Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Alles, was nicht in ein anderes Forum gehört: Hier rein
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Benutzeravatar
Tagro
Beiträge: 285
Registriert: 19. Dez 2016, 04:16

Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Tagro »

Hallo,
zuerst einmal ein wirklich sehr schöne Folge. Im besonderen die vernünftige Betrachtung welche die Argumente von beiden Seiten darstellt hat mir gut gefallen.
:handgestures-thumbupleft:

Doch hätte ich noch eine Frage zu den möglichen Uploadfiltern die im Falle des Artikel 13 kommen könnten.
So wie ich es verstanden habe braucht der Filter erstmal das zu filternde Werk in seiner Datenbank um dieses im Falle eines Upload zu erkennen und zu verhindern.
Als Beispiel:
Also wenn man z.B. ein Bild von van Gogh, woran der Hochladende und/oder die Platform keine Urheberrechte hat, als Unternehmen herausfiltern muss, dann muss der Filter dieses Bild schon in seiner Datenbank haben damit der Filter dies Bild überhaupt erkennen und filtern kann.

Meine Frage nun,
dürfen die Firmen denn überhaupt die ganzen Bilder, Videos, Texte usw. auf ihren Servern ohne Einwilligung/Lizenz speichern damit ihr Uploadfilter überhaupt läuft?
Braucht man denn nicht schon eine Lizenz des urheberrechtlich geschützten Materials damit man dies intern speichern und für eigene Zwecke (der Filter muss laufen) nutzen darf?
Wenn man so eine Lizenz (von allen was man filtert) hat, dann bräuchte man doch nicht mehr filtern?

Irgendwie erscheint mir dies alles nicht so logisch mit dem Filter oder habe ich hier einen Denkfehler wie so ein Filter laufen wird? :think:
Benutzeravatar
BummsGeordy
Beiträge: 591
Registriert: 11. Mär 2017, 14:18
Wohnort: Saarland

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von BummsGeordy »

1. Man braucht das "Bild" (Video, Musik...) nicht zu speichern. Man generiert einen digitalen "Fingerabdruck", der zur Wiedererkennung dient - danach braucht man das "Original" (bzw. die Kopie...) nicht mehr

2. Lizenzen braucht man idR (zumindest bezogen auf die EU Urheberrechtrichtlinie) nicht für die interne Verarbeitung sondern für das kommerzielle Zugänglichmachen von größeren Gruppen.

3. Wenn man Lizenzen hätte, brauchte man auch nicht zu filtern. Das Problem ist: wenn auch nur EINER eine Lizenz nicht erteilt oder widerspricht (und das ist zwangsläufig so), dann muss ALLES gefiltert werden um es unterscheiden zu können.
Numfuddle
Beiträge: 1451
Registriert: 21. Mär 2018, 22:51

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Numfuddle »

Letztendlich verfestigt sich dadurch auch das Oligopol von Facebook und Google, was man ja eigentlich verhindern wollte.

Facebook und Google haben genug Geld und Ressourcen (und auch schon viel „Zensurfilter“-Erfahrung für z.B. Russland oder China) um das alles umzusetzen.

Für Konkurrenz, kleinere Projekte und so wird aber die „Eintrittshürde“ noch viel größer und kostspieliger.

Insbesondere weil im letzten Entwurf auch zahlreiche Ausnahmen und Schutzklauseln (z.B. für Startups) weggefallen sind.

Technisch erwarte ich, dass diese automatisierten Filter in etwa genau so „gut“ und „effektiv“ funktionieren werden, wie das jetzt schon bei YouTube der Fall ist.

