der Kunst oder gesellschaftlichen Bildung akzeptieren. Während ich bei Kinderpornografischen Zeichnungen niemals eine Legitimierung als künstlerisches Werk akzeptieren kann, egal wie viel „Kunst“ in so ein Werk geflossen sein mag.



Dennoch, wie Andre schon sagte, wenn so eine Meldung zu uns durchkommt messen wir dies natürlich mit unseren persönlichen erlernten moralischen Maßstäben. Ich halte den gesamten Skandal z.B. als extrem berechtigt, da ich die Umgebung des AMA auch für ein absolut nicht akzeptables Klima halte und dies somit auch auf THQ zurückfällt. Unabhängig davon ob es nun kalkulierte Absicht oder Schusseligkeit war.

Des weiteren halte ich es für eine absolute Unart wir bei solchen Diskussionen manchmal Japan, Manga, und Kinderpornografische Zeichnungen in einen Top geworfen werden. :naughty:
Die japanische Kultur besteht nicht nur aus Mangas und nicht alle Mangas sind kinderpornografisch und die fraglichen die es gibt werden bei weitem nicht von der gesamten japanischen Gesellschaft als moralisch akzeptabel angesehen.
Das wäre so wenn man alle Deutschen nur in die Kategorien Nazi und/oder Lederhose einteilt weil man sonnst nicht viel Hintergrundwissen zu der Kultur hat.
Rince81
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Rince81 »

Stuttgarter hat geschrieben: 2. Mär 2019, 13:32

Kurz und gut - wenn bis Dienstag nichts bei ihnen auftaucht, sind Verschwörungstheorien evtl. angemessen. Davor aber eigentlich nicht.
Tja, der Montag ist praktisch um und in der deutschen Branche herrschte weiter vielsagendes Schweigen... Keine der Publikationen braucht bei mir je wieder aufschlagen und zu behaupten, wie unabhängig man doch sei und man gerne Geld hätte für unabhängigen Journalismus... Ich kann mir das kneifen nicht mehr anders erklären als vorrauseilenden Gehorsam aus Angst, in Zukunft nicht mehr reibungslos mit THQ zusammenarbeiten zu können. Mir fällt keine andere Erklärung ein, die mittlerweile fast eine Woche (!) nicht berichten erklärt.

Es gibt übrigens jetzt eine Stellungnahme und Entschuldigung von ganz oben:
gamesindustry. biz/articles/2019-03-04-thq-nordic-parent-company-apologizes-for-8chan-ama
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Leonard Zelig
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Leonard Zelig »

Rince81 hat geschrieben: 4. Mär 2019, 20:48 Es gibt übrigens jetzt eine Stellungnahme und Entschuldigung von ganz oben:
https://www.gamesindustry.biz/articles/ ... -8chan-ama
Der Wortlaut im Ganzen:

"This letter is to offer my sincerest apologies and regret for THQ Nordic GmbH Vienna's interaction with the controversial website 8chan last Tuesday, February 26. I condemn all unethical content this website stands for. Even if no one within the THQ Nordic Group would ever endorse such content, I realize simply appearing there gave an implicit impression that we did.

As Co-Founder and Group CEO of THQ Nordic AB, I take full responsibility for all of THQ Nordic GmbH's actions and communications. I have spent the past several days conducting an internal investigation into this matter. I assure you that every member of the organization has learned from this past week's events. I take this matter very seriously and we will take appropriate action to make sure we have the right policies and systems in place to avoid similar mistakes in the future.

As a Swedish based, fast growing group, we firmly support equality and diversity. We are also working actively to combat discrimination, harassment, and misconduct. We are already in the process of developing new work processes, based on the United Nations' SDGs (Sustainable Development Goals) and using the GRI (Global Reporting Initiative) standards, and we will accelerate this work going forward."


Keine sonderlich gelungene Entschuldigung, aber es sollte auch nicht Lars Wingefors sein, der sich entschuldigt, sondern THQ Nordic Vienna. Nordic Games (so hieß THQ Nordic früher) hat ja damals die Rechte von JoWood aufgekauft und glaube ich auch einige Mitarbeiter übernommen. Gab es für folgendes Verhalten jemals eine Entschuldigung von JoWood?
The German magazine PC Powerplay gave the game an unenthusiastic review of 67%, mostly because of the bugs, and used the headline "Why Gothic 3 is a huge disappointment" on their cover. According to their own account in issue 12/2006, they received an angry phone call by JoWooD's marketing director (shortly before the magazine's distribution) in which he threatened to withdraw all advertisements and to convince all other companies of the gaming industry to do the same. Later JoWooD's lawyer threatened to take out a restraining order to stop the distribution of the magazine unless they blacken out the headlines of the cover. Later the threats were driven back to a compensation lawsuit. The German online magazine 4players.de, which awarded 68%, reported of a similar reaction after their review.
https://www.mobygames.com/game/windows/gothic-3

Vielleicht wäre es besser die PR in Zukunft von Deep Silver (Koch Media) machen zu lassen. Die gehören ja mittlerweile zu THQ Nordic AB.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Rince81 »

Ich denke da liegt das Problem. THQ Nordic ist der Nachfolger von JoWood mit viel übernommenem Personal. Die interne Kultur wird vermutlich ähnlich sein. Und jede Form von "Liebesentzug" von THQ Nordic, Deep Silver und Co. bei all den Zukäufen in der Vergangenheit dürfte für eine Gamestar schmerzlich sein. Sein es wegfallende Werbeeinnahmen, kein exclusiver Vorabzugang, Sonderbehandlung als größtes deutschsprachiges Spielemedium, etc., etc. Da braucht es imho weder eine Verschwörungstheorie noch eine explizite "Anweisung" von THQ. Die entsprechende Schere sitzt bei den gegebenen Abhängigkeiten ohnehin bereits und funktioniert offensichtlich...
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Re: Skandal um THQ

Beitrag von Stuttgarter »

Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde diese abenteuerlichen Unterstellungen des "weltbesten Spieleforums" nicht würdig.
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