Vinter hat geschrieben: ↑7. Mär 2019, 14:25
Ich fand die Wertschätzung überhaupt nicht überraschend, denn das Schema macht Ubisoft seit drei Teilen: Es kommt ein Hauptreihenteil und darauf basierend ein Halbschritt mit anderem Szenario. Auf Far Cry 3 folgte Blooddragon, auf Far Cry 4 folgte Primal und nun gibt es zu Far Cry 5 den Ableger New Dawn.
Insofern kann ich da die Aufregung nicht wirklich verstehen. Ich finde das eigentlich eine faire Sache, für beide Seiten: Ubisoft schafft mit erheblich geringerem Budget ein neues Spiel (und querfinanziert auf diese Weise andere Projekte), und die Fans bekommen dafür mehr vom gleichen, zu einem geringerem Preis. Für mich ist das völlig okay, ich muss es ja nicht kaufen.
Soweit ich mich erinnern kann hatte Blood Dragon nichts mit FC3 zu tun, und bei Primal das selbe zu 4. Nebenbei, wenn man es nicht wusste hat man es nicht mal mitgekriegt, dass die Map von 4 und Primal zumindest vom Layout her identisch ist.
Bei New Dawn ist das doch anders, es ist eine direkte Fortsetzung zu 5, welches nebenbei vom Ende her relativ offen blieb - und das in New Dawn zu Ende geführt wird, Stichwort Joseph. Primal und Blood Dragon konnte man getrost ignorieren, was man bei New Dawn nicht gerade behaupten kann, sofern man wissen möchte wie es weiter geht.
"Mehr vom gleichen, zu einem geringeren Preis" halte ich auch nicht für richtig. Wenn man vom UVP ausgeht (45 Euro), bekommt man hier wie viel Content zum Vergleich, 1/3? Kein Arcade Modus (und damit auch kein MP), keine Flugzeuge, die 7 Expeditionen sind ein Witz, eine halb so große Karte wie in FC5, die nebenbei noch langweiliger wurde, weil Wald und Bäume, und die "schönen" Gebiete von FC5 derart verwurstet wurden (was die aus Falls End gemacht haben ist ein Witz).
Habe es mir eigentlich nur zulegt, weil ich von Anfang an davon ausgegangen bin, dass es quasi die Story von FC5 beendet (was es ja auch tut). Im Nachhinein bereue ich jeden Cent, den ich dafür bezahlt habe. Eine Vollkatastrophe ist das Spiel nicht, Preis/Leistung stimmt hier aber mal gar nicht und nebenbei wäre es als Story-DLC (ohne das Lückenfüllerzeug) deutlich besser gewesen.
Und ist ja nicht so, als würde Ubisoft nicht abliefern: So sehr sie um 2010 herum den Ruf hatten, immer nur das selbe zu machen: Mittlerweile bedienen die echt eine ganz erhebliche Variation von Geschmäckern, sei es Ägypten und Griechenland in Assassin's Creed, sei es das Hackerszenario in Watch Dogs, sei es Mario + Rabbids für die Nintendo Fans, sei es Starlink, seien es die Sportfans die mit The Crew, Steep bedient werden, seien es Onlinetitel wie The Division, Rainbow Six: Siege oder Ghost Recon: Wildlands oder sogar so eine brachiale Nahkampfaction wie For Honor.
Ubisoft ist für mich der Big Mac der Spielebranche: Kann man sich mal geben, schmeckt auch nicht völlig schlecht, allerdings ganz weit weg von sehr gut oder besser. Das die viele Bereiche abdecken stimmt, allerdings... Steep war ziemlich enttäuschend. The Crew 2 war ein typisches GaaS-Käse, als Early Acces veröffentlicht (ein halbes Jahr hat es gedauert bis endlich mal PVP kam, in einem Rennspiel...), nebenbei mit MTX und Season Pass zugestopft. Starlink hatte doch das Problem, dass die Spielzeug-Erweiterung viel zu überteuert waren, und eine selten dämliche Veröffentlichungsstrategie (Digital vs. Retail), The Division 2 war mal wieder eine Werbelüge, dass alle DLCs umsonst sind (was nicht stimmt, Story-Missionen sind Season Pass exklusiv), Wildlands fand ich unterdurchschnittlich. FC5 Mario Rabbids AC:O und AC:O ( :X ) fand ich gut - hatten aber bei Odyssey auch schon wieder eine höchst fragwürdige MTX-Politik. Dazu kommt, dass ich das Gefühl habe dass Ubisoft in den letzten Jahren 4x mal das selbe Spiel herausgebracht hat: Watch Dogs - The Division - Watch Dogs 2 - Wildlands - The Division 2. Okay sind sogar 5. Aber bei jedem hatte ich das Gefühl, dass schon mal gespielt zu haben. Gerade hatten die (für mich persönlich) auch immer die selben Fehler, z.B. die Fahrzeugsteuerung. In Watch Dogs miserabel, in WD2 besser aber immer noch nicht gut, in Wildlands wieder ein ganzes Stück schlechter geworden, usw.
Finds halt nur merkwürdig. Wenn man über GaaS spricht, wird immer erwähnt dass "Ubisoft es ja vormacht, wie es geht". Wirklich? Wenn ich mir da so Odyssey anschaue, mit Season Pass, Tonnen an MTX, Spielentscheidungen die sicherlich so getroffen wurden dass man einen Anreiz hat diese auch zu kaufen (teilweise habe ich gelesen, dass (nicht ganz ernst gemeint) Ubisoft aus AC ein RPG gemacht hat, nur damit man mehr MTX verkaufen kann), usw. Wenn ich mir dann so anschaue, was die mit Beyond Good and Evil 2 anstellen - wieder GaaS, Always Online, usw... Ne danke, langsam reicht es doch wieder.