Also maximales Desaster das massiv kleine Urheber benachteiligt und gängelt und ansonsten nichts hilft.
Numfuddle
Beiträge: 1451
Registriert: 21. Mär 2018, 22:51

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Numfuddle »

Außerdem gibt es keinerlei Garantien, dass diese Filter nicht irgendwann auch andere Inhalte filtern müssen die irgendeiner Lobby, Partei oder Staat nicht passen.
Numfuddle
Beiträge: 1451
Registriert: 21. Mär 2018, 22:51

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Numfuddle »

Es wird auch die Zeitungsverlage nicht retten. Letztendlich begeben wir uns auf das Niveau der „Great Firewall of China“ ohne das irgendeiner der Zwecke erfüllt wird wegen derer dieses Gesetzeswerk vorgeblich entworfen wurde
Benutzeravatar
Symm
Beiträge: 460
Registriert: 22. Feb 2016, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Symm »

FYI... Gesetz ist angenommen.
Steam: Symm Xbox: Symmster PSN: Symmse
Benutzeravatar
schneeland
Beiträge: 1247
Registriert: 22. Apr 2018, 15:41

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von schneeland »

Was mir im Beitrag etwas fehlte (wie auch oft in der ganzen Diskussion): es geht ja nicht nur um Facebook und Youtube, sondern es wären meinem Verständnis nach auch Communities von Hobbyfotografen betroffen oder im Bereich Spiele Seiten wie nexusmods.

Kommentare zum politischen Teil spare ich mir mal (das gehört ja eher in den Offtopic-Bereich).
Symm hat geschrieben: 26. Mär 2019, 13:06 FYI... Gesetz ist angenommen.
:(
"Hello, my friend! Pay a while, and listen!" (BlizzCon 2018)
"And now our RPG even has NPCs!" (Bethesda, E3 2019)
"..." (E3 2020, entfallen)
Benutzeravatar
DexterKane
Beiträge: 1240
Registriert: 16. Dez 2016, 11:26

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von DexterKane »

Der Zyniker in mir hat auch nichts anderes erwartet, ist aber natürlich trotzdem sehr schade.

Wenn man sich die Kommentarbereiche z. B. bei zeit.de anguckt, hat man aber eh den Eindruck, dass beide Seiten eigentlich nicht wissen, wovon sie reden...
Relax, it's North-Korea. The nation state equivalent of the short-bus. - Sterling Archer
Benutzeravatar
Symm
Beiträge: 460
Registriert: 22. Feb 2016, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Symm »

DexterKane hat geschrieben: 26. Mär 2019, 13:59 Der Zyniker in mir hat auch nichts anderes erwartet, ist aber natürlich trotzdem sehr schade.

Wenn man sich die Kommentarbereiche z. B. bei zeit.de anguckt, hat man aber eh den Eindruck, dass beide Seiten eigentlich nicht wissen, wovon sie reden...
Wundert es dich? Denn niemand weiss wie es umgesetzt werden soll, daher kann auch niemand einschätzen in wie weit der User am Ende betroffen sein wird.
Kann ich in Zukunft ThePod Memes machen?

Und die Betreiber kleiner aber relevanter Plattformen kratzen sich jetzt auch am Kopf.
Meine Prognose: Es wird ein Markt für Uploadfilterlösungen als Plugin z.B. für Foren und Websiten entstehen. So machen über Umwege und indirekt wieder Firmen mit dem Content anderer. Am Schluss profitieren vielleicht doch Firmen wie Google davon wenn sie den Firmen Uploadfilter verkaufen. Immerhin hat Google mit dem Content ID System von Youtube ja schon Erfahrung auf dem Gebiet.
Steam: Symm Xbox: Symmster PSN: Symmse
Benutzeravatar
Fu!Bär
Beiträge: 295
Registriert: 12. Apr 2018, 15:57

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Fu!Bär »

Bald ist ja Europa Wahl! Wer wissen will welche Abgeordneten wie abgestimmt haben, hier ist eine schöne Übersicht:
https://pbs.twimg.com/media/D2lvR35XcAArVsz.jpg:large
Benutzeravatar
HerrReineke
Archduke of Banhammer
Beiträge: 2129
Registriert: 6. Apr 2018, 12:03

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von HerrReineke »

Fu!Bär hat geschrieben: 26. Mär 2019, 16:41 Bald ist ja Europa Wahl! Wer wissen will welche Abgeordneten wie abgestimmt haben, hier ist eine schöne Übersicht:
https://pbs.twimg.com/media/D2lvR35XcAArVsz.jpg:large
Gab wohl eine "technische Panne" bzw. einen technisch bedingten "Abstimmungsfehler" - Frau Preuß von der SPD hat wohl doch dagegen gestimmt (anders, als noch auf der Übersicht von Herrn Sonneborn vermerkt).

