Stadia - Googles neues Streaming-Ding

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derFuchsi
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von derFuchsi »

Interessante Analyse bei Heise
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 42202.html

"Kurzum: Ein pauschales Abomodell bedeutet noch mehr Games-as-a-Service mit zusätzlicher Free-to-Play-Monetisierung und maximaler Konzentration auf Langzeit-Engagement sowie Breitenappeal. Und zwar für das erwähnte riesige neues Publikum, für das klassische Komplexität in Bedienung und Gameplay vermutlich überfordernd ist. Das heißt simplere, auf lange Spieldauer designte Multiplayerspiele und weniger Einzelspieler-Titel mit aufwendiger Erzählung."

Auch ein interessanter Aspekt wäre Hardware. Ich wage zu behaupten der Fortschritt in der PC-Technik ist zum großen Teil den Games zuzuschreiben. Wenn in meinetwegen etwas fernerer Zukunft irgendwann immer weniger Menschen Gaming Hardware kaufen werden einige Hersteller auf der Strecke bleiben. Wenn evtl irgendwann der Punkt erreicht ist dass sich die Entwicklung immer weniger lohnt könnte das noch ein selbst verstärkender Effekt sein. Selbst die Menschen die noch weiterhin bereit wären Geld in Gaming Hardware zu stecken werden dann evtl keine Möglichkeit mehr dazu haben.
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Raptor 2101
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Raptor 2101 »

derFuchsi hat geschrieben: 22. Mär 2019, 11:29 Auch ein interessanter Aspekt wäre Hardware. Ich wage zu behaupten der Fortschritt in der PC-Technik ist zum großen Teil den Games zuzuschreiben. Wenn in meinetwegen etwas fernerer Zukunft irgendwann immer weniger Menschen Gaming Hardware kaufen werden einige Hersteller auf der Strecke bleiben. Wenn evtl irgendwann der Punkt erreicht ist dass sich die Entwicklung immer weniger lohnt könnte das noch ein selbst verstärkender Effekt sein. Selbst die Menschen die noch weiterhin bereit wären Geld in Gaming Hardware zu stecken werden dann evtl keine Möglichkeit mehr dazu haben.
Dieses Argument sticht schon seit Jahren nicht mehr. Es gibt wenige Hersteller die Sinnvoll über das hinausgehen, was die Konsolen als HW Basis liefern. Die Releasezyklen der Konsolen ist nun auch nicht gerade "kurz".

Mit anderen Worten wirkliche Entwicklungssprünge sehen wir seit gut 10 Jahren nicht mehr. Wobei die Einführung von Echtzeit Raytracing aktuell eher als Stolpern ansehe...

Auf der anderen Seite betrachte ich das hier eher als Boost für die Entwicklung. Stabile Plattformen, gepflegt und gewartet von Profis in einer perfekt kontrollierbaren Umgebung. Das ist das was sich Entwickler zum Debuggen wünschen. Da kann man wesentlich besser ans Limit gehen und die HW ausreizen.
ZiggyStardust
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von ZiggyStardust »

Da ich heute auf dem Weg zur Arbeit wieder zahlreichen Fridays for Future Demonstranten begegnet bin. Wie sieht es eigentlich um den ökologischen Fußabdruck von Stadia aus? Solche Serverfarmen brauchen ja unfassbar viel Strom und wenn dieser hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen kommt, dann kann das nicht gut für die Umwelt sein. Die 10 TFLOPS GPUs von Stadia dürften auch deutlich mehr Strom verbrauchen als die Server von Netflix und Spotify, die weniger starke GPUs benötigen. Da bringt es dann auch nichts, dass der Nutzer Ökostrom bezieht, wenn das Rendern der Spiele nicht mehr auf den heimischen Geräten, sondern den Stadia-Servern geschieht.
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derFuchsi
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von derFuchsi »

https://cloud.google.com/about/data-centers/
"Google ist seit 2007 CO2-neutral. Wir decken unseren Strombedarf zu 100 % mit erneuerbaren Energien und haben bisher bereits mehr als 3 Gigawatt Strom aus regenerativen Quellen bezogen. Google hat mehr als 3,5 Milliarden Dollar in 26 Projekte zu erneuerbaren Energien auf der ganzen Welt investiert und so die Nutzung und Zugänglichkeit von sauberer Energie gefördert. Wir sind damit weltweit der größte Abnehmer erneuerbarer Energien."