Vermutlich morgen wird es auch auf der Webseite des Europäischen Parlaments die offizielle und endgültige Liste des Abstimmungsverhaltens geben.
Quis leget haec?
Maestro84
Beiträge: 741
Registriert: 10. Feb 2016, 17:42

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Maestro84 »

Für mich gibt es wichtigere Dinge bei einer Wahl als diese Reform. Internet ist halt doch nur ein nettes Gimmick für die Freizeit, in der Realität sind mir soziale Absicherung, Sicherheit, Wohnungs-/Hauspreise oder Verkehrswende eindeutig wichtiger. Aber ich bin wohl einfach zu alt, als dass gerade Youtube mein Leben bedeutet. ;)
bimbes1984

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von bimbes1984 »

BlackSun84 hat geschrieben: 26. Mär 2019, 16:49 Für mich gibt es wichtigere Dinge bei einer Wahl als diese Reform. Internet ist halt doch nur ein nettes Gimmick für die Freizeit, in der Realität sind mir soziale Absicherung, Sicherheit, Wohnungs-/Hauspreise oder Verkehrswende eindeutig wichtiger. Aber ich bin wohl einfach zu alt, als dass gerade Youtube mein Leben bedeutet. ;)
Ich hab die Tragweite bisher auch nicht verstanden bzw. mich wie du für ganz andere politische Entscheidungen wesentlich mehr interessiert als Art. 13.

Mir wurde es heute durch zwei Beispiele/Fragen erläutert:

1) du bist ein neuer und unbekannter Künster und willst deine Arbeit online präsentieren, wie soll der Plattformanbieter nun prüfen, ob du als Künstler diese Arbeit tatsächlich geschaffen hast, wie soll dieser Nachweis erbracht werden?
2) wie sollen Foren eigentlich künftig moderiert werden, sind Profilbilder noch gestattet? dürfen Links noch gepostet werden?

Kann mir jemand diese Fragen beantworten? ist es evtl. alles gar nicht so schlimm wie befürchtet?

Ich glaube zumindest nicht, dass das hier alles nur Yotube betrifft.
Benutzeravatar
Guthwulf
Beiträge: 4058
Registriert: 20. Dez 2016, 12:41
Wohnort: Berlin

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Guthwulf »

Symm hat geschrieben: 26. Mär 2019, 16:20Meine Prognose: Es wird ein Markt für Uploadfilterlösungen als Plugin z.B. für Foren und Websiten entstehen. So machen über Umwege und indirekt wieder Firmen mit dem Content anderer. Am Schluss profitieren vielleicht doch Firmen wie Google davon wenn sie den Firmen Uploadfilter verkaufen. Immerhin hat Google mit dem Content ID System von Youtube ja schon Erfahrung auf dem Gebiet.
Stimme dir zu, dass es einen Markt für solche "technischen Maßnahmen" geben wird. Und die werden alle aus den verschiedenen auch bereits in der Folge diskutierten Gründen rechtlich wie technisch nicht funktionieren.

Google / Youtube mit dem Content ID System ist das beste Beispiel.

Die stecken da aus Eigeninteresse (um Ihre Werbeeinnahmen zu behalten) bereits jetzt Unsummen an Geld rein und entscheiden im Zweifelsfall gegen den Content Creator und für den vielleicht sonst verärgerten Werbepartner.

Und es funktioniert einfach nicht.

Das System kann und wird ständig mißbraucht, sei es um unberechtigt Geld vom Content anderer (oder in anschließenden Rechtsstreitigkeiten) zu verdienen oder um Druck auszuüben und "problematische" Inhalte (z.B. kritische Kommentare oder Reviews) zu unterdrücken. Es sind stündlich so viele Dispute, dass Youtube selbst beim Bearbeiten nicht mehr hinterherkommt und kleinere Channels keine Chance haben sich Gehör zu verschaffen. Theoretisch zulässige Inhalte werden außerdem vom Algorithmus ständig älschlich demonetarisiert oder gar gebannt. Absurde Beispiele wie Trainer Tips (ein bekannter Pokemon Go Channel der kurzzeitig wegen Verbreitung von "Child Pornography" gelöscht wurde, weil einige seiner Videos im Titel "CP" enthielten und der sich bei Youtube vermutlich vor allem aufgrund seiner Bekanntheit Gehör verschaffen konnte) zeigt wie "ausgereift" die Algorithmen sind. Und das gilt selbstverständlich auch umgedreht. Dazu muss man nur auf all die Skandale rund um extremistische Propaganda, Pornographie, illegeale Film-/Serien-/Musikuploads gucken, die immer wieder zur Massenflucht bei Werbepartnern führen und wo der Algorithmus tatsächlich problematische Inhalte nicht erkannt hat oder schlicht ausgetrickst wurde. Und bereits heute führt all der Unsinn dazu, das Inhalte zu ernsthaften oder politisch potentiell "heiklen" Themen oder eben auch kritische Reviews bei Youtube quasi kaum noch monetarisiert werden können.

Nun stelle man sich einfach mal vor, wenn z.B. ein Youtube, ein Redditt, ein Facebook, ein Twitter, ein Instagramm, ein Discord usw. in der EU plötzlich tatsächlich selbst haftbar wird für alle von den Nutzern hochgeladenen Inhalte. Youtube kann sich heute schon nicht auf ihr System verlassen und wird das auch zukünftig nicht können. Was sollen sie also tun? Die technische Wunderlösung gibts leider nicht... Und das wird bei kleineren Plattformen mit stark begrenzten Mitteln dann noch schlimmer (wir werden in der Rechtsauslegung erst sehen, wie weit runter das geht und im Zweifel werden Betreiber lieber abschalten, bevor sie unkalkulierbare Risiken eingehen). Mal ganz zu schweigen von den Lufstschlössern rund um die Lizenzdatenbanken und Verwertungsgesellschaften. Da haben Leute ein Gesetz geschrieben, die keine Ahnung von den (technischen) Realitäten haben und die damit am Ende leider das Gegenteil von dem erreichen, was sie wollten.
bimbes1984 hat geschrieben: 26. Mär 2019, 16:57
BlackSun84 hat geschrieben: 26. Mär 2019, 16:49 Für mich gibt es wichtigere Dinge bei einer Wahl als diese Reform. Internet ist halt doch nur ein nettes Gimmick für die Freizeit, in der Realität sind mir soziale Absicherung, Sicherheit, Wohnungs-/Hauspreise oder Verkehrswende eindeutig wichtiger. Aber ich bin wohl einfach zu alt, als dass gerade Youtube mein Leben bedeutet. ;)
Ich hab die Tragweite bisher auch nicht verstanden bzw. mich wie du für ganz andere politische Entscheidungen wesentlich mehr interessiert als Art. 13.
Artikel 13 is ja nicht das einzige Problem in der Reform. Und ja, wenn man "Urheberrecht" hört, könnte man denken, dass es wichtigere Probleme in der Welt gibt. Leider sind die Auswirkungen dieser Reform auf die Kommunikation, Meinungsbildung und den Austausch im Internet innerhalb der EU derzeit ziemlich unabsehbar, da man leider Regelungen trifft, ohne zu wissen, wie man diese realisieren soll und die deshalb zu absurden Konsequenzen und vor allem ungewollten natürlich auch wirtschaftlichen Effekten führen können. Internet ist für die Gesellschaft und Wirtschaft als Ganzes leider schon lange kein "Gimmik für die Freizeit" mehr. Btw... wer überprüft eigentlich, das ich mit meiner Antwort hier grad nicht unberechtigt von einem anderen Urheber geklaut habe? Texte sind schließlich auch urheberrechtlich geschützt... ;)
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
Benutzeravatar
Symm
Beiträge: 460
Registriert: 22. Feb 2016, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Symm »