Und hatten die von Google nicht mal so ein schwimmendes Dingsda? Kann mich dunkel erinnern da war mal was.
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Merbatur
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Merbatur »

Ökologisch ist es (in der Theorie) vorteilhafter, da insgesamt weniger Hardware produziert werden muss. Statt eine Konsole zu produzieren, die nur 10 Stunden am Tag läuft, kann dasselbe System von mehreren Nutzern geteilt und so stärker in der im Zeitraum ausgelastet werden.
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tsch
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von tsch »

Eine wichtige, offene Frage ist meiner Meinung nach auch Modding. Wie wird das genau aussehen? Modding geht ja oft ein wenig am Urheberrecht vorbei - teilweise mit Einverständnis des Urhebers, teilweise ohne. Wenn man jetzt aber einen zentralen Anbieter hat, den man in die Verantwortung nehmen kann, werden Mods (oder auch Fangames) dadurch schwerer umsetzbar und mehr in die Nische verbannt?

Falls das kein Thema sein wird, dann wird es Streaming - zumindest für mich - schwer haben, einen Gaming-PC zu ersetzen, wo ich all diese Freiheiten habe. Gerade wegen diesen ganzen experimentellen Spielen (GTA5 NoPixel Roleplay ist z.B. gerade ein großes Ding) überlege ich ja, ob ich mir nicht wieder einen starken Laptop zulegen sollte.

Und dann brauch ich eh wieder verschiedene Geräte.. Nintendo wird sich sicherlich auch erst mal nicht Google unterwerfen, oder ihr eigenes Streaming bringen, also brauche ich da auch schon wieder extra Geräte.

Klar, der Schritt zum Streaming ist meiner Meinung nach unvermeidbar, aber dahin ist es wohl noch nein langer Weg, bis man nur noch von Streaming als Normalzustand sprechen wird.
Zuletzt geändert von tsch am 22. Mär 2019, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
raspen
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von raspen »

Merbatur hat geschrieben: 22. Mär 2019, 17:55 Ökologisch ist es (in der Theorie) vorteilhafter, da insgesamt weniger Hardware produziert werden muss. Statt eine Konsole zu produzieren, die nur 10 Stunden am Tag läuft, kann dasselbe System von mehreren Nutzern geteilt und so stärker in der im Zeitraum ausgelastet werden.
Und sie muss nicht x-fach durch die Weltgeschichte schippern. Also, dass das umweltfreundlicher, weil insgesamt viel effizienter, steht ja wohl außer Frage. Die Prozesse im Betrieb und in der Wartung werden bei Google deutlich effizienter sein, als bei Privatpersonen.
Absolut gesehen werden aber wohl viel mehr Leute überhaupt zum Gaming kommen dadurch. Das lässt den Energieverbrauch des Gaming-Sektors absolut u.U. steigen. Pro Nutzer dann aber eben weniger als wenn das traditionell passieren würde.
raspen
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von raspen »

tsch hat geschrieben: 22. Mär 2019, 18:13 Eine wichtige, offene Frage ist meiner Meinung nach auch Modding. Wie wird das genau aussehen?
[...]
Modding spielt ja heutzutage schon kaum eine Rolle, wenn man den Gesamtmarkt betrachtet. Konsolen- und Mobile-Sektor fallen ja heute schon raus. Es wird also wahrscheinlich nicht möglich sein und kaum einen wird es stören. Die Vorteile für die Masse der Gamer und v.a. neu dazu gekommenen Gamern, werden jegliche Kritik aufwiegen können.
Ich erinnere mich noch gut an die Anfänge von Steam, da war ich auch richtig skeptisch - und was haben wir jetzt? Der Boxed-Markt ist eigentlich nur noch was für Liebhaber in einer kleinen Nische.
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derFuchsi
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von derFuchsi »

Modding könnte wie bei Steam funktionieren direkt bei Google selbst. Was halt nicht mehr geht ist "privates" Modding mit irgendwo runtergeladenen Mods sondern nur offizielle Mods aus dem Katalog.
Bethesda hat in ihrem Launcher auch einen Mod Katalog für Skyrim. Ich meine das geht auch bei der Konsole.
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olipool
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von olipool »