BlackSun84 hat geschrieben: 26. Mär 2019, 16:49 Für mich gibt es wichtigere Dinge bei einer Wahl als diese Reform. Internet ist halt doch nur ein nettes Gimmick für die Freizeit, in der Realität sind mir soziale Absicherung, Sicherheit, Wohnungs-/Hauspreise oder Verkehrswende eindeutig wichtiger. Aber ich bin wohl einfach zu alt, als dass gerade Youtube mein Leben bedeutet. ;)
Das mag für dich vielleicht gelten. Aber andere Verdienen heute mit ihrem eigenen Content eben Geld auf eben jenen betroffenen Plattformen. Als kleiner Künster kann ich mir gut vorstellen das dich so etwas negativ betrifft. Wir reden hier ja von Wort, Bild und Bewegtbild. Vielleicht ist mein vertrauen in die Technik zu gering. Aber ich kann mir aktuell nicht vorstellen das so eine Content Prüfung nur einen Bruchteil einer Sekunde dauert bis ein Upload Filter sein Ok gibt. Dazu kommt, das die Dinger vielleicht aus verständlichen Gründen, zum Selbstschutz der Plattformen recht scharf eingestellt werden.
D.h. als kleiner Künstler können dir dadurch Eigenwerbung und Zeit flöten gehen im schlimmsten Fall Reichweite, was sich am Ende auf deren Absicherung auswirken könnte.

Und was mittlerweile fast wichtiger geworden ist als Memes und Co. Das Internet galt für uns, die wir damit in den letzten 20 Jahren groß geworden sind als Netz einer Welt und nun fangen teile dieser Welt (EU) an hier zu regulieren. Man hat ja schon Beispiele bei der Einführung der DSVGO gesehen dass manche Websiten z.B. aus dem amerikanischen Raum auf einmal Geolocks für ihre Websiteneingeführt haben (keine Ahnung ob das immer noch der Fall ist) weil sie keine Lust hatten ihre System dafür umzurüsten und vielleicht der Traffic aus den betroffenen Ländern den Aufwand nicht wert war. Das trifft dann wieder den User, der vielleicht dort gerade nach Informationen sucht.
Selbiges kann uns beim Uploadfilter vielleicht auch drohen. Nicht bei Amazon, Google oder Facebook. Aber bei mittleren bis kleinen Plattformen.

Aber wie schon geschrieben. Bis wir eine technische Umsetzung sehen ist vieles Spekulation. Aber deshalb die Situation zu verharmlosen ist auch der falsche Weg. Was lernen wir aus der ganzen Sache? Am Ende sind Onlinepetitionen im politischen Bereich anscheinend Sinnlos und friedliche Demonstrationen wohl auch. Und der Politikverdrossenheit einer jungen Generation war das ganze auch nicht gerade Zuträglich. Dank Julia Reda haben wir ja live mitbekommen das eine starke Lobby den Interessen der Bürger überlegen ist.
Steam: Symm Xbox: Symmster PSN: Symmse
Benutzeravatar
derFuchsi
Beiträge: 4121
Registriert: 11. Nov 2015, 10:00
Wohnort: Hessen

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von derFuchsi »

Der Podcast war angenehm differenziert und nicht das allgemein übliche Geschrei über den Untergang des Internets. Danke.
Hier wurde ein interessanter Aspekt angesprochen. Ich verstehe daher nicht woher immer das Gerücht kommt dass bald alle kleinen Foren dicht machen müssen und Memes verboten werden etc?

„service whose main or one of the main purposes is to store and give the public access to a large amount of copyright protected works […] uploaded by its users which it organises and promotes for profit-making purposes“

Wenn es der HAUPTZWECK der Plattform ist URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZTE WERKE zu speichern und verfügbar zu machen. Ich denke nicht dass das auf ein 08/15 Forum zutrifft. Und was das mit Memes zu tun haben soll auch nicht.
Die Formulierung zielt wie im Podcast erwähnt doch recht eindeutig auf Plattformen wie Youtube ab?