Da ich grad das aktuelle Walkthrough mit der Problematik des ständigen Testens von Spielen höre:
Google könnte auch einen Service bereitstellen, bei dem man seine Alpha-Versionen hochlädt und von KI spielen lässt. So bekommt man dann locker 500 "unverbrauchte" Spieler am Tag zusammen. Natürlich nicht heute schon, aber perspektivisch, wenn KIs selber lernen können einfache Spiele ohne Regelkenntnis zu spielen oder Spiele wie Starcraft zu meistern, dann sehe ich kein Problem für Tests wie: check mal, ob du in Skyrim irgendwie aus dem Level fallen kannst, wir haben die Map überarbeitet.
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jesobuild
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von jesobuild »

derFuchsi hat geschrieben: 22. Mär 2019, 18:36 Modding könnte wie bei Steam funktionieren direkt bei Google selbst. Was halt nicht mehr geht ist "privates" Modding mit irgendwo runtergeladenen Mods sondern nur offizielle Mods aus dem Katalog.
Bethesda hat in ihrem Launcher auch einen Mod Katalog für Skyrim. Ich meine das geht auch bei der Konsole.
Denke auch, dass das in eine ähnliche Richtung gehen könnte, wenn die Hersteller da einen großen Bedarf sehen. Bethesda hat Mods mit dem Creation Club ja sogar schon auf die Konsolen gebracht und verdient an jedem verkaufen Mod fleißig mit. Auf der anderen Seite sind das aber auch Spiele, die von Anfang an auf's Modding ausgelegt wurden. Andere Spiele, bei welchen sich die Spielerschaft mit selbst zusammengeklöppelten Moddingtools behelfen muss, werden da eher außen vor bleiben. Ich denke an das hier bereits erwähnte GTA5 Roleplaying oder auch die diversen Community-Patches für verbuggte oder zusammengeschnittene Spiele (Vampire The Masquerade: Bloodlines, KotoR 2, etc.). Gerade das Roleplaying zeigt, dass sowas ziemlich einzigartige Erlebnisse schaffen kann, die dann einfach verschwinden könnten.
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tsch
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von tsch »

Jap, Modding als Nische abzutun finde ich nicht richtig. Klar ist es irgendwo eine Nische, aber Games insgesamt sind so fragmentiert, dass man alles irgendwie als Nische sehen kann. Man schaue nur mal zu Fortnite oder League of Legends, die so enorm riesig sind und viele Spieler anziehen, die gar keine "typischen" Spieler sind.

Vieles davon ist aus Modding entstanden und entwickelte sich erst zu einem kommerziellen Produkt, weil man gesehen hat, dass die Mod beliebt ist. Oder auch, weil der Entwickler so überhaupt erst in die Spieleentwicklung gerutscht ist.

Klar kann man das irgendwie als kleinere Gruppe von Spielern sehen, aber mir ging es eher um den tatsächlichen Wert dieser Möglichkeit, die ich für sehr relevant halte. Modding ist für mich z.B. ein DER Gründe, wieso ich doch immer wieder Lust auf einen guten Gaming-PC habe.
Tom
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Tom »

Ein paar Gedanken und Spekulationen zum Geschäftsmodell:

Ich sehe Stadia zuerst mal als eine Alternative für jüngere Spieler oder Gelegenheitsspieler, die bisher keinen PC und keine Konsole ihr Eigen nennen. Der wichtigste Wettbewerbsvorteil ist schließlich die geringe Einstiegshürde, gerade durch die Integration in Googles Ökosystem: Ein Klick in Youtube, schon kann man auf dem Android Mobiltelefon oder mit dem Chrome Browser loslegen... Das Interesse von PC Spielern an Mods steht da erstmal nicht im Vordergrund.

Auch wenn insg. weniger Stadia Instanzen als Konsolen für die gleiche Menge an Spielern und Spielstunden benötigt werden, gehe ich davon aus, dass die Rechenzentren nicht ganz günstig sein werden, so dass eine signifikante Grundgebühr fällig wird, vielleicht 10-25€/$ pro Monat. Darin mögen ein paar älteren Spiele und Zugang zu F2P Spielen mit inbegriffen sein.