Dass ein Uploadfilter auf solchen Plattformen Probleme machen kann ist ein anderes Thema. Allerdings gibt es diese Uploadfilter bereits auf YT (Musik z.B.), scheint ja einigermaßen zu funktionieren.
BildBild Bild
Gamer since ~1987 (C64 C / A 2000 / A1200 / PC)
Rince81
Beiträge: 8741
Registriert: 21. Dez 2015, 04:30

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Rince81 »

Symm hat geschrieben: 27. Mär 2019, 05:16 Und was mittlerweile fast wichtiger geworden ist als Memes und Co. Das Internet galt für uns, die wir damit in den letzten 20 Jahren groß geworden sind als Netz einer Welt und nun fangen teile dieser Welt (EU) an hier zu regulieren. Man hat ja schon Beispiele bei der Einführung der DSVGO gesehen dass manche Websiten z.B. aus dem amerikanischen Raum auf einmal Geolocks für ihre Websiteneingeführt haben (keine Ahnung ob das immer noch der Fall ist) weil sie keine Lust hatten ihre System dafür umzurüsten und vielleicht der Traffic aus den betroffenen Ländern den Aufwand nicht wert war. Das trifft dann wieder den User, der vielleicht dort gerade nach Informationen sucht.
Selbiges kann uns beim Uploadfilter vielleicht auch drohen. Nicht bei Amazon, Google oder Facebook. Aber bei mittleren bis kleinen Plattformen.
Völlig unabhängig von Uploadfiltern und Co. Das Internet mit dem wir glauben aufgewachsen zu sein und das echte Internet sind völlig unterschiedliche Dinge. Das echte Internet wird beherrscht von einer Handvoll US Tech-Giganten, denen in den USA völlig unzureichend regulierend begegnet wird. Facebook bedarf dringend einer starken regulierenden Hand und wenn man dann sieht von was für Idioten der Zuckerberg vorm US-Kongress unglaublich dumme Fragen gestellt bekommt weiß man, dass da nix passieren wird bis die Generation, die im Netz aufgewachsen ist auf der anderen Seite sitzt...
https://www.youtube.com/watch?v=n2H8wx1aBiQ
Und wenn US Webseiten Europäer aussperren oder die Seiten an uns anpassen ist das ein Zeichen, das offenbar die EU in der Lage ist Regularien zu erlassen, an die man sich "weltweit" hält. Und die DSVGO mag ein Pain in the Ass sein, sie war und ist trotzdem richtig.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
ZiggyStardust
Beiträge: 816
Registriert: 14. Nov 2018, 12:53

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von ZiggyStardust »

BlackSun84 hat geschrieben: 26. Mär 2019, 16:49 Für mich gibt es wichtigere Dinge bei einer Wahl als diese Reform. Internet ist halt doch nur ein nettes Gimmick für die Freizeit, in der Realität sind mir soziale Absicherung, Sicherheit, Wohnungs-/Hauspreise oder Verkehrswende eindeutig wichtiger. Aber ich bin wohl einfach zu alt, als dass gerade Youtube mein Leben bedeutet. ;)
Das Internet? Gibt's den Blödsinn immer noch? :ugly:
https://youtu.be/Fk0To_o6NxE

Persönlich wäre es mir aber auch wichtiger, dass man die Arbeitsverhinderungsanstalten Jobcenter und Arbeitsagentur abschafft und stattdessen ein BGE einführt, Bürokratie abbaut und es für Arbeitgeber leichter macht Menschen einzustellen, sodass diese nicht mehr so oft auf Zeitarbeitsfirmen zurückgreifen müssen, die einen beträchtlichen Teil des Lohnes einbehalten.

@Sebastian: Danke für die Folge! :D
Symm hat geschrieben: 27. Mär 2019, 05:16 Am Ende sind Onlinepetitionen im politischen Bereich anscheinend Sinnlos und friedliche Demonstrationen wohl auch. Und der Politikverdrossenheit einer jungen Generation war das ganze auch nicht gerade Zuträglich. Dank Julia Reda haben wir ja live mitbekommen das eine starke Lobby den Interessen der Bürger überlegen ist.
Sind Onlinepetitionen nicht immer sinnlos?