Ich glaube nicht, dass da schon Zugang zu AAA Produkten mit drin ist, denn das dürfte sich für die Publisher kaum lohnen. Die bisherigen Abomodelle von AAA Spielen (Origin Premier, Game Pass) basieren alle darauf, dass nur eine kleine Auswahl an Spielen angeboten wird, und der typische Abonnent ohnehin nur 1-2 davon gekauft hätte. Um das klassische Geschäftsmodell der Spieleverkäufe zu ersetzen müsste die Abogebühr wesentlich höher sein, und das würde die niedrige Einstiegshürde konterkarieren.

Spiele einzeln zu kaufen ist dann natürlich wieder ein problematisches Angebot, denn 60€/$ pro Spiel, das man nur so lange spielen kann, bis das Stadia-Abo abläuft oder die Server abgeschaltet werden sind schon ziemlich happig. Evtl. sind in den Vollpreisspielen auch die Nutzungsgebühren für ein paar Monate Stadia inkludiert. Interessant wäre dann, wenn Google die Publisher nach Spielstunden bezahlen lässt. Vielleicht bekommen wir dann ja wieder kürzere, gehaltvollere Spiele ;-). Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass für Stadia eher das F2P GaaS Modell Sinn macht.

Aufgrund der Mischung aus echten Nachteilen, psychologischen Hürden und schlechter Internetinfastruktur dürfte Stadia und Spielestreaming insgesamt noch lange nicht zu einer dominierenden Form der Spieledistribution werden.

Was ich mich frage ist, warum kein Startup auf die Idee kommt, die Software und die Server-Blades zu entwickeln, und diese dann von den Internetprovidern in deren Infrastruktur einbauen lässt. Den Umsatz würden es sich dann mit denen teilen und damit nicht nur die Kosten für eigene Rechenzentren, sondern auch für die Zahlungsabwicklung sparen.
Markus St.
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Markus St. »

Falls jemand schon die gleiche Idee formulierte: Ich habe nicht alle Beiträge zum Thema durchgelesen.

Ich könnte mir ein Geschäftsmodel vorstellen, das sich nur an den Beteiligungen am Verkaufsumsatz auf der Platzform finanziert. Das heisst, dass Stadia für den Nutzer gratis ist. Da kommt der anstehende Genereationenwechsel gerade recht. Stellt euch eine Person vor, die das neue Assassin's Creed spielen möchte und sich entscheiden muss, dies auf Stadia zu kaufen oder zusätzlich eine neue, treure PS5 zu kaufen.
Google könnte mit Ubi Soft einen Deal machen, dass alle Spiele, die ein User bis zum Stichtag X im Ubi Soft Store gekauft hatte, beim Verknüpfen des Ubi Soft Accounts mit dem Google Account gratis auf Stadia verfügbar werden. Ob das auch mit einem beliebigen Publisher und dem Steam Account möglich wäre, kann ich nicht abschätzen. Das würde auf einen Schlag eine grosse Zahl von Leuten zu potenziellen Usern machen. Wenn dann das aktuelle Assassin's Creed bessere und schöner läuft als auf der (alten) lokalen Hardware, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dieser User auch das neu Assassin's Creed auf Stadia kauft.
Rince81
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Rince81 »

Markus St. hat geschrieben: 23. Mär 2019, 12:06 Ich könnte mir ein Geschäftsmodel vorstellen, das sich nur an den Beteiligungen am Verkaufsumsatz auf der Platzform finanziert. Das heisst, dass Stadia für den Nutzer gratis ist.
Glaube ich nicht. Jeder Konsolenhersteller hat bereits Abodienste etabliert. Die Onlinefunktionen bei Sony und Microsoft kosten regulär 50-60€ im Jahr, die Funktiönchen der Switch 20€. Ich denke, dass sich Google eher hier orientiert und der Basiszugang zu Stadia in dem Bereich - wenn nicht sogar etwas mehr kosten wird - vermutlich aber auch mit in dem Betrag enthaltenen (älteren) Spielen. Der Trend im gesamten Markt geht zum Abomodell und ich kann mir nicht vorstellen, dass Google nun ausgerechnet beim Spielestreaming an den "alten" Erlösmodellen festhalten wird. Ich denke Google wird weit unterhalb vom dem operieren können was Anbieter wie ShadowPC (30€ im Monat) berechnen aber im Grund kostenfrei und der Serverbertrieb wird durch eine Umsatzanteil finanziert? Nein, glaube ich nicht.
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Markus St.
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Markus St. »