Für die Jugend ist die aktuelle Lage wirklich deprimierend. Wegen Fridays for Future wird sich ja auch nichts grundlegenedes ändern. Da müssten schon alle Schüler und Studenten in der westlichen Welt die ganze Woche demonstrieren; das ist ziemlich unrealistisch. Die Zerstörung der Zukunft ist leider profitabler als ihr Erhalt.
Benutzeravatar
Pan Sartre
Beiträge: 272
Registriert: 1. Aug 2017, 22:19
Kontaktdaten:

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Pan Sartre »

derFuchsi hat geschrieben: 27. Mär 2019, 09:03 Wenn es der HAUPTZWECK der Plattform ist URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZTE WERKE zu speichern und verfügbar zu machen. Ich denke nicht dass das auf ein 08/15 Forum zutrifft. Und was das mit Memes zu tun haben soll auch nicht.
Die Formulierung zielt wie im Podcast erwähnt doch recht eindeutig auf Plattformen wie Youtube ab?
Das stimmt ja alles. Ich hoffe Kai liest das hier nochmal und nimmt meine folgende Behauptung auseinander :D .
Denn streng genommen ist alles, was ich (oder jemanderes) produziere erstmal urheberrechtlich geschützt. Wenn ich einen Text schreibe oder ein Foto mache, kann nicht irgendjemand das einfach verwenden, ohne mich zu fragen. Der Schutz besteht also automatisch, wenn ich mein "Werk" nicht unter eine Lizenz stelle oder bewusst freizugänglich mache (was wohl durch Zustimmung von AGBs theoretisch passieren kann) und verfällt wiederum automatisch 70Jahre nach meinem Tod. In einem Forum werden nun mal Texte bis hin zu ellenlangen, fast aufsatzartigen Diskussionsbeiträgen ausgetauscht (gespeichert und verfügbar gemacht), derer sich niemand anderes einfach so wortwörtlich bedienen darf. Wenn ich jetzt also kleinlich wäre, würde die Reform auch für jedes öffentliche Forum gelten.
Ich glaube, dass man auf YouTube abzielen wollte, es aber unbewusst in Kauf genommen hat, auch kleinere zu treffen. Wenn man die Argumente der Gegenseite anschaut, wird man stell feststellen, dass denen oft sämtliche Vorstellungskraft und Verständnis diesbezüglich fehlt.
Das werden wir letztlich sehen, wenn die Vorgabe in den Ländern umgesetzt wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass YT/Google/Alphabet in den einzelnen Ländern dann Rechtswege einschlagen wird, um etwaige, marktverzerrende oder unverhältnismäßige Forderungen für ungültig/unrechtens erklären zu lassen. Die "Urheber" müssen also noch lange auf ihre "gerechte" Vergütung warten.
Benutzeravatar
Symm
Beiträge: 460
Registriert: 22. Feb 2016, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Magazin Spezial: Artikel 13 & die Spielebranche

Beitrag von Symm »

derFuchsi hat geschrieben: 27. Mär 2019, 09:03 Und was das mit Memes zu tun haben soll auch nicht.
Ungefährt 99% aller Memes bestehen aus einem Bild, was meist auch Urhebergeschützen Werken wie Filmen/Serien entstammt und einem eigenen Text. Natürlich ist der Text eine Eigenleistung des Erschaffers, aber dem zugrunde liegt eben ein Anteil eines Urhebergeschützen Werkes.

Und da wären wir am Ende wieder wieder bei der Technik. Ich kann ehrlichweise gerade selbst nicht sagen wie es dann mit Bildauschnitten und Bewegtbild gehandelt wird. Aber mit den Recht am eigenen Bild könnte sowas auch unter Urheberrechtsverstoss laufen.
Steam: Symm Xbox: Symmster PSN: Symmse
Antworten