Ja, die plus/gold Abos für den Multiplayerservice werden sie sich sicher nicht entgehen lassen. Eventuell werden sie sich auch das 4k Streaming bezahlen lassen. Aber wenn sie nicht irgendwo in der Nische vor sich hin dümpeln wollen, dann wird ein Grundangebot gratis sein, damit möglichst viele Leute auf die Plattform kommen und irgend wann anfangen Geld aus zu geben.
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Leonard Zelig
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von Leonard Zelig »

Markus St. hat geschrieben: 23. Mär 2019, 16:29 Ja, die plus/gold Abos für den Multiplayerservice werden sie sich sicher nicht entgehen lassen. Eventuell werden sie sich auch das 4k Streaming bezahlen lassen. Aber wenn sie nicht irgendwo in der Nische vor sich hin dümpeln wollen, dann wird ein Grundangebot gratis sein, damit möglichst viele Leute auf die Plattform kommen und irgend wann anfangen Geld aus zu geben.
Ich bin mir sicher, dass man jedes Spiel mindestens eine Stunde gratis spielen kann und erst danach auf eine Bezahlschranke stößt. Ansonsten macht das Konzept mit den Links, Streamern und Trailern keinen Sinn. Das fußt ja darauf, dass man sofort drin ist im Spiel und nicht erst ein Abo abschließen muss. Vielleicht wird es auch eine werbefinanzierte Variante geben, wo dann immer mal Banner aufploppen oder ein kurzer Werbespot gezeigt wird.

Prinzipiell könnten Publisher mit Stadia AAA-Spiele auch in Entwicklungsländern populärer machen, vorausgesetzt die Internet-Cafes in Indien, Afrika und Südamerika erreichen die erforderliche Geschwindigkeit. Aber das sollte ja nur eine Frage der Zeit sein. Die PCs dort sind sicher nicht schnell genug für ein aktuelles Assassin's Creed oder Call of Duty, aber mit Stadia können die Nutzer diese Spiele dann trotzdem zocken.
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derFuchsi
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von derFuchsi »

Stadia wird wie Youtube kostenlos und mit Werbeunterbrechungen bezahlt :lol:

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Zuletzt geändert von derFuchsi am 24. Mär 2019, 01:36, insgesamt 1-mal geändert.
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tsch
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von tsch »

Na, das kann ich mir nicht vorstellen. Dafür müsste man extrem viel Werbung zeigen, um die 50-70€ eines Spiels wieder einzutreiben. Das klappt ja nicht mal bei Musik oder Filmen so richtig. Oder bei Twitch, um mal ins gleiche Medium zu gehen, wo auch ein riesen Tech-Unternehmen mit krassen Targeting-Möglichkeiten dahinter steht. Trotzdem ist Werbung wohl eher nur Nebenverdienst und man versucht mit Twitch Prime und Bits usw. mitzuverdienen.

Man muss auch bedenken, dass Werbung über Google so gut wie ausschließlich nur bei einer Interaktion (z.b. Klick) tatsächlich vom Werbenden bezahlt wird und Google somit ihr Geld bekommt. Deswegen bezieht Google auch ihren größten Profit über Search, nicht aber über YouTube, wo die meisten Leute auf "Werbung überspringen" klicken und dann kein Erlös für Google dabei rumkommt. Deswegen versucht man ja auch mit YouTube Premium usw. immer wieder neue Monetarisierungen, weil reine Werbung da gar nicht so die großen Beträge einspielt.

Die Werbung möchte ich dann sehen - selbst von Google, wo man diese 50-70€ wieder eintreiben kann.

Ich glaube aber auch, wie ja hier schon angesprochen, dass Streaming für einen noch stärkeren Anteil von Free2Play sorgen wird. Da könnte ich mir dann eher vorstellen, dass es entweder komplett kostenlos ist und Google dann über die Microtransaktionen mitverdient, oder eben über Werbung irgendwie.
lnhh
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Re: Stadia - Googles neues Streaming-Ding

Beitrag von lnhh »

Solange du bei stadia bist und nicht bei azure etc hat google schon gewonnen.
Fuck Tapatalk
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